ARCHIV Artoria Caerellia

Es war schon ziemlich spät am Abend gewesen als Artoria Caerellia sich mit müden Augen in die Casa Artoria geschleppt hatte. Sie waren unterwegs aufgehalten worden, unterwegs auf der Reise von Griechenland hierher. Sie war einige Jahre dort geblieben um sich der Kultur hinzugeben. Letzten Endes hatte das Leben dort dem in Rom allerdings keine Abstriche getan. Es war gleichermaßen aufregend und langweilig gewesen, nachdem sie sich erst einmal an alles gewöhnt hatte. Aber, befand sie, dennoch eine nette Abwechslung zum Alltag im Reich der Familie. Dann hatte sie sich eines Tages entschieden doch wieder ins Zentrum der Welt zurückzukehren, nach Rom. Dass das Schiff dem Wetter ausgesetzt werden würde, auf eine solche Art und Weise, das hatte sie nicht geahnt. Jedenfalls war das Schwanken der Anlass ein paar Tage nur das Nötigste gegessen zu haben und sie freute sich schon auf Speis und Trank.
Sie betrachtete das freistehende, ihr zugewiesene Cubiculum. Sie war in diesem Hause aufgewachsen, es war ein schönes Heim. Ihre Rückkehr aus achaischen Landen war auch nicht geplant, sodass sie nun ein anderes Zimmer erhalten hatte, was sie aber nicht im Geringsten störte. Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht und ließ sich mit dem Hintern auf das Bett plumpsen. Endlich angekommen. Ganz konnte sie es noch immer nicht fassen. Aber viel Leben war in den Haus derzeit nicht anzutreffen, bislang hatte sie nur Sklaven gesehen. Und das, wo sie sich doch mit einem Brief angekündigt hatte - war er nicht angekommen?
Nun, das Rätsel würde wann anders gelüftet werden müssen. Rasch kleidete sie sich um und wählte eine gemütliche, warme Tunika. Abends war es mitunter noch recht frisch, wenn auch nicht kalt und sie wollte den restlichen Abend nur noch genießen. Wenigstens schien ihr dank zuverlässiger Sklavenschaft erspart bleiben, das Haus auf Reinigung zu überprüfen. Auch ihr Hab und Gut würde sie später auf das Zimmer verteilen. Jetzt knurrte der Magen und das nicht eben dezent. Sie stand auf und verließ das Zimmer, um sich Richtung Triclinium zu bewegen.