Praeludium Eponis I

Dolabella hatte die Fahrer, derzeit deren fünf, antreten lassen um sich über deren aktuellen Trainingsstand ein Bild machen zu können. Das er noch schlecht war wusste, wie schlecht genau wollte er wissen. Hier und jetzt.

Keraunos hatte seinen Wagen in die mittlere der fünf Caceres gebracht und hoffte die gerade Linie am besten ausnutzen zu können obwohl dies aufgrund der strikten Geometrie der Anlage gar nicht möglich war ...

Das Feld wurde von Links nach Rechts stärker, Menaechmus stand ganz links, der Helvetier Aridolis neben ihm gefolgt vom hinterhältigen Griechen Keraunos. Als nächste kamen die besten Gespanne, Aretas und Pheidon. Spannung lag in der Luft obwohl es nur ein Probelauf war.

Augurinus nahm das Stück Stoff welches den Start einleitete und hielt es hoch in die Luft.

"Wenn dieses Stück Stoff den Boden berührt, wenn ihr daraufhin startet, dann beginnt eine neue, eine glorreiche Zeit. HIER UND HEUTE. JETZT!!"

Er ließ es fallen und es segelte langsam zu Boden. Die Pferde scharrten, die Lenker schwitzten... Da preschten sie los

Den besten Start erwischte Pheidon vor Adridolis und Aretas wohingegen der an vierter Stelle liegende Menaechmus die Peitsche des Keraunos im Nacken schnalzen hörte.

Auch in der dritten Runde hielt sich Keraunos sehr zurück, sollten die anderen doch vorne weg preschen, sie würden seine Peitsche schon früh genug im Nacken spüren. Gerade Pheidons Pferde, der drei Runden mit fast maximalem Tempo gefahren war mussten müde werden. Spätestens in den letzten drei Runden, dann kam seine Zeit, da war er sich sicher.

Da! Die Möglichkeit auf die er gewartet hatte, Aridolis und Aretas kamen sich bedrohlich nahe...

Der Wagen des Keraunos schoß förmlich durch die Lücke welche sich auftat als die Wagen von Aridolis und Aretas zusammenkrachten, selbst auf den bis dahin führenden Pheidon welcher weiterhin mit großer Geschwindigkeit seine Bahnen zog holte er etwas auf und konnte Aretas überholen während Aridolis weiterhin vor ihm blieb.

An der Spitze? Menaechmus zog stoisch ein gleichförmiges Tempo durch und fuhr absolut unspektakulär was Augurinus nicht vom Stuhle riss. Es war gut, doch es war langweilig. Erst der beinahe Sturz des Aretas ließ ihn aufspringen

"Das war der helvetische Teufel!" brüllte er

"Im Training ist er ein Lamm, doch jetzt zeigt er es allen! 100 Sesterzen auf ihn!"

Das Finale nahte. Die letzte Rund stand an und Pheidon, bester und erfahrenster Mann des Rennens führte immer noch. Ein Start-Ziel Sieg? Doch sein Gespann wirkte müde und schon in der vorletzten Runde hatte Menaechmus den Abstand verringern können. Auf Platz 3 lag Keraunos der Aridolis zuvor mit einem gezielten Peitschenschlag fast aus dem Gleichgewicht gebracht hatte. Unfair. Dolabella sah das Grinsen des Augurinus, es war nach seinem Geschmacke. Die letzte Kurve...

Der immer noch gleichförmig seine Bahnen ziehende Menaechmus ging wie vom göttlichen Winde getragen an Pheidon vorbei der knapp hinter ihm als zweiter durchs Ziel ging. Keraunos folgte mit gebührendem Abstand gefolgt von den fast gleich auf liegenden Aretas und Aridolis wobei Aretas um einen Wimpernschlafg vorne lag.

Spectatorum hatte ein zweites Rennen angeordnet und hatte auch vor die ersten Delegationen vorzunehmen. Deswegen hatte er die Männer antreten lassen.

Salve!

die Aufgaben werden bis auf weiteres wie folgt verteilt

Aridolis wird wie bereits angesagt die Zusammenstellung der Pferde machen und mir berichten. Keraunos ist für das Training "illegaler" Techniken die wir im folgenden als "parthische Übungen" bezeichnen werden zuständig. Aretas ernenne ich zum Lumpensammler. Er trägt die Verantwortung, dass alle morgens zum Training erscheinen. Er berichtet mir.
Doch nun zum freudigen Teil: Wir haben einen Gast, Publius Gutta wird heute bei unserem Trainingsrennen teilnehmen. Er hat sich noch nicht entschlossen für welche Factio er zukünftig fahren möchte.

IN DIE CARCERES!

Gutta wollte nach mäßigem Start gerade die Quadriga auf der Geraden davonfliegen lassen als er auf der Tribüne Dolabella und vor allem die Frau neben Dolabella erblickte. Für einen Moment baff rammte er sowohl Pheidon als auch Menachmus die beide fast völlig zum Stillstand kamen während Aretas seinen Vorspring auf Aridolis ausbauen konnte. Selbst Keraunos kam näher an Gutta heran.

Die nächste Runde war ganz nach dem Faible des Dominators, rasten doch drei Wagen, die von Gutta, Pheidon und Aretas gleichauf über die Ziellinie wobei Gutta das meiste Tempo aus seinen Pferden herausholen konnte. Der Helvetier Aridolis folgte knapp dahinter gefolgt vom Griechen Keraunos der allerdings schon einigen Rückstand hatte, allerdings immer noch vor dem Sieger des Vorlaufes lag. Menaechmus... der Name gefiel dem Dominator überhaupt nicht...

Die nächste Runde war vom Blicke des Gutta, welcher zumindestens nach Dolabellas Meinung auf dessen Tochter Faustina gelandet war, den Dolabella mit dem festen Vorsatze diesen bei Gelegenheit durchzupeitschen bis er lache quitierte geprägt. Da war das Rennen sekundär. Unwichtig das Menaechmus auf letzter Position liegend wieder auf Aridolis auffuhr während Pheidon sich ein wenig von Aretas ,der seinerseits Gutta davonfuhr, ansetzte. Auch Keraunos hatte Aridolis überholt was seiner üblichen Taktik entsprach. Nur mühsam widmete sich Dolabella wieder dem Geschehen.

Da der mit riesigem Abstand führende Pheidon sich den Sieg wohl nicht mehr nehmen lassen würde und die ihm folgenden Knallchargen Augurinus Interesse nicht mehr aufrecht zu erhalten vermochten begann dieser mit dem Tätscheln des Hinterns einer von ihm selbst mitgebrachten Sklavin was ihn natürlich noch mehr ablenkte. Die Rennen zu den Ludi Victoriae Augusti würden sicherlich interessanter werden, doch war auch ihm klar, dass ohne Training dort nichts zu gewinnen wäre.