Senecas Einladung

  • Iulia Livilla und Iunius Seneca betraten zusammen die Taverna Apicia. Schon bald fanden sie einen Platz der den beiden zusagte. Und Livilla hielt es für besser, den Besuch hier vor Tertia geheim zu halten. Sie wäre sicherlich nicht erfreut davon zu erfahren.


    „So, da sind wir. Gefällt es dir hier? Es ist leider ein bisschen voller als bei uns zuhause. Und man muss aufpassen, das dich nicht bestimmte Gesichter erkennen, die dich dann bei Vormündern verraten.“


    Verstohlen blickte sie nach links und rechts, doch nirgends war eine ihr bekannte Person zu entdecken.

  • Seneca fand die Nervösität von Livilla ein wenig amüsant und er lächelte, anderseits fand er diese Geheimniskrämerei auch ein wenig aufregend.


    "Ja es ist sehr hübsch hier, ein wenig größer als in Tarraco, aber hier ist ja alles irgendwie größer." sagte er und hatte sich schnell mit diesem Gedanken angefreudet, schließlich würde er hier in Rom wohl eine lange Zeit verbringen...


    "Was möchtest du trinken?" fragte er Livilla, während er sich selbst noch nicht so recht entscheiden konnte..

  • Sie glaubte mitfühlen zu können, wie es Seneca nun ergehen mag. Eigentlich gewöhnte man sich schnell an Roma. So erzählte sich das manche, aber nur dann wenn man eine Aufgabe hatte. Livilla hat zu diesem Zeitpunkt keine, deswegen tat sie sich schwer. Um ihr Heimweh, zu unterdrücken, war sie oft in der Küche der Casa Iulia, obwohl sie dort nicht mithelfen sollte. Dort fand sie Tertia, eine ihr bekannte Person und auch die Sklaven dort lernte sie so allmählich kennen. Außerdem war sie dort wirklich nur dann, wenn sonst kein Iulier für sie Zeit hatte.


    „Ich nehme verdünnten Wein!“


    Ihre Bestellung gab sie gleich der Bedienung weiter, während diese auf Senecas Getränkeauswahl wartete.


    „Ich kann immer noch nicht so recht glauben, das du da bist, Seneca. Wenn ich nur daran denke, das wäre ich ein paar Tage später aus Misenum zurückgekehrt, dich vielleicht gar nicht angetroffen hätte. Dann wärst du in Roma und ich wüsste es nicht einmal.“

  • Seneca schaute sich ein wenig um, von seinem Platz aus natürlich jedoch konnte er diverse Weinsorten gut erkennen und pickte sich so bereits eine aus, als Livilla ihre Bestellung aufgab.


    Als die Bedienung Livilla's Bestellung aufgenommen hatte, blickte sie zu Seneca rüber, er schaute weiter auf die Tische welche um ihm herum platziert waren und sagte dann,


    "Ich denke ich nehme den Gewürzwein.", er lächelte nochmal kurz und widmete sich dann wieder Livilla.. Und lächelte, wie er es schon oft tun musste wenn sie früher als Kinder gespielt hatten..


    "Nun, ich möchte ihnen keine falschen Tatsachen unterstellen aber vielleicht hatten die Götter ja ihre Finger im Spiel.", sagte Seneca und dachte dass es allerdings auch Zufall gewesen sein könnte, und doch war es recht seltsam dass sie sich in diesem riesigen Reich ausgerechnet in der größten Stadt an einem der belebtesten Orte wiedertreffen...
    Er schaute Livilla an, sie war als Mädchen schon sehr hübsch doch als junge Frau war sie wirklich bildschön geworden, vorallem im schwummrigen Licht der Taverna bemerkte Seneca ihre Schönheit doch das war nun erstmal Nebensächlich, er versuchte den Gedanken aus dem Kopf zu bekommen..
    "Ich freue mich jedenfalls dass wir uns getroffen haben. Aber ich hab dich doch nicht etwa mit meiner Einladung in die Taverna von wichtigen Einkäufen abgehalten oder doch?"

  • Mit einem breiten Lächeln nahm sie Senecas Zustimmung auf, das es wirklich ein Wunder war, das man sich hier in Roma antraf. Und er wirkte ernst bei diesen Worten. Es musste also einen Grund dafür geben. Aber sie wollte es einfach nicht so leicht anerkennen, das die Götter hierbei die Finger im Spiel hatten. So wollte sie dieses Treffen einfach nicht deuten.


    „Nein, du hast mich nicht bei meinen Einkäufen aufgehalten. Wie gesagt bin ich erst seit heute wieder hier in Roma und einfach durch die Märkte geschlendert. Jetzt könnte man sogar sagen, ich war unterwegs um jemanden bestimmten zu treffen. Nämlich dich! Gut…jetzt übertreibe ich wieder. Ich glaube es wird schwer, das wir uns in der nächsten Zeit sehen können, oder?“


    Schon kam die Bedienung herbei und servierte den beiden ihre Getränke.

  • Seneca schüttelte leicht den Kopf, blickte dann zur Bedienung hoch und nahm die Getränke entgegen...


    "Nun, ich denke so schwer wird es nicht, es ist hinzukriegen..", sagte er grinsend und hob seinen Becher..


    "Nun aber erstmal.. Auf.. Hmm..", er dachte nach.. Auf Rom? Den Kaiser? Livilla?..


    "Auf Tarraco, unsere Heimat.", meinte er lächelnd und dachte in diesem Moment ein wenig wehmütig an Hispania zurück. Aber er hatte ja nun ein Stück Kindheit und ein Stück Heimat in Form von Livilla in Rom..

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!