Zum ersten Mal wird diese Stadt nun von den jungen braunen Augen erkundet. Schon viele Geschichten hörte er über diese Stadt, wie prachtvoll sie doch sei, Ruhm und Ehre strahlt sie aus und ein jeder wirkt, als wäre er von feinstem Wohlstand. Viele Personen liefen an ihm vorbei und momentan wirkte der junge Iulier so, als wäre er ein Kind in einem riesigen Süssigkeitenladen, den es zu der Zeit ja nicht gab... Nur, damit man sich das vorstellen kann.
Die Füße tragen ihn praktisch einmal quer durch die Stadt... Vorbei am kaiserlichen Palast und an der Gerichtshalle am Forum Traiani. Die Kasernen und die Offiziersschule bekam er auch von weitem zu Gesicht. Tempel, Theater und Termen fallen ihm dann auch noch auf. Der Markt, eine riesige Ansammlung von Bewohnern, Händlern und Sklaven dieser Stadt. Es war faszinierend. In Hispania, wo er bis dato mit seiner Mutter lebte, war es nicht so ... belebt.
Sein Vater hatte ihm schon Geschichten erzählt, aufregende Geschichten, an die der 18-jährige heute noch gerne zurückdenkt und die ihm auch grade wieder einfallen...
... Nacht, Finsternis. Nur der Mond scheint am Himmel. Die Straßen sind leer, niemand mehr da. Nur eine einzige Person. Ein junges Kind, ein Mädchen, klein, traurig und schwach... und angreifbar. Eine dunkle Gasse, nicht einsehbar, zwei funkelnde Augen, die das Kind fixieren, Untaten vor dem geistigen Auge sehen und nun auch planen. Ein Geräusch, das Knirschen des Sandes unter Sandalen. Ein Schreck, das Mädchen sieht sich um, erblickt die finstren, lüsternen Augen und läuft. Einfach weg, weg von hier. Doch siehe da... Ein Held in der Dunkelheit, in stählerner Rüstung, das Schwert glänzt im Mondschein...
Hach, wie gern er doch daran zurückdachte. So schwiff er nun, bemerkt dabei ganz und gar nicht, dass er mitten im Weg stand, wo die Leute schon einen Bogen um ihn machen mussten oder man ihn schon einige Male anrämpelte, was ihn aber ganz und gar nicht aus den Gedanken reißen konnte...
Wer will, der darf. Am liebsten jemand weibliches.