Cubiculum | Tiberia Faustina

  • "Da hast Du recht. Ich werde morgen eine Sänfte nehmen. Da sind dann vier Sklaven die aufpassen werden.", lachte Faustina und küßte Chio auf die Stirn.
    "Manchmal frag ich mich, warum das alles so ist? Wir hatten uns und waren glücklich. Dazu noch Papa. Meine ... unsere Welt war doch in Ordnung. Jedoch bemerke ich eine Veränderung in mir. Bisher haben mich Männer nicht interessiert. Und dann das! Zwei Prachtexemplare der Gattung Mann. Damit muss ich erstmal klar kommen.".


    Sie legte sich auf den Rücken, schaute zur Decke und zog Chio ganz eng an sich heran.


    "Wir müssen auch etwas für Dich finden!".

  • "Vor allem müssen wir langsam einmal schlafen, du sollst schließlich bei deiner ersten Verabredung nicht aussehen, als hättest du die Nacht durchgemacht."


    Damit wollte sie vielleicht auch ein bisschen von sich ablenken. Sie zog die Decke hoch, blieb in ihrem Arm liegen und dachte darüber nach. Bislang hatte sie sich noch keine Gedanken über Männer gemacht, jetzt, da Faustina damit anfing, wurde auch sie neugierig. War Aretas jemand, der sie interessieren konnte? Dieser Senator war auch hübsch, aber viel zu alt. Sie war Sklavin, durfte sie sich darüber überhaupt Gedanken machen? Ihr Kopf surrte unter all den Gedanken und sie schloss die Augen. Müde war sie, soviel war passiert an diesem einzigen Tag. Sie wollte nur noch schlafen. Hier bei Faustina, wenn sie sie nicht wegschicken würde.

  • Schlafen, das war eine gute Idee. Vorsichtig legte sie ihre linke Hand auf den Po von Chio und bemerkte die Striemen die sie dort vor nicht allzulanger Zeit aufgebracht hatte. Mit einem nicht unzufriedenen Gesichtsausdruck kuschelte sich Faustina eng an Chio, froh darüber das sie offensichtlich die Nacht in ihren Armen verbringen wollte. Beruhigt schlief sie ein.

  • Notdürftig versteckte sie die beschmutzte Tunika unter ihrem Umhang, doch kaum einer nahm Notiz von ihr, als sie durch den Seiteneingang in die Villa huschte. In den Räumen ihrer Domina angekommen, wurde sie erst einmal geschäftig, räumte da, richtete dort, obwohl das alles schon erledigt war, bevor sie die Villa überhaupt verlassen hatte. Als es wirklich absolut nichts mehr zu tun gab, setzte sie sich vor ihrer Liege auf den Boden, den Rücken an die Wand gelehnt. Vielleicht hätte sie noch die dreckige Tunika ausziehen sollen, aber dazu hatte sie nun gar keinen Nerv mehr.


    Vielmehr beschäftigte sie dieser Junge, geisterte unaufhaltsam durch ihre Gedanken, ob sie wollte oder nicht. Und sie war immer noch sowas von wütend. Sie war doch kein dummes, kleines Gör, dem man zeigen mußte, wo es langging. Gut, in dem Fall vielleicht schon, und das tat er ja auch. Versteh einer den Kerl. Wieso dachte sie auch über ihn nach. Er war launisch, mal nett, mal angriffslustig.. und grob war er auch. Sollte er doch bleiben, wo er war.


    Absichtlich lenkte sie ihre Gedanken zu den Pferden. Die waren ehrlich, die waren treu... Chiomara dachte an das eine, das neugierige und während sie in dieser unbequemen Position einschlief, träumte sie sich auf dessen Rücken, galoppierend in die Freiheit.

  • Fröhlich und guter Dinger, kehrte Faustina in die Villa zurück. Ohne auf die wuselnden Sklaven zu achten, ging sie gleich in ihre Gemächer zurück. Als sie den Vorraum betrat, sah sie das Häuflein Elend auf seiner Liege Hocken, vermutlich mit den Gedanken wer weis wo. So schmutzig und zerrissen hatte sie Chio noch nie gesehen. Jetzt dachte sie an das schlimmste. Ob dieser Pferdeknecht ihr Gewalt angetan hatte? Wenn ja, würde sie ihn persönlich entmannen!


    "Chio ... kleine Chio ... was ist mit Dir passiert?", fragte Faustina besorgt und ließ sich neben ihrer Sklavin auf die Liege fallen. Sie fasste ihre Kopf, sah in ihre Augen und küsste sie auf die Stirn. Streichelte ihre Haare. Sie liebte ihre Chio, gleich nach ihrem Vater war sie das Menschenkind das sie am meisten liebte.

  • Chiomara öffnete die Augen, als sie Faustinas sanfte Stimme hörte. Was passiert war? Sie sah an sich herunter und errötete. Peinlich.. die dreckige Tunika und wahrscheinlich roch sie auch noch nach Stall. Sie spürte wieder diese Pranken an ihrem zarten Körper.. der Stallknecht.


    "Ich gehe da nie wieder hin!"


    Dabei sah sie ihrer Domina in die Augen. Wem, wenn nicht ihr, sollte sie sich anvertrauen. Allerdings wollte sie niemanden in Schwierigkeiten bringen. Sie rang mit sich, dann flossen die Worte nur so aus ihr heraus.


    "Die Stallungen, ich dachte, ich könnte diesen Jungen dort finden. Er war aber nirgends, nur dieser.. dieser.. Knecht. Den hab ich gefragt und als Gegenleistung wollte er .. er hat .. mich angefasst. Aber ich konnte weglaufen.. zum Glück.. "


    Bei der Erinnerung daran begann sie zu zittern, hielt sich an Faustinas Arm fest, als könnte sie so dem ganzen entkommen. Allein die Vorstellung, was er noch mit ihr hätte tun können, jagte eine Gänsehaut über ihren Rücken.


    "Ich wollte zurück, hierher, aber ich bin einfach nur gerannt, deshalb habe ich mich dann verlaufen. Ich hätte besser hier bleiben sollen. "


    Seufzend und ein wenig enttäuscht sah sie zu Faustina. Langsam wich die Anspannung wieder. Hier bei Faustina fühlte sie sich sicher, allerdings wich diese Sicherheit ihrem Schuldbewußtsein, als sie erneut einen Blick auf ihre Kleidung richtete.

  • In Faustina keimte Wut auf. Diesmal aber nicht auf ihre kleine Chio, sondern auf den unverschämten Kerl, der sie angefasst hatte. Aber ihre Rache konnte warten. Zunächst einmal war es wichtig das Chio zur Ruhe kam.


    "Zieh deine Kleidunng aus. Die werden wir wegwerfen. Du brauchst sowieso etwas neues. Wir suchen Dir schnell etwas, was Du dir überwerfen kannst und dann gehen wir baden.".


    Faustina half ihr auf und schaute zu wie sie sich entkleidete.



    Hier gehts weiter.

  • Faustina hatte inzwischen den Weggang ihres Vater einiermassen verdaut. Sie saß in ihren Gemächern und las, als es klopfte.


    "Herein!", sagte sie deutlich.


    Herein kam der Pförtner und kündigte einen Sklaven an, der Tibierus Dolabella sprechen wollte. Immer noch zuckte Faustina beim Namen ihres Vaters zusammen. Sie fasste sich jedoch schnell.


    "Er soll reinkommen!".

  • Eine Überraschung hatte er für mich und mein Sohn klang wie " gleich wirst du was erleben".Dolabella war also da. Nach den Offenbarungen des Türöffners nicht in bester Stimmung. Aretas sah sich auf dem Weg durch die Villa um. Sie war gut ausgestattet. Nicht wichtig für ihn,so oft wie er hier kam und wahrscheinlich nie wieder kommen wird. Der Türöffner blieb vor einer Tür stehen und klopfte. Eine Frauenstimme war zu vernehmen. Das war nicht Dolabella. Sein Protest " Ich wollte aber zu...." ging unter. Was sollte er bei einer Frau? Das war die Überraschung, eine alte, verwelkte Madrone. Dolabella hatte vielleicht keine Zeit und er sollte die alte Schachtel bei Laune halten, bis es seine Zeit hergab sich mit ihm zu befassen. Das fehlte noch.Er wusste es also schon und das war ein Teil seiner Strafe.
    Aretas atmete tief durch und betrat das Zimmer. Die älteren Patrizierinnen achteten sehr auf das Verhalten der Sklaven und waren schnell beim Bestrafen,damit hatte er Erfahrung gesammelt. Den Blick gesenkt um nicht gleich in Ungnade zu fallen grüßte er. " Salve, Domina." Dabei fiel ihm auf, dass er nicht mal wusste wie sie hieß.

  • Bemüht möglichst langsam aufzuschauen, erkannte Faustina sofort, wen sie da vor sich hatte. 'Der Rennfahrer', schoss es ihr durch den Kopf. Stimmt, er gehörte ja nun ihr.


    "Salve Aretas.", sagte sie streng und gab sich Mühe gefasst zu wirken, "Du erinnerst Dich noch an mich?".

  • Bup.Da fiel ihm die Kinnlade runter. Die Stimme, ein verstohlener Blick von unten hoch um ganz sicher zu sein, dass es kein Täuschung war. Die kleine verwöhnte Göre, Dolabella's. Das Landei. Was wollte die denn von ihm. Dicke Luft. Ja freilich konnte er sich an sie erinnern. Wer ihm drohte, den vergaß er nicht so schnell.


    " Du bist die.....Tochter von meinem Dominus Tiberius Dolabella, zu dem ich wollte. Der Türmensch hört schlecht, ich wollt nicht zu dir."


    Was sollte er jetzt hier bei ihr? Konversation betreiben. Das lag ihm nicht. Er war Soldat und kein geschwätziger Politiker oder Dichter. Hier sollte er gar nicht sein!!

  • Amüsiert genoss Faustina die offensichtliche Verwirrung des Sklaven Aretas. Langsam erhob sie sich und ging einmal, betont langsam, um ihn herum. Auf Abstand achtend, stand sie nun vor ihm.


    "Schön das Du noch weist WER ich bin und seit kurzem bin ich nicht nur die Tochter von Dolabella, sondern...", und diesen Teil würde sie besonders geniesen, "Sondern auch deine neue Eigentümerin!".


    Gespannt schaute sie auf seine Reaktion. Auf die Reaktion des Mannes, der ihrer kleinen, geliebten Sklavin den Kopf verdreht hatte.

  • Jetzt glaubte er sich verhört zu haben. SIE , die ...., war seine Herrin? War Dolabella vollkommen umnachtet, hatte er sich den Kopf gestoßen oder einen schweren Unfall gehabt, bei dem sein Verstand gelitten hatte. Oder war das die Strafe ? Schlimmer als den Löwen vorgeworfen zu werden. Seine Überraschung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er schätzte das Für und Wider ab.
    Was soll's, früher oder später erfuhr sie es, oder wusste es schon und wartete nur darauf es ihm unter die Nase zu reiben. Wie Gören so sind.


    " Das ist eine Überraschung die dir gelungen ist. " Lass es einen Traum sein, Artemis, Diana oder wer mich sonst noch da oben hört. Bestraft mich, ich nehme alles an, nur das hier lasst einen Traum sein.


    " Ich wollte, wie soll ich es sagen... ich wollte mich stellen. "

  • Das er nicht ganz grundlos erschienen war, hatte sich Faustina schon gedacht. Welcher Skalve geht schon unaufgefordert zu seinem Herrn oder seiner Herrin. Ausnahmen gab es, Chio war eine, aber so ein Aretas bestimmt nicht. Daher war sein Vergehen sicher größer und nicht so ganz ohne.


    "Stellen? Du hast also etwas ausgefressen?", leise stellte sie diese Frage, um ihn dann aber anzubrüllen, "WAS?"


    Sie stand ihm nun fast auf den Zehen.

  • Er hatte es geahnt, warum mussten diese jungen Patrizierinnen immer so schreien, er war ja nicht taub. Sollte er alles sagen. Ein Teil reichte, sie fiel ihm sonst in Ohnmacht und dann wurde alles noch unangenehmer.


    " Ich war ein paar Tage nicht in den Stallungen.Habe in der Zeit einen Römer um ein paar Sesterzen gebeten."


    Das war das Gröbste. So in etwa,umschriebener Maßen. Caelyn sparte er aus, das war heute wohl das schlechteste Thema, was er hier ansprechen konnte.

  • Mit der Aufässigkeit schien ihr Vater Recht zu haben. Das er ein Flege war, wusste Faustina schon aus eigener Anschaung.


    "Aha ein paar Tage Abwesend. Sich herumgetrieben und vermutlich noch in anrüchigen Tavernen mit ebenso anrüchigen Damen gebandelt. Dazu noch Geld geborgt. Scheinbar geht es Dir in den Stallungen zu gut. Vielleicht sollte ich Dich hier unter Kontrolle halten oder Dich verkaufen! An einen Steinbruch wäre wohl das Beste!", fauchte Faustina ihren Sklaven an. "Du bist Soldate gewesen, richtig? Was man in denem Land mit Soldaten gemacht, die sich einfach verdrückten?".


    In Faustina stieg Wut auf, aber auch das gleiche Gefühl, das sie hatte, als sie vor kurzem Chio bestrafte. Nun, war sie neugierig, was er antworten würde.

  • Als Soldat wäre ihm nie der Gedanke gekommen zu fliehen, feige vor dem Feind wegzulaufen. Weil er es nicht getan hatte, stand er hier und vor ihm die kleine römische Patrizierin. Er beließ es bei ihrer Annahme, dass er sich rum getrieben hatte. Wüsste sie die Wahrheit, stünde er nicht mehr hier.


    " Wenn man sie fand, wurden sie zurück gebracht und hingerichtet. Jeder Feldherr hatte seine eigenen Methoden. "

    Vom Felsen stürzen, die Schlangengrube, am Pfahl verhungern oder zu Tode geprügelt, alles war möglich. Die Aussichten hier als Sklave waren nicht besser. Kreuzigen, den wilden Tieren zum Fraß vorgeworfen zu werden oder in die Minen verkauft. Er machte sich keine Illusionen, der jungen Domina schien es zu gefallen andere Leiden zusehen. Dann kam nur Kreuzigen oder wilde Tiere in Frage. Besser als in der Villa unter ständiger Kontrolle. In die Stallung zurück, das war wohl eher unwahrscheinlich, ein zu großes Risiko, dass er sich wieder aus dem Staub machen könnte.

  • Diese etwas schwammige Auskunft befriedigte Faustina in keinsterweise. Aber vielleicht war es besser so, denn nun blieb es ihrer Fantasie überlassen, was das für Methoden waren.


    "Dich hinrichten zu lassen, ist ein reizvoller Gedanke! ... Doch würde es mir nur einmal das Vergnügen bringen, Dich leiden zu sehen!".


    Natürlich hatte sie nicht vor ihn töten zu lassen. Er war ein junger kräftiger Mann, der seine Bedürfnisse hatte. Faustina gefiel der Gedanke, das er sich ausgetobt hatte. Mehr wollte sie gar nicht wissen. Dafür das er ein wenig Spaß gehabt hatte, wollte sie nun ihren Spaß mit ihm haben. Die Frage war nun, wie sie das formal korrekt bewerkstelligen konnte, ohne das es zu sehr auffiel das sie daran Spaß hatte?


    "Strafe muss aber nun mal sein! Ich werde Dich auspeitschen lassen müßen!", leise aber mit harter Stimme gab sie ihre Entscheidung bekannt.


    'Aber nicht zu schlimm! Sein gutbebauter Körper sollte nicht zu sehr schaden nehmen. Das würde nicht nur den Marktwert verringern, sondern auch der Optik schaden.' dachte Faustina und verkniff sich gerade noch rechtzeitig ein sardonisches Lächeln.

  • Ein schneller Tod wäre im lieber gewesen. Auspeitschen lassen müssen war demütigend, erniedrigend. Vor einem Heer von Soldaten wäre es akzeptalbel gewesen. Hier bestimmte eine Frau wie er bestraft wurde und sah zu. Demütigend und erniedrigend war das für ihn.
    "Lieber hingerichtet, als von einer kleinen..., Frau gedemütigt zu werden."murmelte Aretas vor sich hin. Trotzig sah er sie an.
    War es nicht Strafe genug ihr Sklave zu sein.
    Ein verweichlichter Grieche, das wäre das Richtige für sie gewesen. Den konnte sie schupsen und anbrüllen. Der wäre sofort in Tränen ausgebrochen. Mit dem hätte sie sich weidlich amüsieren konnen.

  • Faustinas Gesicht verfinsterte sich.


    "Ich habe gute Ohren!", zischte sie Aretas an, "Wenn ich Dich töten lassen sollte, dann wird es sicher kein schneller Tod sein! Denn Du vergisst Dich! Du vergisst wer Du bist und wem Du gehörst! Mit dem Tod stiehlst Du dich nicht einfach davon!".


    Etwas in Rage, hätte sie ihn nun am liebsten selbst gezüchtigt. Aber dazu fehlte ihr die Kraft. Einer kleinen Sklavin den Po zu versohlen, ist etwas anderes als einem Kerl die Peitsche zu geben. Somit war es an Vetter Durus, einen anderen Sklaven zu bestimmen, der Aretas für sie bestrafte.


    Sie rief nach dem Pförtner der immer noch vor der Tür stand und befahl ihm zwei weitere kräftige Sklaven zu bestellen, die Aretas bewachten, bis sie mit Durus gesprochen hatte.

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