Die Aufrichtigkeit in Person

  • Charmis schaute immer ganz ordentlich darauf, dass der Besucher ihm auch folgen konnte. Nicht, dass er ihm auf seinen flinken Beinen davonlief!
    Im Atrium angekommen wies der Junge dann mit der Andeutung einer Verbeugung auf die Klinen. „Die Klinen stehen bereit, Herr, da kannst du dich gerne draufsetzen! Ansonsten hoffe ich, dass dir nichts weiter mehr fehlt – wenn ja, musst du das irgendeinem anderen Sklaven hier sagen – denn ich richte jetzt meinem Herrn aus, dass du da bist.“ Mit einem Nicken und einem Lächeln setzte er dieses Versprechen auch gleich in die Tat um. Sogar den Namen und den Ordo konnte er fehlerfrei wiedergeben. Die Decimer waren schließlich eine bekannte Familie, die konnte er sich gut merken, und auch der Name Verus fiel ihm nicht schwer - jemand offeneren, unverstellteren als einen so freundlichen Mann konnte Charmis sich gar nicht vorstellen!

  • "Vielen Dank," bedankte sich Verus mit einem ebenso liebevollen Lächeln. "Ich werde mich melden, sofern ich etwas brauche." Er setzte sich auf eine der Klinen und wartete. "Keine Eile, junger Mann." So wartete er nun, stoisch ruhig und gelassen. Geduldig war Verus inzwischen.

  • Ah! Endlich! Verus stand auf und ging auf Lucianus zu. "Salve, Senator," war der standesgemäße Gruß. "Ich bin hier, um eine ehrliche Bitte zu äußern. Sie klingt vielleicht für einen Mann meines Standes unangebracht aber ich suche eine Arbeit. Ich habe immer noch keine Antwort von der Administration erhalten, so dass ich derzeit in der Luft hänge, was meine Zukunft betrifft. Da ihr mich bereits als euren Curator Kalendarii gesehen habt, was leider immer noch auf sich warten lässt, dachte ich, dass ihr mich vielleicht als euren persönlichen Schreiber anstellen wollt, eine Art rechte Hand. Verzeiht die direkte Formulierung aber ich kann einfach nicht mehr warten, was meine berufliche Zukunft betrifft. "

  • "nun mal langsam...." meinte ich ein wenig überfahren und deutete ihm, er solle sich erstmal setzen "....... nun ist es in der Tat so, dass der Praefectus Urbi mit seiner Entscheidung etwas auf sich warten lässt und wie damals schon erwähnt, erwarte ich mir nicht allzuviel. Aber einen Schreiber könnte ich allerdings gebrauchen...... ich bekomme sehr viel Post, welche immer wieder irgendwo liegen bleibt, weil ich vergesse oder einfach keine zeit habe...... jemand der mich daran erinnert und vielleicht auch ein Antwortschreiben aufsetzt käme mir da sehr gelegen!"


    ich sah den Mann an


    "Meinst du, du könntest dich dafür begeistern?"

  • Verus setzte sich wieder. "Der Stadtpräfekt ist ohnehin ein besonderes Unikat in der Führung Roms. Er spielt ein gefährliches Spiel, was er zu gewinnen scheint. Er ist eine Person mit viel Macht und leider nutzt er diese Macht nicht in dem Umfang, wie wir es als Volk erwarten würden. Ich erhoffe mir, dass er seine Macht eines Tages mehr gebraucht und schlicht regiert, anordnet und die Administration führt. Derzeit scheint er sich auszuruhen und nur das Notwendigste zu tun," sprach Verus offen.


    Er überlegte und nickte abschließend. "Warum sollte ich dies ablehnen? Ich war und bin ein Schreiberling. Es wäre mir eine Ehre, einem Senator Roms zu dienen."

  • Die Einschätzung des Praefecten liess ich unkommentiert, Verus würde noch früh genug mitbekommen, was ich von dem Mann hielt.


    "Schön, dann wäre nur noch dein Gehalt zu regeln...... was stellst du dir denn vor, decimus?"

  • Der Senator ließ Verus Aussage unkommentiert im Raume stehen. Dies konnte vieles bedeuten. Vielleicht war Lucianus ein Günstling des Präfekten? Nein, das war nicht möglich. Wenn er es wäre, wären seine Gesuche bedeutend schneller beantwortet worden. Es schien etwas anderes zu sein, vielleicht war der Senator Vinicius einfach nur diplomatisch und wollte sich keine feste Meinung leisten? Verus schluckte diese Tatsache.


    Verus überlegte auf die Frage des Präfekten, nach seinem Gehalt, kurz. "Es kommt darauf an. Ich denke, da mich viele Briefe erwarten werden, stelle ich mir ein Gehalt von 400 Sesterzen vor. Es entspricht meiner alten Entlohnung als Magister Scriniorum. Ich denke, dass ich bei dir, Senator, eine ähnliche Tätigkeit erfülle." Hoffentlich war dies nun nicht zu hoch gegriffen aber Römer liebten das Verhandeln und lieber einen Preis zu hoch gesetzt als zu niedrig.

  • Ich nickte und überlegte kurz....... "Nun, das ist sehr hoch für einen Angestellten eines Senators..... nicht zu vergleichen mit dem Posten eines Magister Scriniorum......... ich halte 200sz für angemessen......"


    Mal sehen, wie sich der Decimer nun schlagen würde.....

  • 200 Sesterzen? Ja, damit konnte Verus leben. Schließlich war er nicht den ganzen Tag an den Senator gebunden und konnte sich wohl ein Zubrot verdienen. Es war ein gutes Gehalt, sogar deutlich mehr als das eines üblichen Scriba. Verus lächelte dankbar. "Einverstanden." Es hatte sich mal wieder bewiesen, dass es gut war hochzustapeln.

  • "Ich werde dann ab sofort die Briefe sammeln und zu dir bringen. Ich kenne mich mit diesen Tätigkeiten bereits von meiner Tätigkeit als Magister Scriniorum aus. Der damalige Comes vertraute mir auch seine Post und Schreibtätigkeiten an."

  • "Ich verstehe. Ich werde dich dann morgen wieder aufsuchen und mit dir die neuesten Angelegenheiten besprechen, sofern du Nichts dagegen hast. Dieser Tag neigt sich ja bereits dem Ende zu." Verus lächelte.

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