Briefe, Briefe, Briefe

  • Es vergingen meist nur wenige Wochen bis der nächste Brief eine ihrer Freundinnen eintraf. Calvena war dankbar für diese Briefe, so hatte sie das Gefühl immer noch zu wissen, was in Rom vor sich ging und am Leben ihrer Freundinnen ein wenig teil zu haben, obwohl sie hier in Mogontiacum war. Nicht immer bargen diese Botschaften gute Nachrichten. Die Briefe, welche Romana ihr gesendet hatte, hatten sie furchtbar erschüttert. Fast hätte sie wieder ihre Koffer gepackt und wäre zurück gereist, doch das hätte nichts geändert. Das Schicksal konnte man nicht ändern und der Wille der Götter war unergründlich.
    Wieder war ein Brief eingegangen, diesmal von Septima. Sie setzte sich mit dem Pergament ins Tablinium, von dort hatte sie einen herrlichen Blick auf den Garten. Es war ein wundervoller Altweibersommer, doch konnte man schon die zunehmende Kälte des nahenden Winters spüren. Entspannt lehnte sie sich auf einer Kline zurück. Kurz strich sie sich gedankenverloren über den Bauch. Ebenso wie Serrana und Septima war sie nun auch Schwanger. Was wohl wenig verwunderlich war, sie hatten schließlich fast zur selben Zeit geheiratet, da war es nur nachvollziehbar dass der Nachwuchs unterwegs war.
    Bedächtig entrollte sie das Pergament und überflog die ersten Zeilen. Ein Schmunzeln zeigte sich auf ihren Zügen, als Septima sich ein wenig darüber beschwerte, dass ihr Mann, Legat der Prima, ihr für die Reise von Mantua nach Roma Soldaten an die Seite gestellt hatte. Hoffentlich kam ihr Mann nicht auf die Idee, dasselbe zu tun, wenn sie dann durch die Stadt spazierte. Zutrauen würde sie es ihm glatt, kaum dass sie ihm berichtet hatte, dass sie schwanger war, hatte er auch schon die ersten Sorgen geäußert. Aber dafür liebte sie Lucius auch, dass er eben alles tat was in seiner Macht stand um sie in Sicherheit zu wissen. Anscheinend waren sich alle Soldaten ähnlich. Aurelius Ursus machte da wohl keinen Unterschied wie es klang.
    Beim nächsten Absatz klappte ihr glatt der Mund aus… Frevel im Hain der Diana? Das konnte nichts Gutes heißen… aber anscheinend wusste Septima nichts genaueres, nur dass die Bürger Roms aufgebracht waren über diese Tat. Leicht besorgt runzelte sie die Stirn, es klang nicht gut, dass an diesem Tage wohl keine Frau sicher auf den Straßen mehr war. Zum Glück war ihrer Freundin und den angeheirateten Verwandten nichts passiert.
    Schön zu wissen war es, dass Serrana und Septima sich unterhalten hatten. Wie es der Iunia wohl ging? Sie wünschte sich, dass es ihr gut ging und Romana sich trotz allem irrte. Leicht seufzte sie, wieder verspürte sie den Drang nach Rom zu reisen. Doch nun war eine Reise nicht mehr drin. Lucius würde sie wohl überhaupt nicht reisen wollen.
    Septima schien über Octavius Macer hinweg zu sein, jedenfalls erwähnte sie ihn nicht ausführlich. Dafür verlief die Schwangerschaft ohne Probleme.
    Den Absatz über Flavia Celerina las sie zwar, konnte aber nicht groß mit der Flavia mitfühlen, kannten sie sich doch kaum und hatten bisher nur wenige Worte mit einander gewechselt. Es war zwar traurig, dass diese anscheinend noch kinderlos war, aber das lag in den Händen Iunos. Nur hatte Septima unwissentlich ein Opfer versaut. Man konnte eben erst ab einem bestimmten Punkt sagen, ob man schwanger war oder nicht. Schließlich hatte der weibliche Körper eben seinen eigenen Rhythmus.
    Septima und ihr Mann würden bald ihr eigenes Haus beziehen. Raus aus der Familienvilla hinein in die Unabhängigkeit. Sicherlich konnte es dem Hausfrieden nicht schaden. Wobei sie immer den Eindruck bisher gehabt hatte, dass die Aurelia einen engen Zusammenhalt hatten.
    Leise seufzend legte sie schließlich den Brief bei Seite, nur um sich wenig später Stilus und Pergament zu schnappen um ein Antwortschreiben zu formulieren.

  • „Post für dich, domina!“ Simplex trat ins Tablinum und hielt ihr zwei versiegelte Schriftrollen unter die Nase. Gerade beugte sie sich über ihre Harfe, als sie den Blick hob. Sofort fielen ihr die Siegel auf, einmal das der Aurelier und das Andere trug das der Iunier. Sie legte ihr Instrument bei Seite und widmete sich dann erst einmal den Schreiben.


    Besorgt runzelte sie die Stirn. Das was Septima bereits in ihrem Schreiben angedeutet hatte, bestätigte ihr Serrrana nun. Der Pax Deorum wurde in Rom gestört. Ob die Auswirkungen auch hier zu spüren waren? Sie sich einmal bei den Tempel wieder blicken lassen und mit ihren Kollegen reden. Ob Duccius Verus davon wusste? Es dauerte ja immer ewig, bis Neuigkeiten ihren Weg von Rom nach Mogontiacum fanden. Das Beste wäre es wohl, wenn sie diesen einmal direkt fragte. Denn es stand ja nun bald auch hier ein größeres Fest mit Opfer an. Nicht das dies am Ende verschmäht wurde… Vielleicht hatte die Acta auch etwas dazu raus gebracht. Am Besten versuchte sie an eine Abschrift zu kommen. Simplex bekam fast augenblicklich den Auftrag, einmal sich zu erkundigen, ob sich eine Abschrift der Acta irgendwie hier her verirrt hatte. Mit Sicherheit wurde darin berichtet, was in Rom vorgefallen war.
    Kurz blieben ihre Gedanken an diesem Absatz heften, ehe sie dann doch weiter las.
    Aelius Archias war Tod!?! Sie zog scharf die Luft ein, auch wenn sie diesen nicht gut gekannt hat, war das nicht wirklich eine gute Nachricht. Valerian würde das sicherlich beunruhigen… Und Serrana schien reichlich durch den Wind zu sein, war doch deren Cousine mit ihm verheiratet gewesen. Iunia Axilla kannte sie ebenfalls nur flüchtig, hatte aber bisher den Eindruck gehabt, dass sie nett war.
    Was die Nachricht wohl noch düsterer machte, war dass er sich vom tarpejischen Felsen gestürzt hatte. So ehrenvoll ein Selbstmord mitunter sein konnte, dass er sich ausgerechnet vom Felsen der Verräter geschmissen hatte, gab dem Ganzen einen leicht bitteren Geschmack. Anscheinend stand Rom derzeit Kopf. Die Ereignisse schienen sich zu überschlagen.
    Zumindest ging es den Lieben in Roma gut. Wobei anscheinend Romana doch noch mit Serrana geredet hatte. Wobei Serrana wohl schon einiges geahnt hatte. Wenigstens schien die Iunia der Claudier nicht Böse zu sein und es ging beiden Freundinnen gut. Die Frage war nur, ob sie erwähnen sollte, dass sich Romana ihr anvertraut hatte. Wie gern würde sie jetzt mit Beiden sich unterhalten. Per Brief war es irgendwie alles ein wenig kompliziert. Kurz seufzte sie, las den Brief zu Ende und ließ ihn dann erst einmal sinken. Sie vermisste ihre Freundinnen, nicht zum ersten Mal.


    Priscas Brief heiterte sie dann wieder auf. Diese schien im Augenblick nur wenig Sorgen und Probleme zu kennen. Und sie war bis über beide Ohren verliebt... Wer wohl der Glückliche war? Leider verriet sie den Namen nicht. Vielleicht würde Prisca diesen in ihrem nächsten Schreiben Verraten.
    Eilig griff sie selbst wieder zu Feder und Pergament und beantwortete die beiden Briefe.

  • Calvena hatte noch nie so viele Briefe bekommen. Seit sie in Mogontiacum war, schien ein stetiger Strom von Neuigkeiten aus Roma einzutrudeln. Ihre Freunde hatten sie alle nicht vergessen und versorgten sie mit dem neuesten Klatsch und politischen Veränderungen der Metropole. Diesmal waren es nicht nur einfache Briefe, sondern auch Geschenke dabei.
    Iulius Centho hatte es nach Ägypten verschlagen, wohl mit einem wichtigen Auftrag. Er war nun Quästor, hatte somit die Karriereleiter ein Stückchen weiter erklommen. Der Iulier hatte große Ziele und strebsam wie er war, schien er sie auch zu erreichen. Calliphana dürfte eigentlich ihr Kind bald bekommen. Glaubte sie zumindest. Sie wusste gar nicht, wann ihre Freundin eigentlich schwanger geworden war…
    Sipmlex räusperte sich und hielt ihr zwei sorgfältig verschnürte Gegenstände unter die Nase. „Die gehören dazu“, meinte er nur und legte die Sachen auf den niedrigen Tisch. Schnell las Calvena den Brief zu Ende. Was Centho ihnen wohl schickte? Ihr blieb glatt die Luft weg, als sie sah was es war. Das war wirklich großzügig und sehr nett von dem Iulier. Wie sollte sie sich jemals für so etwas bedanken? Später würde sie Valerian das Schreiben unter die Nase halten und ihn raten lassen, was er wohl bekommen hatte.
    Das nächste Schreiben war von Macer Der Brief war schon etwas älter, irgendwie hatte sie ganz vergessen, dass der Octavier ihr geschrieben hatte. Sie wünschte ihm, dass er bald seine Ernennung zum Senator bekam. Doch sie würde wohl nicht so einfach nach Rom kommen können und mit feiern. Nicht mit dem kugelrunden Babybauch. Es war zwar Schade, dass sie ihn erst einmal eine ganze Weile nicht sehen würde, aber auf der anderen Seite war sie glücklich und wollte auch nicht tauschen. Zumindest für den Augenblick nicht, vermutlich würde sie anders denken, wenn der Winter da war und sie sich fürchterlich langweilte.


    Ein Brief von Romana, eilig erbrach sie das Siegel. Auf Romanas Antwort hatte sie nervös gewartet. Nach dem letzten Brief hatte sie nicht wirklich ruhig schlafen können. Hoffentlich schrieb bald Serrana, damit sie erfuhr wie es ihr ging. Es war furchtbar in so weiter Ferne zu sein und nicht für ihre Freundinnen da sein zu können. Briefe konnten nicht das alles übermitteln, was sie ausdrücken wollte.
    Sie war erleichtert, denn Romana hatte den Götter sei Dank etwas falsch gelegen. Sie konnte ihrer Freundin nicht Böse sein. Fehler machte jeder und Romana, so sehr sie diese auch bewunderte, war nicht perfekt. Sie war zuversichtlich, dass die Götter das Opfer ihrer Freundinnen annehmen würden. Zumal sie nicht wirklich glauben wollte, dass die Götter ausgerechnet der Iunia irgendwie Böse waren. Serrana gehörte mit zu den nettesten Menschen die sie kannte. Was eigentlich erstaunlich war, wenn man wusste, wer ihre Großmutter war. Germanica Laevina war ein Biest und hatte Serrana aufgezogen. Zwar hatte sie so etwas wie Respekt gegenüber der entfernten Verwandten entwickelt, aber das änderte nichts daran, dass Laevina Serrana furchtbar schlecht behandelt hatte.
    Aus einem freudigen Lächeln wurde ein Stirnrunzeln. Sie konnte nicht wirklich glauben, was Romana da schrieb. Calvena hatte ihre Freundin nie angelogen, sie hatte sich eigentlich nicht wirklich in diese Sachen einmischen wollen und sich kein Urteil erlaubt. Sie dachte, dass Valerian ihr das erzählt hatte. Sie seufzte tief, Romana war ihr Gram und das stimmte sie traurig. Sie hatte die Claudia sehr gern. Hoffentlich verlor sie jetzt nicht eine gute Freundin….

  • Da Valerian nach Rom reisen würde, setzte sie sich hin und antwortete ihren Freundinnen, damit er diese Briefe mitnehmen konnte:



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    Claudia Romana


    Liebe Romana,


    es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich es geschafft habe dir endlich einmal zu antworten. Vergessen hab ich dich natürlich nicht, nur hat mich dein Brief zum nachdenken gebracht.


    Erst einmal muss ich dir schreiben, dass ich erleichtert bin. Bitte sei zu dir selbst nicht so streng! Du bist nur ein Mensch! Nur die Götter sind unfehlbar. Ich bin froh, dass du dich mir anvertraut hast, auch wenn mir das schlaflose Nächte beschert hat. Du brauchtest jemanden mit dem du deine Sorgen teilen konntest. Gräm dich nicht, dir ist zwar ein Fehler unterlaufen, aber du hast nie aus böser Absicht gehandelt, sondern weil du einer Freundin helfen wolltest. Außerdem tust du alles was in deiner Macht steht um die Götter zusammen mit Serrana zu besänftigen. Du bist eine wundervolle Freundin, für sie und für mich. Ich bin dir nicht Böse, sondern erleichtert. Serrana hat mir geschrieben, sie ist froh, eine solche Freundin wie dich zu haben.


    Romana, du müsstest mich doch Besser kennen, wie jeder Andere. Ich kann deine Enttäuschung durchaus verstehen, aber wir Beide hatten nie wirklich eine Gelegenheit darüber zu reden. Ich würde dich niemals anlügen und es tut mir furchtbar Leid, dass du diesen Eindruck gewonnen hast.
    Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Valerian dich in dieser Hinsicht angelogen haben soll. Leider war ich bei diesem Gespräch nicht dabei, aber ich bin mir sicher, dass er offen und ehrlich zu dir gewesen ist.
    Ich wünschte ich wäre in Rom, von Angesicht zu Angesicht, wäre es einfacher mit einander zu reden. Da mir aber eine solch weite Reise im Augenblick verwährt bleibt, gebe ich Valerian diesen Brief mit. Ich hoffe ihr könnt die Missverständnisse klären. Um die Prüfung im Examen Tertium abzulegen, wird er für einige Zeit in Roma sein. Ich wäre nur zu gern mit gekommen, aber in meinem Zustand wäre eine solch weite Reise nicht klug.


    Liebe Grüße, Calvena



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    Aurelia Prisca


    Liebe Prisca,


    als Erstes möchte ich Dir mein herzliches Beileid ausdrücken. Ich habe von dem Tod Deines Onkels aus der Acta erfahren. Es ist eine furchtbare Tragödie! Mögen die Götter ihre Hände schützend über Deine Familie halten.
    Aber es freut mich zu lesen, dass Du trotz deiner Trauer Grund zu Freude hast. Verschwören wollten wir uns nicht gegen dich, aber es war doch eigentlich absehbar, dass der Nachwuchs nicht lange auf sich warten würde. Mit Sicherheit kannst Du Dich schon bald uns anschließend und ebenso stolz Dein erstes Kind uns präsentieren.
    Ich freue mich für Dich, dass Du jemanden gefunden hast, der Dich glücklich macht. Von daher fällt es mir ein wenig schwer, Dir zu schreiben, dass ich von Flavius Piso nicht fiel halte… ich kenne ihn flüchtig und leider hat er sich mir Gegenüber nicht so liebreizend war. Ich wünsche Dir natürlich alles Glück der Welt und hoffe, dass ich mich in ihm irre! Bei Gelegenheit werde ich Dir dann einmal erzählen, auf welche Art und weise ich Deinen Verlobten kennen gelernt habe.
    Bis dahin genieße Dein Glück!


    Viele Grüße aus dem kalten Germanien, deine Calvena



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    Iunia Serrana


    Liebe Serrana, in einigen Wochen ist es schon so weit. Hast du auch das Gefühl zu platzen? Wie dick kann man eigentlich werden? Ich fühle mich schon jetzt wie eine Kugel. Aber ich freue mich schon sehr auf mein Kind.
    Hoffentlich ist Valerian rechtzeitig zur Geburt zurück. Zum Examen Tertium muss er nach Rom. Du kannst dir sicher vorstellen, dass ich ihn nur zu gern begleitet hätte, aber das ist ja im Augeblick nicht möglich.
    Ich vermisse euch furchtbar, ich hab hier zwar ein paar Freundinnen, aber sie können dich und Romana und Septima und Prisca nicht ersetzen. Auch würde ich dir natürlich dabei helfen die Götter zu besänftigen. Romana hat ein furchtbar schlechtes Gewissen! Ich glaube es würde ihr gut tun, wenn du ihr einmal versicherst, dass du ihr nicht Böse bist. Sie wollte dir helfen und hat dabei einen Fehler gemacht. Nur die Götter sind unfehlbar und sie sollte sich nicht grämen.


    Die schlechten Nachrchten aus Roma scheinen nicht zu enden. Die Götter scheinen uns zu zürnen. Ich würde gern wissen, was denn im Hain der Diana vorgefallen ist? Man bekommt ja immer nur Gerüchte zu hören, doch wie nah sind diese an der Wahrheit dran? Hier in Mogontiacum geht alles seinen Gang. Der Wind bringt den ersten Schnee und es ist furchtbar kalt geworden. Und das ist erst der Anfang… Ich wäre jetzt gern Italia, da ist der Winter nicht ganz so streng.
    Ich bin mir sicher, du warst deinem ersten Schüler eine gute Lehrerin. Schön, dass der Cultus Deorum doch noch Zuwachs bekommt. Es gibt leider viel zu wenig Priester. Ambitionierte Männer und Frauen können wir gebrauchen.
    Diese Brief gebe ich Valerian mit, von daher ist er etwas kürzer, wie meine letzten Schreiben. Ich bin mir sicher, er steht dir gern Rede und Antwort, was mich angeht.
    Liebe Grüße, Calvena

  • Leise seufzte sie und legte das Schreiben aus Roma bei Seite. Calvena hatte die Stirn gerunzelt und schüttelte leicht den Kopf. Sie hatte ihre Schneiderei schon so lange und nun sollte sie diese abgeben. Warum war es nicht schon früher aufgefallen? Anscheinend hatten manche Leute ihre Arbeit nicht richtig gemacht, oder aber sich auf die faule Haut gelegt, während ihrer Amtszeit. Darüber beschwert hatte sie sich nicht, es war ihr Glück gewesen, aber nun bleib ihr nichts anderes übrig, als ihre Schneiderei entweder zu schließen, oder zu verkaufen… Es sei denn, sie überschrieb sie einfach und blieb weiterhin Teilhaberin. Es ging ja nur um den Besitz, dieser konnte einfach weiter gegeben werden. Zuerst dachte sie natürlich an Valerian, ließ den Gedanken aber wieder fallen. Als Soldat durfte er keinen Betrieb haben. Melina war zu sehr mit sich beschäftigt…. Aber Bassus würde es sicherlich gut tun ein bisschen Verantwortung zu übernehmen.
    Der junge Quintilier hatte ja mehr oder weniger plötzlich vor der Tür gestanden. Ein netter Junge, aber ein Taugenichts. Jedenfalls zeigte er keinerlei Ehrgeiz oder politische Ambitionen. An sich war das nicht schlimm, solange er nicht irgendetwas Dummes anstellte und sie in Verruf brachte. Sie würde ihm schon auf die Finger schauen, nicht dass er die Schneiderei ruinierte. Aber an sich war das gar keine schlechte Idee.
    Kurzerhand schnappte sie sich eine Tabula.


    Ad
    AEDILIS CURULIS H. Claudius Menecrates
    Basilica Iulia
    Roma


    Salve Claudius,


    mit diesem Schreiben geht die Schneiderei vestimentum formosus in den Besitz von Caius Quintilius Bassus über.


    Ante Diem VI ID DEC DCCCLX A.U.C
    (08.12.2010/ 107 n.Chr.)


    gezeichnet: Germanica Calvena


    Simplex durfte sogleich einmal zum Cursus Publicus gehen und das Schreiben abgeben.

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