Intrigen im Hause des Senators ... ?

  • Im Atrium angekommen bemühte sich Lysias, der Umstände wegen, die der Bote jetzt gehabt hatte, ganz besonders höflich zu sein. Damit er die Vinicia wenigstens in nicht ganz so schlechter Erinnerung behielt.
    „Es wurde gleich schon jemand losgeschickt, um die Herrin zu informieren. Ich hoffe, dass du so wenigstens nun nicht mehr allzu lang warten musst“, fügte er noch hinzu und mit einem leichten Schmunzeln verbeugte er sich flüchtig (kein Mensch wusste, ob seine Verbeugungen ironisch oder ehrlich respektvoll waren), um schließlich wieder seinen Platz hinter der Porta einzunehmen.

  • Der Bote folgte dem Ianitor.


    "Danke." sagte er und wartete dann auf die Vinicia. Er war schon in mehreren solcher Nobelhütten gewesen, daher sah er sich zwar interessiert, aber nicht allzu sehr beeindruckt um.

  • Schön wie eh und je, aber etwas gehetzt betrat Petronilla den Raum. Sie hatte sich gerade mit einer der Sklavinnen gestritten, die tölpelhafter Weise beim Waschen von Petronillas Tunika einen Riss in eine Stelle des Saums gemacht hatte. Das würde noch ein Nachspiel haben...


    In Gedanken noch bei der vorhergenden Situation, blickte sie beim Eintreten auf und sah einen unbedeutenden Sklaven.


    "Ja?", fragte sie diesen in einer der Person angemessenen Höflichkeit.

  • Der Bote wandte sich der eintretenden Dame zu und verneigte sich ein wenig.


    "Der Praefectus Urbi schickt dir diese Nachricht." sagte er zu ihr und überreichte ihr den Brief.



    Liebste Vinicia,


    deine Nachricht hat mich sehr erfreut. Ich freue mich, dass sich die leidige Angelegenheit zum Guten gewendet hat. Sei versichert, dieser Beamte wird dir keine Schwierigkeiten mehr machen.


    Doch wie kannst du nur behaupten, dass deine Nachricht mir nicht mehr als einen geschäftigen Seufzer entlocken würde, so wie du schriebst? Nur wenige Damen haben mein Büro mit solchem Charme erfüllt wie du es hast. Ich habe deinen Weggang ausserordentlich bedauert und tue es noch. Sei gewiss, du magst vieles sein, liebe Vinicia, doch unbedeutend bist du keineswegs.


    Vielleicht möchtest du mir eine Freude machen und meine Begleitung bei einer kleinen Gesellschaft morgen Abend sein. Ich kenne den Gastgeber gut, er wird für angenehme Zerstreuung sorgen.


    P. V. S.

  • Mit einem zufriedenen Lächeln las Petronilla die Nachricht des mächtigsten Mannes Roms. War sie also erfolgreich gewesen...


    "Warte hier, ich werde dir gleich eine Antwort mitgeben.", meinte sie dann und verließ den Raum ohne weitere Worte.


    Eine kleine Weile später kehrte sie mit einem gesiegelten Brief zurück, den sie dem Boten hinhielt.


    Mein hoch geschätzter Praefekt,


    du kannst dir trotz all deiner Gaben vermutlich kaum vorstellen, wie überrascht und geschmeichelt ich von deinen Worten bin. Glaube mir, wenn ich dir sage, dass auch ich das Verlassen deines Büros innerlich sehr bedauert habe.
    Es war nur leider weder Zeit noch Ort um länger zu verweilen. Vielleicht jedoch wird dafür auf der Gesellschaft morgen Zeit sein, wohin dich zu begleiten mir eine große Freude sein wird.


    Schon jetzt von Vorfreude auf ein Wiedersehen mit dir erfüllt,


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    "Er ist ausschließlich für die Augen des Praefekten bestimmt.", meinte sie dann, drückte ihm ein paar Sesterzen in die Hand und nickte dem Boten als Zeichen, dass er sich nun entfernen könne, zu.

  • Der Bote war daran gewöhnt zu warten, denn sehr oft wurden Antworten verfasst auf jene Nachrichten, die er überbrachte. Daher stand er noch ein wenig herum und versuchte, nicht allzu neugierig rumzublicken und die Sklavinnen bei ihren Tätigkeiten anzuglotzen. Als die Dame zurückkam, nahm er den gesiegelten Brief entgegen.


    Niemand anderer wird ihn je zu Gesicht bekommen. antwortete der Bote, nahm die Sesterzen in Empfang und verliess wenige Momente später die Villa.

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