Der Weg zum Gymnasion von der Anlegestelle des Schiffs war wirklich nicht so schwierig. Geradeaus am Museion vorbei und an der nächsten Straße links, so kam es, dass Xenophanes nun tatsächlich in Alexandria vor dem Gymnasion stand. Er begann in einem Reisesack zu wühlen, eine der vielen Papyri und Pergamentcodices wird doch seine Erklärung über das in Athen erhaltene Bürgerrecht sein. War es dieses Schriftstück? Vergeblich, man erkannte schnell ein literarisches Werk, in Versen untereinander geschrieben. Was war es doch gleich? Xenophanes, der sich so leicht für die Erzeugnisse der Literatur begeistern lassen konnte, erkannte sofort den Hexameter, und ordnete die Verse dem wohl berühmtesten aller Dichter zu, Homer. Wie gerne würde er die Stelle der Odysee noch einmal rezitieren, die er gerade vor sich hat, bei der Odysseus gerade auf Polyphem trifft, doch er hatte dafür keine Zeit. Es müssen wichtige Dinge erledigt werden, und so rollte er das ehrenvolle Stück Papyrus wieder zusammen und suchte weiter.
Es war relativ viel los, eine Menge Menschen gingen ein und aus. Allerdings fehlte Xenophanes die Referenz, um einen guten Vergleich anzustellen, denn er war heute erst angekommen. Woher sollte er wissen, ob die derzeitige Menschenfülle vor dem Gymnasion normal war oder ob zu einer anderen Zeit noch mehr oder vielleicht auch weniger Menschen das Gymnasion aufsuchten. Er wusste es nicht, und so verwarf er seine Einschätzung schnell wieder. Denn er hatte das Dokument gefunden. Schnell überflog er es noch einmal, um dessen Richtigkeit zu überprüfen, dann betrat er das Gymnasion.
An einer Ecke stand er Sklave, der noch nicht zu beschäftigt aussah. Er ging auf ihn zu und forderte ihn auf, einen Beamten herbeizuholen, der sich um die Bürgerrechtsangelegenheiten kümmern würde. Der Sklave ging fort und Xenophanes wartete darauf, dass der Sklave ihm den Zuständigen dafür herschickte. Ob es sich wohl lohnt, doch schnell noch einen Blick auf Odysseus und Polyphem zu werfen?