[Officium I] Legatus Augusti pro Praetore

  • Zitat

    Liutbert: "Rechtmä'igkeit?", hakte Liutbert nach, weil er das Wort nicht verstand


    Ja, das war wohl ein Stolperwort für Liutbert. Ich hatte aber auch kein alles erklärendes germanisches Wort für diesen Sachverhalt griffbereit.


    "E Sach is reschtmäßisch, wenn se gut, rischdisch un gerescht is un wemmer schdolz druf soi kann".

  • "Denkst du, dass man die anderen Stämme davon überzeugen könnte, euch zu helfen? Weil es in ihrem eigenen Interesse liegt?"


    sagte Modestus noch einmal an, da der Germane ihn nicht richtig verstanden hatte.


    "Du missverstehst mich, Liutbert, Sohn des Clodwig. Ich möchte keinen einfachen Boten hier in Mogontiacum. Boten habe ich genug. Ich möchte jemanden hier in Mogontiacum haben, der mir sagen kann, wie euer Stamm zu gewissen Dingen steht. Und der meinen Vertrauten Valgiso auf den neusten Stand bringen kann, was die Verhältnisse in Germania Magna angeht. Es wird der Schaden desjenigen nicht sein. Roms Gastfreundschaft ist großzügig."

  • Zitat

    Original von Marcus Fabius Rusticus
    ...


    Es dauerte noch etwas, bis das Gespräch sein Ende gefunden hatte, doch es kam letztendlich dazu. Verschiedene Dinge, unter anderem Geld und Papyrus, wechselten ihre Besitzer. Als der Fabier das Officium verlies, war Modestus durchaus zufrieden und war gespannt was aus der Sache noch erwachsen würde.

  • Liutbert, Sohn des Clodwig
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    "Ah..", entwich es der Kehle des Liutbert, als er verstand worauf der Berater des Römerfürsten hinauswollte, "..also allett, watt de Richs midde Gode beschnacke."


    Die erneute Bitte des Römerfürsten nach einem ständigen Gesandten war ihm dann doch etwas suspekt.. war das Kerngebiet der Mattiaker keine zwei Tage von Mogontiacum entfernt, und die Städte Aquae Mattiacorum und Nida sogar noch weniger.


    "De Rodewini hat singe Base, de ihr Römer Duccia Elva nennt, in Mogondiacum. Sie wird wisse, watt ihr Oheim und singe Gleiche denkt.", schloss er daher knapp, und hoffte der Fürst würde verstehen worauf er überhaupt hinauswollte. Zwar war Elfleda nur ein Weib, aber sie war eine Fürstentochter, und damit mehr wert als so mancher Mann.

  • [Blockierte Grafik: http://img710.imageshack.us/img710/4316/calvuskl.jpg]Scriba Calvus


    "Salve, Legatus Augusti, ich habe Post aus Roma und wir haben einen Besucher aus Roma. Es ist ein Praetorianer namens Romanus, der darum bittet, vor der Acta Diurna mit dir zu sprechen. Ihm geht es unter anderem um das Thema Kartographie. Er möchte vermeiden, dass dir zu diesem Thema von der Acta Diurna Fragen gestellt werden, bevor er mit dir gesprochen hat".


    "Hier erst mal die Post" :

    Senator et Legatus Augusti pro Praetore
    Kaeso Annaeus Modestus
    Regia Legati Augusti pro Praetore
    Mogontiacum - Germania



    ~ Einladung ~


    Zum Anlass der Eheschließung von


    Appius Terentius Cyprianus


    und


    Decima Seiana


    laden wir dich mit Begleitung herzlich ein, am ANTE DIEM VIII ID OCT DCCCLXI A.U.C. (8.10.2011/108 n.Chr.) den Hochzeitsfeierlichkeiten in der Casa Decima Mercator in Rom beizuwohnen.


    Appius Terentius Cyprianus & Decima Seiana

  • Zitat

    Original von Faustus Domitius Massula
    [Blockierte Grafik: http://img710.imageshack.us/img710/4316/calvuskl.jpg]Scriba Calvus


    "Salve, Legatus Augusti, ich habe Post aus Roma und wir haben einen Besucher aus Roma. Es ist ein Praetorianer namens Romanus, der darum bittet, vor der Acta Diurna mit dir zu sprechen. Ihm geht es unter anderem um das Thema Kartographie. Er möchte vermeiden, dass dir zu diesem Thema von der Acta Diurna Fragen gestellt werden, bevor er mit dir gesprochen hat".


    "Hier erst mal die Post"...


    "Der Praetorianer hat natürlich Vorrang. Schick ihn gleich herein. Was die Leute von der Acta angeht, es gibt dringende Staatsgeschäfte die mich aufhalten. Sie können entweder noch etwas warten, oder aber einen Termin vereinbaren und an einem anderen Tag wiederkommen."


    sagte Modestus und notierte sich in Gedanken den Fabier noch wegen der Hochzeit zu informieren. Das war ein guter Vorwand für ein Geschenk. Dann lies er sich wieder in seinen Stuhl sinken und wartete auf den Praetorianer.



  • "Sehr gut. Wie dein Fürst sicherlich schon bemerkt hat, werden derzeit auch wieder Patrouillen auf die andere Seite des Limes entsandt. Sollte es Probleme mit diesen Patrouillen geben so soll dein Fürst nicht zögern sich an mich zu wenden. Die Mattiaker sind Freunde Roms und haben das Anrecht auch entsprechend behandelt zu werden."


    sagte Modestus ernst, denn er wollte nicht, dass es zu Konflikten mit den Verbündeten kam. Sollten sich die römischen Soldaten bei den Patrouillen daneben benehmen, wollte und würde er sich persönlich darum kümmern, denn die Mattiaker galt es nicht als Verbündete zu verlieren.


    "Ich habe aber auch noch eine persönliche Bitte an deinen Fürsten. Ich möchte, dass er mir ein Dutzend Männer schickt. Verlässliche Männer, die sich im Grenzgebiet auskennen und im Kampf bewährt haben. Mit einem Anführer schlau wie ein Fuchs und kräftig wie ein Bär. Sie sollen meine Späher im Grenzgebiet herumführen, falls Rom mit eurem Fürsten zusammen gegen die Chatten zieht. Damit wir das Gebiet kennen. Aber auch für meinen persönlichen Schutz. Ja, so sehr schätze ich die Mattiaker! Und natürlich wäre es mir ein Vergnügen deinem Fürsten diesen Gefallen voll und ganz zu erwidern."

  • Romanus folgte der Aufforderung und trat ein, dann ging er in Grundstellung und machte Meldung:


    Salve, Decurio Atius Romanus, melde mich in dienstlicher Angelegenheit.


    Dann blieb Romanus in Grundstellung bis eine Reaktion kam.

  • "Salve, Decurio. Dein kommen wurde mir bereits ankündigt. Setz dich."


    sagte Modestus und wies dem Decurio mit einer Geste einen der Stühle zu. Die Sache würde wohl ein wenig länger dauern.


    "Nun, um uns beiden etwas Zeit zu sparen, werde dir die derzeitige Lage hier in Germania schildern. Damit dürften sich bereits einige Fragen erübrigen. Auf einem Thing, einer Versammlung der lokalen Stammesfürsten, haben die Chatten vor kurzem ihre Feindschaft gegenüber Rom und den mit Rom verbündeten Stämmen erklärt. Insbesondere den Mattiakern, einem unserer engsten Verbündeten. Zwischen den Mattiakern und den Chatten herrscht noch eine alte Fehde."


    sagte Modestus und deutete auf die Karte auf seinem Schreibtisch, die man dafür vorbereitet hatte. Während das die römischen Provinzen detailreich und difizil gezeichnet werden, sah man auf dem Gebiet der Germanen neben einigen Flussverläufen und Gebirgen kaum etwas.


    "Das Stammgebiet der Mattiaker liegt entlang fast der gesamten Grenze von Germania Superior. Das der Chatten liegt tiefer im germanischen Hinterland. Um es einfach zu sagen, die Mattiaker bilden einen bequemen Puffer für diese Provinz. Jeder der diese Provinz angreifen möchnte, muss sich erst einmal mit den Mattiakern auseinandersetzen. Und diese können alles in allem etwa 10.000 Mann ins Feld führen. Von daher muss Rom in vielen Fällen garnicht erst aktiv werden.""


    sagte Modestus fuhr mit der Hand über die Karte wo die entsprechenden Stammesgebiete lagen.


    "Die Chatten sind etwa 30.000 Mann stark und könnten daher für unsere Verbündeten Mattiaker ein echtes Problem darstellen. Wobei man sagen muss, dass die Chatten nicht mit 30.000 Mann angreifen können. Dazu müssten sie ihr eigenes Gebiet unbewacht lassen und sie haben diverse Nachbarn, die ihnen nur zu gerne in den Rücken fallen würden. Die Mattiaker hingegen können fast ihre gesamte Kraft mobilisieren, da ihr Gebiet zu großen Teilen an uns grenzt, sodass sie keinen Angriff befürchten müssen. Von daher ist die Ausgangslage ausgewogen. Die Mattiaker könnten Chatten zurückschlagen oder aber auch selbst besiegt werden. Wenn es überhaupt zu einem richtigen Krieg kommt. Was längst noch nicht sicher ist, wie ich betonen möchte. Das ist also der derzeitige Stand der Dinge."


    sagte Modestus zum Schluss deutlich. Viele Leute gingen davon aus, dass ein Krieg unabwendbar vor der Tür stand, was längst nicht sicher war. Wenn überhaupt etwas passierte, dann konnten es genauso gut einige kleine Raubzüge sein.


    "Sollte es tatsächlich so weit kommen, dass es wirklich Krieg gibt, und die Mattiaker im Verlauf dieses Krieges am verlieren sein, gedenke ich Truppen zur ihrer Unterstützung und zur Niederschlagung der Chatten zu mobilisieren. Du brauchst dir im Übrigen keine Notizen machen. Ich habe ein Kopie meines Berichts an den Stellvertreter des Kaisers und den Praefectus Praetorio für dich vorbereiten lassen."

  • Romanus trat ein und bekam auch kurz darauf einen Sitzplatz gewiesen, den er mit einem dankenden Nicken annahm. Dann hörte Romanus aufmerksam zu und verzichtete darauf sich Notizen zu machen es ist ja bereits ein Bericht erstellt worden.
    Die Kommandeure und der Statthalter scheinen nicht wirklich miteinander auszukommen und die Germanen planen irgendwas.
    Das hatte der Praefect zu Romanus gesagt. Was die Germanen anging war der Bericht sehr gut und deckte dieses Thema ab.


    Nun Lagatus, das nimmt mir direkt eine meiner Fragen. Dennoch habe ich noch etwas anderes. Es dringt das Gerücht bis nach Rom, dass die Kommandeure und DER Stadthalter nicht miteinander auskommen. Zudem hab ich meine Ohren bischen aufgerichtet und etwas von einer Karthographierung mitbekommen, was hat es mit dieser aufsich?


    Romanus blieb weiter freundlich, aber dennoch bestimmend, denn er führte ja Befehle aus. Auch wenn der zu Befragende im Namen und Rang viel höher stand durfte Romanus nicht zu unterwürfig rüberkommen. Jemanden den man als etwas niederes ansieht, teilt man keine Auskünfte aus.

  • "Was die Kartographierung angeht, folgendes: Wenn wir den Mattiakern zu Hilfe kommen, dann auf germanischem Gebiet. Nachdem es lange Zeit keine römischen Patrouillen mehr hinter dem Limes gegeben hat, sind wir über das Gebiet nur schlecht informiert. Und auf Karten von irgendwelchen dahergelaufenen und unvertrauenswürdigen Personen, die keine Ahnung der militärischen Bedeutung von Gelände haben, will ich mich nicht verlassen müssen. Von daher habe ich es in die Wege geleitet, dass von erfahrenen Spähern Karten von dem Gebiet unmittelbar hinter dem Limes angefertigt werden. Dabei handelt es sich zu großen Teilen um das Gebiet der mit uns verbündeten Mattiaker. In einem Gebiet zu operieren, dass man nicht kennt ist unklug."


    "Was unsere Differenzen angeht, nun Terentius Primus hat vorgeschlagen, präventiv ganz Germania zu erobern, oder aber die Mattiaker zu evakuieren. Viel mehr muss ich dazu wohl nicht mehr sagen."


    "Was Claudius Menecrates angeht, er ist der Meinung wir sollten uns hier verkriechen und vor den Chatten kuschen. Nichts tun was sie verärgern könnte. Was unsere selbsterklärten Feinde verärgern könnte, wohlgemerkt! Das ist nicht nur lachhaft es ist auch noch unklug. Die Chatten wagen sich sowieso nur deswegen wieder hervor, weil zwei Legionen von der Grenze abgezogen wurden und sie uns daher für Schwach halten. Wenn Rom jetzt auch noch so zöggerlich und ängstlich auftritt, dann greifen uns bald alle Stämme an. Warum stehen hier den zehntausende Soldaten? Weil die Germanen unsere Freunde sind? Von den Mattiakern abgesehen, sicher nicht."


    "Wenn die Mattiaker unterliegen, dann stehen die Chatten direkt an unserer Grenze und es ist nur noch eine Frage der Zeit bis sie uns direkt angreifen. Und dann haben wir nicht mehr den Luxus im Gebiet der Mattiaker mit 10.000 Mattiakern an unserer Seite kämpfen zu können. Dann haben wir keine Verbündeten mehr und diese Provinz wird in Mitleidenschaft gezogen. Das alles vergisst Claudius Menecrates. Genauso wie er vergisst, dass er zwar eine andere Meinung haben kann, aber dennoch meinen Befehlen folgen zu leisten hat. Ich nehme an du hast bereits mit ihm gesprochen?"

  • Bevor Romanus antwortete wollte er vorher noch was wissen:
    Hast du schon mal gegen einen Germanen gekämpft oder einen Kämpfen gesehen?

    Romanus achtete darauf freundlich und objektiv zu bleiben.
    Er hatte in der Tat schon mit den Kommandeuren gesprochen und die militärischen Aspekte vor Augen und deshalb seine eigene Meinung dazu.

  • "Deine Frage ist impertinent und geht an der Sache vorbei, Decurio. Wie ich schon einmal sagte, die Germanen sind zum großen Teil nicht unsere Freunde. An dieser Grenze stehen keine vier Legionen, weil wir es gewöhnt sind in Frieden mit den Germanen zu leben. Die Chatten werden nicht unsere Waffenbrüder, wenn wir vor ihnen zurückschrecken oder vor ihnen katzbuckeln, wie Terentius oder Claudius das möchten. Das wird sie nur noch mehr anspornen. Und ein solches Zeichen der Schwäche könnte auch noch andere Stämme in der Region anstacheln."


    "Um es kurz zu machen, Decurio, im besten Fall passiert außer ein paar kleinen Überfällen auf die Mattiaker garnichts. Oder vielleicht schlagen die Mattiaker die Chatten auch allein zurück. Kein Eingreifen Roms wäre notwendig und wir könnten weiterleben wie bisher. Im schlimmsten Fall könnten die Chatten es jedoch schaffen die Mattiaker zu unterwerfen. Und dieses Szenario ist für diese Provinz verhehrend. Dann stünden die Chatten direkt in unserem Vorgarten und sollten sie uns dann angreifen, dann stehen sie schon vor Mogontiacum, bevor überhaupt usnere Truppen gesammelt haben. Jeder der zulassen will, dass die Chatten ungestraft römische Verbündete unterwerfen und sich an der römischen Grenze ansiedeln, ist ein Narr und gehört von seinem Amt entfernt. Egal welchen Posten er bekleiden mag. "


    "Die Mattiaker sind ein wichtig für diese Provinz. Jeder der uns angreifen will, wird erst durch die Mattiaker aufgehalten und verschaft uns damit genügend Zeit unsere Truppen zu sammeln und einen Gegenschlag auszuführen. Dieses Zaudern des Claudiers und des Terentiers verhindert keinen Krieg. Es verschiebt ihn auf einen späteren Zeitpunkt, zu welchem schlechtere Konditionen für uns vorherrschen. Und wenn ich diesen Krieg führen muss, was ich nicht möchte, dann nur mit allen Vorteilen auf meiner Seite."

  • Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    "Sehr gut. Wie dein Fürst sicherlich schon bemerkt hat, werden derzeit auch wieder Patrouillen auf die andere Seite des Limes entsandt. Sollte es Probleme mit diesen Patrouillen geben so soll dein Fürst nicht zögern sich an mich zu wenden. Die Mattiaker sind Freunde Roms und haben das Anrecht auch entsprechend behandelt zu werden."


    sagte Modestus ernst, denn er wollte nicht, dass es zu Konflikten mit den Verbündeten kam. Sollten sich die römischen Soldaten bei den Patrouillen daneben benehmen, wollte und würde er sich persönlich darum kümmern, denn die Mattiaker galt es nicht als Verbündete zu verlieren.


    "Ich habe aber auch noch eine persönliche Bitte an deinen Fürsten. Ich möchte, dass er mir ein Dutzend Männer schickt. Verlässliche Männer, die sich im Grenzgebiet auskennen und im Kampf bewährt haben. Mit einem Anführer schlau wie ein Fuchs und kräftig wie ein Bär. Sie sollen meine Späher im Grenzgebiet herumführen, falls Rom mit eurem Fürsten zusammen gegen die Chatten zieht. Damit wir das Gebiet kennen. Aber auch für meinen persönlichen Schutz. Ja, so sehr schätze ich die Mattiaker! Und natürlich wäre es mir ein Vergnügen deinem Fürsten diesen Gefallen voll und ganz zu erwidern."


    Liutbert, Sohn des Clodwig
    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/a-germanen-maenner-jung/23.jpg]


    Zu den wiederaufgenommenen Patrouillien der Römer durch das Grenzgebiet konnte Liutbert wenig beitragen als ein einfaches Schulterzucken. Den Richs des Stammes war es relativ egal, solange die Römer eben nur im Grenzgebiet ihre kleinen Ausflüge unternahmen. In einer Zeit in der Grenzen sowieso aus einem manchmal zig Kilometer breiten Streifen an mehr oder minder besiedeltem Gebiet bestanden lief man sich eh ständig gegenseitig über den Weg. Was Grenzverletzungen auch immer zu einem Gradmesser der gegenseitigen Toleranz machten: wenn die Mattiaker es wirklich wollten, hätten sie sich schon vor Jahren über die römischen Bewegungen jenseits des Rhenus empören können.


    Die Anfrage nach tüchtigen Männern war hingegen nicht weniger als eine große Ehre für jeden jungen Mann, der von den einflussreichsten Sippen der Mattiaker und ihren Richs dafür auserkoren sein würden.


    "Ik wöd datt minge Rich usrichte..", schwoll die Brust des jungen Germanen bei dem Gedanken an, er selbst könne zu diesen Männern gehören. Dann allerdings fiel ihm ein, dass er nicht hier war um verbale Streicheleinheiten zu genießen, sondern um ein paar Vorteile für seinen Stamm bei dem erwarteten Wintergeplänkel mit den Chatten herauszukitzeln... und vor allem seine Lateinkenntnisse zu profilieren: "Ich werde das meinem Rich ausrichten.. im Gegenzug würden sich die Mattiaci über eine Menge an Metall freuen. Eisen."

  • Romanus nickte und notierte weiterhin mit:


    Aber du du auch einen anderen Ausgang der Situation mit einkalkuliert? Was ist wenn Chatten Siegreich vom Felde gehen? Auch gegen unsere Truppen? Ich meine deine Kommandeure haben ja sicherlich Gründe warum sie "katzbuckeln". Du musst auch die militärischen Aspekte beachten.Was ist wenn wir unsere Soldaten zur Unterstützung an die Front schicken, ist die Verwundetenversorgung gewährleistet? Der Nachschub? Verbleiben genug Männer in den Castellen um die Städte bei einer Niederlage unserer Truppen gegen die Chatten zu verteidigen? Was macht dich den so Siegessicher? Hast du den die genaue Truppenanzahl der Feinde? Was weiß man von ihnen? Ihre Ausbildung? Ihre Kampfstärke? Die Kampfart? Ist eine Aufklärung geschehen?


    Romanus notierte sich seine eigenen Fragen und ließ Platz für Antworten.


    Das sind alles Aspekte die aus militärischer Seite betrachtet werden müssen.Weißt du ob die Kommandeure all diese Informationen haben und die Männer für eine Verteidigung? Hast du mit ihnen gesprochen? Vielleicht fehlt es an irgendwas, was diese Sache zu etwas sehr riskantem macht und deine Kommandeure "buckeln" lässt.Ich hoffe du verstehst mich nicht falsch, ich bin keinesfalls für oder gegen eine Sache, nur ich muss alle perspektiven durchgehen, man erwartet von mir in Rom einen ausführlichen Bericht.

  • "Wie ich eben schon sagte,"


    sagte Modestus und seine Gesichtsausdruck machte klar, dass er es keineswegs gewillt war sich für den Atier mehrmals zu wiederholen.


    "können die Mattiaker vielleicht 15.000 Mann für diese Sache aufbringen. Den Rest benötigen Sie um ihre eigenen Gebiete zu halten. Die Mattiaker können rund 10.000 Mann aufstellen um ihre Heimat zu verteidigen. Sollten wir Sie also unterstützen müssen, gedenke ich eine Legion mit sowie unterstützende Hilfstruppen entsenden. Das sollte genügen um die Chatten zurückzuschlagen und es werden ausreichende Truppen zum Schutz der Provinz zurückbleiben. Natürlich stehe ich wegen dieser Sache auch im engen Kontakt mit meinen Kollegen, den Statthaltern der anderen Provinzen. Insgesamt sind in den germanischen Provinzen rund 50.000 Mann stationiert. Von daher ist eine Sieg der germanischen durch die Chatten höchstens Augenwischerei."


    sagte Modestus und machte eine wegwerfende Handbewegung. Die Vorstellung war einfach zu absurd. Dass die Chatten allein die germanischen Provinzen erobern würden, war absurd. Genauso absurd, wie die Sicherung des Weiterbestands der germanischen Provinzen nur durch die Duldung der Chatten.


    "Was deine anderen Fragen angeht, die Chatten haben wie alle Germanen kein stehendes Herr. Daher haben wir auch keinen kohärenten Gegner, bei dem wir definieren können wieviel Kavallerie, wieviel Infantrie mit welcher Ausrüstung und welchem Erfahrungsgrad er hat. Planungen zu konkreter militärischen Strategien, Nachschubrouten und der Versorgung Verwundeter wären zu diesem Zeitpunkt verfrüht. Weder verfügen wir über alle notwendigen Informationen, bis die Aufklärung abgeschlossen ist, noch ist derzeit schon abzusehen ob und wie die Chatten vorgehen werden. Natürlich werden Vorbereitungen getroffen und Überlegungen angestellt aber aber konkrete Planungen sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht zielführend. Und ja, Aufklärung wird derzeit verstärkt berieben. Wobei sich Claudius Menecrates und Terentius Primus auch dagegen aussprechen, da es die Chatten verärgern könnte."


    sagte Modestus und in seiner Stimme wurde Verachtung für diese Einstellung deutlich. Immerhin repräsentierten sie das römische Reich! Ein Reich das sicher nicht durch Ängstlichkeit und Zögerlichkeit geschmiedet wurde.


    "Was das Wissen meiner Kommandeure angeht, so gab es vor kurzem eine Besprechung mit allen wichtigen Kommandeuren der Provinz, wo das Problem mit den Chatten das wichtigste Thema war. Dabei haben sie auch alle wichtigen Informationen erhalten, so wie sie mir und meinem Stab damals zur Verfügung standen. Terentius Primus und Claudius Menecrates selbst haben auch keine neuen Informationen preisgegeben, die die Anlass geben würden das Vorgehen noch einmal zu überdenken. Davon abgesehen hat Herius Claudius Menecrates keinerlei Erfahrung im Kampf mit Germanen. Ich muss mich auf Berater und Offiziere verlassen, die sich in diesem Gebiet auch auskennen."

  • "Eine juristische Auskunft? Sehe ich aus wie sein Rechtsberater? Worum genau geht es?"


    sagte Modestus leicht genervt. Hatte er nicht diverse Untergebene, die sich um solche trivialen Dinge kümmern konnten? Derzeit hatte er schon genügend Angelegenheiten um die Ohren. Die Germanen, der verdammte Claudier, Rom. Und jetzt sollte er auch noch einen kleinen Duumvir fragen beantworten? Offenbar war es an der Zeit die Beamten und Posten neu zu ordnen.


    "Schick ihn rein."

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