Ein paar Tage nach der Abberufung waren die Truhen und die Habseligkeiten gepackt und die Sklaven des Hauses (besser gesagt: der Familie des ehemaligen LAPPs) standen bereit und habtacht, fast schon im Spalier. Dem (ehemaligen) Hausherrn ward nur eine wirklich wichtige Entscheidung nicht abgenommen: nämlich jene, welche genaue Route von Mogontiacum nach Rom genommen werden sollte. Und angesichts seiner schwangeren Frau war dies wirklich keine schwierige Entscheidung. Im Prinzip gab es nur zwei Routen, die erwägenswert waren: über die Alpen oder südlich Richtung Mittelmeer und dann mit dem Schiff. Und da wie gesagt seine Frau schwanger war (besser gesagt: hochschwanger), kam eigentlich nur eine Route wirklich in Frage: die Richtung Mittelmeer. Hätte er auch nur einen Moment lang wirklich, und zwar wirklich wirklich, daran gedacht, über die Alpen zurück in die Heimat zu reisen, dann hätte er hochdeutsch gesagt ein irdenes Gewölbe über sein Haupt gefühlt, anders gesagt: er hätt einen Scherm auf ghabt.
Also die Sklaven standen parat, die Habseligkeiten waren verstaut, im Endeffekt warteten alle nur auf die Herrschaften, die in ihre Kutsche einsteigen sollten. In besagter Kutsche war alles ausgelegt mit Decken und Polstern und solchen Annehmlichkeiten. Das hatte der ehemalige LAPP schon so angeordnet, denn seine Frau war ... naja, in letzter Zeit unangenehm und er wollte diese Reise nicht über Gebühr reizen. Schon alleiner seiner Nerven und auch seiner Tochter wegen. Die musste auch bald damit zurecht kommen, daß sie in nicht allzuferner Zeit einen Halbbruder oder eine Halbschwester bekommt, er ahnte, daß dies zu einigen Konflikten kommen würde. Dennoch erschien das Ehepaar formvollendet Arm in Arm (sie hatten ja einen Ruf zu verlieren) und nachdem sie die Schritte von der Regia runter zur Straße genommen hatten, half er ihr in die Kutsche hinein, dann hob er seine Tochter und schließlich und endlich begab auch er sich in das Fahrzeug, das ihn und seine Familie nach Hause bringen sollte, wenn auch nur teilweise. Still und leise war die Abreise, denn ohne Pomp verließen sie die Stadt (auf seinen Wunsch) die für lange Zeit ihr Zuhause war, wenn auch dienstlich bedingt und daher etwas ungewollt. Aber endlich ging es nach Hause.