• Freudig betrat Valerian das Haus, ohne sich um die anderen oder sein Pferd zu kümmern. Er wollte Calvena sehen. Sicher sein, daß es ihr gut ging. "Salvete, alle zusammen! Jemand Zuhause? Kommt her und schaut, wen ich euch mitgebracht habe!" Wegen des eingestellten Postverkehrs hatten sie ja nicht vorwarnen können, daß auch Sermo mit nach Germanien gekommen war.

  • Der Wille der Götter war unergründlich und es war wohl Fortuna die sich einen kleinen Spaß auf Kosten der Menschen erlaubte. Wie sonst wollte man sich sonst erklären, dass der Hausherr ausgerechnet diesen Tag nutzte um wieder nach Hause zu kommen?


    [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/al…v232/Aine_photos/gaia.jpgGaia


    Gaia, beladen mit einem großen Wäschekorb, kam aus der Küche, direkt auf dem Weg ins Balneum um das lauwarme Wasser dazu benutzen Laken zu waschen. Reichlich überrascht blieb sie vor ihrem Herrn stehen und starrte ihn an wie eine Erscheinung. Es musste der Hausherr sein, kennen gelernt hatte sie ihn bisher noch nicht.
    Sie und ihre Schwester Pera gehörten erst seit ein paar Wochen zum Hausstand dazu. Ihr vorheriger Dominus hatte schulden gemacht und sein haus, samt Sklaven verkaufen müssen. Calvena hatte ihm glatt die Schwestern abgekauft, zu einem Spottpreis. Umso überraschender war es nun für sie, ihn direkt vor sich zu wissen. Schließlich fing sie sich wieder und lächelte. „Ähm…. Salve, dominus!“ grüßte sie ihn etwas verlegen und stellte den Korb ab. Kurz sah sie sich um. Irgendwie schien niemand außer ihr mitbekommen zu haben, dass soeben Hausherr, samt Gästen angekommen war. Was kein Wunder war, Angesichts der anderen Ereignisse an diesem Tage. Simplex war sicherlich noch irgendwo in einer Taverne verschollen, zusammen mit Romaeus. Er hatte den Knirps einfach mit sich genommen.
    Also lag es nun an ihr zu erklären, warum keiner herbei eilte um die Ankömmlinge zu begrüßen. Doch sie kam überhaupt nicht dazu.


    „Verdammt Simplex!“ zischte Merlinde, in der festen Annahme, dass dieser nutzlose Muskelprotz gerade so herum polterte. „Deine Herrin hat gerade ihr Kind beko…“, die sonst so resolute Germanin verstummte beim Anblick von dem Quintilier und seinen Gästen.

  • Eine fremde Frau, beladen mit einem Wäschekorb. "Wer bist denn Du?", fragte Valerian verdutzt. "Wo ist Calvena? Meine Frau?" Anscheinend hatte sie schon begriffen, wer er war. Vermutlich. Also zumindest sprach sie ihn mit Dominus an. Wo blieb Calvena nur? Sie mußte ihn doch gehört haben? Auch Simplex ließ sich nicht blicken. Auch nicht der Junge. "Was ist hier los? Wo sind denn alle?" Da erschien schon eine weitere fremde Frau, um über den Lärm zu schimpfen. Was sie sagte, ließ Valerian wie vom Donner gerührt dastehen. Mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen. "Sie hat was? Calvena hat...? Das Kind...? Schon...?" Er rannte los, ohne Rücksicht auf Verluste. Hoffentlich ging es beiden gut!

  • [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/gaia.jpgGaia


    Gaia wollte den Mund öffnen und zu einer Antwort ansetzen, aber Merlinde kam ihr glatt mit ihrer Art direkt zuvor. Als sie die Miene ihres neuen Herrn sah, als die Hebamme recht aufgebracht ganz so nebenbei ausplauderte, dass er Vater geworden war, musste sie kichern. Mit so einer Heimkehr, hatte wohl niemand gerechnet. Die beiden Frauen tauschten einen kurzen vielsagenden und amüsierten Blick aus.
    Kurz schob sie den Wäschekorb in eine Ecke. Sie würde sich erst einmal der Gäste annehmen. Hätte sie es doch vorher schon gewusst, dann wären die Zimmer bereits hergerichtet. Das Bad würde sie wohl auch noch einmal anheizen. Um das Gepäck konnte man sich auch noch später kümmern.


    „Salve, ich bin Gaia“, stellte sie sich vor und beantwortete damit eine der Fragen des entschwundenen Hausherrn. „Ich werde das Bad herrichten“, schlug sie vor. Bei diesem Wetter würde sich jeder über ein Bad freuen. „Kommt rein, wärmt euch auf. Ich bringe euch gleich heißen Wein!“ sie deutete in Richtung Tablinum, der wärmste Raum im ganzen Haus, weil sich Calvena die meiste Zeit dort aufhielt.


  • [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/gaia.jpgGaia [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/leibwchter.jpg]Simplex


    Die Tür war nur angelehnt gewesen, schließlich war der Hausherr selbst gerade erst Heim gekommen und Gaia stand immer noch etwas verblüfft in der Gegend herum. Als sie aber Simplex entdeckte, schnappte sie sich erst einmal den Wäschekorb. „Bring die Truhe in das Zimmer von Valentina! Anschließend räumst du deren gepackte Truhen erst einmal in eine der kleinen Kammern. So langsam wird es etwas eng im Haus!“ wies sie Simplex und Romaeus an. Simplex grummelte vor sich hin. „Ich hätte bleiben sollen, wo ich war!“ brummte er in seinen nicht vorhandenen Bart.
    „Und mach nicht so viel Lärm“, ermahnte sie ihn. „Was ist es denn eigentlich geworden?“ „Ein Junge!“ „Hätte ja nicht Besser kommen können. Jetzt muss nur noch Valerian nach Haus kommen!“ Ist er doch grad!“ lachte Gaia, als sie sah dass Simplex ziemlich bedröppelt drein schaute.
    Caelyn war für einen kurzen Moment einfach mal vergessen. Doch recht schnell richtete sich die Aufmerksamkeit der Sklavin auf den Neuankömmling.
    Neugierig musterte sie dann Caelyn, im Gegensatz zu Simplex fiel ihr sofort auf, dass diese Schwanger war. „Du kannst dich in der Küche aufwärmen“, meinte sie, mit ihrer freien Hand deutete sie in die Richtung des Raumes. Gaia befürchtete, dass Caelyn zu den Sklavinnen gehörte, die sich von ihrem Herrn vögeln ließen, aber keinen einzigen Finger rührten und nur Ärger machten, weil sie sich für etwas Besseres hielten. Von daher war sie ein wenig reserviert. Außerdem ging es gerade eh drunter und drüber. „Wie heißt du?“ fragte sie sie dann doch noch.



    SKLAVE - GERMANICA CALVENA

  • Im Haus war es gleich mal ein ganzes Stück wärmer. Das tat richtig gut. Wie bestellt und nicht abgeholt, blieb ich einfach mal stehen und sah mich um. Dabei fiel mir noch ´ne Sklavin ins Auge, die eben noch rumgestanden und dumm aus der Wäsche geguckt hatte, als ich reingekommen war, sich jetzt aber gleich ans rumkommandieren machte. Sie sagte Simplex, wo´s lang ging. Und er spurte! Das gefiel mir.
    Mich hatte sie zum Glück noch nicht entdeckt. Ich hätte mich auch bestimmt nicht so von ihr rumkommandieren lassen.
    Jetzt tratschte sie erst mal. Klar, das war auch wichtig! Ich hörte aber gar nicht ihrem Gerede zu. Erst als sie was von ´nem Jungen faselte, spitzte ich wieder die Ohren. Irgendjemand hatte ein Kind gekriegt, einen Jungen. Wie auf Knopfdruck fuhr meine Hand an meinen Bauch. Gerade jetzt wieder musste ich an Aretas denken. Er würde nicht hier sein, wenn das hier durchstartete.
    Dass ich mittlerweile ins Visier der Sklavin geraten war, hatte ich gar nicht mitgekriegt. Aber das ruppige Angebot mit dem Aufwärmen in der Küche, konnte nur mir gegolten haben. Ich sah wieder auf und ließ die Hand wieder sinken. Da ging´s lang! Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie mich nicht mochte, obwohl ich ihr doch gar nichts getan hatte. Wenn die hier alle so waren, dann gute Nacht!
    "Danke," sagte ich und meinte es auch so. Dann schob mich zur Küche hin, blieb aber dann wieder stehen, als sie mich nach meinem Namen fragte. "Caelyn, ich heiß´ Caelyn."

  • [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/leibwchter.jpg]Simplex


    Simplex ließ die Frauen erst einmal allein. Er witterte so etwas wie einen Zickenkrieg und da wollte er nicht zwischen die Fronten geraten. Er konnte ohnehin nicht verstehen, dass Gaia plötzlich so abweisend reagierte. Er fand Caelyn nett und auch irgendwie anziehend. Vielleicht würde er sie irgendwie zu einem kleinen Abenteuer verleiten können. Mit diesen Gedanken bedeutete er Romaeus ihm zu folgen um das Zimmer umzuräumen, damit eine der britannischen Schwestern es dann herrichten konnte.


    [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/gaia.jpgGaia


    Gaia war schlecht zu sprechen auf Sklavinnen, welche sich mit ihrem Herrn vergnügte. Das letzte Mal hatte ihr und ihrer Schwester ein solches Biest das Leben zur Hölle gemacht und absichtlich dafür gesorgt, dass nicht nur alle Arbeit an ihnen hängen blieb, sondern auch, dass sie ständig Ärger bekamen. Dennoch versuchte sie Caelyn ohne Vorurteile entgegen zu treten, sie setzte ein, ein wenig gezwungen wirkendes, Lächeln auf. „Meine Schwester Pera wird dir sicherlich etwas warmen Wein geben“, meinte sie eine kleine Spur freundlicher, ehe sie sich dann in die andere Richtung machte um nun endlich die Wäsche zu waschen. Doch sie drehte sich noch einmal um. „Ich bin Gaia!“, stellte sie sich vor.


    [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/pera.jpgPera


    Pera rotierte regelrecht in der Küche. Die überraschende Heimkehr des Herrn des Hauses, samt weiterem Familienmitglied hatte sie völlig aus dem Konzept gebracht. Ein unübersichtliches Chaos aus Töpfen, Schalen und Vorräten herrschte in der Küche, in dem sie herumwirbelte. Als sie Caelyn erblickte schenkte sie ihr ein kurzes Lächeln. „Heilsa“, grüßte sie und rührte irgendwie hektisch in einem Topf herum.




    SKLAVE - GERMANICA CALVENA

  • Ihre Schwester? Wenn die auch so nett, wie sie war… Verdammt, wie sollte ich es hier ein ganzes Jahr aushalten? Wär ich doch nur vom Wagen gesprungen, als ich die Chance dazu gehabt hatte! Aber ich hatte meine Heimatstadt einfach so an mir vorbei ziehen lassen, ich blöde Kuh!
    Gerade jetzt wünschte ich mir nichts mehr, als wieder dort zu sein, natürlich um einige Jahre jünger. Mein Bruder wäre dann noch dort und am Leben und ich könnte noch einmal alles richtig machen. ´Ne zweite Chance eben, oder so was… So was gab´s aber nicht. Nicht für mich.


    Ich wollte schon weiter zur Küche geh´n, da fiel der Sklavin anscheinend doch ein, dass sie noch was vergessen hatte. Ihren Namen: Gaia. Ich nickte leicht und mein Lächeln war mindestens genauso gezwungen wie ihres.
    Ein paar Schritte weiter und ich fand tatsachlich die Küche, was ja kein großes Kunststück war, denn so sehr unterschied sich diese Casa von der in Rom nicht. Dort fand ich auch Pera vor, die ganz schön hektisch herum werkelte. Sie sah ziemlich überfordert aus. Aber ein bisschen netter schien sie doch zu sein, als Gaia.
    Auch wenn ich richtig müde war, konnte ich das nicht mitanseh´n, wie sie sich abmühte. Naja, und warm war mir a auch schon ein bisschen. Ich zog meinem Mantel aus und legte ihn über einen Schemel. "Salve, ich bin Caelyn. Kann ich dir vielleicht irgendwo mit anpacken? Du siehst so aus, als …öhm also versteh mich nicht falsch…. als könntest du ein bisschen Hilfe gebrauchen." Ich wusste, das klang vielleicht ein bisschen ungeschickt, gerade dann, wenn man erst frisch da war. Aber wenn Pera keine blöde Zicke war, dann ließ sie mich helfen.

  • [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/pera.jpgPera


    Nur ganz kurz und flüchtig musterte Pera den Neuankömmling, dann schenkte sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem kochenden Essen. Sie hatte ausgiebig in ihrer Muttersprache geflucht, als sie erfuhr, dass Hausherr samt Gast angekommen war. Hätte man sie nicht vorwarnen können? Eine kleine Ankündigung war doch nicht so schwer! Das hatte sie ganz schön aus dem Konzept gebracht. Weshalb sie nun recht kopflos durch die Küche rotierte. Sie hielt aber inne, als sie eine fremde Stimme hörte. Sie hatte Caelyn schlicht vergessen, als sie sich dem Essen wieder zuwandte. Von daher blinzelte sie etwas überrascht. „Öhm…“, machte sie verwirrt. Ehe sie sich dann wieder fasste. „Ich bin Pera“, erklärte sie mit einem Lächeln. „Hilfe? Ich? Wenn ich denn mal wüsste, was ich eigentlich vorhabe!“ lachte sie über ihre eigene Verwirrung. „Setz dich doch erst einmal! Und ich versuche in der Zwischenzeit wieder die Übersicht zu bekommen!“ schlug sie plappernd vor. Sie hörte sich unglaublich gern selbst reden. Wie Wasserfall. Pera drehte sich einmal um die eigene Achse und seufzte. „Kennst du das? Da plant man etwas und dann wird es einfach alles über den Haufen geworfen. Unangekündigter Besuch! Und nun muss ich das Beste draus machen..."



    SKLAVE - GERMANICA CALVENA

  • Hallo? Mannomann, die war ja echt voll im Stress. Hatte gar nicht richtig mitgekriegt, dass ich da war, obwohl sie mich eben noch begrüßt hatte. Aber wenigstens hatte sie ihren Namen nicht vergessen. "Ich weiß… öhm, ich meine, deine Schwester hat mir gesagt, dass ich dich in der Küche finde," erklärte ich und grinste. "Naja, und da bist du." Genau, da war sie und versuchte die chaotischen Verhältnisse irgendwie zu ordnen, was aber gar nicht so einfach war. Gerade dann, wenn man selbst nicht wusste, was man machen sollte.
    Ich setzte mich erst mal hin, als sie es mir anbot. Sitzend von meinem Stuhl aus, stieg auch gleich mal der Unterhaltungswert, als Pera versuchte, wieder die Übersicht zu bekommen. Hätte mir vorher einer gesagt, dass Pera und Gaia Schwestern waren, hätte ich ihn ´nen Lügner geschimpft.
    "Ja, das kenn ich auch. Mir passiert das auch ständig." Schon so oft waren meine Pläne über den Haufen geworfen worden. Zuletzt von Sermo, als er mir eröffnete, dass ich ihn nach Germanien begleiten sollte. Wenn man ´ne Sklavin war,wurde das einfach zum Dauerzustand.
    "Ja, das muss man wohl!" Auch hier konnte ich ihr nur zustimmen. Wenn man das nicht machte, dann fraß der Unmut einen irgendwann auf. Und auch diesmal würde ich wieder versuchen, das Beste draus zu machen. Dann verging die Zeit viel schneller und man konnte wieder neue Pläne schmieden, die dann wieder ein anderer über den Haufen warf.

  • [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/pera.jpgPera

    Pera hielt doch glatt einen kurzen Augenblick inne in ihren hektischen Bewegungen, als Caelyn kurz ihre Schwester ansprach. „Du hast also Gaia schon kennen gelernt“, es war eine Feststellung. Schließlich begann sie damit einfach mal ein paar Töpfe in eine Ecke zu stapeln, nur um einen Anfang zu machen. Es wurde ein recht schiefer Turm, welcher drohte jeden Augenblick umzustürzen, wenn man unachtsam durch die Küche fegte. Der Topfturm wankte sogar ein wenig bedrohlich.
    „Heute geht es hier drunter und drüber“, plapperte sie in ihrer Geschäftigkeit und wedelte dann kurz mit einem Kochlöffel vor Caelyns Nase herum. Und in diesem Moment stürzte der Topfturm scheppernd zusammen. „Ohje!“




    SKLAVE - GERMANICA CALVENA

  • Als sie ihre Schwester ansprach, hielt ich es für besser, wenn ich mich mal dezent zurückhielt. Man konnte ja nie wissen. Ich wollte mir´s ja nicht gleich am ersten Tag mit allen verscherzen. "Ja, hab ich. Und Simplex hab ich auch schon kennengelernt." Für den Typen, der mir ganz unverwandt auf die Brüste geschaut hatte, galt natürlich das Gleiche. Immer schon neutral bleiben, nur keine Wertung abgeben, dann konnte nix passieren.
    Pera hatte nochmal Anlauf genommen, das Chaos zu bändigen. Sie war ´ne echte Hochstaplerin, was die dreckigen Töpfe betraf. Allerdings hatte ihr Werk nicht lange bestand, denn als sie sich zu mir umdrehte, fiel es krachend zusammen.
    "Ja, sieht so aus. Komm, lass mich mal! Zu zweit kriegen wir das besser hin." Ich schnellte auf, als hätte ich nur auf diese Gelegenheit gewartet und krempelte mir die Ärmel hoch. "So, wo fangen wir denn an? Am besten, wir bringen mal die Vorräte in Sicherheit und schaffen etwas Platz, damit wir auch mal anfangen können." Gesagt getan! Gleich machte ich mich dran und begann die Vorräte mal auf dem Tischabzustellen um Platz auf der Anrichte zu kriegen.
    "Und? Was soll´s heute geben?"

  • [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/pera.jpgPera

    „Pass bloß auf, Simplex ist hinter jedem Frauenzimmer her, das einigermaßen hübsch ist“, scherzte sie und meinte es doch ernst. „Aber welcher Mann ist das nicht!“ zwinkerte sie und betrachtete seufzend die zerstreuten Töpfe.
    Erst als sich Caelyn nun doch erhob, musterte Pera die andere Frau eindringlich und auch ihr fiel auf, dass diese eine gewisse kleine Kugel mit sich herum trug. Ein leicht überraschtes „Oh!“ kam ihr über die Lippen. „Du bist ja schwanger!“ fasste sie das offensichtliche in Worte. „Pera dürfte wohl ein wenig ungehalten gewesen sein“, sie kannte ja ihre Schwester. „Sei ihr nicht Böse… wir haben ein paar schlechte Erfahrungen mit schwangeren Sklavinnen gemacht. Unser ehemaliger Herr hatte sie geschwängert und sich anschließend wie die Hausherrin persönlich aufgeführt und uns jede Menge Ärger beschert!“ Caelyn hatte schon ein Stein im Brett bei ihr, weil diese ihr nun half und direkt anpackte. „Dabei war sie nur seine Hetäre und am Ende hat er doch glatt sie verkauft und das Kind behalten… naja uns alle. Hat Schulden gemacht und musste das Haus und alles was er besaß verkaufen...“, erzählte sie und unterbrach sich, als Caelyn fragte, was es geben sollte. „Eigentlich Eintopf… aus Linsen und Speck und Kohl… aber da ja nun der halbe Haushalt da ist… hab ich noch gar keine Idee…“, gab sie zu und zeigte ein verlegenes Grinsen. „Darf ich fragen, wer der Vater deines Kindes ist? Ich will dir nicht zu nahe treten…“ sie machte eine kleine Pause. „Wenn du willst, kann die Hebamme sicherlich einmal nach dir sehen. Sie ist ja noch im Hause. Weil doch unsere Hausherrin gerade ihren Sohn bekommen hat!“




    SKLAVE - GERMANICA CALVENA

  • Dass Simplex kein Kind von Traurigkeit war, hatte ich mir ja schon gedacht. Aber bei mir hatte er da erdenklich schlechte Karten. "Ja, das hatte ich mir schon fast gedacht", antwortete ich und grinste.
    Ganz langsam lichtete sich das Chaos. Mir machte es gar nix aus, mit anzupacken. Dann kam ich wenigstens auf andere Gedanken. Ablenkung war im Moment das Einzigste, was half. Aber die dauerte nicht lange an. Als Pera bemerkte, dass ich schwanger war, stellte ich den Topf, den ich eben genommen hatte, um ihn wegzuräumen, wieder hin. "Ja, bin ich", sagte ich kurz. Ich war nicht wie andere Frauen, die sich über ihren Zustand wie ein Schnitzel freuten. Von mir aus hätte ich nicht schwanger werden müssen. Nicht nur, wegen der blöden Kotzerei.
    Als sie in dem Zusammenhang dann auch noch ihre Schwester ansprach, kapierte ich gar nix mehr. Aber langsam begann ich zu verstehen, warum Gaia so komisch zu mir gewesen war. "Keine Sorge, das hier ist nicht von Sermo, öhm von meinem dominus", erklärte ich, als sie fertig war, ohne darauf einzugehen, wer denn der Vater war. "Tut mir leid für euch, wenn ihr solche Erfahrungen habt machen müssen." Das meinte ich ernst, auch wenn ich so ´ne dämliche Gefühlsduselei nicht mochte. Deshalb war ein Themenwechsel an der Stelle gar nicht übel.
    "Eintopf?", versuchte ich das Thema "schwanger sein" geschickt zu umgehen. "Tolle Idee! Lass uns das doch machen. Den kann man notfalls auch verlängern und wenn wir noch ein paar Karotten oder Rüben mit rein schnippeln, reicht das bestimmt für alle."
    Tja, Pech gehabt, Caelyn! Pera ließ sich nicht so einfach abspeisen. Sie wollte es genau wissen. Aber ihr hier brühwarm von Aretas und mir zu erzählen, widerstrebte mir. Ich kannte sie ja überhaupt nicht. "Der Vater ist ein anderer Sklave", sagte ich merklich abgekühlt und wich ihrem Blick aus. Mir tat es einfach nur weh, wenn ich daran dachte, dass ich Aretas vielleicht nie mehr sehen würde.
    "Eine Hebamme?" Ich schaute wieder zu ihr auf. "Eine Hebamme wäre gut."

  • [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/pera.jpgPera


    Caelyn war gar nicht gut auf ihre Umstände zu sprechen. Natürlich macht dies Pera nur noch neugieriger, aber sie hatte s viel Taktgefühl, dann doch nicht weiter zu bohren, sondern Caelyn ihre Geheimnisse zu lassen. "Manche Sklaven halten sich eben für etwas Besseres! Dabei ist ihr Leben auch nur ein paar Sesterzen Leid. Sie wurde für ihre aufgeblasene Art bestraft, auch wenn es furchtbar ist, dass man ihr das Kind auch noch genommen hat. Tauschen würde ich nicht mit ihr wollen!" Für sie war diese unselige Geschichte abgeschlossen. Die Schwestern hatten es dafür recht gut erwischt.
    Caelyns Vorschlag zum Essen fand Anklang. "Gute Idee, darauf hätte ich auch selbst kommen können!" lachte sie. Nun rückte die andere Sklavin doch wenigstens ein bisschen mit der Sprache heraus. Aber der Unterton machte deutlich, dass sie nicht drüber reden wollte. "Verstehe!" meinte sie und vermutete, dass der Vater des Kindes nicht mitgekommen war. Armes Ding, das war nun wirklich eine furchtbare Ungerechtigkeit. Dabei machte sie doch einen netten Eindruck. Aber noch hatte sie nicht ihren Herrn kennen gelernt, wer wusste schon, was für ein Aas das war.
    "Ich werd gleich einmal sehen, wo sie steckt!" versprach sie ihr. "Du kannst ja dich schon über das Gemüse her machen!"



    SKLAVE - GERMANICA CALVENA

  • Ich ließ Pera einfach reden. Was für´n Glück, sie fragte nicht weiter wegen dem Kind und allem, was dazu gehörte. Sie plapperte einfach weiter über ihre schlechte Erfahrung, die sie mit ´ner Sklavin gemacht hatten, die geglaubt hatte, was Besseres zu sein. Aber am Ende war sie auch nix besseres gewesen. Wenn Pera nur gewusst hätte, was sie in mir auslöste, als sie erzählte, man habe der Sklavin dann auch noch das Kind genommen, als sie verkauft worden war. Mir hatte es ´nen richtigen Stoß versetzt, von dem ich nicht so schnell erholen konnte. Allein schon der Gedanke daran, was Semo mit meinem Kind anstellen könnte, wenn´s erst mal da war, machte mich ganz kirre. Natürlich hatte ich nicht vor, hier vor Pera meine Ängste auszubreiten. Damit sie nix merkte, stürzte ich mich noch heftiger in die Arbeit. Meine Handgriffe hatten irgendwie was Hektisches. Eintopf? Ja, prima! Ich griff mir gleich mal einen Bund Möhren und machte mich dran, das Gemüse zu putzen.
    "Ja, mach mal. Ich halte hier die Stellung", rief ich ihr zu und wartete nur drauf, dass sie die Küche verließ.

  • [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/pera.jpgPera


    Pera in ihrem Redeschwall völlig aufgegangen, bemerkte nicht, dass sie ein wenig unsensibel war. Einer schwangeren Sklavin zu erzählen, dass sie keine Rechte hatte und man ihr das Kind einfach wegnehmen konnte, ohne dass diese etwas dagegen unternehmen konnte, war wirklich ungeschickt. Zumal Caelyn sich dieser Tatsachen ohnehin bewusst war. Aber Pera bemerkte ihren Fauxpas nicht, stattdessen redete sie ungerührt weiter und machte ganz nebenbei dem Gemüse den Gar aus. Bis der Wink von Caelyn kam und sie mehr oder weniger dazu aufforderte, einmal die Hebamme zu suchen, damit sie sich nun auch einmal der Sklavin annahm. „Du kommst zu Recht?“ versicherte sie sich bei der Mitsklavin und ließ dann das Messer erst einmal sinken. Nachdem Caelyn ihr versichert hatte, dass sie kurz allein klar kommen würde, huschte sie aus der Küche.



    SKLAVE - GERMANICA CALVENA

  • "Ja, ja. Geh nur!" Ich nickte eifrig dazu. Als Pera dann endlich weg war, legte ich das Messer beiseite, atmete tief und hielt meinen Bauch. Tränen schossen mir in die Augen. Ich konnte echt nicht mehr! Verdammte Hormone! Ich war ziemlich nah am Wasser gebaut, seit ich schwanger war. Und wenn ich an die Zukunft dachte, dann sah ich sowieso nur noch schwarz. Eins war klar, lange würde ich´s hier nicht aushalten!

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