Atrium | Caerellia zu Besuch!

  • Es war früher Nachmittag als neues, junges Leben in die Villa Tiberia platzte. Dieses Leben, in Form eines jungen Mädchens von etwa acht Sommern, überschwemmte schon an der Porta jedes Lebewesen mit einem Redeschwall. Sanft aber bestimmt wies ihre Begleiterin, die Sklavin Turia, sie immer wieder zurecht. Aber das neue Umgebungsfeld war einfach viel zu aufregend, viel zu neu, als dass Caerellia auf gute Manieren hätte achten können. Welches Kind konnte schon kalt bleiben, wenn es soviele Menschen erblickte wie hier in Rom? Es war so bunt, es war so lebendig. Sie hatte viele Kinder gesehen, mehr, als es auf dem Landsitz ihrer Eltern je geben würde! Und nun durfte sie einige Wochen hier bleiben!
    Der Ianitor hatte sie etwas gequält angesehen, aber sie hatte den Blick einfach nur als müde interpretiert. Mit einem leicht quakigen "Lach doch mal mehr!" war sie an ihm vorbeigegangen und sogleich mit staunenden Blicken wieder stehengeblieben. Die großen Kinderaugen weiteten sich mit jedem Moment ein Stück mehr, als ein staunender Laut von ihr kam. Zu übertreiben und sich selbst übertrieben darzustellen war schon beinahe typisch für sie. Sie stellte sich gerne in Szene, wenn sie es durch versucht kluge Äußerungen nicht schaffte - was für Kinder irgendwie natürlich war - versuchte sie es durch lautes Spielen oder Lachen. Das junge Mädchen hatte ein hübsches Lächeln. Dieses Lächeln vermochte viele Erwachsene mitzureißen oder wenigstens ein wohlwollendes Schmunzeln zu zeigen. Wo Caerellia war, ging für viele Menschen die Sonne auf! Aber dass sie so ein Wirbelwind war, bereitete ihren Eltern wiederum auch durchaus Kopfschmerzen, denn sie fürchteten, dass Caerellia nicht den Ansprüchen des römischen Adels genügen würden. So also sollte das Mädchen einmal vom Landgut wegkommen, auf dem sie so ziemlich jede Freiheit genoss, die ein Kind genießen konnte - dann ihre Bewacher konnten nicht überall sein. In Rom war es schwieriger unterzutauchen, denn Rom war zu groß für ein kleines Kind. Von einem Feldweg fand es immer zurück, hier weniger. So versprachen sich die Eltern, dass sie sich hier lernte, ein wenig einzudämmen.
    "Tullia guck mal! Guck mal die Blume da! Was ist das für eine?" Mit ausgestrecktem Zeigefinger deutete sie auf eine schöne, exotische Blüte. Aber sie wartete die Antwort gar nicht ab, stattdessen lief sie gleich zur nächsten Ecke um diese abermals zu bestaunen. Dieses Mal war das Impluvum dran. Begeistert tauchte sie ihre Hand ins Wasser und fuhr mit der Hand ein paar Bahnen. Kleine Wellen liefen an den Rand und die leuchtenden Augen folgten ihnen fortwährend.


    Sim-Off:

    Ich erlaube mir mal das Vestibulum zu übergehen :) Freue mich über Gesellschaft!

  • Etwas frische Luft tat immer gut und so machte sich Faustina auf in den Hortus. Als sie einen kurzen Abstecher ins Atrium machte, sah sie ein kleines Mädchen, das am Rand des Wasserbeckens hockte. Die Kleine war ihr total unbekannt. Neugierig wie Faustina nun einmal ist, ging sie auf das Mädchen zu, lächelte und sagte:


    "Salvete meine Kleine, mein Name ist Tiberia Faustina und wer bist Du?".

  • Noch eben vollends auf die Wasserbahnen konzentriert, hatte sie die näherkommende Verwandte gar nicht bemerkt. Erst als die Stimme von Faustina durch die beinahe gespenstische Stille drang, die das kleine Mädchen nur sehr selten umgab, schrak sie zusammen und drehte sich um. Mit großen Augen musterte sie Faustina, dann grinste sie über das ganze Gesicht und streckte weltmännisch die Hand zum Händeschütteln aus. "Hallo Faustina! Ich bin die Caerellia. Papa hatte schon gesagt, dass ich nach dir fragen soll wenn ich hier bin!" sagte sie mit der hellen, etwas quakigen Mädchenstimme und pustete sich lautstark Haare aus dem Gesicht. "Ich glaube du bist meine Tante! Ich sollte mal Rom sehen, ja, darum bin ich hier." Sie zögerte einen Moment, besah sich prüfend ihre Tante. Dann plauderte sie munter weiter. "Rom ist ja sooooo groß! Ich muss unbedingt einmal diese ganzen Häuser sehen und die Stände begutachten... Tante, zeigst du mir alles? Du musst mir einfach alles zeigen." Aus großen, treuen Kinderaugen sah Caerellia zu Faustina hoch. Es machte ihr überhaupt nichts, dass sie die Frau höchstens in einer Zeit mal gesehen hatte, in der sie noch kein richtiges Bewusststein hatte. Es war Faustina und sie sollte sie herumführen!

  • Da Faustina gleich eine neue Aufgabe. Noch nicht einmal selbst so "richtig" in Rom, sollte sie diesem lebhaften Kind Rom und damit den Nabel der Welt zeigen. Netter Zug vom Erzeuger dieser kleinen Quaselstrippe. Sie wusste nicht einmal wer für Caerellia "verantwortlich" war. Hier und jetz, war sie wohl soetwas wie eine Ersatzmutter geworden.


    Sie nahm die nasse Hand der Kleinen, schaute in ihre grossen Augen und sah etwas von sich. So wie sie von ihrem Vater sprach, musste das Verhältnis so gut sein, wie es zwischen ihr und ihrem Vater war. Sicher war Faustina auch so laut gewesen, wie die kleine Caerellia. Daher entwickelten sich augenblicklich eine Art "Muttergefühle".


    "Dann sag doch mal wer dein Vater ist. Und sag bitte Faustina zu mir. Tante macht einen so alt.". Alt war Faustina nicht, fast 17 Jahre, das ist nicht alt, meinte zumindest Faustina.

  • Der Brief von Caelyn musste beantwortet werden. Aretas konnte nicht warten bis Chio in die Stallungen kam. Hier in der Villa gab es Papyrus und was zum Schreiben. Er hatte den Brief dabei und das Bündel mit dem geschnitzten Tieren. Er hatte ihr versprochen, dass sie sie sehen durfte.
    Am Seiteneingang entschied er sich erst in die culina zu gehen. Süßer Puls und ein Becher Wein, dafür half er beim Vorräte tragen. Einen Apfel gab’s obendrauf. Auf zu Chio. Um zum cubiculum Faustina’s zu kommen, musste er durch das Atrium.
    Mit dem Apfel beschäftigt, den er letztendlich in der Tunika verstaute, trabte er gemütlich durch das Atrium. Führte Tiberia Faustina neuerdings Selbstgespräche ? Er sah nicht genau hin, registrierte nur die Domina. “ Salve Domina Tiberia Faustina .” Die genaue Anrede war vielleicht ganz gut. Nicht das da noch schlimmeres als Selbstgespräche im Anrollen war. Schnelles unsichtbar machen sollte von Vorteil sein. Das Atrium kam ihm mit einem Mal riesengroß vor und er fühlte sich beobachtet.
    Er versteckte das Bündel hinter seinem Rücken und ging weiter, so als ob er zu tun hatte. Ein schwer beschäftigter Sklave in eigener Sache unterwegs.

  • Aretas hatte sie hier am wenigsten erwartet. Um so erstaunter war sie als sie ihn grüßen und dann wieder verschwinden sah. Sie musste unbedingt ein ernstes Wort mit ihm reden. Nicht das sie sonderlich viel für Sklaven übrig hatte, Chio war eine absolute Ausnahme, doch er war auch der Lenker ihres Gespanns. Na ja, nicht ihres sondern das der Factio, letztlich also doch ihres. Ach war zu kompliziert. Doch bevor sie ihn fragen konnte, war er schon wieder weg. Er schien mächtig beschäftigt zu sein. Mit was wohl, fragte sich Faustina.

  • Caerellia kicherte leise, als Faustina sich einen anderen Titel als "Tante" wünschte. Ja, Tante klang tatsächlich ziemlich alt. Auch Caerellia hatte, ehe sie in Rom eintraf, eine mütterliche, pummelige Frau erwartet. Oder eine ältere Giftspritze die versuchen würde, sie absolut patrizisch zu erziehen - wozu das junge Mädchen schließlich noch überhaupt keine Lust hatte. Natürlich baute sie nur selten Mist, aber sich vollkommen korrekt zu verhalten, daran hatte sie absolut kein Interesse. Aber dass sie gerne den Namen ihres eigenen Bruders wissen wollte, überraschte Caerellia dann doch! Schließlich war er ihr großer Bruder und schon länger auf der Welt als sie selbst - es musste doch so sein, oder? Und sie wusste nicht, wer ihr eigener Bruder war? Caerellia gluckste und meinte dann: "Vielleicht bist du gar nicht Tante Faustina sondern eine andere Faustina. Schließlich ist mein Papa dein Bruder. Marcus Tiberius Scaevola heißt er!"
    Noch immer grinsend legte sie den Kopf schief, als dann Aretas vorbei eilte. Sie folgte ihm mit ihren Blicken. Die aufgeweckte kleine Tiberia bemerkte sofort, dass der Sklave etwas vorbeizuschmuggeln versuchte. Arglos und gewiss nicht böswillig quakte sie also drauf los: "Was hast du da? Ist das eine Überraschung für mich?" Das kleine Mädchen glaubte wirklich daran - warum sonst sollte ein Erwachsener etwas an ihr vorbeischmuggeln wollen? Aus großen Augen sah sie den schon fast entflohenen Aretas an. Kinder hatten eben einen guten Sinn für derlei Dinge.

  • Etwas altklug war sie ja schon, die kleine Caerellia. Da musste sie erstmal etwas klar stellen.


    "Natürlich bin ich deine Tante Faustina. Aber man sagt schnell Onkel oder Tante, auch wenn es nicht so ist. Siehmal ich sage zu Tiberius Durus auch Onkel, auch wenn er gar nicht mein richtiger Onkel ist, sondern ein Vetter. Deshalb war ich schon neugierig, ob mein Brüderchen dein Vater ist oder ob wir anders miteinander verwandt sind.".


    Vermutlich hatte sie es verstanden, sie war helle. So helle das ihr aufgefallen war, das Aretas etwas schmuggelte. Das war Faustina nicht aufgefallen, aber so genau hatte sie auch nicht auf Aretas geachtet.


    "Aretas, komm doch mal zu uns!", rief sie ihm hinterher.

  • Caerellia grinste selbstzufrieden, als auch Faustina nun Interesse an Aretas aufgebaut hatte. Hatte sie also etwas entdeckt, dass die Tante noch nicht gesehen hatte. Dass sie den Rennfahrer nun möglicherweise in Schwierigkeiten brachte, ahnte Caerellia nicht einmal. Sie war einfach nur froh, wieder einmal auf sich aufmerksam gemacht zu haben. Sie fixierte Aretas mit ihrem Blick nun ebenso direkt wie ihre Tante. Die war nun immerhin in einer Art Vorbildfunktion tätig und die jüngere Tiberia nahm dies auch sofort an. Sie stemmte ihre Hände in die Hüften, die Erklärung von Faustina zuvor hatte sie kommentarlos so hingenommen, wie sie ihr vorgesetzt wurde. Nicht, dass Tante, Verzeihung, Faustina böse mit ihr würde.

  • Da war es, das was er nicht hören wollte. Er atmete tief ein und wieder aus und es kam noch mehr. Die Kinderstimme konnte Faustina nicht nachgemacht haben. Warum müssen diese Quälgeister immer das sehen, was sie nicht sehen sollen. AHHH, und Faustina stieg drauf ein. Widerstrebend ging er zu Tiberia Faustina. Das Bündel behielt er hinter seinem Rücken. „ Domina.“ Sagend, blieb er vor ihr stehen. Ein Blick zu dem Mädchen bei ihr. Kinder, besonders Patrizier-Kinder konnten schrecklich sein. Das kannte er schon aus seiner Vergangenheit. Zurückhaltung war angebracht. Hoffentlich konnte er sie davon überzeugen, das was er bei sich trug nichts für ihre zarten Händchen war.

  • Schwitzend wanderte Chio durch die Gänge auf der Suche nach einem starken Sklaven. Faustina wollte ein paar Möbel umgestellt haben, alleine schieben und zerren, das ging bei den leichteren Dingen, aber nicht mit allem. Aus dem Atrium hörte sie Stimmen, dachte sich aber nichts dabei und ging weiter. Gerade, als sie um die Ecke verschwinden wollte, hielt eine Stimme sie zurück. Aretas? Wieso war der denn hier? Neugierig änderte sie ihre Pläne und wanderte Richtung Atrium, spähte um die Ecke. Da war nicht nur er, sondern auch Faustina und ein kleines Mädchen. Chio wischte sich den Schweiß von der Stirn und trat ein, blieb aber still und wartete erst einmal ab, ob sie jemand entdecken würde.

  • Amüsiert bekam Faustina mit, wie die kleine Caerellia sie zu imitieren versuchte. Das brachte Faustina aber nun in Verlegenheit. Um ihr den Artgerechten Umgang mit Sklaven zu zeigen, müsste sie jetzt streng sein. In letzter Zeit hatte sich ihr Verhältnis zu Aretas aber etwas verändert. Er sollte Siege einfahren und da musste man vorsichtig sein. Er war wie ein edler Hengst, nervös, hochfahrend, störrisch und etwas selbstverliebt. Wenn man solche edlen Tiere verschreckte, konnte das Folgen haben.


    "Aretas, darf man erfahren, was Du vor uns versteckst?".


    Eine einfache und berechtige Frage.

  • Caerellia war begeistert - soviel Leben wie hier war, das versprach eine äußerst angenehme Zeit zu werden! Es war doch eine gute Idee von ihrem Vater gewesen, sie hierher zu schicken. Auch, wenn sie dies ganz am Anfang noch stark bezweifelt hatte. Sie betrachtete Aretas aus ihren großen Kinderaugen, beinahe schon mit etwas keckem Blick. Sie schwankte zwischen Freude, dass sie etwas Unsichtbares gesehen hatte und Interesse, was nun geschehen würde. Dass Aretas Schwierigkeiten kriegen könnte, daran dachte Caerellia wie bereits erwähnt nicht. Das hatte sie nicht einmal beabsichtigt. Dann hätte sie vermutlich lieber geschwiegen.
    Dann sah sie hinter ihm eine weitere Frau auftauchen, allerdings noch etwas entfernt. Mit einer kaum sichtbaren Geste winkte sie Chiomara zu. Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Sklaven zu, der vor ohnen stand. Aretas. "Ja genau! Zeig mal her." forderte sie ihn grinsend auf.

  • Wieso waren Frauen immer so neugierig? Konnten sie nicht einmal... Er seufzte.
    Mit zusammengekniffenen Lippen und eine Anflug von Widerwillen holt er das Bündel hinter seinem Rücken vor, wie ein kleiner Junge der ertappt wurde. Er kniete sich hin und schlug das Tuch auseinander. Die geschnitzten Tiere purzelten durcheinander. Pferde, ein Stier, ein Hirsch, ein Eber und die angefangene Ziege. Ganz unten drunter versteckte sich ein Armreif aus Nussholz, der hatte ihn viel Mühe gekostet. Ein Bildnis der Göttin Artemis, ein Hirsch und ein wilder Eber waren ausgearbeitet.


    Liebevoll stellte er die Tiere hin. Er hatte sie so geschnitzt wie sie auf der Weide standen. Den Pferden sah man den Stolz an, dem Stier seine Stärke durch die breiten Hörner und den kräftigen Nacken. Der Hirsch majestätisch und der Eber mit scharrendem Huf, gesenktem Kopf und großen Hauern. Nur die Ziege war grob vorgearbeitet und ohne Leben. Den Armreif versteckte er schnell in seiner Tunika. Hoffentlich war damit ihre Neugier gestillt. Aus dem Augenwinkel heraus sah er Chio und wurde rot. Ihr wollte er, die Tier ja zeigen. Jetzt sah sie auch der kleine Frosch. :D Und Kinder waren Kinder egal aus welchem Haus sie kamen. " Siehst du, es ist nichts für Mädchen dabei."

  • Irgendwie war Faustina zu tiefst gerührt. Eben erst hatte sie von Chio erfahren, das er eine Freundin hatte, die nun weit weg von ihm. Nach dem was sie sah, hatte er vermutlich auch ein Kind. Warum sind Männer, ob Sklave oder nicht, immer so verschlossen wenn es um ihre Gefühle geht?


    "Aretas... das was ich sehe ist für ein Kind gemacht und für eine Frau. Du hast ein Kind Aretas?".


    Leise aber in keinsterweise bedrohlich fragte Faustina ihren Sklaven. Sie setzte sich auf die kleine Bank und zog Caerellia erstmal auf ihre Seite damit sie sich auch setzte. Sie musste die Kleine unbedingt davon abhalten, sich etwas von dem zu nehmen, das Aretas so liebevoll für jemanden anders geschnitzt hatte.



    Sim-Off:

    Ich hab mal einen kleinen Zeitsprung gemacht. Davon ausgehend, das Chio mir alles erzählte hatte, was sie wusste.

  • Caerellias Augen wurden immer größer, als sie sah, was Aretas da in dem Päckchen verstaut hatte. Ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer - das war ja tatsächlich eine Überraschung für sie! Die kleine Tochter mit liebendem Vater ging gar nicht davon aus, dass jemand, der etwas vor ihr versteckte, etwas Verschenken wollte, dass nicht für sie gedacht war. Dann gäbe es schließlich keinen Grund diese Dinge zu verbergen! "Ooooh ist das hübsch!" quietschte sie begeistert und wollte danach greifen - was Kinder natürlich immer gerne tun. Als Faustina sie dann zurückhielt, indem sie Caerellia zu sich zog und zum Sitzen zwang, wurde sie quengelig. Aus strahlenden Augen, die wirklich kein Wässerchen trüben konnten, blickte sie zu Aretas. Auch sie war in keinster Weise bedrohlich - es sei denn, jemand hatte Skrupel, einem glücklichen Kind eine große Enttäuschung zu bereiten. Auch, wenn es sich um einen 'Frosch' handelte. "Danke, die hast du aber wirklich toll gemacht. Wann sollte ich die denn eigentlich kriegen?" fragte sie überglücklich. Was Faustina leise fragte, ging völlig an ihr vorbei. Aretas konnte kein Kind haben, das war bestimmt für sie gedacht!

  • Die Kleine bemerkte sie zuerst. Ebenso unauffällig winkte sie ihr zu und zwinkerte. So hatten sie beide ein kleines, kurz andauerndes Geheimnis. Dann beobachtete sie, wie Aretas alles vor den beiden ausbreitete. Viel erkennen konnte sie nicht, dafür stand sie zu weit entfernt. Nur, dass er schnell etwas vor den anderen verbarg, das entging ihr nicht. Nach der Reaktion ihrer Domina waren es sicher die Figuren, von denen er ihr im Garten erzählt hatte. Fast wäre sie hingegangen, aber eigentlich ging sie das ganze nichts an.


    Er schien sich nicht unbedingt wohl zu fühlen, dass sie ihn entdeckt hatten. Möglicherweise konnte sie ihm aus der misslichen Lage befreien, wollte aber auch nicht zu neugierig erscheinen. Also beschloss sie, noch etwas warten, zumindest, bis er Faustinas Frage beantwortet hatte.

  • Natürlich war es für Caerellia eine schöne Überraschung. Aber es war nun mal nicht für sie gedacht. Faustina musste einen Kompromiss finden. Auch wenn es der kleinen Nichte erstmal weh tun würde.


    "Caerellia, Aretas wird Dir sicher ein Tier schnitzen. Das wird er bestimmt tun. Aber diese Sachen sind nicht für Dich. Aretas hat das für sein Kind gemacht. Daher sollte es Aretas auch seinem Kind schenken. Stell Dir doch einmal vor dein Vater hätte Dir etwas geschnitzt und dann kommt ein anderes Kind und nimmt es weg. Da würdest Du sicher taurig sein, findest Du nicht?".


    Hoffentlich ging das in den kleinen süßen Schädel des kleinen Qurils. Dumm ist sie ja nicht, aber ein Kind halt.

  • Caerellia verzog etwas das Gesicht. "Oooh." kam es nur aus ihrem kleinen Kindermund und sie warf den Tieren einen traurigen Blick zu. Etwas missgelaunt lauschte sie der Erklärung Faustians. Aber - oh wunder - trotz der Tatsache, dass sie eine Tiberia war, hatte sie Verständnis und stellte sich selbst in den Hintergrund. Ein anderes Kind wollte sie nämlich auf gar keinen Fall traurig machen. Sie sah aus verständnisvollen Augen zu Aretas. "Nagut. Kannst du mir einen Löwen machen? So einen richtig Schönen mit einer Mähne? Und Brüllen soll er! Mach ihn genauso lebendig wie die Tiere da." bat sie ihn. Es klang wirklich nicht wie ein Befehl nur wie eine sehr eifrige Bitte. Und sie schien es weder Faustina noch Aretas übelzunehmen. Sie hatten ihr nett erklärt, dass es einfach nicht für sie war - und sie hatte genug schönes Spielzeug. Dass Aretas ein Sklave war hatte sie auch schon bemerkt - und logisch geschlussfolgert, dass das Kind nicht viele eigene Sachen haben konnte. Also meinte sie noch: "Ich möchte dass du deinem Kind noch etwas von mir gibst... Ähm... Ich hab so eine weiche Decke!" Sie kannte Aretas nicht. Sie kannte das Kind nicht. Aber - noch - war sie völlig unverdorben und wollte allen immer eine Freude machen. Trotzdem wollte sie das eigene Spielzeug nicht hergeben. Wieder warf sie einen Seitenblick zu Chiomara, fast, als suchte sie Bestätigung von der stillen Beobachterin.

  • " Ich habe einen Brief, in dem steht, dass es ihr und unserem Ungeborenen gut geht." Sonst wusste er gar nichts. Er wusste nicht mal wie lange der Brief unterwegs war. Das Kind konnte da sein oder aber.....an die Möglichkeiten wollte er nicht denken. " Mehr weiß ich nicht."


    Eine sehr empfindliche Stelle, die Tiberia Faustina da getroffen hatte. " Es ist nicht wichtig." stellte er trotzig fest. Alleine aus der Hilflosigkeit der entstandenen Situation heraus, Caelyn nicht helfen zu können. Nicht zu wissen was mit ihr war und was weiter wurde. Er grübelte, dann überwandt er sich. Es kostete ihn viel Überwindung " Darf ich Chiomara bitten mir beim Brief schreiben zu helfen, Domina."

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