[Officium] Legatus Legionis Herius Claudius Menecrates

  • Menecrates und der Tribun standen, als der Wachoptio den Raum betrat und salutierte. Das zuvor geführte Gespräch hatte ihnen noch nicht die Möglichkeit gegeben, sich zu setzen. Menecrates wandte sich in ganzer Front dem Eintretenden zu und erwiderte den Gruß mit einem Nicken.


    "Optio Calvisius, ich erwarte eine mündliche Berichterstattung über die Vorgänge am Haupttor zurzeit als Claudius Victor, mein Neffe, eintraf. Bitte ausführlich." Seine Stimme klang neutral. Man konnte ihr nicht anmerken, in welchem Maße, und ob überhaupt, der Legat verärgert oder erfreut über die Entscheidungen des Optios war.

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    "Jawohl Legatus", antwortete Fabullus sogleich. Er räusperte sich kurz um sich einen kleinen Moment Zeit zu stehlen um seine Worte zurecht zu legen.


    "Aus dem Lager der Ala kamen 5 Reiter auf das Tor zugeritten. Keiner von ihnen trug Uniformen der Ala. Sie alle waren mehr oder weniger verletzt. Unschwer zu erkennen verabschiedeten sich zwei von drei anderen, alles Germanen, sehr herzlich voneinander. Alle 5 waren darüberhinaus nicht nur verletzt sondern in einem sehr... derangiertem Zustand was Kleidung, Hygiene und Umgangsformen angingen. Die zwei übrig gebliebenen traten ans Tor und einer behauptete dein Neffe, Claudius Victor zu sein. Sie ließen sich ohne Gegenwehr entwaffnen und ich fragte ihn ob er einen Beweiß dafür hätte dein Neffe oder ein Mitglied der Gens Claudia zu sein. Er zeigte einen Ring vor der einen Wolf trug aber mir irgendwie.... komisch vorkam. Ich habe solch einen noch nie gesehen. Ich wägte alle mir vorliegenden Tatsachen ab und entschied die Männer festzusetzen und den diensthabenden Tribun zu benachrichtigen. Aufgrund der bestehenden Möglichkeit das es sich bei dem Mann um einen Attentäter oder Spion handelt, der Tatsache das ich mir einfach nicht vorstellen kann... konnte das ein Claudier sich öffentlich so ...vertraulich mit Germanen abgibt und der Unruhe im Lager der Ala entschied ich die Männer in den Carcer zu bringen. Ich konnte nicht wissen wann der Tribun Zeit haben würde um sich der Sache anzunehmen und wollte keine potentiellen "Unruhestifter" am Tor haben solange die Lage auf der Wiese so unruhig ist. Wenn es da eskaliert wollte ich jeden Mann frei haben.... nebenbei gesagt Legatus. Vor dem Officium steht noch ein Soldat der Ala der behauptet er habe eine Nachricht für dich vom Kommandeur der Ala... eines Decurio Atius!..."
    Fabullus überlegte noch einen Moment entschied dann aber das sein Bericht genug in die Tiefe ging ohne jedes Detail zu erwähnen welches den Legaten vielleicht langweilen würde.

  • Während der Optio berichtete, entstand ein Bild von den Vorkommnissen in Menecrates' Kopf. Vor ihm stand ein einfacher, pflichtbewusster Offizier, der sichtlich hinter dem stand, was er entschieden hatte. Auch wenn Menecrates die Situation anders beurteilt hätte, vor allem die als herzlich und daher als verdächtig bewertete Verabschiedung von den Germanen. Menecrates besaß bei den Germanen keine Feinde und welcher römische Attentäter sollte auf die Idee kommen, mit Germanen zu sympathisieren? Auch beim Vorweisen eines zu der angegebenen Gens passenden Siegelrings hätte der Legat andere Schlüsse gezogen.
    Nur die Sache mit der Unruhe auf der Wiese verstand er nicht, daher fragte er nach.


    "Was für eine unruhige Lage?" Bislang wurde Menecrates keine Meldung von Unruhestiftern oder über eine allgemeine Unruhe auf der Wiese vor dem Lager gemacht. Er stellte zwar nun einen Zusammenhang zu Primus her, wüsste aber gern Genaueres, zumal er den Präfekten für den Feldzug gewinnen bzw. umstimmen wollte. Menecrates weilte erst seit kurzem im Castellum, denn er blieb bis zum Ende der Militärbesprechung, die Terentius Primus vorzeitig verlassen hatte.


    Prompt fiel eine Bemerkung des Optios - mehr oder weniger nebenbei angemerkt. Menecrates stutzte, dann entschied er.


    "Du kannst wegtreten, Optio. Über mögliche Änderungen der Anweisungen für die Wachen wirst du vom Tribunus informiert, und den Boten am Tor schickst du umgehend zu mir." Offensichtlich schien der Optio verwirrt zu sein, denn der Kommandeur der Ala war gewiss kein Decurio. Menecrates schüttelte den Kopf.

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    Er wollte dem Legaten gerade berichten von den Antreten, den wegreitenden Männern, der Unruhe im Lager der Ala usw aber dann kam schon der nächste Befehl.


    "Jawohl Legatus. Der Bote müsste schon vor der Tür stehen. Ich habe ihn nur noch nach versteckten Waffen durchsuchen lassen und dann durch meine Männer herbringen lassen."


    Fabullus salutierte und drehte auf der Stelle, trat aus dem Officium und schaute auf dem Flur ob dieser Bandulf schon da war.

  • Als der Optio aus dem Officium trat ging Bandulf auf ihn zu. Offensichtlich hatte er im Officium des Legaten ebenfalls eine Meldung machen müssen. So wie der Optio aussah war es nichts was ihn aus der Ruhe gebracht hätte.
    Banduklf nickte den beiden Wachposten zu, trat an den Optio heran und meinte, ..ich hab´s schon gehrt,...umgehend zu ihm! Er straffte sich ein wenig klopfte an und trat nach der Aufforderung ein.


    Er war einigermaßen verwirrt welcher der beiden Offiziere nun der Legat war.
    Beide waren prächtig anzusehen, der eine in den besten Jahren, der andere ein wenig darüber hinaus. Zweifellos war der ältere der Claudier.
    Sicherheitshalber stellte er sich so, daß sein Gruß beide traf.
    Salvete Dominae,... naja, Herren waren sicher beide. Ich habe hier eine Nachricht von Terentius Primus, die ich dem Legatus Legionis Claudius Menecrates im Auftrage des Interimskommandeurs der ALA II Decurio Atius Paulus übergeben soll!
    Normalerweise waren die folgenden Sekunden maßgeblich um zu erkennen welcher der beiden der Claudier war.
    Ohne die beiden aus den Augen zu lassen kramte er die Nachricht aus seiner Meldertasche und hielt sie nach vorn.

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    Fabullus wollte erst noch was zu dem Ala Soldaten sagen ließ es dann aber bleiben.
    Zu den beiden Legionären seiner Wachmannschaft die ihn hergebracht hatten sagte er:
    "Ihr bleibt ihr und bringt ihn wieder zum Tor wenn der Legat das wünscht."


    Anschließend ging er dann forschen Schrittes zurück auf seinen Posten und überlegte ob seine Meldung nun gute oder schlechte Folgen haben würde.

  • Nachdem Vespa sein Pferd zurück in die Stallungen gebracht hatte, machte er sich sofort auf den Weg in die Principia, seinen Männern hatte er für den Rest des Tages frei gegeben, sie sollten sich regenerieren. Auch wenn er sie lieber weiter an der Stange gehalten hätte, gab er ihnen die Ruhepause. Regeneration der Kräfte war wichtig, das wusste er und da musste die Disziplin und Strenge mal zurück gestellt werden.
    In der Stube angekommen, machte er dem Schreiber Meldung.


    "Decurio Vibius Vespa meldet sich samt Turma secunda aus Augusta Vindelicum zurück." er wusste nicht, ob der Legat ihn sehen wollte. In seiner Abwesenheit waren bestimmt einige Dinge passiert, vielleicht wollte er ihn aufklären. Somit blieb er in Haltung stehen und wartete ab, was der Schreiber sagen würde.


  • Die erste Angelegenheit bedurfte noch eines Abschlusses, als sich bereits die nächste vor dem Legaten auftat. Der Tribun wusste zwar bereits im Groben, wie der Legat sich die Wachausübung zukünftig vorstellte, war aber noch nicht entlassen. Auf der anderen Seite stand der Feldzug unmittelbar bevor, sodass die Anweisung für die Wachen im Feldlager ohnehin eine andere sein würde. Mit dem Besuch eines Prätorianers wäre dort kaum zu rechnen.


    Menecrates wandte sich zu dem Hinzugetretenen, der sich nicht nur als einfacher Reiter der ALA erwies. Der Legat hörte erfreut von einer Nachricht und streckte bereits die Hand nach ihr aus, als er sich den Inhalt der restlichen Erklärung bewusst machte. Er hielt in der Bewegung inne. "Interimskommandeur? Was bedeutet das?" Dann forderte er mit seiner Hand in ungeduldigen, rhythmischen Bewegungen die Aushändigung der Nachricht. Ihm drängte sich eine Antwort auf die soeben gestellte Frage auf.

  • Zitat

    Original von Titus Vibius Vespa
    Nachdem Vespa sein Pferd zurück in die Stallungen gebracht hatte, machte er sich sofort auf den Weg in die Principia, seinen Männern hatte er für den Rest des Tages frei gegeben, sie sollten sich regenerieren. Auch wenn er sie lieber weiter an der Stange gehalten hätte, gab er ihnen die Ruhepause. Regeneration der Kräfte war wichtig, das wusste er und da musste die Disziplin und Strenge mal zurück gestellt werden.
    In der Stube angekommen, machte er dem Schreiber Meldung.


    "Decurio Vibius Vespa meldet sich samt Turma secunda aus Augusta Vindelicum zurück." er wusste nicht, ob der Legat ihn sehen wollte. In seiner Abwesenheit waren bestimmt einige Dinge passiert, vielleicht wollte er ihn aufklären. Somit blieb er in Haltung stehen und wartete ab, was der Schreiber sagen würde.


    Der Schreiberling wusste nicht, ob die Regia bereits über den Erfolg oder Misserfolg der Mission unterrichtet wurde, also fand er es äußerst wichtig, den Legaten zu unterrichten, damit der - falls notwendig - weitere Schritte einleiten konnte.


    "Moment", sagte er, dann ging er ins Officium des Legaten, aus dem er nach kaum einer Minute wieder zurückkam. "In fünf Minuten hat der Legat Zeit, warte hier so lange."


    Kurz vor Ablauf der Wartezeit verließ ein Tribun das Officium. Die Tür blieb offen stehen und der Schreiber nickte Vespa auffordernd zu.

  • Die wedelnde Hand des Legaten und dessen Gesichtsausdruck bestätigten daß der Claudier wie auch die Ala von den Ereignissen um den Terentier überrollt worden ist.
    Der Praefectus kam aus der Regia, hat das Kommando an Decurio Atius Scarpus übergeben und ist kurz darauf mit Decurio Dexius Nero aus dem Lager gen Süden geritten...dies hier sollte ich dir übergeben.
    Er reicht dem Claudier den gefalteten Brief.


    Guter Freund Claudius Menecrates,
    ich weiß, mein Verhalten und meine Entscheidung das Sermo zu verlassen wirken befremdlich auf dich.
    Jedoch möchte ich nicht von dir gehen, ohne dir meine Gründe offenzulegen.
    Zum ersten habe ich keine Probleme damit mein Kommando niederzulegen...ich hatte es ohnehin nicht mehr inne.Die Ämter und Ränge mit denen sich hier geschmückt wird sind ohnehin Makulatur und zeigen mir auf, daß es wieder einmal nur darauf hinausläuft, daß sich Reiche bereichern und Arme zu Grunde gehen. Plötzlich tauchen zwei Senatoren auf, werden in hohe militärische Ämter gewuchtet und wirken maßgeblich an der Entmilitarisierung unserer sensiblen Grenze mit.
    Mein Verhältnis zum Annaer und seine Art und Weise mit mir umzuspringen taten ihr übriges zu meinem Entschluß. Die Entblößung unserer Ostgrenze ist falsch, zu glauben Auxilliarcohorten würden die Arbeit von ehemals 3 Legionen und 3 Alen stemmen können ist Wunschdenken.
    Mit diesem Oberbefehlshaber kann die Missio nur scheitern.
    Die Vorstellung mit 3 dezimierten Legionen und einer nicht vorhandenen Aufklärung über weitere Contra Vescularius Verbände eine Änderung herbeizuführen grenzt an Selbstüberschätzung und wird vielen das Leben kosten.
    Die Münze zu sichern spricht auch für das Denken der Neu -Tribune und des Annaers. Kein kämpfender Legionär denkt jetzt an seinen Sold, das kommt erst nachdem die Schlacht gewonnen ist.
    Glaubst du, daß die Münze dann noch da ist? Die Cohortes Urbanae werden sie sicher schon in Sicherheit gebracht haben.
    Wenn sie noch da ist, gibt sie die Cohorte so heraus?
    Wer soll sie unbemerkt zuweit mitschleppen?
    Man wird später sagen sie sei für Aushebungen und Versorgung verbraucht worden.Tatsächlich wird sie das Vermögen gewisser Herren aufstocken.
    Abschließend möchte ich dich bitten auf den Duccier zu achten.
    Er wirkt auf mich wie jemand der bewußt Germania von Römern befreien will.
    Er wird die Menschen hier aufhetzen und Roma die Schuld an der Entblößung der Grenze und der damit verbundenen Gefahr geben. Zweifellos wird man ihm als Mitglied einer angesehenen Familie mit der ersehnten Führungsaufgabe betrauen.Ich schätze ihn als jemand ein der vor Ehrgeiz und Raffgier über Leichen geht...die Leichen der verbliebenen Auxilliare und römischen Siedler.
    Der Aurelier wirkt auf mich wie ein Opportunist. Zweifellos ein wacher Geist jedoch krank und zerfressen vor Ehrgeiz.Er spielt ein Spiel und degeneriert den Annaer zu seiner Marionette.Der Annaer glaubt sich überlegen, ist es aber nicht.
    Der Duccier und der Aurelier werden sich seiner entledigen,...jeder nach seinem Gusto. Zuviel Politik für jemanden wie mich!
    Ich werde mit Lucius gen Italia aufbrechen und Erkundungen aus erster Hand heranholen.Sollen die Götter auch mit uns sein, so der gute Aurelius, bedürfen sie doch eines Werkzeugs welches ihren Willen auf unsere Legionen bewirkt.
    Allein auf die Götter zu vertrauen hat sich schon in der Vergangenheit als wenig sinnvoll erwiesen. Wir müssen wissen wer die Rebellion unterstützt und wer gegen uns ist.Die Erkenntnisse lasse ich dir und nur dir zukommen.
    Ich werde in den Alpen bleiben und versuchen möglichst viele Leute um mich zu scharen um wichtige Pässe zu sperren, Geröllfallen zu positionieren und den anrückenden Legionen des Vescularius verbrannte Erde zu präsentieren.
    Vielleicht gelingt es mir sie so in ein für sie ungünstiges Gelände zu locken und ihre Übermacht gegen sie zu wenden.
    Ich lasse dich und nur dich wissen was hier geschieht und wo ihr sie schlagen könnt.
    Das wird mein Dienst für das Imperium sein.
    Ich bezweifle, daß wir uns in diesem Leben wiedersehen mein Freund, daher wünsche ich dir den Segen der Götter und mögen sie stets mit dir sein.


    G.Terentius Primus



    Er fragte sich was in dem Brief stand,...denn der Terentier lag bereits tot in seinem Zelt auf der Wiese vor dem Castellum. Bandulf fragte sich gerade ob der Legat das wußte?!

  • Zitat

    Original von Bandulf
    (...)


    Menecrates konnte kaum glauben, was er hörte. Sein Blick verweilte geraume Zeit auf dem Gesicht des Boten, als müsse er dort noch ablesen, was er kaum verstehen konnte. Möglicherweise lag die Erklärung im Brief, den er entfaltete. Auf einen Blick erkannte er, dass der Brief in Eile erstellt wurde - die Handschrift war schwer leserlich. Gleichzeitig musste sich der Praefectus die Zeit genommen haben, jede Menge an Informationen niederzuschreiben, die er offensichtlich für wichtig befand.
    Der Legat wandte sich um, ihn verlangte es nach einer Sitzgelegenheit. Er strich das Schreiben auf dem Schreibtisch glatt und begann zu lesen. Er blieb lange ohne Reaktion, musste sich auf die Buschstaben konzentrieren, manchen Teil eines Satzes zweimal lesen. Bereits in den Anfangszeilen wurde ihm klar, dass sein Wunsch, die ALA unter dem Kommando des Terentiers unterstellt zu bekommen, nicht in Erfüllung gehen würde. Der Missmut über die Besprechung in der Regia überraschte ihn nicht mehr, er war bereits vor Ort deutlich zu erkennen gewesen. Und obwohl Menecrates vieles ähnlich wie Primus sah, konnte er dessen Entscheidung und Handeln nicht gutheißen. Endlich gelangte er zu dem Absatz, wo Primus sein beabsichtigtes Ziel benannte. Die Idee, sich in den Alpen mit Aufklärung zu befassen, war zwar nicht übel, aber im Alleingang, ohne Einheit, und stattdessen die ALA einem Decurio anvertrauen? Menecrates wiegte den Kopf und atmete schwer aus. Die Zukunft würde zeigen, wie erfolgreich Terentius mit diesem Vorhaben sein würde.


    Über den Abschlusssatz zeigte sich Menecrates am wenigsten erfreut. Er hätte Primus als befreundeten Kommandeur neben sich haben wollen, nicht irgendwo, bei einem Märtyrerkommando.
    Der Claudier starrte noch immer auf die Zeilen, reglos, fassungslos. Er wusste nicht, was er sagen sollte, daher stützte er den Ellenbogen auf die Tischplatte und rieb sich die Stirn. Er musste umdisponieren. Dazu brauchte er eine Einschätzung über den Übergangskommandeurs. Wenn der sich als ähnliches Kaliber wie die neuen Tribune erwies, würde Menecrates jede Menge Wein und eine willige Frau auf dem Feldzug brauchen.


    "Ich möchte den Interimskommandeur sprechen." Energielos und eintönig erklangen die Worte. "Sofort!", fügte er in gereizter Tonlage an.

  • Bandulf stand stramm, alleine schon ob der herrischen Art und Weise mit welcher der Legat ihn ansprach. Jawohl Legatus Claudius,...ich werde es ihm sofort mitteilen,...jedoch...
    Eine einzelne Schweißperle erschien auf seiner Schläfe und rann ganz langsam unter Ausnutzung seiner Hautporen langsam bis zu seinem Kinn hinab.
    ...hat der Decurio bereits Befehl erhalten sich in der Regia zur Nuntio
    einzufinden,...beim LA...beim Legatus Augusti...beim Statthalter Annaeus...ich weiß daher nicht wann er zurück sein wird!
    Es war zum verrückt werden, immer stand er irgendwo blöd und elend lange tatenlos herum und sollte warten...dabei gab es wichtigeres.
    Tief atmete er ein, wenn der Claudier es nicht wußte sollte er es halt von ihm erfahren.
    Legatus Claudius,...der,...der Praefect Terentius er ist im Lager,...tot,...es gibt Gerüchte über einen Kampf,...auch sein Stellvertreter ist gefallen...sind sind aufgebahrt und werden heute Abend verbrannt...
    Schwer schluckte er den Kloß hinunter der ihm im Hals gewachsen war, salutierte und wandte sich zum gehen.

  • Der Einwand erzeugte Furchen auf Menecrates' Stirn, aber die Notwendigkeit der Entgegnung klärte sich schnell. Der Decurio befand sich also in der Regia, was den Legaten nicht wunderte, ihn aber daran hinderte, sich selbst Orientierung über eine mögliche Zusammenarbeit zu verschaffen.


    'Zum Hades!' , dachte Menecrates. Es schien so, als hätte sich heute alles gegen ihn verschworen. Laut zu fluchen, verbot sich aber von selbst. Dabei spürte er einen großen Drang, wenigstens mit der flachen Hand auf den Tisch zu hauen. Um die Geste zu kaschieren, drückte er sich stattdessen hoch und hörte in der Position, was der Bote noch zu sagen hatte.
    Sein Atem stockte, als er die Todesnachricht hörte. Aber konnte er der Nachricht glauben, oder täuschte ihn etwa sein Gehör?
    "Gefallen?2 Die Ungläubigkeit stand ihm ins Gesicht geschrieben, schließlich herrschte noch kein Krieg. Der Legat ließ sich auf den Stuhl zurückfallen und stützte die Stirn mit der Hand ab. Wieder und wieder schüttelte er den Kopf, während er sich bemühte, die Tatsache zu erfassen.


    "Ich will keine Gerüchte hören, fordere aber einen Bericht", sagte er schließlich nach dem Aufblicken. "Sag das dem Decurio, wenn er aus der Regia zurückkehrt. Ich werde der Beisetzung beiwohnen und möchte zur geplanten Stunde abgeholt werden. Man findet mich im Praetorium."


    Menecrates erhob sich, es wirkte schwerfällig. Er brauchte einen enorm langen Marsch zu Fuß, um etwas Entspannung zu finden. "Abite!" Der Befehl war sowohl an den Boten als auch an den Tribun gerichtet. Der Legat wollte alleine sein, um in Ruhe wandern zu können. Die Bewegung würde ihm helfen, das Unvermeidliche zu akzeptieren, wenn auch nicht zu verstehen.

  • Der alte Legat tat Bandulf schon fast leid.Offenbar hatte ihn der Inhalt des Briefes und der Tod des Terentiers getroffen.
    Er nahm nocheinmal Haltung an und salutierte mustergültig.
    Legatus,...ich werde den Decurio Atius über deinen Befehl in Kenntnis setzen! Vale!
    Kurze halbe Drehung und weg war er.

  • Vespa nickte und wartete, bis der Legat Zeit für ihn hatte.
    Es dauerte nicht lange, bis sich die Türe öffnete und offen blieb, nachdem ein Tribun das Officium des Legaten verlassen hatte. So trat er ein, postierte sich stramm stehend vor dem Schreibtisch und machte Meldung "Legat, Decurio Vibius Vespa meldet sich samt Turma secunda zurück." wiederholte er zunächst. "Lieferung und Brief überbracht und Antwort bereits in der Regia zugestellt. Keine besonderen Vorkommnisse."
    Über den Auftrag gab es eigentlich weiter nichts wissenswertes, Informationen hätte er seinem Legat nicht geben können, er wusste ja nicht, was in den Briefen stand.
    Der Decurio wartete, bis der Legat ihm antwortete. Vielleicht wollte dieser ihm noch einige Sachen sagen und Instruktionen geben. In seiner Abwesenheit hatte sich die ALA II neben dem Castellum ein Lager errichtet.

  • Menecrates erhob sich und ging um den Schreibtisch herum, als Vespa das Officium betrat. Der Grund lag weniger in einer Respektsbekundung begründet als vielmehr in der Spannung, mit der der Legat mögliche Informationen erwartete. In seiner Vorstellung erhielt er Informationen der besonderen Art oder wenigstens Aufschluss über die Haltung des besuchten Statthalters, doch nichts dergleichen geschah. Obwohl Menecrates Verblüffung spürte, gestand er sich ein, dass der Offizier insgesamt korrekt gehandelt hatte, denn ohne das Öffnen der Post, wusste er keine Einzelheiten.


    "Decurio, gut gemacht", erwiderte Menecrates, aber die Meldung alleine reichte ihm nicht. Er würde zukünftige Botengänge anders einfädeln, bei diesem gab es nur noch wenig zu retten. Beim Annaeer nachfragen, würde er sicherlich nicht.


    "Wurde dir irgendeine mündliche Mitteilung gemacht? Wen hast du sprechen können? Wie ist die Haltung dir gegenüber gewesen?" Vielleicht konnte man anhand dessen Rückschlüsse auf die Einstellung zum Vorhaben ziehen.
    "Keine besonderen Vorkommnisse bedeutet demnach, in der Region herrscht Ruhe und Ordnung? Ist weder Unruhe unter der Bevölkerung noch militärische Präsenz, ob nun der dort stationierten oder zugewanderter Truppen sichtbar geworden?"

  • Vespa nickte Menecrates Lob kurz ab, bevor er den weiteren Fragen lauschte.


    "Nein, Legat." beantwortete er die erste Frage.
    Dann fuhr er fort "Mit Centurio Cossus Ludius Naso. Mir und meinen Männern wurde Platz in der Regia gewährt, um einige Stunden rasten zu können. Unsere Pferde wurden zu den Stallungen gebracht. Die Begegnung war gastfreundlich."
    Und auf die letzten Fragen antwortete Vibius "Ich habe nichts auffälliges oder ungewöhnliches warnehmen können."
    Er beantwortete die Fragen nur kurz und knapp, damit der Legat seine Informationen schneller bekommen würde, des Weiteren hatte er bestimmt noch etwas anderes zu tun.

  • Victors Gang hatte zwar immer noch die Würde eines Patriziers, jedoch schien es als würde ihn eine unsichtbare Macht davon abhalten am Scriba vorbeizurennen und sofort in das Officium des Legaten zu stürmen.
    Mühsam rief er sich zur Ordnung, blieb vor dem Scriba stehen und es kostete ihn alle Mühe ruhig zu fragen, Melde mich beim Legaten, es ist äußerst dringend! Die Betonung ließ überhaupt keinen Zweifel daran aufkommen, daß hier etwas im Busch war, wenn nicht gar zum Himmel stank. Mit einem eindringlichen Blick suchte Victor die Geschwindigkeit des Scriba zu erhöhen sich endlich von seinem Platz zu erheben.

  • Zitat

    Original von Titus Vibius Vespa
    Vespa nickte Menecrates Lob kurz ab, bevor er den weiteren Fragen lauschte.


    "Nein, Legat." beantwortete er die erste Frage.
    Dann fuhr er fort "Mit Centurio Cossus Ludius Naso. Mir und meinen Männern wurde Platz in der Regia gewährt, um einige Stunden rasten zu können. Unsere Pferde wurden zu den Stallungen gebracht. Die Begegnung war gastfreundlich."
    Und auf die letzten Fragen antwortete Vibius "Ich habe nichts auffälliges oder ungewöhnliches warnehmen können."
    Er beantwortete die Fragen nur kurz und knapp, damit der Legat seine Informationen schneller bekommen würde, des Weiteren hatte er bestimmt noch etwas anderes zu tun.


    Nachfragen würden nichts Nennenswertes erbringen, das musste der Legat einsehen. Sein Decurio wurde als Bote benötigt und als solcher behandelt. Wollte Menecrates näheres erfahren, musste er an den Statthalter direkt herantreten, was er sich als Notiz für den kommenden Tag hinterlegte. Als er den Stift absetzte, blickte er auf und sagte: "Das war dann alles, Decurio. In den wenigen dir verbleibenden Tagen bis zum Abmarsch trainiere mit deinen Männern - kontrolliere, was einer Übung bedarf. Abite!"


    Einen zusätzlichen Weg in die Regia musste Claudius nun wohl oder übel einplanen.

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