Gedanken im Garten

  • Tarasios hatte Avianas Zimmer verlassen, nachdem er sich ihr auf eine unsittliche Weise genähert hatte und ihm klar wurde, dass ihn das seinen Kopf kosten könnte.
    Wo würde das nur hinführen? Er hatte seine Herrin geküsst und sie hatte ihn verschmäht - Oh wunder!
    Es war eine nötigende Handlung die er vornahm, es war etwas wo viele Sklaven zumindest für ausgepeitscht worden wären bis ihr Fleisch hervorquoll und blutete! Doch was würde mit ihm geschehen, wie würde es weitergehen? Flucht? Entschuldigung? Oder einfach nur Abwarten? Es gab viele Möglichkeiten und doch wäre jede höchstwahrscheinlich mit Konsequenzen verbunen gewesen.


    So setzte sich der junge Sklave also ins Peristylium, in seine stille Ecke, in welcher er am liebsten saß. Seine Beine weit gestreckt aufs Gras, angelehnt an eine Mauer.
    Nun hieß es also Gedanken machen. Was wäre die beste Möglichkeit gewesen aus dieser Situation herauszukommen? Es waren Avianas schöne Lippen.. Verdammt! Die Frau ging ihm nicht aus dem Kopf.
    Noch ein Versuch. Was würde wohl passieren wenn ihr Vater dahinterkam, weil sie ihm erzählte was passierte? Es waren ihre schönen, schlanken Beine.. Au weia. Sie ging ihm wirklich nicht aus dem Kopf. Obwohl er vermutlich gelyncht würde, konnte er an nichts anderes als den wohlgeformten Körper der Senatorentochter denken, der er zur Treue verpflichtet war.


    So schloss er also die Augen und versuchte vergebens etwas Erholung zu finden, was vermutlich sogar geklappt hätte, wenn nicht stets die Pracht von einer Frau vor seinem geistigen Auge herumgetanzt wäre und ihn so ziemlich abgelenkt hätte.

  • Von all dem hatte Milo nichts mitbekommen. Er hatte zusammen mit Bestia und Sabina einen langen Spaziergang durch die Stadt gemacht und war folglich einige Stunden ausser Haus gewesen. Erschöpft kehre er schließlich zurück. Dass er dabei, mit Ausnahme des Türhüters, auf keine Menschenseele traf wunderte ihn dabei aber nicht. Das Haus war schließlich groß und die Zahl der Familienmitglieder, die hier lebten, ließ sich an einer Hand abzählen, leider. Es war einfach viel zu ruhig in diesem Haus.
    Kaum hatte er das Haus betreten, war ihm sein Hund auch schon ausgebüxt und machte die Casa unsicher. So alleine durfte er ihn natürlich nicht umherstreifen lassen, daher nahm Milo die Verfolgung auf. Nach einigem Suchen fand er seinen Hund schließlich wieder. Er war im Garten und stuppste den neuen Sklaven an. Er war eben einfach nur verschmust und wollte von jedermann gestreichelt werden. Milo ließ es geschehen und lehnte sich lächelnd an eine Säule, die sich gleich in der Nähe befand und beobachtete das Geschehen.

  • Tarasios war mittlerweile doch ein wenig eingenickt. Er war nicht ganz wach aber auch nicht ganz eingenickt. Es war dennoch überraschend genug, dass er plötzlich von einem Hund angestups wurde.
    Er kannte den Hund nicht groß, und ignorierte ihn folglich mehr oder weniger. Er deutete dem Hund, zu gehen.. Dummerweise tat der Hund das aber nicht.


    Interessanter wurde es dann als ein kleiner Junge, der ihm ebenfalls bisher nur vom Sehen her bekannt war dort stand.
    Schnell wischte er sich durchs Gesicht, um sich zu vergewissern dass er halbwegs akzeptabel aussah.
    "Hallo.. Verzeih mir, ich bin eingenickt..", sagte er dem Jungen mit einem leicht traurigen Unterton, obwohl er sich sehr zusammenriss das Kind nichts spüren zu lassen.
    "Du bist wahrscheinlich Milo, hm? Aviana hatte von dir erzählt..", fragte er ihn, einbrechend bei der Stelle als er Aviana erwähnte. Verdammt, war die Frau eine Hexe oder warum zog sie ihn so in seinen Bann?


    Eins war klar, das Kind würde er jedoch nicht mit seinen Problemen belasten.

  • Es dauerte etwas, bis der neue Sklave ihn schließlich bemerkte. Er befand sich nun doch schon einige Zeit im Besitz seiner Tante, dennoch hatte Milo noch nie großartig mit ihm zu Schaffen gehabt. Er kannte ihn also nur vom Sehen her. Auch wenn er ihn folglich kaum kannte sah Milo ihm an, dass ihn wohl etwas beschäftigte, aber nachfragen wollte er nicht. Auch Sklaven hatten schließlich das Recht auf ein bisschen Privatsphäre.
    Seine Entschuldigung nahm er nickend an und wurde zudem in seinem Verdacht bestätigt.
    "Ja. Genau der bin ich. Du heißt Tarasios, oder?", sagte er und sprang den kleinen Absatz hinab in den Garten und setzte sich neben den Sklaven. Vielleicht würde es ja ein interessantes Gespräch werden. Bestia bemerkt seinen Herrn und kehrte erwartungsvoll zu ihm zurück. Schließlich verpasste Milo dem verschmusten Hund dann seine Streicheleinheit.
    "Ich hoffe sie hat nur Positives von mir berichtet.", meinte er und sah den Sklaven fragend an.

  • Tarasios sah das Kind an das auf ihn zukam und antwortete ihm sogleich.
    "Ja, der bin ich. Leider."
    Er versuchte seine deprimierte Stimmung gegenüber dem Kind zu verbergen, doch ganz gelang es ihm nicht.
    So sah er dem Kind zu, wie es den Hund streichelte. Ein liebes Tier, wie es zu sein schien.


    Was hatte Aviana Tarasios eigentlich groß erzählt über Milo? Eigentlich nicht viel. Oder? Eigentlich hatte er sich oft in ihren Augen verloren, auch wenn er dies selbst nicht wirklich bemerkte, so bekam er die eine oder andere Erläuterung wohl nicht mit.
    "Ja, das hat sie. Du bist ein lieber Junge sagte sie und sie ist wirklich stolz auf dich.", antwortete er ihr, in der Hoffnung dass das hinkam. Sonst wäre es wohl peinlich geworden; denn die Aussage war eigentlich aus den Fingern gesogen.


    "Brauchst du etwas, Milo?", fragte er ihn, wohlwissend dass er die Einsamkeit misste. Oder die Zeit mit Aviana. Eins von beidem sollte es sein, aber nicht unbedingt die Zeit mit einem Kind, das am Ende nur unangenehme Fragen stellte..

  • Der Sklave klang eindeutig deprimiert. Warum wohl? Milo fragte nach."Warum leider? Ist es das Joch der Sklaverei, das dich traurig macht?" Das der junge Sklave nicht mit seiner Versklavung zurecht kam schien für Milo der plausiebelste Grund zu sein. es gab schließlich jede Menge Sklaven, die sich nie mit ihrem Sklavendasein abfinden konnten.
    "Na da bin ich ja froh." Das Tarasios sich das nur ausgedacht hatte, merkte Milo nicht einmal. Es waren durchaus Worte, die von seiner Tante hätten stammen können. Er freute sich sogar über diese Worte, denn er mochte seine Tante und freute sich, dass sie vermeindlich so über ihn dachte.
    "Nein, eigentlich nicht. Zumindest nichts, was du mir geben könntest.", meinte er und war nun ebenfalls etwas geknickt. Nicht nur der Sklave hatte Kummer und ersehnte die Nähe eines bestimmten Menschen. Auch Milo vermisste jemanden, nämlich seine Mutter.

  • War es die Sklaverei die ihn traurig stimmte? Wohl ja, sonst wäre er ja nicht in der Lage gewesen in der er nun war.
    "Ja.. Das ist es wohl. Aber stör dich nicht daran, dich wird dieses Los nie treffen.".
    Tarasios hatte es zumindest darauf angelegt, das Kind nicht zu verstimmen, was konnte es denn für seine eigene Dummheit? Nein, der junge schien selbst traurig zu sein. Er wollte etwas, das ihm der Sklave nicht geben konnte.
    Nur was war es?


    "Sag nur.. was ist es was du benötigst? Vielleicht kann ich dir ja doch helfen.", sagte er leicht glücklicher wirkend, weil er vielleicht doch irgendwie noch benötigt wurde und nicht nur ein Klotz am schlanken Beine der Aviana war.

  • Milo sah dem Sklaven kurz in die Augen. Er glaubte wirklich dessen Problem erfasst zu haben."Nein. Glücklicherweise wohl nicht. Bitte verzeih die Frage, aber mich interessiert wie es eigentlich so ist ... also der Besitz von jemandem zu sein? Ich stelle mir das nicht besonders schön vor." Die Frage konnte er sich dann doch nicht verkneifen. Es hatte ihn schon immer interessiert, wie es sich anfühlte, wenn man unfrei war, ebenso hatte er sich schon immer für die Geschichte der Sklaven interessiert. Viele von ihnen waren schließlich nicht von Geburt an Sklaven gewesen, sondern meist erst versklavt worden. So war es auch bei seinem Erzieher gewesen, aber mehr als das hatte er nie aus ihm herraus bekomnmen.
    "Ich habe etwas Sehnsucht nach meiner Mutter. Ich glaube kaum, dass du mir da helfen kannst.", nuschelte er und merkte, wie seine Stimmung immer schlechter wurde. Es war einfach ein Thema, über das er nur ungern sprach, daher fragte er sich auch, warum er es zur Sprache gebracht hatte. Er hätte es schließlich auch die Antwort verweigern können, er war dem Sklaven schließlich keine Rechenschaft schuldig.

  • Milo war ein neugieriges Kind, wie es Tarasios schien. Liebenswert und neugierig.. Aber mehr sogar liebenswert.
    Nun trafen sich in seinem Kopf aber mehrere Aspekte. Aspekte für die Sklaverei und welche dagegen.. Eigentlich mehr dagegen, aber es war durchaus auch gut. Also fasste er seine Gedanken um es dem Kind zu erklären.
    "Nun. Die Sklaverei ist natürlich unschön, wenn du gebunden bist an den Willen anderer.. wenn du nicht dein Eigentum bist. Aber je nachdem wem du dienst kann es durchaus auch schön sein, wenn du respektiert wirst und mehr wie ein Freund bist als wie ein Sklave."


    Es war schön bei Aviana. Es war wirklich schön, es war so schön wie Aviana selbst, aber es war eine verdammte Situation, denn als Sklave würde er sie nie bekommen.
    "Aber eines wichtiges ist da auch: Du hast nichts.. du hast keine Rechte. Und du wirst nie so angesehen sein, wie ein normaler Bürger. Und der eine oder andere wird dich wohl oder übel auch verschmähen, wenn du ihm deine Liebe offenbarst. Aber .. dafür bist du noch zu jung. Irgendwann wirst du es verstehen, wenn du eine Frau findest die dich liebt. Da bin ich mir sicher."
    Tarasios tätschelte das Kind; ja, irgendwann würde er sicherlich eine gute Frau finden und - dessen war der Sklave sich sicher - sie auch sehr glücklich machen.
    Dann begann Milo jedoch von seiner Mutter zu reden. Was war mit Milos Mutter passiert? Tarasios hakte nach.
    "Was ist denn mit deiner Mutter, dass du nicht bei ihr bist?"
    Tarasios wusste nichts genaueres darüber, er hoffte, nicht in ein Fettnäpfchen getreten zu sein oder das Kind verletzt zu haben. Das wäre mehr als unangenehm gewesen.

  • Zu seiner Freude beantwortete ihm der Sklave die Frage, warf jedoch dadurch weitere Fragen auf. Wenn das Ertragen der Sklaverei von der Behandlung abhing, dann konnte man ganz einfach in Erfahrung bringen, wie es im Moment in ihm aussah."Und wie ergeht es dir bei uns? Du kannst ruhig deine ehrliche Meinung sagen, ich verrate schon nichts. Und wie ist es dir früher ergangen, bevor du zu uns gekommen bist?" Er schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. Er hoffte so auf eine ehrliche Antwort. Er wäre sowieso der Letzte, der den Sklaven verpetzen würde, wenn er Negatives berichten würde.
    In Sachen zu jung erhob er natürlich rasch einen Einspruch, er war schließlich schon zwölf Jahre alt.
    "Naja, zu jung. In zwei Jahren bin ich vierzehn und somit heiratsfähig. Aber vielleicht hast du Recht. Gefühle habe ich noch keine für Mädchen. Und wie ist es bei dir? Liebst du denn jemand?" Auf diese Frage, die wohl sehr persönlich war erwartete er eigentlich keine Antwort, zumindest würde er keine erzwingen. So viel Privatsphäre räumte er dem Sklaven da doch noch ein, dennoch interessierte ihn das Liebesleben des jungen Sklaven.
    Als der ihn dann tätschelte warf Milo ihm einen finsteren Blick zu. Er hasste so etwas. Ausserdem war sein gegenüber ein Skalve, es stand ihm nicht einmal zu etwas dergleichen zu tun. Eigentlich hätte er ihn dafür bestrafen lassen können, aber er sah davon ab, schließlich war er kein Schinder.


    In Sachen Eltern traf Tarasios dann doch seinen wunden Punkt und er blockte sofort ab. Darüber mochte er einfach nicht sprechen. Vor allem nicht mit einem Fremden."Ich möchte eigentlich nicht über sie sprechen. Ich hoffe das verstehst du.", meinte er etwas betrübt. Über seine Eltern erzählte er beinahe nie. Ledeglich Sabina, als einzige Aussenstehende, hatte er sich bereits anvertraut, aber auch nur nach erheblichen Zögern.

  • Wie erging es Tarasios wohl? Nun, das konnte - und sollte - der Junge gar nicht wissen. Eigentlich war sein Befinden in der Casa Helvetia sehr gut, doch am heutigen Tage eher nicht. Eher gar nicht.
    "Es geht. Heute geht es mir nicht so besonders, aber das wird schon wieder."
    Er erwiderte des Kindes Lächeln, um ihm das Gefühl zu geben dass alles in Ordnung ist. Ein rumweinendes Kind war das letzte was Tarasios jetzt noch gebrauchen konnte.


    Interessant war Milos Einstellung zu Mädchen. Mit 12 konnte er schon sehr gut über seine Gefühlswelt reden. Fest stand dass er defintiv seinem Alter weit vorraus war.
    "Heiratsfähigkeit bedeutet aber ja nicht gleich die sofortige Verheiratung. Vielleicht hast du ja noch etwas mehr Zeit."
    In diesem Moment dachte Tarasios nur daran dass er auch heiratsfähig war, zumindest vom Alter her. Nur die verdammte Sklaverei hielt ihn davon ab. Aber anmerken ließ er sich nichts, eigentlich dachte er ja ohnehin die ganze Zeit an Aviana und behielt dich gut für sich.
    "Aber ja.. Ich liebe auch jemanden. Aber das wird wohl nichts werden, das mit uns würde wohl nicht klappen."
    Das war die Aussage, die er auch dem Jungen gegenüber treffen konnte. Er musste ihm ja nicht sagen WEN er da liebte. Denn das wäre defintiv nicht von Vorteil gewesen, weder für Aviana noch für ihn. Für sie wären es unangenehme Fragen gewesen.. für ihn.. Nun, wer weiß. Weiterverkauf, Kastration, oder ähnliches.. je nachdem, wie man unter den Helvetiern entschied.
    "Aber wo wir schon beim heiraten sind.. wie wäre es denn mit diesem kleinen Mädchen das ich hier ab und zu sehe? Diese kleine, niedliche da? Mit der spielst du doch immer, oder? Wäre sie nicht was für dich?"
    Vielleicht würde Milo sich ja so schonmal etwas Gedanken machen, vielleicht wäre das ja sogar etwas gewesen für ihn. Offenbar kamen die beiden ja gut zurecht.


    Als Milo dem Sklaven mitteilte dass er nicht über seine Eltern sprechen wollte, akzeptierte er dies einfach. "In Ordnung.", antwortete er, wohlwissend dass er sich noch informieren würde, was geschehen war, wenn wieder alles in Ordnung war.. hoffentlich.

  • Eine gewisse Wahrheit lag schon in den Worten des Sklaven, aber dennoch: Es war durchaus üblich jungstmöglich verheiratet zu werden.
    "Wer weiß? Im Grunde ist es nicht in meine Entscheidung. Unsereins hat pragmatisch zu heiraten.", meinte er und grinste. Heirat aus Liebe war meist nicht drin, war ja klar.


    Der Sklave hatte Milos Frage geschickt beantwortet, eigentlich so, dass Milo so klug war, wie am Anfang. Dennoch ließ er es gelten, so viel Privatsphäre gestand er Tarasios doch ein. Dessen "Liebesgeschichte" berührte ihn sogar etwas. Er wusste, wie es war, wenn man bei jemandem sein wollte, aber es nicht konnte. Wenn man Sehnsucht nach einer Person hatte. Er hatte dieses Gefühl jeden Tag, jede Nacht, wenn er nicht bei seiner Mutter war.
    Er verfiel einige Augenblicke in Schweigen und durchdachte seine Worte, ehe er sie Aussprach:"Du tust mir Leid. Jeder Mensch hat Glück verdient. Und Liebe hat etwas mit Glück zu tun. Wenn man verliebt ist, ist man glücklich. Ich wünsche dir Glück und auch, dass du vielleicht doch bald mit deiner wahren Liebe vereint sein kannst."
    Wieder zeigte sich, dass Milo doch ein kleiner Philanthrop war. Dem Sklaven mit aufmunternden Worten beizustehen schien ihm im Moment das einzig Richtige zu sein.
    Dann sprach der Sklave Sabina an und Milo wurde leicht rot. Er und seine beste Freundin heiraten? Gut, den einen oder anderen Gedanken was wäre wenn hatte er schon gesponnen, aber das das jemals Wirklichkeit würde, daran glaubte er nicht, sprach doch vieles dagegen.
    "Du meinst sicher Sabina. Germanica Sabina. Sie ist meine beste Freundin, ja, und sie ist nett und wenn ich heiraten würde, dann würde ich mir eine Gattin wünschen, die wie sie ist. Aber sie ist nunmal meine beste Freundin. Können beste Freunde einander lieben? Aber was ist, wenn einer von ihnen die Gefühle des anderen nicht erwiedert? Sind sie dann noch Freunde? Mir ist ihre Freundschaft wichtig. Ich hätte Angst, würde ich mich in sie verlieben. Ich hätte Angst sie als Freundin zu verlieren.
    Es ist wie mit der Person, die du liebst. Es würde nicht klappen. Da bin ich mir ziemlich sicher. Ausserdem ist ihr Vater Senator. Es gibt sicher bessere Kandidaten als mich. Mein Vater war schließlich kein Senator. Mein Vater war im Grunde nichts. Genauso wie der Name meiner Gens. Ein trauriges Relikt vergangener, besserer Tage. Wieso sollte er also mich für Sabina erwählen, sollte ich eines Tages doch um ihre Hand anhalten?"
    , führte er sachlich nüchtern aus. Wahrscheinlich sah er einmal wieder Probleme, wo keine waren, aber so war er nun einmal. Er musste alles gründlich durchdenken.


    Das Tarasios es akzeptierte und Milo nicht weiter über das persönlichste Thema, wie er befand, ausfragte, erleichterte ihn und er bedankte sich.
    "Danke." Er war ihm dankbar dafür, nicht über Dinge sprechen zu müssen, die doch schmerzlich für ihn waren.

  • Der Junge tat Tarasios leid. So er wirklich zwangsverheiratet wurde, bekam er möglicherweise irgendeine merkwürdige, unliebsame Frau die er eigentlich nicht wollte.
    Somit war er als Sklave doch schon etwas freier in seiner Wahl, wenn Heirat wohl auch nicht drin war. Aber solange man sich nicht - wie er - in seine Herrin verliebte, war ja eigentlich alles gut. Man konnte glücklich sein und einander so lieben wie man war.
    "Nun.. Wer weiß, vielleicht lernst du aber trotz alledem eine Frau lieben, die du dann halt pragmatisch heiratest. Hauptsache Liebe. Die kann sich auch später ergeben."
    Er grinste Milo an, welcher nun einige Sekunden gar nichts sagte, bis er weiter sprach. Doch was er sprach war eigentlich toll, grade für einen Zwölfjährigen. Die Feinfühligkeit tat Tarasios gut, er hätte mit einem sehr viel schlimmeren Kind gerechnet, auch wenn Aviana mal erwähnt hatte, dass Milo sehr weit vorrangeschritten wäre.
    "Danke.. Ich glaube zwar nicht daran, aber die Zeit wird zeigen..", antwortete er ihm, wohlwissend dass es nichts werden konnte. Die Ausgangssituation blieb schlecht, egal wieviel der Junge auch immer beschönigte mit seinen Worten.


    Interessant waren die Ausführungen von Milo bezüglich seiner Freundin Sabina. Sie war eine Senatorentochter was es Milo wegen seines niedrigen Standes schwer machte ihre Hand zu erlangen? Oh, die Geschichte kam Tarasios sehr bekannt vor..
    "Gib die Hoffnung nicht auf, Milo. Wenn du sie magst und sie dich.. Warum sollte ihr Vater sich querstellen? Immerhin bist du nach wie vor ein Helvetier, also repräsentier diesen Namen voller Stolz und Ehre. Ich weiß noch nicht viel von den Helvetiern als Familie, jedoch weiß ich durchaus genug um zu sagen, dass ich diesen Namen selbst mit Stolz tragen würde."
    Tarasios unterbrach kurz, räusperte sich weil er recht schnell gesprochen hatte, fuhr jedoch schnell wieder fort:
    "Ich kann mir deine Lage gut vorstellen, aber wenn du sie willst, dann wirst du sie auch bekommen. Okay? Ich sage dir etwas. Wir geben uns beide Mühe die Frauen zu bekommen, die wir wollen, und wenn wir unser bestes geben.. dann haben wir uns nichts vorzuwerfen wenn wir es nicht schaffen. Und wer weiß, vielleicht schaffen wir es ja und dann können wir stolz auf uns sein. Einverstanden?"
    Einen kurzen Moment wurde der Sklave von Übermut übernommen, der ihn beinahe zu Aviana getrieben hätte und ihn dazu zwang sie einfach zu umarmen, unabhängig der Konsequenzen. Doch der Moment dauerte - glücklicherweise - nicht lange an bis ihm wieder klar wurde, dass er Aviana nicht bekommen würde. Aber er sollte sich freuen für Milo, wenn er sein Ziel erreichte, und er würde ihn auf seinem Weg unterstützen, so gut er konnte.
    "Erzähl doch mal ein bisschen was über deine Freundin. Wie ist sie so als Mensch?", forderte er Milo auf einfach mal ein wenig zu erzählen, nicht zuletzt um genauer herauszuhören was Milo für sie empfand..

  • Irgendwie schien Tarasios das ganze etwas misszuverstehen. Das alles war doch eigentlich nur ein weitergeführter Gedanke von ihm gewesen. Noch waren da keine Gefühle. Und selbst wenn es einmal so kommen würde, so hing eine mögliche Hochzeit trotzdem von der Erlaubnis Sabinas' Vater ab. "Ihr Vater ist Senator, daher wäre ein einflussreicher Gatte für seine Tochter angebracht. Aber wenn es so weit sein sollte, denke ich, hat Sabina ihren Vater gut im Griff. Gegen ihren Willen wird er sie kaum verheiraten können. Aber was, wenn sie mich nicht will?
    Ausserdem wer sagt, dass ich nicht stolz bin auf meinen Namen? Früher war die Gens einmal sehr einflussreich gewesen, aber das ist wie gesagt Vergangenheit. Vielleicht ist es ja an mir das alte Ansehen wieder zu beleben."
    Er war einer der letzten männlichen Gensmitgliedern, also lag die Zukunft der Gens wirklich in seinen Händen. Da er Senator werden wollte wie sein Großvater, würde es in Zukunft wohl wirklich wieder bergauf gehen.
    Tarasios' Vorschlag gefiehl ihm. Wenn sie beide ihr Bestes geben würden, so war doch die Chance nicht schlecht, dass mindestens einer von ihnen glücklich wurde. Aber im Moment gab es da noch ein Problem, eines das Tarasios wohl glatt übersehen hatte. Milo hatte noch kein interesse an Mädchen und ausser Freundschaft hatte er auch keine Gefühle für Sabina, also warum sollte er sich dann darum bemühen sie zu heiraten? Vielleicht würde er sich einmal in eine ganz andere Frau verlieben. Wusste man es?
    "Aber ich habe doch noch gar kein Interesse an Mädchen! Genauso wenig an einer Hochzeit. Ich bin vielleicht doch noch ein zwei Jährchen zu jung. Aber wenn es so weit ist, dann abgemacht. Dann werde ich mein Bestes geben! Lass es uns so machen. Wir werden also beide unser Bestes geben!", versprach er dennoch hoch motiviert und reichte Tarasios die Hand, nachdem er sie kurz an der Tunika abgewischt hatte, um Schweiß und Hundehaare abzuwischen, damit sie ihren "Pakt" per Handschlag besiegeln konnten.


    Der Bitte von Sabina zu erzählen kam er allerding bereitwillig nach. Sie war seine beste Freundin, daher fiel es ihm auch nicht sonderlich schwer, geschweige denn das er hätte lange nachdenken müssen.
    "Ich kenne Sabina schon wirklich lange und sie ist wirklich meine beste Freundin. Ich vertraue ihr voll und ganz, denn ich weiß, dass sie Geheimnisse für sich behalten kann und mich und meine Probleme auch versteht. Das Selbe gebe ich ihr auch zurück.
    Jedenfalls ist sie lieb und nett und einfühlsam. Manchmal ist sie auch ein bisschen frech und auch ab und an sehr kindisch. Aber sie ist zu jedem Abenteuer bereit und man kann mit ihr wirklich Pferde stehlen. mit jedem Abenteuer meine ich wirklich jedes! Und das obwohl sie ein typisches Mädchen ist. Du weißt schon, Pferde, Rumgezicke und Gekreische und der ganze Kram. Sie hat aber auch ihren eigenen Kopf, den sie nur zu gerne durchsetzt. Als Junge lässt man das natürlich durchgehen, das ist einfach das Einfachste."
    Gegen Ende seiner Ausführung wurde sein Grinsen immer breiter. Jaja, diese Mädchen. Am Besten war es einfach, wenn man immer nachgab und ihnen ihren Willen ließ. Alles andere wäre einfach nur ein Fehler, wenn man nicht gerade auf Rumgenörgel, Gezicke und Geheule stand. Aber es war ein Konzept, das aufzugehen schien, wenn Milo daran dachte, wie gut Sabina ihren Vater in Griff hatte. Ob seine Tante wohl auch so werden würde, wenn sie einmal heiraten würde? Der Gedanke amüsierte ihn sichtlich. Seine Tante die Zicke. So würde er sie gerne einmal erleben.

  • Tarasios war sich sicher, dass Sabina irgendwann einwilligen würde. Er war relativ naiv was derlei anging, für ihn war eine solche Freundschaft die beste Vorraussetzung für spätere Liebe, Ehe und gemeinsames Leben.
    "Es wird schon. Ich meine.. sie wird schon. Ich bin mir sicher, auch wenn es utopisch ist, heute darüber zu reden. Verhalt dich einfach wie ein echter Mann, dann wird sie dich auch so respektieren und.. Lieben lernen."
    Tarasios räusperte sich.
    "Ja.. Warum nicht? Du bist doch einer der letzten männlichen Vertreter der Gens Helvetia. Letztenendes liegt es wohlmöglich wirklich an dir, sie zu Ruhm und Ehre zurückzuführen."
    Die Worte klangen heroisch, doch das war nicht verkehrt. Es war durchaus richtig, dem Kind Mut zu machen, auf dass es sich Mühe gibt, den Namen Helvetia wieder bekannt zu machen. Tarasios Unterstützung sollte er haben, ebenso seinen Optimismus.
    Tarasios ergriff Milos Hand und schüttelte sie. Anbei gab er einige Worte von sich.
    "Da bin ich froh. Ich drücke uns die Daumen"


    Es war ein guter Augenblick, fast ein Treffen unter gleichgestellten Männern - Es fühlte sich wirklich gut an, für den jungen Sklaven. Seine Gedanken fielen zumindest für einige Minuten von Aviana ab, weil er sich ausnahmsweise auf Milo konzentrierte.
    Dieser erzählt von seiner Freundin einiges, und es hörte sich interessant an.. So interessant dass Tarasios das kommentieren musste.
    "Du hörst dich an.. als seid Ihr schon Jahre verheiratet."
    Er lachte. Dann fuhr er fort.
    "Nein, sie hört sich wirklich nach einer guten Freundin an. Zwar auch nach einer typischen Frau, aber vor allem.. eine gute Freundin.
    Wie wäre es, wenn du sie mir mal vorstellst? Es wäre mir eine Freude deine Freundin mal näher kennenzulernen!
    "
    Schaden konnte es ja nicht, das Mädchen das auch ab und an durch die Casa Helvetia flitzte mal kennenzulernen, und vor allem wollte er gerne einmal Milos Umgang mit ihr wirklich beobachten.


    Sim-Off:

    Tut mir Leid wegen der Verzögerungen, die Tage ist meine Schreibmotivation etwas niedrig. Ich geb mir wieder mehr Mühe zeitnah zu antworten. :)

  • Diesen Ratschlag von Tarasios nahm er nun nicht so einfach an. Der schlug ihm doch tatsächlich sich zu verstellen; das entsprach aber nicht seinen Vorstellungen. Nein, verstellen würde er sich nicht, das wäre das Letzte was er tun würde.
    "Aber wenn ich mich wie ein echter Mann verhalte, dann verhalte ich mich doch anders, als ich bin. Und wenn Sabina sich dann in das verlieben sollte, was ich vorspiele, dann verliebt sie sich doch nicht in mich, wie ich bin, sondern in die Rolle, die ich spiele. Ausserdem kennt sie mich und wird doch sofort merken, dass ich mich verstelle." Nein, verstellen wollte er sich nicht. Wenn sich jemals jemand ihn verlieben würde, so nur in den echten Milo, der sich so verhielt, handelte und erlebte, wie er es normalerweise tat.


    Der Sklave hatte eigentlich völlig Recht. Wenn nicht er, wer dann sollte den Einfluss der Familie wieder mehren? Ausserdem wollte er ja Senator werden, damit würde er ja auch automatisch wieder seine Gens ins Gespräch der Leute bringen. Wenn er dann noch etwas vollbrachte, was dafür sorgte, dass jederman in Rom seinen Namen kannte, dann hätte er sein Ziel schon erreicht. Zumindest dieses. Und sein anderes Ziel würde dann bestimmt auch leichter umzusetzen sein. Als Senator war es gewiss leicht die Frau seiner Träume heiraten zu können. Und dann würde er Vater werden und seine Kinder würden dann das Werk ihres Vaters fortführen. Ja, das war schon ein verlockender Gedanke.


    Milo hatte nun wirklich Gefallen an dem Gespräch gefunden. Für ihn war es neu einmal auch einen männlichen Gesprächspartner zu haben, der ihm zuhörte und ihm Ratschläge gab. Ansonsten hatte er dafür nur Sabina und seine Tante gehabt. Beide waren jedoch weiblich und manchmal fühlte er sich deshalb etwas missverstanden. Nun hatte er auch einmal einen gleichgeschlechtlichen Gesprächspartner, mit dem man ein gutes, vertrauliches Gespräch führen konnte, zumindestens hoffte er das.
    "Nein, das nicht, aber was wäre ich für ein Freund, würde ich meine beste Freundin nicht kennen?", verteidigte er sich. Von wegen seit Jahren verheiratet. "Ja sie ist wie gesagt meine beste Freundin. Aber eben nur ein Mädchen. Aber ich würde sie jedem Jungen vorziehen. Wenn du willst stell ich sie dir gerne vor. Ich schätze sie wird heute bestimmt mal vorbeischauen. Wegen diesem kleinen Racker hier." Er deutete auf seinen kleinen Hund und rubbelte ihn über den Bauch, woraufhin der sich am Boden kugelte und vor Freude mit dem Schwanz wedelte. Milo mochte seinen kleinen Welpen und wollte ihn mittlerweile für kein Geld der Welt hergeben. Für ihn war er ein neuer Freund geworden, allerdings auf vier Beinen.
    "Wir haben ihn gemeinsam 'adoptiert', auch wenn die meiste Verantwortung wieder auf meinen Schultern lastet.", erklärte er dann noch. Freilich erfüllte Sabina ihr Versprechen und kam regelmäßig und half ihm mit dem Gassigehen und dem Beibringen von Kunststückchen, trotzdem war das nur ein Bruchteil vom Ganzen. Der Hund wollte schließlich fast rund um die Uhr betreut sein.





    Sim-Off:

    Nicht so schlimm. Ich komm derzeit auch zu kaum was.

  • Milo machte sich viele Gedanken um das Thema, jeder normale Junge den Tarasios kannte hätte wohl voller Übermut direkt versucht sich das Mädchen zu krallen und etwas männlicher zu tun als normal.
    Er tat das nicht, aber vielleicht war auch das der Schlüssel zum Erfolg - Natürlichkeit.
    Vielleicht musste man Frauen einfach nur überzeugen indem man ist wie man ist. Tarasios würde dies fortan beherzigen, grade im Bezug auf Aviana.


    Somit hatte Tarasios eine wichtige Lektion von einem Kind bekommen, vielleicht sollte dies nicht einmal die einzige bleiben, er hoffte wahrlich, dass er mehr Ratschläge mit Milo austauschen konnte, grade da er selten über derlei Themen sprach.
    Nun wollte er ihm auch seine kleine Freundin vorstellen. Das konnte ja eigentlich nur interessant werden mit zwei quirligen jungen Menschen die durch die Casa wuselten, gefolgt von einem Hund. Nun, zumindest zu lachen gab es da sicherlich eine Menge.
    "Hm, nun, vermutlich hast du Recht, kennen musst du sie wohl. Aber trotzdem.."
    Tarasios grinste, da er sich die beiden nach wie vor wie ein altes Ehepaar vorstellte, so wie Milo davon sprach.
    Er sah währenddessen auf den Hund, der sich grade verwöhnen ließ. Ein liebenswertes Tier, welches wohl hätte schlechter haben können.
    "Ein lieber Hund.. und dem bringt Ihr Kunststücke bei? Was kann er denn so?"
    Das konnte ja nur spannend werden, wenn der Hund anfing herumzuspringen!

  • Er fühlte sich gut, als er merkte, dass sein Gegenüber seine Belehrung wohl ernst nahm. Ein Kind, das einem Erwachsenen etwas beibrachte, das war schon irgendwie verkehrte Welt. Wobei, wenn er genauer darüber nachdachte, dann kam das bei ihm ja doch öfters vor. Wenn er an die Art und Denkweise seiner Tante dachte. Den einen oder anderen Rat hatte er ihr auch schon geben können.
    Als Tarasios so grinste, warf Milo ihm einen finsteren Blick zu. Er und Sabina waren kein altes Ehepaar. Sie waren nicht mal ein Paar! Sie waren nur Freunde. Ausserdem musste er doch seine beste Freundin gut kennen, warum verstand das der Sklave nicht?
    Er kam nicht mehr dazu weiter darüber nachzudenken, denn Tarasios schien sich nun für Bestia zu interessieren, vielmehr was der so konnte.
    "Naja, er macht derzeit nur Sitz und rollt sich herum. Mehr kann er noch nicht, aber wir arbeiten dran.", erklärte er ihm. Dem armen Tier mehr abzuverlangen wäre unmenschlich gewesen, dafür war er einfach zu kurz in Milos Obhut. Ausserdem war es ja auch besser, wenn der Hund langsam und langfristig lernte, als schnell und nur kurzfristig behielt.

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