Messalina erhält Besuch

  • Es war noch früher Morgen.


    Die Sonne hatte sich eben erst über die Hügel Roms erhoben und die Strahlen hatten noch nicht genügend Kraft, um die Kälte aus den Gassen zu vertreiben.


    Ich war unsicher.
    Es war viel Zeit vergangen seit meinem plötzlichen Verschwinden.
    Nun war ich wieder hier.
    Und mein erster Gang führte mich zu Ihrem Haus.


    Eigentlich hätte ich zuerst zu den CU müssen, mich dort melden.
    Oder zu meinem Pater Familia.
    Oder zur Factio.
    Aber es gab wichtigeres.


    Ich erreichte Ihr Haus, als die ersten Strahlen der Sonne die Eingangspforte streichelten.


    Ich zögerte.
    Ich wusste nicht einmal ob sie in Rom war.
    Ich wusste eigentlich überhaupt nicht was in der letzten Wochen geschehen war.


    Ich nahm meinen Mut zusammen und ... klopfte.

  • "Daphne" rief ich nach meiner Leibsklavin. Es war früh und ich hatte nicht gut geschlafen. Die Entwicklungen der letzten Tage waren zu bedenklich.


    "DAPHNE" wo war dieses faule Luder? Sollte ich die Türe selber öffnen?
    So ohne Frühstück? Und wer konnte das überhaupt sein?


    "DAPHNE!!!!!" kein Laut. Ich gab es auf und erhob mich. Schnellen Schritts ging ich durch das Atrium zur Haustür. Als ich sie öffnete erstarte ich


    'CATUS'
    wie oft hatte ich mir diesen Moment herbei gesehnt
    wie oft geplant wie es wäre
    wie oft gehofft das er käme
    wie oft gezittert
    wie oft gebibbert
    Doch jetzt war er da, die Zeit stand still


    Nach einer endlosen Zeit in der wir uns nur ansahen
    waren es Tage, Wochen, Monate?
    nur ein Herzschlag oder ein Leben?
    reichte ich ihm die Hand.


    Als er sie ergriff wollte er etwas sagen
    Doch ich zog sie und ihn an mich heran
    Er schwieg


    "Willkommen zu Haus" hauchte ich bevor er ...

  • ...


    Reines Glück durchströmte mich.
    Sie lag in meinen Armen.
    Ich war nicht dazu gekommen auch nur irgendetwas zu sagen, zu erklären ...


    Ich hatte mir so vieles überlegt.
    Bedeutunglos im Anblick des Momentes.


    Irgendwie schloss die Türe, irgendwie kamen wir ins Atrium, irgendwie ...


    'Willkommen zu Hause' ...


    'Willkommen zu Hause' ...


    Die Worte mit Ihrer Stimme hatten sich in mein Hirn eingebrannt.


    Zu Hause ...


    Ja, ich war zu Hause ... Aber es war nicht der Ort ... Es war Messalina, nur Sie ...


    Ich wollte es Ihr sagen, wie Sie mir gefehlt hatte, wie oft ich an Sie gedacht hatte, mit Freude, mit Angst, Himmelhochjauchzend und gleichzeitig zu Tode betrübt.


    Ein Zittern durchlief meinen Körper.


    Da war sie wieder, die Furcht ihr Schaden zuzufügen, sie in etwas hineinzuziehen was ich selbst nicht durchschaute, sie in Gefahr zu bringen.
    Und dieser Gedanke ängstigte mich mehr als alles andere.


    Aber ich konnte nicht anders.


    Da war etwas, etwas was sich jeglicher Kontroll meinerseits entzog, etwas was um vieles stärker war als ich, etwas ... wunderschönes.


    So viel musste ich sagen ... aber Worte waren zu schwach dafür, unzureichend ...

  • Er zitterte.
    Ich hielt ihn fest.
    Umarmte Ihn und wartete.
    Spürte wie sein Herz pochte.
    Für mich? Wegen mir?


    "Du bist da" hauchte ich
    "Und ich gebe Dich nicht mehr her, mag kommen was will!"
    Die Bestimmtheit meiner Stimme überraschte mich selbst.


    "Nie mehr!" noch nie im Leben war etwas so wahr
    Noch nie fühlte ich mich so richtig und gut und glücklich


    "Du begleitest mich seit zwei Monaten musst Du wissen,
    noch nie war jemand meinem Herzen so nah!
    Für Dich gebe ich alles, Du bist mir alles"


    Ich spürte wie er sich entspannte, spürte wie er mich umarmte,
    wie er mich...

  • ....


    Umschlungen.
    Die Sonne war kurz vor ihrem Zenit.
    Zeit spielte keine Rolle.
    Nichts spielte eine Rolle.
    Messalina.


    Nun wusste ich was zu tun war.
    Es lag offen vor mir.


    Ich löste mich vor ihr.
    Ich nahm ihre Hände in meine.
    Ich schaute ihr tief in die Augen.
    Diese wunderschönen, leuchtenden, unergründlichen Augen.


    "Messalina ..."


    Ein Kloss bildete sich in meinem Hals.


    "Messalina, ich liebe dich ... "


    "Ich will für immer mit Dir vereint sein. Messalina, willst Du meine Frau werden ?"


    Jetzt war es heraus.
    Es überlief mich heiß und kalt.
    Was für eine Torheit.
    Wer war ich denn.
    Ein gescheiteter Camilius, ein kleiner Soldat der CU, kein Vermögen, unbeständig, mit einer mehr als seltsamen Vergangenheit, die immerwieder drohte die Zukunft zu zerstören.
    Ich liebte es zu wetten, zu trinken und ...


    Und Sie ...
    Die schönste Frau der Welt, einfühlsam und verständnissvoll, eine angesehene Prsönlichkeit, erfolgreich, einfach wunderbar.
    Wie konnte ich es nur wagen ?


    Ich liebte sie.



    Ich griff nach dem hellsten Stern am Firnament ...

  • 'Messalina, ich liebe dich ... ' war es wahr?
    ich hörte es, begehrte es, mein Herz schlug Freudentänze
    'Messalina, ich liebe dich ... ' es war wahr! Musste war sein! heissah!
    Ich hatte es geträumt, erhofft, erwartet
    Vor allem anderen gezittert


    'Ich will für immer mit Dir vereint sein.'
    bumm, Bumm, BUmm, BUMm, BUMM
    Mein Herz schlug wild, ich wollte auch, nichts anderes
    "Nicht kürzer oder länger als für immer will ich Dich,
    will Dein sein, mein Catus. Vereint für immer."


    'Messalina, willst Du meine Frau werden ?'
    Mein Atem stockte, mein Körper zitterte, er hielt mich, umarmte mich


    "Nie, seit ich Dich traf wollte ich etwas anderes.
    Nie war ich froh ohne Dich,
    niemals will ich etwas anderes sein als Deine Frau.
    Du machst mich glücklich Catus.
    Weil Du Du bist. Weil Du mein bist und ich Dein.
    Mit und gegen die Welt, wir beide."
    Zärtlich küsste ich ihn


    "Flavia, das soll mein Name sein bis zum Ende meiner Tage.
    Ich liebe Dich Catus!"
    Fordernd küsste ich ihn

  • ".... bis zum Ende meiner Tage.
    Ich liebe Dich Catus!"


    Das Glück traf mich wie ein Blitz Zeus, mir Urgewalt und Inbrunst.
    Und währen sich unsere Lippen trafen, fordernd und versprechend, stand die Zeit still und


    die Welt wurde aus den Angeln gehoben.


    Nichts mehr würde so sein wie es vorher war.


    Das Rad hatte sich weitergedreht - hinauf zum Olymp der Glückseeleigkeit.


    Zeit, Raum, Selbst Rom verschwamm und vergessen waren alle Sorgen und Ängste.


    Alles stand zurück. Alles musste warten.


    Messalina. Nur sie existierte in diesem Universum.


    Messalina.

  • Waren es Stunden oder Monate die er nich küsste?
    War es die Welt die sich um ums drehte?
    Mein Herz war leicht, das richtige zu tun war leicht.
    Und schön.
    Sanft streichelte ich sein Haar wie ich es mir so lange gewünscht hatte.
    Kraulte seinen Nacken, küsste ihn ein ums andere Mal.


    "Was machen wir mit unseren Patern? Das Gesetz verlangt ihre Zustimmung, meinem Herzen ist dies einerlei. Niemand stellt sich zwischen uns und ich hoffe für die beiden es nicht zu versuchen."


    Mehr Einsthaftigkeit konnte ich nicht aufbringen und schmolz in seinen Armen dahin.


    'Catus! Messalina! Wir!'

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