Villa Aurelius Ursus

  • Die Römer wollten wohl unter sich sein. Baldemar grinste. Ein Schnalzen. Ein letzter Blick. Und der Marser drehte sich um. Noch ein Blick zu Thingmar. Der kleine Krieger bekam ein Zwinkern. Der wird schon auf seine Eltern aufpassen. Dass sie nichts anstellen. Sein Lächeln streifte Frija. An diesem Abend. Ja da würden sie es wieder versuchen. Ganz sicher!
    Titus Aurelius Durus? Pah! Thingmar war eindeutig besser. Der Germane grinste breit. Wenigstens hatte der Kleine jetzt einen Namen.
    Er berührte Frija beim Gehen am Arm. Es wurde langsam Zeit für einen Balderan. Oder Balderich. Von ihm aus sogar eine Frigja.

  • Erleichtert atmete Septima ein, als Ursus den Namen ihres Kindes verkündete. „Ja, Titus Aurelius Durus.“ wiederholte Septima sanft und leise und der Kopf ihre kleinen Jungen wand sich in die Richtung, aus der die ihm vertraute Stimme erklang. Nur kurz hoben sich die schweren Augenlieder, ehe ein leises, quengeliges Geräusch von Titus minor erklang. Septima lächelte glücklich. Sie war rund um zu frieden und ausgesprochen Stolz, sowohl auf sich selbst, als auch auf den kleinen Mann in den Armen ihres Gatten.


    Ein kurzes Zeichen mit der Hand und Frija trat aus dem Hintergrund neben ihre Herrin. „Titus minor ist müde. Geh und leg ihn schlafen. Anschließend kommst du zu uns ins Balneum.“ gab Septima kurz und knapp ihre Anweisungen und forderte Ursus mit einem kurzen Nicken und einem tiefen Blick in seine braunen Augen dazu auf, dass Kind an ihre Leibsklavin zu übergeben. Gewiss würde Baldemar seine Frau begleiten, wenn sie das Baby in sein Cubiculum zu schlafen brachte.


    „Und wir zwei, wir gehen jetzt ins Balneum.“ sprach sie ihren Mann verführerisch an und hakte sich bei Ursus am Arm ein. Sanft ging ihre Hand dabei über seinen Arm und berührte die nackte Haut. Sehr bald würde sie noch viel mehr nackte Haute von ihm zu sehen und zu spüren bekommen. „Ich freue mich sehr, dass du endlich bei uns... bei mir bist.“ Dieser einfach Satz versprach ihrem Gemahl den Olymp auf Erden, denn Septimas Stimme war sanft und fordernd zu gleich. Wer sie kannte, wusste was ihn erwartete. Ein Wink und sofort verschwand einer ihrer unzähligen Sklaven, um den Bademädchen, die für das Balneum zuständig waren, Bescheid zu geben und alles herrichten zu lassen.

  • Sim-Off:

    OOT: Ein kurzer Überblick, was sich in den letzten Monaten meiner Abwesenheit bei Septima getan hat


    Ursus Besuch in Mantua wurde durch die Hochzeitsfeierlichkeiten von Durus und Flora auf erfreuliche Weise verlängert, so dass Septima das Beisammensein mit ihrem Mann in vollen Zügen geniessen konnte.
    Kaum war dieser wieder nach Mantua aufgebrochen, quälte die junge Mutter erneut die Einsamkeit, welche sie schon überkommen hatte, als sie kurz nach der Niederkunft von Titus Minor zu Gast in der Casa Germanica gewesen war. Doch mit der Zeit wusste sich Septima durch nette Gesellschaft von einflussreichen Senatoren oder Händlern die Einsamkeit zu versüssen. Sie hatte sich über einen Bekannten eine Wohnung im Erdgeschoss einer Insula gemietet und diese Räume hübsch eingerichtet. Hier traf sie sich mit ihren Liebhabern, ohne das sie erkannt werden konnte. Wenn sie das Haus verließ, war sie kaum von einer Sklavin zu unterscheiden, außer dass ständig Baldemar in ihrer Nähe war und über seine Herrin wachte.


    Wenige Wochen nach der Abreise von Ursus hatte Septima entdeckt, dass sie wieder schwanger war, doch Iuno war ihr nicht hold. Sie verlor das Kind schon in den ersten Monaten. Danach hielt sie sich zurück und konnte eine erneute Schwangerschaft vermeiden.


    Klein Titus war zu ihrem Sonnenschein geworden. Der Junge lernte schnell nach allem zu greifen, was ihm vor die Augen oder den Mund kam. Nichts war vor den kleinen Händen sicher, ganz besonders die langen Haare der Frauen, seien es die von Septima, Frija oder einer anderen Amme.
    Inzwischen lief Titus minor durch die Villa Aurelius Ursus und hielt die ganze Sklavenschaft auf Trab. Nur mit dem Sprechen wollte es noch nicht so richtig klappen. Wenn Septima mit dem Jungen sprach, schaute er sie immer aus großen, braunen Augen an, aber eine Antwort auf eine Frage von ihr, bekamm die junge Mutter nicht.

  • Septima saß, über eine Schriftrolle vertieft, im Tablinum, als ein Sklave mit einem kleinen Silbertablett eintrat und ihr eine zusammen gefalltenes Stück Papyrus brachte. Es war kein Anschrift zu erkennen und Septima schaute den Sklaven nur fragend an. „Ein Bote hat dies soeben für dich überbracht.“
    Die junge Frau fragte nicht weiter nach, sondern nahm die Nachricht in die Hand und faltete sie auseinander. Das Wachs zeigte kein Siegel, aber der Inhalt der Nachricht gab Aufschluss über seinen Schreiber, selbst ohne Unterschrift.


    Ein versonnenes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht und Septima dachte mit einer wohligen Wärme im Magen an einen bestimmten Flavia. Er war bisher der einzige ihrer Liebhaber gewesen, bei dem sie die ganze Nacht verbracht hatte und das nicht nur einmal. Seine Villa suburbaner, mit der dazu gehörigen Pferdezucht, war der ideale Ort für ihre Treffen gewesen, ohne das Ursus auch nur im entferntesten Verdacht geschöpft hätte. Immerhin war Flavius Furianus ein Mann von Ehre.


    Jetzt war er aus seinem selbst gewählten Exil, zur Widerherstellung seiner Gesund, zurück gekehrt und hatte ihr eine Nachricht für ein Treffen am Tempel des Apollo auf dem Forum Holitorium geschickt. Diese, wenn auch kurze Einladung konnte sie unmöglich ausschlagen.
    Somit machte sie sich, mit den Opfergaben für ein unblutiges Opfer ausgestattet, auf den Weg.

  • Es war wieder einmal ein militärischer Kurierreiter, der sich einige Sesterzen hinzuverdienen wollte und zu einem kleinen Abstecher bereit war, der vor der Villa des Aurelius Ursus hielt um einen Brief abzugeben. Allerdings keinen für den Hausherren, diesen hätte er ja im Lager angetroffen. Nein, der Adressat war ein kleines Mädchen, dass sich sicher umso mehr freuen würde, Nachrichten aus dem hohen Norden zu erhalten.


    Licinus hatte einige Male schmunzeln müssen, als er den Brief gelesen und auch, als er seine Antwort verfasst hatte.


    Sim-Off:

    Den Brief bitte so lesen, dass die grauen kleinen Sätze Licinus Gedanken beim Schreiben sind. Sie sollen nicht im Brief stehen, sondern sind eher ein Rollenspieltechnsiches Element. Ich habe leider keine bessere Idee für die Darstellung.


    Ad Marei
    casa Aurelii Ursi
    Roma


    Hallo Marei,
    es geht mir gut, ich danke dir. Du hast vielleicht ja gehört, dass in Mantua ganz viele Leute sehr krank geworden sind, aber ich bin gesund geblieben. Und natürlich hoffe ich, dass es dir auch gut geht. Es freut mich, dass du eine Spielfreundin gefunden hast, auch wenn sie wenig Zeit. Gute Freunde sind etwas ganz wichtiges.
    insbesondere für ein kleines Sklavenmädchen


    Deine Spitznamen für die Kinder zu lesen, hat mir große Freude gemacht, und ich bin stolz, dass ich der erste bin, der davon erfährt. Vielleicht ist es aber besser so, wenn du sie nicht allzu weit herumerzählst. Es gibt leider Leute, die nicht so viel Spaß verstehen. Aber ich bin neugierig, fast so neugierig wie du: Hast du denn auch einen Spitznamen für mich?


    Ich sehe, dass dein Papa es ernst gemeint hat, dass du kämpfen lernen sollst. Das ist eine seltene Sache, vielleicht kannst du es mir ja irgendwann einmal zeigen.
    Dabei musste Licinus an die kleine Victoria Esquilina denken, die so gerne in ihrem kleinen Kettenhemdchen herumlief und in ähnlichem Alter sein musste, wie das Sklavenmädchen.


    Ja, Schule ist etwas anstrengendes, aber je mehr man weiß, desto besser ist es, weil man dann auch wichtige Aufgaben bekommt und nicht nur die langweiligen. Also bleib fleißig beim Lernen, es wird sich auszahlen.
    Vielleicht erst spät, aber wenn deien Herrschaft dich zum lernen schickt, dann bestimmt nicht zum Zeitvertreib. Außerdem würde er ihr vielleicht auch eine kleine Belohnung geben, wenn sie sich einmal wieder sahen
    Außerdem lernst du da immer besser zu schreiben und dann kann ich mehr Briefe von dir bekommen. Aber ich muss sagen, dass du wirklich schon sehr gut bist.


    Sicher sind wir große und tapfere Männer. Aber Aurelius Ursus ist unser Chef und es gibt immer Sachen, die kann nur der Chef entscheiden. Das ist bei euch im Haus doch bestimmt nicht anders. Und du weißt selbst, wie groß unser Lager ist, da müssen es dann ja noch viel mehr sein, nicht wahr?


    Ich möchte dir aber auch noch etwas erzählen.
    Ich glaube, ich habe dir noch nicht erzählt, dass auf meinem Landgut ein Mädchen wohnt, dass nur ein paar Jahre älter ist als du. Sie heißt Esquilina und verkleidet sich als gerne als Soldat, kann aber nicht kämpfen. Sie wohnt bei mir, weil ihre Mama und ihr Papa tot sind und ich jetzt auf sie aufpasse. Jedenfalls habe ich ihr von dir erzählt und musste ihr versprechen, dass ich sie einmal ins Lager hole, wenn du wieder in Mantua bist, weil sie dich kennenlernen will. Willst du sie denn auch kennenlernen?


    Grüße den Cimon zurück und danke ihm auch von mir für seine Hilfe. Ich freue mich schon auf deinen nächsten Brief.


    Dies schreibt dir Licinus
    primus pilus centurio und Freund einer gewissen Marei
    im Lager zu Mantua
    am siebzehnten Tage vor den Kalenden des Oktobers
    Achthunderteinundsechzig Jahre nach der Gründung Roms

  • Baldemar hatte was er wollte. Das Geschenk. Aber Thingmar musste warten. Zuerst ging er zu Frija. Dann musste er mit Septima sprechen. Erst als das alles geregelt war. Da ging er ihn suchen. Wo würde er sein? Da wo er gerne hinrannte. Hin entwischte. Ja. Bei der neuen Rüstung. Der, die Septima bestellt hatte. Da war er. Thingmar. Baldemar grinste. Kniete sich zu dem Jungen. Hatte sofort die starken Ärmchen um den Hals. Baldah. Naja. Fast. Grinsend dachte er über die Bedeutung nach.


    Der Germane löste den Griff. Sah sich um.Na, Thingmar. Gefällt dir hier, was? Der Junge grinste. Sah mit glänzenden Augen zu der Rüstung auf. Eine besonders gute Arbeit. So viele Muskeln? Im Leben nicht!
    Na toll. Noch ein angehender Offizier. Hatte die Welt nicht schon genug davon?


    Etwas lag in der Hand des Germanen. Und der Sohn des Legaten erahnte es bereits. Griff nach der Hand. Der Germane öffnete sie. Es war ein Anhänger. Er zeigte die Rune des Tyr. Dieser schützte das Thing. War Gott des Kampfes und des Sieges. Passender konnte ein Geschenk nicht sein. Der Junge bekam große Augen. Baldemar legte es ihm um. Verbarg es unter der Kleidung. Darauf würde er heute trinken.

  • Zitat

    Original von Tiberia Septima
    Erleichtert atmete Septima ein, als Ursus den Namen ihres Kindes verkündete. „Ja, Titus Aurelius Durus.“ wiederholte Septima sanft und leise und der Kopf ihre kleinen Jungen wand sich in die Richtung, aus der die ihm vertraute Stimme erklang. Nur kurz hoben sich die schweren Augenlieder, ehe ein leises, quengeliges Geräusch von Titus minor erklang. Septima lächelte glücklich. Sie war rund um zu frieden und ausgesprochen Stolz, sowohl auf sich selbst, als auch auf den kleinen Mann in den Armen ihres Gatten.


    Ein kurzes Zeichen mit der Hand und Frija trat aus dem Hintergrund neben ihre Herrin. „Titus minor ist müde. Geh und leg ihn schlafen. Anschließend kommst du zu uns ins Balneum.“ gab Septima kurz und knapp ihre Anweisungen und forderte Ursus mit einem kurzen Nicken und einem tiefen Blick in seine braunen Augen dazu auf, dass Kind an ihre Leibsklavin zu übergeben. Gewiss würde Baldemar seine Frau begleiten, wenn sie das Baby in sein Cubiculum zu schlafen brachte.


    „Und wir zwei, wir gehen jetzt ins Balneum.“ sprach sie ihren Mann verführerisch an und hakte sich bei Ursus am Arm ein. Sanft ging ihre Hand dabei über seinen Arm und berührte die nackte Haut. Sehr bald würde sie noch viel mehr nackte Haute von ihm zu sehen und zu spüren bekommen. „Ich freue mich sehr, dass du endlich bei uns... bei mir bist.“ Dieser einfach Satz versprach ihrem Gemahl den Olymp auf Erden, denn Septimas Stimme war sanft und fordernd zu gleich. Wer sie kannte, wusste was ihn erwartete. Ein Wink und sofort verschwand einer ihrer unzähligen Sklaven, um den Bademädchen, die für das Balneum zuständig waren, Bescheid zu geben und alles herrichten zu lassen.



    Das Kind reagierte bereits auf seinen Namen. Stolz blickte Ursus auf seinen Sohn, denn sicher konnte das kein anderes Kind in dem Alter! Ein prachtvoller Sohn war das. Ursus war sicher, daß dieser Junge einst der ganze Stolz der Familie sein würde. Daß er seinen Weg machen würde. Auf jeden Fall würde Ursus ihm den Weg ebnen, wo er nur konnte. Hoffentlich dauerte es nicht so lange, bis dieser kleine Bursche laufen und sprechen konnte. Ach, bestimmt dauerte es bei diesem Kind nicht lange. Es war schließlich das klügste, stärkste und beste Kind, das je geboren wurde.


    Auf Septimas Wink hin trat Frija heran, um ihm das Kind abzunehmen. Darüber war Ursus keinesfalls unglücklich, hatte er doch ständig das Gefühl, an dem kleinen Wesen etwas zu zerbrechen. „Schlaf wohl, kleiner Titus“, gab der stolze und glückliche Vater seinem Sohn mit auf dem Weg, als die Sklavin sich mit dem Kind entfernte. Er kleine Junge schmiegte sich vertrauensvoll an die Frau. Wieder spürte Ursus den Stachel der Eifersucht, wenn auch nicht so schlimm wie bei Baldemar. Das muß so sein, sie betreut ihn schließlich, redete er sich ein, um das Gefühl loszuwerden. Sein Sohn sollte ein vollwertiger Römer sein! Kein halber Germane!


    Ein wirklich unschöner Gedanke. Doch Septima lenkte ihn davon sogleich ab. Allein ihre Stimme ließ ihn eine gewisse Hitze spüren. Sie hatte Recht, er brauchte dringend ein Bad! Nur zu gerne ließ er sich mitziehen. „Und wie ich mich erst freue, mein Herz. Ich habe Dich entsetzlich vermißt. Ich wollte Dir so vieles berichten, aber ich muß gestehen, jetzt im Moment fällt mir überhaupt nichts ein, was wichtiger wäre als dies hier.“ Er zog sie sanft enger an sich, um sie abermals zu küssen. Auf diese Weise brauchten sie lange, um das Balneum zu erreichen. Was den Sklaven wieder Zeit gab, letzte Hand anzulegen. Denn vorbereitet und eingeheizt war natürlich schon länger.


  • Ad
    Tiberia Septima
    Villa Aurelius Ursus
    Roma



    Salve liebe Freundin,


    wie lange haben wir uns eigentlich schon nicht mehr gesehen, und das, obwohl wir beide hier in Rom so nahe bei einander leben? Ich für meinen Teil vermisse dich und unsere gemeinsamen Gespräche auf jeden Fall sehr, liebe Septima, und würde mich sehr freuen, wenn du mal wieder auf einen Besuch in der Casa Germanica vorbeischauen würdest. Und wo wir gerade beim Thema Besuchen sind: könntest du dir unter Umständen vorstellen, deiner Sklavin Marei zu erlauben, ab und zu mal zu uns zu kommen, wenn es ihre sonstigen Pflichten erlauben? Während du nach der Rückkehr von deinem Landgut Gast bei uns warst, hat sie sich nämlich mit den Zwillingen angefreundet und scheint mir ein wirklich gutes Händchen mit kleinen Kindern zu haben. Victorius fühlt sich in ihrer Gesellschaft besonders wohl und hat schon einiges von ihr gelernt. Und unsere Amme..., nein, das erzähle ich dir lieber persönlich, wenn du bei uns bist, sonst weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll.
    In der Hoffnung, dass wir uns bald wiedersehen und dass die Götter über dich und deine Familie eine schützende Hand halten,


    Serrana

  • Tiberia Septima, Villa Aurelia Ursus


    Lartia Lenticula Tiberiae Septimae s.p.d.


    In diesem Jahr fällt die große Ehre der Ausrichtung des Festes der Bona Dea mir zu. Daher würde ich mich sehr freuen, wenn du dich am dritten Tag vor den Nonen des Decembers* in der Casa Vipstana einfinden würdest, um mit mir und einigen weiteren Frauen die heiligen Riten zu vollziehen.


    Ich bitte dich, Männer jeglicher Art zu hause zu lassen, dafür kannst du natürlich um so mehr Milch und Honig** mitbringen, um Bona Dea gebührend zu feiern.


    In Vorfreude auf ein erbauliches Fest zu Ehren der Göttin,


    Lartia Lenticula



    Sim-Off:

    * 3.12.
    ** Die Frauen brachten zum Fest der Bona Dea Wein in Milch- und Honiggefäßen, da offiziell Wein an diesem Abend verboten war, nicht einmal das Wort ausgesprochen werden durfte.

  • Was der Praefectus Urbi sich wohl von der Durchsuchung dieses Hauses versprach? Dieser Aurelier war doch Legat der Prima und seit Jahren nicht mehr in Rom. Aber bitte, wenn es so befohlen wurde, dann wurde eben auch dieses Haus durchsucht. Valerian ließ zunächst das Haus umstellen. Dann trat er an die Porta heran und hämmerte mit der Faust ein paar Mal kräftig dagegen. "Aufmachen! Auf Befehl des Praefectus Urbi! Sofort aufmachen!"

  • Schon wieder standen sie um ein Gebäude herum, denn die Befehle, alle möglichen Villen, Casas zu durchsuchen rissen in der letzten Zeit nicht ab. Ofella fand, dass es langsam langweilig wurde. Demnächst waren entweder alle wichtigen Römer geflohen oder festgenommen. Ihr Eigentum durchsucht, unter dem Personal würde Angst, Panik, Schrecken, Misstrauen und gar Denunziation herrschen. Wann würde dies alles ein Ende haben? Sollten sie demnächst noch Schatten fangen?
    Alles aufmerksam im Blick, schaute Ofella sich seine Kameraden an. Wann würde es hier beginnen? Würden die sie sich bisher fast Blind aufeinander verlassen konnten, irgendwann einander misstrauen?
    Eine Veränderung merkte er schon bei sich selber. Mit Cato hatte er bisher über alles reden können, doch nun überlegte er sich genau was er ihm erzählte. Er wollte nicht nur sich sondern auch Cato schützen. Ob es in vielen Familien ähnlich war?

  • Die Cohortes Urbanae sollten an diesem Tag die Villa des Aurelius Ursus durchsuchen. Sein Centurio hatte Milo mitgeteilt, dass er bei dem Unteruchungstrupp dabei war. Anscheinend gab es sonst für sie CU im Moment wenig zu tun, denn es waren in den letzten Tagen fast immer irgendwelche Trupps zu verschiedenen Häusern abkommandiert worden, um diese zu durchsuchen. Dioe Urbaner waren an der Villa angekommen und machte sich bereit, in die einzelnen Räume auszuschwärmen, sobald die Tür geöffnet würde.

  • Es war ein geruhsames Leben, das die Sklaven im Hause Aurelius Ursus führten. Die Herrschaften waren schon lange nicht mehr da gewesen. Selbst der letzte Besuch der Herrin, Tiberia Septima, lag mittlerweile fast ein Jahr zurück. Viel Arbeit machte es nicht, das Haus in Ordnung zu halten. Und das Haushaltsgeld war großzügig bemessen. Ja, so ließ es sich durchaus leben. Umso erschreckender war der Ruf, der von der Porta zu hören war: Aufmachen im Namen des Praefectus Urbi. Ja, sie wußten, daß Aurelius Lupus zum Staatsfeind erklärt worden war. Aber doch nicht ihr Herr? Der war doch Kommandant einer Legion? Während die meisten Sklaven sich schnell versteckten, eilte der Ianitor an die Porta, die er auch sofort diensteifrig öffnete. „Salvete… Natürlich dürft ihr eintreten.“ Bloß keinen Widerstand leisten! Er ging schnell aus dem Weg, da er mit sofortigem Eindringen rechnete. „Die Herrschaften sind nicht da. Sie sind in Mantua. Seit langer Zeit schon.“

  • Nachdem der Sklave die Tür geöffnet hatte, strömten die Soldaten der Cohortes Urbanae ebenfalls in diese Casa. Milo war sich fast sicher, dass auch diese Untersuchung ins Leere führen würde. Doch Befehl war Befehl. Raum für Raum untersuchten die Soldaten, schauten in Schränke, unter die einzelnen Bettstätten, in die Küche, das Atrium, einfach überall. Milo hatte bisher einige Kleinigkeiten entdeckt, die allerdings nicht der Rede wert waren. Ob die Kameraden mehr Glück hatten?

  • "So, sie sind also schon lange nicht mehr da gewesen? Dann wird das ja eine schnelle Durchsuchung. Keiner verläßt das Haus oder betritt es, solange wir hier sind. Geht uns aus dem Weg, dann passiert niemandem etwas." Valerian wußte eh nicht, was sie hier sollten. Sie würden hier kaum etwas finden, wenn die schon so lange in Mantua waren.

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