Da saß er im hergerichteten Triclinium, der verliebte Aurelier und wartete ungeduldig auf den Besuch, den er diesen Abend zur Cena erwartete. Er hatte niemanden sonst eingeladen, hatte dafür gesorgt, dass sie hier in trauter Zweisamkeit das Abendessen genossen und nur sich gegenseitig hatten, so wie sie auch von der Venus zusammengeführt worden waren. Seine Füße wurden unruhig und zeigten nach außen hin, wie aufgeregt und doch gnadenlos verliebt er war. Seine Haltung auf der Cline war kerzengerade, sein Gesicht versteift in einem merkwürdig anmutenden Dauerlächeln, dass seine Backen und Mundwinkel schmerzten. Er wartete auf Helvetia Silana, die Frau, die ihn verzaubert und betört hatte. Und bei den Göttern, er konnte es kaum erwarten, bis sie endlich kam! Er hatte einfach für alles gesorgt, ein wunderbares Essen und der Raum war reich verziert mit kleinen Statuetten auf den Tischen und exotischen Pflanzen. Wunderschön, und doch nicht extravagant, mit dem gewissen Etwas, aber ohne Kitsch.
Ihm kam noch nicht in den Sinn, was die Familie wohl sagen würde. Es gab gewiss viele Frauen bei anderen ruhmeichen Patrizierfamilien, die Avianus hätte kennenlernen können. Dazu hätte er das Zeug gehabt. Doch er hatte diese Eine kennengelernt, diese Besondere. Er wollte keine andere Frau, so verliebt war er. Selbst wenn die andere Frau ihn auf der Stelle zum Konsul machen könnte. Irgendwann aber müsste für sie beide die Zeit kommen, bei den Familien vorstellig zu werden. Er hatte keine Angst, sich zu verstecken oder etwas zu wagen, was in der Familie sonst noch niemand so getan hat. Nur sah Avianus die schweren Zeiten auf sich zukommen, er sah auch den Kampf um Akzeptanz vor seinem geistlichen Augen umherziehen.
Aber heute war ihr gemeinsamer Abend, den ihnen niemand nehmen konnte. Er wollte Silana einfach nur ansehen. Am Besten stundenlang. Am Besten nie von ihr weg.
@ Silana: Du darfst Dich auch direkt reinposten, ohne Umweg über Porta.
@ Aurelier: Ihr seid natürlich nicht ausgeschlossen als Überraschungsgäste.