• Naja, ist recht einfach und schnell erklärt, Onkel.
    Nachdem unsere Famile damals sich in alle Winde zerstreute schlug ich mich zuerst mehr Recht als schlecht in Rom durch und meldete mich dann kurzentschloßen zur Legion. Hier will ich einige Sprünge auf der Karriereleiter hinter mich bringen, um dann wieder zurück nach Rom zu gehen, um den iulischen Wolf wieder als eines der bekanntesten Wappen Rom aufzuziehen.

    Er nahm sich ein Stück vom Käse und lächelte der kleinen Bedienung zu, die ihn anstarrte, aber als sie sah, daß Subaquatus dies bemerkte, schnellstens mit rotem Kopf in die andre Richtung schaute.


    Wie steht es eigentlich bei Dir un Sachen Frauen? Schon eine Kandidatin in Aussicht?

  • Gracchus musste über die Frage seines Neffen schmunzeln.


    "Ach, weist du, das ist so eine Geschichte für sich. Da gab es mal eine nette junge Frau, aber das ist lange her. Da war ich noch um einiges jünger als du heute bist. Und heute, heute bin ich zu alt um mich auf eine Frau fest einzulassen. Und als du damals geboren wurdest, da schien die Erbfolge und der Fortbestand der Familie gesichert. Ja, damals... "


    Gracchus bekommt einen verträumten Blick und scheint in längst vergangene Zeit zu reisen...

  • Alt ist immer relativ, mein lieber Gracchus. Mann ist nie zu alt dafür. Hier in Hispania gibt es schöne Frauen. Aber wart ab, bestimmt wird Dir die eine oder andere nette Dame in Meridus Haus über den Weg laufen und Amor wird gar seine ganzen Pfeile auf Dich niederprasseln lassen, so wie bei unseren parthischen Bogenschützen in der Legion
    lachte er und stieß mit Gracchus an.
    Auf die Frauen!! sagte er überschwenglich etwas lauter und schielt nach "seiner" kleinen Antiochianerin.

  • "Wohl gesprochen, Subaquatus! Wohl gesprochen! Wo Amor wirkt,da ist der Mensch machtlos. Auf die Frauen! Auf die, die da waren und auf die, die da sein werden!"


    Er erhob seinen Becher und nickte seinem Neffen zu. Dann wanderte sein Blick, die beiden beobachtend, zwischen Subaquatus und der Sklavin hin und her. Er grinste.


    "Nun, mein lieber Subaquatus, wie sieht es bei euch aus? Ihr scheint den fleischlichen Vergnügen ja nicht gerade abgeneigt."

  • Suabaquatus lachte.
    Natürlich nicht, ich bin doch ein Nachkomme unseres großen Ahnen Caesars. Der war ja auch der holden Weiblichkeit nicht abgeneigt
    Mit einem Blick auf die Kleine fährt er fort:
    Aber Du weißt ja, als Legionär darf ich nicht heiraten. Und irgendwie bin ich damit auch nicht unzufrieden. Warum eine Kuh kaufen, wenn man(n) einen Becher Milch trinken möchte
    Er lachte schallend und umarmt blitzschnell die grad vorbeikommende Bedienung.

  • Gracchus musste laut und herzlich lachen.


    "Ja, ja, Caesarsch Erbe ischt sch...schtark in eusch."


    Er nahm einen kräftigen Schluck aus seinem Becher. Leer! Aber auch die Amphore war inzwischen leer. Er blickte über den Tisch zu Subaquatus herüber, der sich inzwischen sehr konzentriert mit der Sklavin beschäftigte und seinen Onkel kaum noch beachtete. Ja, die Jugend, hatten doch nur Wein, Weib und... was war das noch gleich... im Kopf. Aber Gracchus war´s recht so. Er war ja auch mal jung gewesen. Inzwischen war es spät geworden. Nur wenige Gäste saßen noch in der Taverne.


    Gracchus erhob sich... und merkte die Wirkung hispanischen Weins. Etwas unsicher tapste er zu Subaquatus herüber, beugte sich zu ihm hinab und flüsterte ihm zu:


    "N...na dann mal noch... eine a...an...angenehme N...n...nacht, mein Lieber."


    Er zwinkerte seinem Neffen zu und grinste.


    "Isch glaube d...dein Onkel B...Bacchus, eh... Gracchus, hat f...für heute ge... gen... genug! Wir schehn unsch b... bald wieder!"


    Dann schwankte er zur Tür, wobei er fasst über einen Hocker stolperte. Irgendetwas muss in dem Wein gewesen sein. Die römischen Weine waren doch bekömmlicher, dachte er sich, während er zu Tür hinaus und Richtung Casa Decima ging. Vielleicht hatte er Bacchus heute etwas zu viel geopfert?

  • Subaquatus hatte zwischenzeitlich die kleine Sklavin auf seinen Schoß gezogen und sich mehr mit ihr, als mit seinem Onkel beschäftigt, wie er nunmehr feststellen mußte. Gracchus hatte wohl doch dem Gott Bacchus mehr geopfert, als er vorhatte.
    Er lächelte seinen Onkel an:
    Soll ich Dich heimbringen? Aber ich sehe, sooo schlimm ist es nun auch wieder nicht. Dann komm sicher und gut heim, schlaf gut und hoffentlich hast Du morgen keinen schweren Kopf. Ich hoffe, wir können dies wie heute noch öfter wiederholen.
    Er sah seinem schwankenden Onkel nach und wollte sich schon erheben, um Gracchus nach Haus zu helfen, als Xania, die kleine Sklavin an seinen Ohren knabberte.
    Dies sah wohl der Wirt, denn er schrie irgendetwas und Xania sprang erschrocken auf, raunte Subaquatus im wegrennen noch schnell zu, daß sie gleich Feierabend hätte und eine kleine Kammer im Obergeschoß bewohne und ob Subaquatus dort auf sie warten wolle.
    Es scheint wirklich ein schöner und glücklicher Abend zu sein dachte er bei sich, sagte Xania zu und ließ sich noch schnell den Weg zu Ihrer Kammer beschreiben.
    Dann trank er seinen Becher auf, suchte Xanias Kammer auf und verbrachte eine wundervolle Nacht.
    Beim Morgengrauen schlich er sich leise zurück zum Castell, gab dem Wachposten einige Sesterzen, damit dieser keine Umstände machte und legte sich totmüde in sein Bett.

  • Balbus betrat die Taverne und sah sich nach einem freien Platz um. Hinten in einem abgeschiedenen Eck war noch ein Tisch frei. Er bahnte sich den Weg, stellte das Gepäck seine Vaters ab und bestellte zwei Becher Wein und eine Portion Garum mit Brot und etwas Obst. Dann setzte er sich zu seinem Vater.


    "Das Essen wird gleich da sein. Es ist zwar nichts besonderes, doch nahrhaft und preiswert..."

  • Er machte es sich etwas bequem.
    "Ach mein Junge, ich habe eine lange Reise hinter mir, auf der ich nicht gut gegessen habe. Ich bin zur Zeit mit wenig zufrieden. Meine beiden Söhne sind also bei der Legion. Das hätte ich ja nicht gedacht. Wie macht er sich denn?"
    "Du wolltest wissen wie es deiner Mutter geht. Als ich sie das letzte Mal gesehen habe, ging es ihr sehr gut. Aber das ist schon recht lange her. Tiberius müsste mehr wissen, er kam doch schliesslich direkt aus Italien her oder nicht? In Ägypten war es, wie soll ich sagen, sehr warm. Und die Menschen dort sind sehr zuvorkommend. Das Beste dort war allerdings Alexandria. Eine traumhafte Stadt. Rom ist kein vergleich dazu."

  • Balbus hörte seinem Vater aufmerksam zu. Er hatte seine Stimme schon ziemlich lange nicht mehr gehört.


    "Es ist schön, dass es Dir in Alexandria so gut gefallen hat. Nachdem wir damals im Streit auseinander gegangen sind, dachte ich, ich würde Dich nie wieder sehen. Und jetzt bist Du da. Und ich habe aus meinem Leben tatsächlich noch etwas gemacht."


    Balbus lächelte.


    "Ich bin Centurio und wurde zum Tribunen befördert. Ach, es ist ein ganz anderes Leben, als das frühere. Früher war ich ein Nichtsnutz, der Dein Geld in den Bordellen verprasst hat und sich im Circus herumtrieb. Doch diese Zeiten sind vorbei, Vater. Ich habe sogar eine Frau gefunden, die mich mag. Siehst Du, ich habe doch noch was mit meinem Leben angefangen..."


    Ein Bediensteter kam und stellte das Essen auf den Tisch.

  • "Ich weiß nicht. Bei der Legion darf ich Dich nicht unterbringen. Mm, ich könnte meinen Legaten fragen, Meridius, jedoch ist dieser gerade in Rom. Ansonsten fällt mir niemand ein. Vielleicht noch dieser Curio. Ich selbst kenne ihn nicht, doch heißt es, sein Haus stände für jeden römischen Bürger offen. Kommt wohl noch aus der Zeit, als er Volkstribun war. Ihn könnte man fragen. Ansonsten bliebe nur ein Zimmer hier in der Taverne, wenn eines frei ist. Doch davon würde ich abraten. In Tavernen schläft man nicht allzugut.


    Ist das Essen gut?"

  • "Das Essen ist angemessen. Da ich nicht nur eine Nacht bleiben will, werde ich mich nicht in einer Taverne einquartieren. Ausserdem ist das prinzipiell nicht der Ort für mich. Du brauchst ihn nicht für mich zu fragen. Du musst mir nur den Weg weisen, dann werde ich es selbst tun. Ich will dich ja nicht länger als nötig von deiner Arbeit abhalten."

  • "Du hällst mich nicht von meiner Arbeit ab, Vater. Und es ist mir eine Ehre Dir zu dienen."


    Balbus blickte ihn an.


    "Der Weg zu ihm ist schnell erklärt... Wenn Du die Strasse da lang gehst, und dann dort abbiegst, dann kannst Du die Casa kaum verfehlen. Falls doch frag einfach einen Passanten nach dem Haus des ehemaligen Volkstribunen. Hier in Tarraco kennt ihn jeder. Sein Name ging durch alle Munde, als er damals bei einer Schifffahrt von Bord gespült wurde und für eine halbe Ewigkeit verschollen war. Man hielt ihn schon für tot, doch die Götter hatten es offensichtlich anders vorgesehen."

  • "Ich danke dir mein Sohn. Und jetzt entschuldige mich bitte. Ich bin sehr müde und werde jetzt aufbrechen. Lass uns morgen etwas zusammen spazieren gehen. Dann werde ich dir mehr erzählen."


    Commodus verabschiedete sich von seinem Sohn und verliess die Taverna.

  • Balbus sah seinem Vater hinterher. Er hatte ihn wieder. Und er schien ganz der alte zu sein. Balbus trank den Becher Wein leer, welcher noch auf dem Tisch stand, ging zum Wirt, bezahlte die Rechnung und verließ die Taverne in Richtung Castellum.

  • Subaquatus betritt die Taverne.
    Lärm und Weingeruch schlägt ihm entgegen.
    Er sieht sich suchend um, kann aber seinen Onkel nicht entdecken.
    Auch schaut er, ob er Xania sieht, die Kleine vom letzten Besuch, aber auch sie ist nicht zu entdecken.
    Also strebt er einem freien Tisch in der hinteren Ecke an.
    Subaquatus setzt sich und bestellt beim Wirt schonmal vorab einen Krug Falerner und eine gemischte Platte mit leckeren Kleinigkeiten (diese Platte wird einige hundert Jahre später TAPAS genannat).
    Er schaut ab und an zu Tür, um zu sehen, obs Onkelchen heirein kommt.

  • Die Tür öffnete sich und Gracchus betrat die Taverne. Da war er wieder, der Duft von Wein und Leckereien. Doch diesmal würde er sich zusammenreißen, das hatte er sich geschworen. Er sah sich um. Wie jeden Abend war die Taverne gut besucht. Es dauerte nicht lange und er entdeckte seinen Neffen. Es dauerte eine Weile bis er sich durch die Reihen der Gäste einen Weg gebahnt hatte und am Tisch ankam.


    "Salve, Subaquatus, schön das du schon hier bist! Wie geht es dir?"


    Er setzte sich und betrachtete kurz die Leckereien und die Amphore Wein, die sein Neffe bestellt hatte.


    "Ist das etwa der selbe Wein wie am letzten Abend?"


    Er schaute Subaquatus fragend an und grinste dann.


    "Der war nämlich nicht´s für mich!"

  • Nein, Onkel, sagte Subaquatus lachend, während er Gracchus einen Becher eingoß, dies ist diesmal Falerner, Ein Wein, den Du auch aus Rom kennen müßtest.
    Aber erstmal Salve, mein Onkel, freue mich auch, Dich hier zu sehen. Mir gehts ganz gut, danke. Etwas müde vom exzerzieren, aber sonst ganz ok. Und du? Wie ist es Dir in Deiner Villa ergangen?
    Subaquatus stieß mit Gracchus an.
    Auf uns, auf die Famile der Julier und auf Rom!!

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