Sie kamen gerade von der Besprechung mit dem noch amtierenden Praefectus Legionis Octavius und bahnten sich einen Weg durch die Principia. Reatinus war froh, dass man sich theoretisch in jedem Lager zurechtfinden konnte. Er würde sich hier nie verlaufen, er musste sich nur an dieses Klima gewöhnen. Das heiße Klima, was ihn denken ließ, er könnte jeden Moment austrocknen wie eine Pflanze in der schlimmste Dürreperiode. Und abgewöhnen musste er sich, in der Principia zu den Tribunen abzubiegen - denn er war ja so gut wie der Kommandeur der Legion. Ihm kam das Officium des ersten Mannes der Legion zuteil. Es war sehr schön und geräumig, kein Vergleich mehr zu seinem gut ausgestatteten Schreibzimmer in der Legio I.
Sie traten aus der Principia und Reatinus klopfte Graeceius, einem alten Verwandten auf die gepanzerte Schulter. Das Metall war von der Hitze ordentlich aufgewähnt. "Es tut gut, Dich zu sehen, Graeceius. Wie geht es Dir hier in der Legio XXII? Wie kommt ihr mit der Hitze hier klar?" Eine wohl berechtigte Frage. Hatten die einen Trick, wie sie das aushielten? Kalte Gedanken? Waren sie vielleicht im Gedanken in den Alpen?
Rundgang durch ein neues, altes Lager
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"Ach, weißt du, Servi*, ich habe mich an die Hitze gewöhnt und viele andere auch; zuweilen bereitet sie Sorgen, aber nun, es geht mittlerweile. Wie es mir ergeht, nun ja, auf dem Wüstenfeldzug bin ich ja schwer erkrankt, was einen mehrwöchigen Krankenlageraufenthalt zur Folge hatte. Ansonsten ergeht es mir recht gut - ich habe zwar aufgrund der Krankheit nicht so sehr zum Gelingen des Feldzugs beitragen können wie manche Anderen, bin aber immerhin zum eques befördert worden. Der Umgang hier in der legio ist eigentlich ganz in Ordnung. Alexandria lohnt gelegentliche Ausflüge. Aber im Lager selbst läßt es sich auch aushalten."
Sim-Off: *Ich nutze gern den Vokativ
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Reatinus lächelte. Er war froh, wenn er einen alten Verwandten wiedersah, denn sie waren lange voneinander getrennt. Welches Jammer, dass die Gens Artoria so verstreut war. "Hoffentlich gibt es hier kältere Monate. Und hoffentlich hat deine Krankheit keine allzu großen Spuren hinterlassen, Soldat! Vergiss nicht, du bist ein Artorier! Unsere Militärtradition lässt keine Schmerzen zu!" Das war selbstverständlich ein wenig humoristisch gemeint, was Reatinus mit einem breiten Grinsen unterstrich.
Er setzte sich anschließend in Bewegung, Graeceius würde die Richtung dann vorgeben. "Nun, Lucius, dann zeige mir, was es zu zeigen gibt."
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