Sie hatten Rom hinter sich gelassen. Aretas war erleichtert, dass sie ohne Komplikationen aus der Stadt gekommen waren. Er hatte beschlossen, dass sie auf der Straße blieben. Sie nächtigten meist in den Poststationen an der Straße. Heruntergekommene Unterkünfte, aber sicher vor Räubern. Den ersten Abend, nahm Aretas Chiomara beiseite, ging mit ihr vor die Tür. Er horchte in die Dunkelheit, versicherte sich, dass sie keiner Belauschte. “ Chio, ich habe eine Bitte. Mein Name, Aretas, ist nicht mein richtiger Name. Ich heiße zu Hause Thaskileotoneas.” Ihm wurde bewusst, dass der Name viel zu lang und ein Zungenbrecher für Chio sein musste. “ Das wird zu kompliziert.” Der Name seines Vaters. Der machte weniger Schwierigkeiten bei der Aussprache. “ Tharokleos, kannst du den ….aussprechen? Es wäre gut wenn du mich so nennst. Man weiß ja nie, wer alles bei den letzten Rennen im Circus Maximus war und sich durch dummen Zufall meinen Namen gemerkt hat.”
Sie folgten einer Gruppe Händler, die auf dem Weg nach Mantua waren. Aus ihren Gesprächen war heraus zu hören, dass man da gut verdienen konnte. Die Bevölkerung wuchs in Mantua, nach der Seuche wieder an. Die Götter waren besänftigt. Es wurde Getreide und Öl, Gemüse und Fleisch gebraucht. Und Händler hatten eine gute Nase, wenn sich ein Geschäft zu ihrem Vorteil machen ließ. Aretas hatte Mantua mit bedacht ausgewählt. Hier war eine Legion stationiert. Keiner würde auf die Idee kommen, dass sie ausgerechnet unter dem wachsamen Auge des Militärs Zuflucht suchten.
Die Händler ließen sich die ganze Reise über nicht Lumpen und luden die zwei zum Essen ein. Sie warfen sich verschmitzte Blicke zu und amüsierten sich über die Zurückhaltung der beiden. Fragen stellten sie keine, sie glaubten zu wissen, dass sie ein junges Paar vor sich hatten. Aretas machte keine Anstalten sie aufzuklären. So waren sie sicher ohne Zwischenfälle nach Mantua zu kommen. Vor den Toren der Stadt verabschiedeten sie sich von den Händler, rasteten. Der letzte Halt, das letzte Mal die Möglichkeit es sich anders zu überlegen. Aretas schüttelte alle Zweifel ab, Mantua sollte vorerst ihre Zuflucht sein.