• Nun musste er wohl doch länger in Rom bleiben als beabsichtigt. Aber wirklich mit einer schnellen Heimreise hatte er auch nicht gerechnet. So suchte er nach einer Unterkunft und wurde alsbald fündig. Nachdem dies geschehen war, machte er sich allerdings auch gleich wieder auf den Weg um seine Aufgaben weiter zu erfüllen. Etwas schade war es in diesem Moment, dass er seine alte, wenn auch kleine, Wohnung nicht mehr besaß, gut hingegen war, dass er dadurch etwas Erspartes hatte, was ihm vielleicht doch den Kauf eines Sklavens ermöglichen würde, wenn er denn dieser Tage Zeit für den Markt hätte und die Preise nicht so hoch wären. Das galt alles abzuwarten.


    Als die Sonne sich dem Horizont entgegen neigte, kehrte er wieder in der Taverna ein und bestellte sich etwas zu Essen und zu Trinken, nahm an einem Tisch in der Ecke Platz und wartete geduldig auf das Bestellte. Als Erstes kam seine Wasser-Wein-Bestellung und als der Wirt ihm diesen verdünnen wollte, schüttelte er freundlich den Kopf und mischte sich dieses zu einem ihm angenehmen Verhältnis selber. Es war nicht der Teuerste und somit nicht der Beste Wein aber immerhin konnte man ihn trinken.


    Sim-Off:

    [SIZE=7]Falls wer will...[/SIZE]

  • Sim-Off:

    [SIZE=7]Mir tun ja nicht bleiben viel übrig *grins* Ich dann haben mal versuchen meinen Post an deinen anzupassen.[/SIZE]


    cf: (Sklavenmark - Verraten und verkauft)


    Vanadis bemerkte den strenger werdenden Blick seines neuen "Herren" und am liebsten wäre er einfach davon gelaufen. Aber er war nicht dumm. Er wusste, dass er so kaum eine Chance hatte, seinen Schwager und "Blutsbruder" finden würde, wenn man Jagd auf ihn machen würde. Und würde man ihn fassen, wollte er gar nicht wissen, was ihm blühte. Auspeitschen wäre noch das geringste, dass hatte er eh hinter sich und davor fürchtete er sich weit aus weniger, als gekreuzigt zu werden, auch wenn er glaubte, keine Angst vor dem Tod zu haben. Nur auf eine Galeere oder in irgendwelchen Mienen wollte er nicht verrotten.


    Das Vanadis der Beiname der germanischen Göttin Freya war, wusste Vanadis. Aber er konnte ja auch nichts dafür, dass seine Eltern ihm diesen Namen nach seiner Geburt gegeben hatten.


    Und so war er mit seinem neuen Herren mitgegangen. Allerdings erschrak er innerlich, als dieser davon sprach aus einer anderen Stadt zu kommen. Wie sollte er denn seinen Schwager finden, von dem er zufällig unterwegs herausbekommen hatte, dass er wohl nach Rom gebracht worden war, so wie Vanadis selber?
    Er fluchte innerlich auf dakisch, verzog aber keine Miene. Und hatte nur genickt, als er gefragt wurde, ob er lesen konnte. Ein wenig Latein, ja ... aber das sagte er nicht.


    Und so schwieg er ziemlich lange, als sein Herr ihm dann etwas anständiges zum einkleiden kaufte, denn man hatte Vanadis all seiner Lederklamotten und Rüstung beraubt, brachte sie doch noch Geld ein.


    Und so kamen sie schliesslich irgendwann in einem Gasthaus an, wo sein Herr ein Zimmer gemietet hatte und sich etwas zu trinken und zu Essen bestellte. Vanadis selber hatte auch ziemlich Hunger und vor allem Durst, denn er hatte fast den ganzen Tag da oben auf dem verdammten Podest gestanden. Fast war er ja froh, dass sich endlich jemand "erbarmt" hatte, auch wenn Vanadis viel zu stolz war und kein Erbarmen brauchte.


    Und so stand er erst einmal nur da und schaute sich um. Die Römer wohnten wirklich nicht schlecht. Dabei war dies wohl noch als schlicht zu bezeichnen.
    »Du leben in wo Mantaua?« fragte er schliesslich, etwas falsch den Namen ausgesprochen, und fragte nun das erste Mal, wie sein Herr überhaupt hiess. »Und wie du heissen?« Er fragte erst gar nicht danach, wie er seinen "Herren" ansprechen sollte. Dieser konnte schon spüren, dass Vanadis keiner der üblichen Sklaven war, die demütig waren. »Und wo sollen ich schlafen?« Er sah sich um ... mit seinem leicht grimmig-finsteren Blick. Auch hatte er sich nicht für die Kleidung bedankt. Das war ja wohl das Mindeste.

  • Das würde wohl noch einen Heidenspaß bringen mit dem Sklaven. Das merkte er binnen wenigen Minuten, eigentlich wusste er es schon, als er ihn da oben stehen sah und sprechen hörte. Aber er war auch nur bis zu einem gewissen Grad bereit so ein Benehmen zu tolerieren. Obwohl der Sklave ihn etwas gefragt hatte, in einem Ton und mit mangelndem Respekt, schwieg er und musterte diesen nur mit einem Blick, der deutlich machte, dass er sein Verhalten geringschätzte. Erst als das Essen und das Trinken kam, er ein wenig gegessen und getrunken hatte, erbarmte er sich der Neugierde des Mannes. "Mein Name ist Marcus Artorius Celer und Du wirst mich zukünftig mit Herr ansprechen," sagte er streng. "Tust Du es nicht, wirst Du früher oder später damit rechnen müssen für Deine Respektlosigkeit entsprechend behandelt zu werden." Das er nicht das Wort bestraft aussprach war aber auch das Einzige. "Ich lebe und arbeite in Mantua in der Verwaltung. Mantua liegt im Norden Italias und ist Sitz der Legio I. Du wirst dort ebenfalls leben und zwar in meinem Haus, wo Du alle Dienste vollziehen wirst, die ich Dir auftragen werde. Dies kann von einfacher Arbeit im Haus bis Botendienste in ganz Italia gehen. Wobei ich Dir schon jetzt sage, dass Letzteres nur passieren wird, wenn ich das Gefühl habe, dass ich Dir zu hundert Prozent vertrauen kann. Momentan hast Du noch nicht einmal ein Prozent erreicht." Die Strenge in seiner Stimme, der Ernst und die Art der Worte waren selbst für ihn ungewohnt aber er fühlte sich dabei jetzt nicht mal im Ansatz schlecht.


    Nach einem weiteren Schluck aus dem Becher fuhr er fort. "Du solltest Dir Respekt und Höflichkeit angewöhnen, dann hast Du vielleicht auch die Möglichkeit auf ein angenehmes Sklavendasein. Tust Du das nicht, wirst Du Dir wahrscheinlich noch wünschen, Du wärst bei dem Händler geblieben." Er lehnte sich zurück und hielt den Blick immer noch auf den Sklaven. "Hier wirst Du die Ehre haben in meinem Zimmer, auf dem Fußboden zu schlafen. Es ist bereits alles mit dem Wirt besprochen, so dass Du dort eine saubere, wenn auch harte und enge Schlafstatt finden wirst. In Mantua gibt es in meinem Haus einen eigenen Raum. Aktuell bist Du noch mein einziger Sklave, doch gehe ich davon aus, dass dies nicht mehr lange der Fall sein wird. Benimmst Du Dich gut, erweist Respekt, Höflichkeit und noch diverse andere Dinge, tust was man Dir sagt und zeigst Loyalität, lässt sich im Zweifel auch darüber reden, dass Du eines Tages den Sklaven vorstehen wirst. Gelingt Dir all dies nicht... nun, ich denke, Du weißt, was das bedeutet." Damit nahm er einen weiteren Bissen und kaute entspannt, während er wartete, wie der Mann wohl reagieren würde.

  • Natürlich merkte Vanadis schliesslich, dass irgend etwas nicht so zur Zufriedenheit seines neuen "Herren" lief, denn dieser schwieg erst einmal ausgiebig und musterte den Daker mit einem viel sagenden Blick, der selbst dem so genannten Barbaren deutlich machte, dass seinem Herr dessen Verhalten missfiel. Aber Vanadis war nun mal er selber und alles andere gewohnt, als unterwürfig zu sein. Dabei konnte er sogar recht freundlich sein. Aber zu groß war Vanadis' Stolz, nun ein "Sklave" zu sein. Er war einst ein Krieger gewesen und hatte sich kaum etwas sagen lassen. außer vom Rebellenführer ... und zu gerne hätte er seinen "Herren" mal gefragt, wie es ihm wohl gehen würde, wenn er auf einmal aus seiner Heimat und seinem Leben in den Sklavendienst gezwungen worden wäre. Aber Vanadis liess es. Vorerst.
    Und so sagte er auch nichts, als das Essen kam. Allerdings sieg ihm ein verführerischer Duft in die Nase und er "hasste" seinen Herren jetzt schon dafür, dass Vanadis selber leer ausging. Aber der Krieger war stolz und auch nicht so dumm, wie man vielleicht von ihm glauben mochte. Innerlich kochte er zwar, konnte aber seine Wut zurückhalten. Aber seine Augen funkelten gefährlich.


    Und nachdem sein Herr dann ein wenig getrunken und gegessen hatte, hatte er doch tatsächlich etwas Erbarmen und gab Vanadis die gewünschten Antworten. Dieser stand, mit, vor der breiten Brust, verschränkten Armen immer noch im Raum und schaute einen Herren etwas missgünstig an.
    Und dann lauschte er den streng ausgesprochenen Worten. Er nahm sie auf, zeigte aber keinerlei mimische Bewegung. Allerdings als er hörte, dass der Mann im Norden Italiens lebte, stöhnte der Daker innerlich auf.
    Vielleicht sollte er doch einfach in der Nacht abhauen und sein Glück versuchen.


    Doch die weiteren Worte klangen einleuchtend. Wenn er sich so verhielt, wie es sein Herr wünschte und er Vertrauen in ihn stecken könne, was bisher sicherlich nicht der Fall war, würde er Vanadis gewisse Freiheiten erlauben, wie z.B. Botendienste. Aber würde das alles nicht ewig dauern?? Wer weiss wo sein Bruder bis dahin abgeblieben war. Oder sollte er seinem "Herren" die Geschichte erzählen und fragen, ob er die Zeit hier in Rom für eine Suche nutzen dürfte? Wahrscheinlich würde sein Herr ihn auslachen. Es war für Vanadis eine verzwickte Situation.


    Vanadis hörte wahrlich zu, aber es war für ihn wie ein Auf und Ab seiner Emotionen. Nun hiess es plötzlich, dass es eine "Ehre" wäre, bei seinem Herren im Zimmer zu schlafen. Das mit dem Fussboden, damit hatte der Krieger kein Problem. Aber was war denn daran bitte ehrenvoll?? Dekadenter Römer, fluchte er innerlich.


    In der Gaststube waren ein paar Leute, die schon neugierig zu ihnen rüber schauten, sei es am Dialog oder vielleicht lag es auch an Vanadis langen Haaren, die ihm heilig waren. Er konnte ja schon fast froh sein, dass man ihm diese gelassen hatte. Denn es war Tradition bei dem Stamm seines Volkes und lange Haare bedeuteten u.a. Ansehen ...


    Dann horchte er innerlich noch einmal auf. Er würde ihn freilassen, wenn er sich würdig erweisen würde? Oder hatte er das falsch verstanden? Was bedeutete: dass Du eines Tages den Sklaven vorstehen wirst?? Verdammte Sprache!


    Und dann lehnte sich der Mann entspannt zurück und aß weiter.


    Vanadis Augen verengten sich leicht und und seine Lippen waren leicht angespannt. EIn »Hmh!« war das erste, was er von sich gab. Und machte dann eine Pause. Er war schon ziemlich hin und her gerissen, wie er sich nun verhalten sollte. Aber unterwürfig würde er niemals sein. Höflich? Nun ja, darüber konnte er nachdenken. War ja nicht schwer.


    Und so brummelte er erst einmal, ohne es böse zu meinen: »Gut, ich haben verstanden ...« und setzte dann noch etwas demonstrativ hinterher: »Herr!« So war nun einmal Vanadis Temperament. Und ja, Marcus Artorius Celer hatte es sicherlich nicht leicht mit seinem neuen Sklaven. Wenn er seinen Neuerwerb aber besser kennen würde, würde er ihn vielleicht sogar verstehen. Denn Vanadis stammte sogar aus gar nicht schlechtem Hause ... halt für Dakien. Und er hatte ein Geheimnis, von dem aber nur sein "Bruder" wusste. Deshalb war es für ihn nochmals mehr schwerer, sich daran zu gewöhnen, einem "gewöhnlichem" Römer oder Mantuaer zu dienen. Aber dieses Geheimnis würde er hüten ... lange hüten.


    VAnadis hatte zwar Hunger wie ein Bär, aber schielte NICHT gierig zum Essen. Überhaupt zeigte der Daker eher dezent seine Emotionen. Doch dann erbarmte er sich und seine Stimme klang nun nicht mehr angriffslustig, wenn auch nicht gerade weich, aber das war nun einmal seine Art. Aber vielleicht bemerkte sein Herr, dass es sein neuer Sklave vielleicht doch ernst meinte, aber eben noch lernen musste. Und vielleicht auch wollte, denn sonst würde er die folgende Frage nicht stellen:


    »Und was waren unhöflich an meinen Fragen? Es waren doch nur Fragen. Muss ich erst Fragen, ob ich dir, Herr, Fragen stellen darf?« Nun war es Vanadis, der seinen Herren anschaute. Aber nicht mehr so grimmig. Obwohl es wohl noch etwas dauern würde, bis sein Herr seinen Sklaven mal freundlich lächeln sah.

  • Als er fertig war mit Essen war noch genug übrig um zwei weitere Männer satt zu bekommen und er schob dem Daker am Ende seiner nächsten Worte auch entsprechendes hinüber. Allerdings erhielt er nur Wasser und keinen Wein zum Verdünnen. "Es waren weniger die Worte als der Tonfall und die Dinge, die Du nicht sagtest und hättest sagen sollen und nicht sagtest aber gedacht hat - soweit dies Dein Tonfall implizierte." Er nickte dem Mann zu und sagte nicht mehr ganz so streng: "Iss, Du wirst sicher Hunger haben." Dann trank er einen Schluck und musterte den Mann weiter. "Ich bin mir durchaus darüber bewusst, dass man als Sklave, wenn man nicht als solcher geboren wird und somit die Regeln und Gesetze bereits mit der Muttermilch aufsaugt, viel lernen muss aber ich gehe davon aus, dass Du intelligent genug bist dies zu tun. Das Gespräch war Deine erste Lektion und sicher werden noch viele folgen." Er leerte seinen Becher. "Du wirst gleich in unsere Kammer geleitet werden und kannst Dich dort bereits einrichten. Mach es Dir nicht zu bequem, wir bleiben maximal noch zwei Nächte, dann muss ich zurück. Wenn ich zur Nachtruhe komme, erwarte ich, dass ich Dich dort vorfinde. Solltest Du nicht in der Kammer sein, werde ich Dich suchen lassen." Er musterte ihn streng. "Ich weiß nicht, wie vertraut Du mit den Strafen auf Flucht bist aber ein Brandmal zu bekommen ist da noch die geringste Strafe bei der Ergreifung. Morgen wirst Du mich auf diverse Gänge begleiten. Sollte ich bereits bis Mittag fertig sein, werden wir schon Morgen aufbrechen, ansonsten erst Übermorgen. Kannst Du reiten?" fragte er plötzlich wie nebenbei.

  • Vanadis fühlte sich einfach nur schlecht. Er wusste nicht, wie er damit leben sollte. Damit, dass er ein Niemand war. Es rauschte ihm durch den Kopf. Er fühlte sich unglaublich gedemütigt. Nicht mal nur wegen seines neues Herren, sondern er glaubte langsam, dass die Götter es nicht mehr gut mit ihm meinten. Er dachte nach, zweifelte und war verzweifelt. Aber er war auch ein Kämpfer durch und durch.


    Und als sein Herr ihm dann das Essen zu schob, welches, was übrig blieb, da hob er nur seine Hand und ja, er schien fast ein wenig zu lächeln. Und er sprach: »Ich danken, aber ich sein nicht hungrig ...« sprach er dann einfach nur, auch wenn das gelogen war. Er hatte sehr vvieel Hunger, aber das wollte er nicht zugeben. Das war sein Solz. Und er kam einfach mit dieser Behandlung nicht klar. Er war kein Tier, dass die Reste aß. Oder sonst was, weil man ihm es erlaubte. Eher hungerte er.


    Und dann sprach der Daker , ohne unterwürfig zu wirken, aber sein Tonfall war sehr einsilbig. »Es mir tun leid, ich wollen nicht unhöflich sein. Aber was du wissen, was ich denke ... oder nicht aussprechen? Du NICHTS wissen ... denn du nicht haben gefragt ...«


    Er wartete dann aber ab. Lauschte. Vanadis fühlte sich nicht mehr als wirklicher Mensch. Er war ein Sklave, vielleicht ein Sklave seiner selbst. Er hatte nicht aufbegehrt. War er nun feige?
    Aber dann lauschte er nur. So, so, dem Herren war also bewusst? Ein Scheissdreck war ihm bewusst. Aber Vanadis war tatsächlich erschöpft und er wollte nicht mehr aufbegehren, er sah, dass es nichts mehr brachte.
    »Ja Herr, wie du meinst ...« gab er einfach nur von sich und rührte das erhofftee Essen aber nicht an.
    »Und nein, ich seinen nicht mit den Strafen bekannt. Kreuzigung, Tod. Das ich wissen und es sein gut ... aber ich wollen ... folgen ... aber ich haben keine Angst vor Tod ... « Er erklärte sich nicht, was er damit meinte, dass der Tod gut war. Aber vielleicht war es wirklich besser, toz zu sein. Das war viel ehrenhafter ....


    »Und ja, ich werden dir morgen folgen ...« sprach der Daker dann fast leise. Er klang schon sehr nachdenklich, aber auch nicht so, als hätte er aufgegeben ... aber eben nachdenklich.


    Und dann fügte er nur noch sehr leise hinzu, denn er hatte es bereits erwähnt: »Ja, ich können reiten ...« Er war einer der besten ... schneller als der Wind.

  • Er erhob sich und das Erstaunliche war, er kannte sich selber so nicht und hatte auch nicht das Gefühl, dass das wirklich er war, der da die ganze Zeit sprach und handelte. "Nun, Du solltest Essen," meinte er streng. "Denn wenn Du meinst hungern zu müssen und deshalb für mich wertlos wirst, wirst Du wohl schneller in der Arena landen als Du Deinen Namen nennen kannst und ich würde nicht mal ein Ass darauf wetten, dass es Dir dort besser ergehen wird als bei mir. Heute Abend werde ich es Dir noch einmal nachsehen!" Trotz aller Strenge und Kälte in seiner Stimme und trotz dass er dem Mann für seine erneute Respektlosigkeit am Liebsten eine Ohrfeige verpasst hätte, winkte er nur nach einem der Bediensteten. "Führe ihn in meine Kammer und tu alles wie besprochen." Dieser nickte und bedeutete Vanadis ihm zu folgen. Das Gebaren von Marcus machte diesem aber wohl auch deutlich, dass er sich besser nicht noch einen Kommentar erlaubte.


    Erst als beide ausser Sicht waren, winkte er dem Wirt und gab ihm einige Anweisungen wie auch ein wenig Trinkgeld. Dieser nahm die Nahrung vom Tisch und sorgte dafür, dass der Sklave welche auf das Zimmer erhielt. Nicht alles aber dennoch eine ordentliche Portion. Die Bedienstete, die dies tat, klopfte kurz, trat aber ein ohne zu warten und stellte ein Tablett hin. Dann zwinkerte sie dem Sklaven zu, was er interpretieren konnte, wie er wollte und verschwand wieder wortlos. Marcus hingegen ging seiner Wege, denn er hatte noch einen Besuch heute Abend vor.

  • Es war nun einmal Vanadis sein Aufbegehren, da er sich ungern seinem Schicksal fügte. Zumindest nicht diesem. Zu enden als ein Sklave.
    Er war sich durchaus bewusst, dass er mit seinem Herren nicht die schlechteste Partie gemacht hatte, denn es gab sicherlich strengere Herren. Und sein Aufbegehren war eben auch eigentlich nicht gegen seinen neuen Herren gerichtet, denn dieser hatte ihm die Galeere erspart.
    Doch es würde einfach noch Zeit brauchen, bis sich der ehemalige Krieger dankbar erweisen würde. Denn das wäre noch unter seiner Würde und von dieser besaß er genug und auch Stolz, so dass es ihm einfach nicht in den Sinn kam, über seinen Schatten zu springen.


    Er war aus seinem bisherigen Leben gerissen und in eine ihm vollkommen fremde Welt gezerrt worden. Da "fügte" sich ein dakischer Krieger nicht einfach so.


    Auch machte er sich noch keine wirklichen Gedanken über sein Gegenüber. Das dieser etwa selbst noch nicht ganz verstand, wie er handelte und redete und das ihm das wohl fremd war. Aber wie hatte er gesagt: Er hatte bisher noch niemals einen Sklaven gehabt. Eigentlich rühmlich ... auch dass er Vanadis Verhalten noch gerade so tolerierte und es ihm heute nachsah ...
    Und ja, Galeere, Arena ... alles war schlimmer als dies hier. Und ja, sein Herr schien wirklich eine Engelsgeduld zu haben, auch wenn sich Vanadis darüber noch keine Gedanken machte. Er war noch nicht lange Sklave, kannte keine anderen Herrschaften.


    Und so nickte er nur wortlos und hielt lieber den Mund. Und er liess sich dann auf das Zimmer bringen. Mit leicht gesenkten Blick. Noch war er innerlich aufgewühlt, wütend, aber er wurde schon mal in sich gehen. Vielleicht sollte er essen und schlafen.


    Im Zimmer


    Dort machte er es sich nicht sonderlich bequem, er nahm sich nicht einmal eine Decke, es war warm genug. Und der harte Boden scherte ihn nicht. Als die Frau das Essen brachte, saß er auf seiner einfachen Schlafstatt, den Rücken an die Wand gelehnt. Er nahm wahr, dass sie ihm zuzwinkerte, aber sie schaffte es nicht, Vanadis ein noch so kleines Lächeln abzugewinnen.


    Sie war schon lange weg, als er sich schliesslich erhob und sich dann doch über das Essen hermachte. Es tat gut, denn er spürte seinen leeren Magen schon gar nicht mehr. Er aß alles auf und auch wenn er sonst mehr aß, sein Magen konnte gar nicht mehr heute aufnehmen.


    Und dann lege er sich schlafen. Er drehte sich auf die Seite, starrte die Wand an, sein Rücken war zur Zimmermitte gerichtet. Und er dachte nach. Er dachte viel nach ... doch er war auch sehr erschöpft und bald schon wurde er vom Schlaf übermannt ...
    ... so sehr, dass er das Zurückkommen seines Herren gar nicht mitbekam.

  • Er kam erst spät wieder und schlief auch nicht so lange, wie sein erschöpfter Körper es wohl gerne getan hätte, doch er wollte früh raus, denn er hatte keine Lust mehr auf Rom. So weckte er am Morgen den Sklaven und befahl ihm ihn zu begleiten. Es waren einige Wege, die sie hinter sich bringen mussten und es war nach der Mittagsstunde, als sie endlich zurück kehrten, doch auch wenn Marcus sich nach einem Bad in den Thermen und etwas Erholung sehnte, beschloss er doch, dass sie noch heute aufbrechen sollten. "Packe unsere Sachen und bring sie mit runter. Ich spreche mit dem Wirt, denn wir werden für Dich auch eine Reitgelegenheit organisieren müssen. Ich werde keine weitere Zeit damit vergeuden, dass Du die Strecke laufen musst." Eine Ausgabe, die ihm nicht in den Kram passte, andererseits war das aktuelle Pferd nur geliehen und warum nicht ein Eigenes besitzen. Immerhin wollte er noch bei dem Eques vorbei und sich von ihm Tipps und Tricks geben lassen, wie man besser ritt. Sein Reitstil zeigte nämlich eindeutig, dass er nicht sonderlich bewandert darin war und Pferde für ihn durchaus ein Mysterium waren. Netterweise hatte man ihm aber eine ganz lammfromme Stute geliehen, bei der selbst er nicht viel falsch machen konnte.


    Er ging vor und bezahlte das Zimmer und fragte den Wirt, wo sie ein Pferd erhalten konnten. Dieser beschrieb ihm einen Weg und er bedankte sich. Als Vanadis dann auch kam, meinte er nur. "Dann komm, lass uns ein Pferd besorgen. Wenn Du Dich mit diesen auskennst, kannst Du nun beweisen, was Du wirklich drauf hast. Es muss gut aber nicht zu teuer sein, soll zuverlässig und ausdauernd sein. Ich benötige kein Rasse- oder Rennpferd aber eines, auf das man sich verlassen kann." Damit verabschiedete er sich von dem Wirt und ließ Vanadis die beiden Taschen tragen, die extra für Pferderücken waren und wo seine wenige Kleidung und ein paar Schreibtafeln drin waren, die er mit gebracht hatte.

  • Vanadis sprach an diesem Tag nicht sonderlich viel, er nickte nur. Und als sie ein Pferd kaufte, schaffte es der Daker, ein gutes Pferd zu besorgen, was auch nicht teuer war. Und dann war es geschafft. Sie hatten zwei Pferde. Sie Unterkunft war bezahlt und es ging wohl Richtung Mantua. Was Vanadis nicht gerade glücklich machte. Aber seltsamerweise begehrte er heute gar nicht auf, tat alles, was sein Herr verlangte.


    Immerhin hatte er wirklich ein gutes Pferd herausgesucht, für einen geringen Preis.
    Und so stand er da und wartete auf weitere Anweisungen. Vanadis war heute alles andere als aufmüpfig und auch nicht gesprächig.


    »Wir dann können aufbrechen, Herr. « sagte er nur.


    Seine Laune war dennoch unter aller Sau. Fort von Rom und er hatte nicht das geringste geschafft, seinen Bruder zu finden. Das Leben war einfach beschissen. Aber Vanadis würde niemals aufgeben ...

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