De legibus itinerum senatorum

  • "Informiere dich besser, Duccius..... keineswegs ist es üblich in deinem Alter nicht verheiratet zu sein, im Gegenteil ist es so, dass du es eigentlich sein solltest. Und JA, du hast Recht, ich war es nicht, aber ich stand auch nicht vor dem Senat, seinerzeit und pochte auf Einhaltung der Gesetze, denn ich wusste genau, wann ich was zu sagen hatte und wann ich lieber den Mund halten sollte. Und du besinne dich darauf wer du bist und vor wem du hier sprichst. Wir sind hier nicht auf irgendeinem Marktplatz in Germania sondern im Senat von Rom!"


    Sim-Off:

    btw. vermischt du grade Simon und Simoff, denn zu damaligen Zeitpunkt war es im IR nicht usus verheiratet zu sein.

  • Mit Mißmut hatte der ältere der beiden vinicischen Brüder den Beginn der Diskussion mitverfolgt, und dieses Gefühl verblich nicht mit Fortgang der Streitgespräche zwischen seinem Bruder und seinem Klienten.


    Quaestor Principis! Du hast kein Recht, einen Consular wegen seiner privaten Ehepolitik zu maßregeln. Zügle dein Temperament. tadelte er seinen Klienten. Und er hoffte, daß sein Bruder es jetzt auch gut sein lassen wollte. Er hatte wenig Bedürfnis danach einen Bruderstreit im Senat auszutragen.


    Also Quaestor, um noch einmal auf das Gesetz zurückzukommen... Hungi suchte nach den richtigen Worten, ich nehme an, daß es mit sofortiger Wirkung verkündet und gültig sein soll?

  • Zitat

    Original von Titus Duccius Vala




    "Was genau tut meine Herkunft zur Sache, Senator?", antwortete Vala irritiert auf den vollkommen substanzlosen Einwurf eines Senators, den er nicht kannte, "So meine Familie dem Reich in ihrer Heimat dient, tue ich dies in Rom. Es gibt für mich keinen Grund zurück nach Germania zu reisen.. solange dies meine Pflichten und mein Dienst an der Res Publica nicht erfordern."


    Nun ja...


    Begann Sedulus vorsichtig.


    Du kommst aus der Provinz Germania Superior wenn ich nicht irre. Ich gehe einmal davon aus, dass sich auch noch deine Sippe dort befindet. Jetzt stell dir vor, es würde dir vielleicht irgendwann einmal die Ehre zuteil, dich Senator nennen zu dürfen. Sobald du deine Familie besuchen möchtest, müßtest du ja permanent irgendwelche dummen Anträge stellen... Ich hoffe du verstehst worauf ich hinaus möchte. Außerdem kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass es unser geliebter Imperator möchte, seine Kanzlei mit solch dummen Anträgen zu überschwemmen. Wo bliebe denn dann die Zeit für die wesentlichen Dinge die die Kanzlei zu bewältigen hat. Oder es müßte dann das Personal aufgestockt werden, was wiederum Unsummen an Geld kosten würde, welches man meiner Meinung nach auch sinnvoller würde einsetzen können!

  • Macer verfolgte die teils heftigen Wortgefechte mit einer Mischung aus Belustigung und peinlicher Betroffenheit. Belustigung, weil ein offenbar so kleiner Zündfunke genügt hatte, im Senat Debatten auszulösen, wie es sie schon länger nicht mehr gab. Und peinliche Betroffenheit, weil er sich für das Diskussionsverhalten einiger Mitglieder seines Standes schämte. "Don't shoot the messenger", zitierte er halblaut ein griechisches Sprichwort, was er selten genug tat, ihm diesmal aber passend erschien.


    Dass Vinicius Hungaricus die Debatte wieder in sachlichere Bahnen lenkte, war ihm nur Recht und er schloss sich gerne mit einer weiteren Frage an. "Quaestor, du selbst gabst die Augusteischen Gesetze an und diese sind mir ebenfalls bekannt. Allerdings gab es laut diesen, soweit mir bekannt ist, einen Zeitraum, in dem der Senat Ferien ausrief und längere Reisen gestattet waren. Entnehme ich es deinen Ausführungen richtig, dass diese Regelung nicht mit aufgegriffen wurde?"

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Lucianus Hungaricusque
    ...


    "Und GERADE als Consular...", wollte Vala gerade mit scharfer Zunge die Blödsinnigkeit der vinicischen Argumentation, wenn man sie überhaupt so nennen konnte, anprangern, als sein Patron ihn mit ebenso scharfer Zunge ihn zur Ordnung rief. Vala verstummte augenblicklich, schluckte jedes weitere Wort zu dem hinterhältigen und unerwarteten Angriff auf seine Person hinunter und schaute betont schuldbewusst drein. In ihm kochte es, aber er hatte sich vergessen, und das vor dem kompletten Senat. Selbst wenn die Argumente des jüngeren Viniciers Äpfel gebrauchten um Birnen zu verbieten, er war Consular, Vala nur popeliger Quaestor, nuff said. Er verzog eine Miene um deutlich zu machen, wie unangenehm ihm sein Aussetzer war, und nahm mit deutlich bedächtiger gewählteren Worten die Frage seines Patrons auf: "Jain, es wird ein Decretum in Bälde dieser Sitzung folgen."


    Sim-Off:

    @Lucianus: Nein, das tue ich nicht. Die Ehegesetze waren damals schon gültig. Ich würde es nicht als 'Usus' bezeichnen, unverheiratete IDs gehabt zu haben, sondern als 'Versäumnis'. Gegen SimOn-Gesetz hat das damals schon verstoßen.


    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    ...


    Beinähe hätte Vala mit einem lapidaren 'Ja, und???' geantwortet. Was erwartete dieser Mann da von ihm? Dass er das Gesetz nicht verlas, nur weil es ihm selbst den Besuch seiner eigenen Familie erschwerte? Er konnte dem Mann oder dem ganzen Senat ja kaum ins Gesicht reden, dass er nicht vorhatte ohne Amt und Würden nach Germania zurück zu kehren.


    "Das Gesetz steht über mir. Die Res Publica steht über mir. So die Gesetze es verbieten, werde ich in den sauren Apfel beißen und von Besuchen meiner Familie absehen.", wobei der Senator Besuche anscheinend als Sonntagsausflug verstand. Reisen brachten mehr Menschen um als dass es sie ans Ziel kommen ließ, warum sollte er sich in diese Gefahr bringen? Nur wegen Rührseligkeiten, zu denen er sich eh kaum hinreißen ließ? Sicherlich nicht.


    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    ...


    "In diesem Punkt unterscheidet sich dann deine Kenntnis der Gesetze des Divus Augustus von der, die dem Nachfolger desselben und seinen Beratern inne ist. Wie ich bereits erwähnt habe, soll es bisher keine temporäre Generalausnahme von dem Reiseverbot geben. Solltest du jedoch verlässliche Aufzeichungen darüber besitzen, dass die Dokumente der kaiserlichen Archive lückenhaft sind, wird sich der Kaiser sicherlich einer Korrektur gegenüber offen zeigen.", ging Vala geradeheraus auf den Einwurf des Purgitius ein. Dass er selbst das Gesetz hervorgekramt und in eine aktuelle Form gegossen hatte erwähnte er lieber nicht, wer wusste schon, wie sich die in ihrer Eitelkeit anscheinend stark getroffen fühlenden Senatoren dann verhalten würden.

  • Gekonnt und souverän, wie er nunmal war, hatte mein Bruder die Diskussion zum Erliegen gebracht. Gerne hätte ich das Ganze weiter diksutiert, doch es brachte ohnehin nichts, den armen Quaestor dort vorne anzuprangern. Auch wenn er sich im Ton vergriffen hatte, war er doch nur der Überbringer und die restliche Senatorenschaft anscheinend zu müde, um noch irgendetwas anderes dazu beizutragen, als einfach hinzunehmen, was sicherlich nicht auf dem Mist des Kaisers gewachsen war.


    Ein Blick zu Hungi bestätigte ihm, dass ich die Sache nicht weiter führen würde, aber ein Gespräch zu Hause würde sicher noch folgen.


    Ein Blick zum Quaestor sollte zwar keine Entschuldigung andeuten, aber doch ein Bedauern darüber, dass alles so aus dem Ruder gelaufen war.

  • Hungi war froh, daß Lucianus ebenso ein Einsehen hatte - diese Diskussion würde ja außer Getratsche nichts bringen. Und er war der gleichen Meinung wie Purgitius Macer, was den Überbringer von Nachrichten anlangte. Dementsprechend irritierend befand er die Wortmeldungen von Sedulus junior.


    Ihn selbst würde diese Gesetzesänderung nur wenig betreffen. Sah man von seiner Kindheit in Pannonien ab, war er nie privat außerhalb Italias unterwegs gewesen, und da sein Landgut auf Sizilien weiterhin bereisbar war, sah er der Geschichte etwas gelassener entgegen als etliche seiner Kollegen.


    Dann sollte vielleicht der Wissenstand von Senator Purgitius mit dem des kaiserlichen Archivs abgeglichen werden. sinnierte Hungi. Und möglichst bevor dieses Gesetz in Kraft treten sollte. Es würde nämlich nicht besonders gut aussehen, wenn das Gesetz bereits nach kurzer Zeit revidiert werden müsste.

  • "Ich stelle mein Wissen dafür gerne zur Verfügung", bekräftigte Macer, auch wenn es zumindest in seinen eigenen Ohren reichlich lächerlich klang, wusste er doch um die Unzulänglichkeiten seines eigenen Gedächtnisses. "Zweifellos sollte man aber wohl vor allem auf schriftliche Aufzeichnungen zurückgreifen. Die Kalender mit eingetragenen Feiertagen, Gerichtsferien und Senatsferien sollten ja für Jahre und Jahrzehnte zurück in den Archiven gelagert sein, wenn sicht sogar der Originaltext der ehrenwerten alten Gesetze konsultiert werden kann." Wobei es ihm recht unwahrscheinlich erschien, dass letzteres nicht möglich sein sollte.

  • Nicken und Lächeln, nicken und lächeln. Es würde sowieso an ihm hängen bleiben. Sobald der Purgitier mit seinen Schriften bei der Kanzlei vorbeischneien würde, würden sie wenige Stunden später an Vala überstellt, und der durfte sich dann an eine Neuauflage des Gesetzes machen... das war's dann mit Müßiggang bis zum nahen Amtsende.

  • Die Taktik Macers überraschte Durus - in seinem Ärger über die Arroganz und Respektlosigkeit des Kaisers gegenüber dem Senat hatte er gar nicht an derartig geschickte Winkelzüge gedacht. Wieder einmal zeigte sich, dass der Gatte seiner Cousine ein kluger Mann war, dem dies nicht zuletzt das Consulat als Homo Novus eingebracht hatte. Ob der Kaiser auf diesen Vorstoß allerdings eingehen würde, war die andere Frage...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!