Marei schritt an den Wachen, die vor der Unterkunft des Legaten postiert waren, vorbei. Ob jemand Licinus informiert hatte, damit Esquilina Bescheid wusste, weshalb sie nicht mehr zum Treffpunkt kam? Marei's Schritte wurden immer schneller, bis sie zu rennen anfing. Links, rechts... geradeaus und sie war an der porta principalis sinistra angelangt. Das Tor ist eines der seitlichen Tore, links von der principia. Daneben stand eine hölzerne Bank, wo sie sich oftmals hinsetzte und die ein- und ausgehenden Menschen beobachtete, noch besser über diese nachdachte und sich überlegte, von wo und weshalb diese Menschen kamen.
Kaum, dass sie auf der Bank saß, musste sie wieder an dieses Missgeschick denken. Mannomann, was konnte sie denn dafür, dass der Inhalt der Tongefäße für Zucker und Salz nicht mit der Beschriftung auf den Tongefäßen überein gestimmt hatte? Das kleine Sklavenmädchen hatte ahnungslos Zucker in eine kleine Schälchen umgefüllt und und den Herrschaften gebracht, denen das Essen nicht geschmeckt hatte, weil sie Salz geordert hatten. Wegen der ganzen Sache war sie mit zweiwöchigem Stubenarrest bestraft worden. Der einzige positive Nebeneffekt war, dass sie nun selbst die Löcher in ihren Kleidern stopfen konnte, da Frija sie zu dieser Arbeit angehalten hatte. Immer noch ziemlich ungehalten ob dieser Ungerechtigkeit, dass sie unschuldig bestraft worden war, trommelten ihre Finger auf der Banklehne auf und ab. Hoffentlich kam Esquilina bald dazu... die Dämmerung würde bald eintreten und dann musste sie wieder rein gehen.