Atrium | Ein Pferd für Mars

  • An diesem Tag hatte er etwas Neues gelernt. Und da wollte er etwas für sich und Papa machen. Nur das er viel zu früh eingeschlafen war. Nun war er mitten in der Nacht aufgewacht. Titus stand auf und machte sich ordentlich zurecht. Er konnte ja nicht verschlafen das machen was er tun wollte. Er hielt es für perfekt. Das sein Haar noch ein wenig durcheinander war, die Kleidung falten und die Füße ohne Bekleidung… na das waren Dinge die ihm weniger wichtig waren. Durus nahm sich sein kleines Holzpferd. Er mochte es sehr. Tief atmete er durch. Eine Träne kam hervor. Aber es musste sein. Wenn er ein großer Feldherr werden wollte. Wenn er wollte das Papa beschützt wurde. Dann musste es sein.


    Er hatte auch einen Plan. Soweit ein Kind ein Plan haben konnte. Für ihn stand fest das es die einzige Möglichkeit war. Klein Titus schlug das Pferd in feinen Stoff ein. Es musste schließlich etwas Besonderes sein. Auf leisen Füßen schlich er sich im Dunkeln in das Atrium. Dort war dieser rechteckige Bepflanzungstopf. Es war sein liebster. Mit den Händen grub er ein kleines Grab für sein Lieblingspferd. Wieder trat eine Träne hervor, die er sich weg wischte. Prompt war nun auch sein Gesicht verdreckt


    Langsam legte er das in Tuch eingeschlagene Pferd in das erdige Grab. Für ihn war klar, das er es nie wieder sehen würde. Dann viel ihm ein. Man musste bestimmt auch etwas sagen, wenn man etwas opferte. Aber was? Papa sagte dass die Götter überall sein können. Stimmte das? Wenn ja. Dann musste er etwas wirklich Gutes sagen. Nicht das ihn gleich der Schlag treffen würde. „Ähm …“ Blöder Anfang. Hoffentlich wurde das besser. „ Also, Mars. Bitte beschütze Papa im Kampf. Und… wär toll wenn ich mal n echt großer Feldherr werde.“ Oh ja. Das war gut. Dann viel ihm ein das das zwei Wünsche waren. Aber nur ein Pferd. Was nun? Dann strahlte sein Gesicht als ihm etwas einfiel. „Papa ist wichtiger. Und wenn ich groß bin dann schenk ich dir ein besseres Pferd. So eins hast du noch nicht gesehen.“ Oh ja. Das würde er tun. Ganz sicher. Ganz bestimmt. Voller Freude und Begeisterung schob er langsam die Erde über sein Lieblingspferd. Nun verabschiedete er sich gerne. Er tat es ja für seinen Papa.

  • Der Hengst war vergraben. Geopfert. Traurig sah er noch einmal die Erde an. Dann sah Titus nach oben. Bestimmt würde der tolle Mars gut auf seinen Papa achtgeben. Anders konnte es unmöglich sein. Noch einmal wischte er sich durchs Gesicht


    Noch einmal wiederholte er die Worte im Gedanken und nahm sich fest vor, nicht zu vergessen, Mars ein richtiges Pferd zu opfern. Irgendwann. Ein ganz ein besonderes. Jawohl, das würde er nicht, niemals vergessen!
    Auf leisen Sohlen schlich Titus sich zurück in sein Zimmer. Am folgenden Tag würden die Sklaven sicher ein wenig fluchen. Denn er sah ganz verdächtig nach Badetag aus. Etwas was dem Jungen nichts ausmachte. Denn er liebte das Wasser.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!