Von Ostia aus nutzte man den Wind Richtung Westen und steuerte Sardinia an, dort ließ man die Insel zur rechten Seite und segelte Richtung Süden entlag der sardinischen Küste. In Carales, der Hauptstadt der Insel, wurde ein Stop eingelegt um einen allzu starken Wind auszuweichen und nebenbei die Vorräte aufzufüllen. Als die Winde günstiger wehten, wurde das Schiff wieder in Bewegung gesetzt, Kurs Richtung Hippo Regius, ab dort wollte man entlang der nordafrikanischen Küste segeln.
Die Fahrt selbst war für die Jahreszeit bemerkenswert ruhig. Sieht man von seiner generellen Aversion gegen Wasser ab, hatte der ehemalige Consular und Senator keinen Grund gehabt, sich zu beklagen. Was er auch nicht tat, denn er hatte weit andere Sorgen. Zum einen befanden sich die schwierigsten Gewässer vor der mauretanischen Küste, zum anderen hatte er keine Ahnung über den Verbleib seines Bruders. Materiell hatte er nichts zu befürchten, aus ihm unerklärlichen Gründen stand seine Frau weiter zu ihm und dank des Reichtums seines Schwiegervaters würden sie auch beleibe nicht in Armut leben. Es schmeckte ihm zwar nicht, daß er nun ausgehalten wurde, allerdings konnte er nichts daran ändern. Seine Frau schien seine Gedanken lesen zu können, denn sie meinte eines Abends zu ihm, daß er nun in Ruhe seine Studien fortsetzen und generell nun tun und lassen könne, was er wollte. Ohne den politischen Hickhack. Aber wenn man an diesen Hickhack gewöhnt war und sein Leben darum ausgerichtet hatte, dann nutzten auch noch so gute Zureden wenig.
Doch fürs erste musste er sich ohnehin von der Folter erholen. Abgesehen von den Quetschungen und Prellungen konnte er sein linkes Bein kaum abbiegen und sein Rücken brachte ihn fast um. In der Beziehung war es gut, daß sie auf dem Seeweg reisten und daß sein Sohn seit Carales kränkelte und ihn daher körperlich nicht fordern konnte.