Bubastis ist aufgrund seiner strategisch günstige Lage nahe wichtiger Handels- und Verkehrsrouten im östlichen Nildelta bereits im dritten Jahrtausend vor Christus zu einer herausragenden Stellung unter den ägyptischen Städten gelangt. Auch in griechisch-römischer Zeit war Bubastis noch von großer Bedeutung und fand ihren Platz in der Provinz als eine der vielen freien Poleis.
Besonders hervorzuheben ist der Kult der altägyptischen Göttin Bastet, dessen Zentrum Bubastis ist. Der Kult steht in Zeiten der römischen Hoheit auf seinem Höhepunkt und gilt als der größte Kult im östlichen römischen Reich. Bastet ist die katzenköpfige Tochter des Sonnengottes Re und wird in einem gigantischen Tempel verehrt, der das Stadtbild klar dominiert.
Katzen als Tiere der Bastet sind den Menschen von Bubastis heilig. Ihre Tötung wird aufs Härteste verfolgt und steht unter Todesstrafe. Einzige Ausnahme ist die Tötung zu Opferzwecken. Dabei kauft man eine oder mehrere Katzen bei einem entsprechenden Tempelhändler und lässt sie von einem Priester opfern. Dieser mumifiziert das Opfertier auf die traditionell ägyptische Weise. Der Opfernde bestattet schließlich diese Mumie in einer gesonderten Grabstätte. Den jährlichen Höhepunkt findet der Bastet-Kult im Fest der Bastet, das auch "Schönes Fest der Trunkenheit" genannt wird.
Neben Bastet wird außerdem Agathos Daimon, eine wohlwollende Gottheit, die häufig mit Agathe Tyche genannt wird, in einem eigenen Tempel in Bubastis verehrt.