Oh, so viele schöne Dinge...

  • "Uhi!", kam aus ihr herausgeschossen, ohne irgendwelche Bedeutung zu haben. Dann hatte wohl Axilla einen richtig guten Fang gemacht. Auch wenn Messalina weiterhin die Stellung des jetzigen Mannes nicht zuordnen konnte. Nur dass er sehr erfolgreich und wichtig sein musste. Er einen ritterlichen Posten besetzte und wahrscheinlich am Kaiserhof diente. Nicht jeder Tölpel durfte dort arbeiten, das wusste auch sie. Ihr Vater hatte ihr erzählt, dass die Ritter wichtiger seien als irgendwelche Senatoren, aber sie war noch zu klein und zu unerfahren, um diese politische Komplexibilität zu verstehen. "Mein Pappi arbeitet auch in den Archiven!", sagte sie mit stolzer Brust. Er war nämlich als Scriba in Genua tätig.


    "Oh, das ist ja toll." Auch wenn es ihr lieber gewesen wäre, sie hätte eine Tochter geboren. "Wie heißt er, wie alt?" So alt dürfte er gar nicht sein, denn Axilla sah in den Augen von Messalina gar nicht so alt aus, aber vielleicht hatte sie Methoden ihr Alter gut zu kaschieren. Messalina schminkte sich nicht oder der artiges, sie war von Geburt an wunderschön. Sie meinte sogar von sich, die Schönste der ganzen Familie Decima zu sein. Ein wenig Eitelkeit merkte man ihr schon an, wenn man sie genauer beobachtete und kannte. Messalina fand Axilla auch sehr hübsch, nur nicht so sehr, wie sie sich selbst empfand. Nicht einmal Venus würde es tun. Mit Axilla musste sie sich jedoch nicht schämen, auf den Straßen Roms, zu flanieren.


    In der Zwischenzeit suchte Amanirenas wie verrückt, ihre Domina. Konnte sie aber bisher nicht auffinden. Sie erahnte bereits die Strafe, die sie erhalten werde.


  • “Dann kannst du ihn ja mal genauer fragen, was ein Procurator da so macht“, schlug Axilla freundlich vor. Wenn Messalinas Vater in der Kanzlei in den Archiven arbeitete, musste er ja ihren Mann kennen. Und konnte die Fragen seiner Tochter da sicher beantworten. Und auch sicher in der Art und Weise, wie die Gens Decima es für richtig hielt, ohne dass Axilla da hinterher Ärger bekommen würde.
    “Mein Sohn ist noch sehr klein. Und sein Name lautet Titus Pompeius Atticus.“ Axilla strahlte bei der Verkündigung des Namens ihres Sohnes, so wie sie bei so ziemlich allem strahlte, was ihn betraf. Ihr Sohn war auch einfach nur perfekt für sie, da musste sie lächeln. Es ging gar nicht anders.


    Und das Lächeln blieb auch noch auf ihrem Gesicht, als sie schließlich auch in die Straße einbogen, in der die Casa Decima stand. Auch wenn ihr bei dem Anblick einiger weniger nach Lächeln war. Ein klein wenig Nervosität machte sich da schon in Axilla breit. Sie hoffte nur, dass Decimus Serapio nicht gerade jetzt aus der Tür treten würde. Im Grunde musste sie Messalina ja nur an der Porta abliefern und war damit aus dem Schneider. Es waren ja nur noch ein paar Schritte. “Da vorne ist schon die Casa“, machte Axilla Messalina darauf aufmerksam, in de vagen Hoffnung, dass das Mädchen die restlichen Schritte vielleicht sogar allein gehen würde. Dann würde sich die Gefahr, auf Serapio zu treffen, noch weiter verringern.

  • Der Vorschlag war gut, wenn es nicht einen Haken gehabt hätte. Denn ihr Vater wohnte immer noch in Genua und bis ihm ein Brief erreichen, vor allem ob er je einen Brief bekommen würde. Wäre es doch einfacher gewesen, Axilla hätte Messalina vor Ort aufgeklärt, zumal Messalina sehr ungeduldig sein konnte. Als dann Axilla den Namen ihres Sohnes nannte, musste sie schmunzeln. Ihr Vater hatte auch den gleichen praenomen, okay die Auswahl war auch nicht besonders groß im Gegensatz zu den cognomen. "Das ist aber ein schöner Name für einen Jungen! Auch wenn ich gerne mit meinen kleinen Geschwister spiele. Möchte ich vorerst keine Kinder, ich werde nämlich vielleicht eine Vestalin.", strahlte sie. Einer Vestalin war es verboten Beziehungen zu Männern zu führen, einige ehemalige Vestalinnen verfielen der Lust und wurden anschließend bestraft, nicht in den Kerker gesperrt, - nein, sondern ausgepeitscht und lebendig begraben. Und dieser Umstand war nicht Messalinas Ziel gewesen. Zum anderen war sie viel zu jung, um über Nachwuchs nachzudenken, auch wenn sie bereits heiratsfähig war.


    Die beiden und Malachi borgen ab und da stand nun die Casa Decima, groß und prächtig war sie. Im selben Augenblick stoß Amanirenas wieder zu ihnen, so richtig außer Atem, froh darüber mit ihrer Domina die Casa gemeinsam zu betreten. Weil Messalina in dem Gespräch mit Axilla sehr versunken war und dem volle Konzentration schenkte, sie sowieso nicht sonderlich auf Sklaven achtete und Rücksicht nahm, hatte sie bereits vergessen, dass Amanirenas kurzfristig verschwunden war.


    "Möchtest du vielleicht mit mir hineingehen, etwas essen und trinken?", fragte sie ihr, denn sie wollte unbedingt eine Freundin, egal wie alt auch Axilla war.


  • Vestalin also. Axilla lächelte freundlich. “Oh, das ist wirklich eine große Ehre, Rom und dem Imperator auf diese Weise zu dienen.“ Eine große Ehre, ein Privileg, und nichts, was Axilla jemals freiwillig gewollt hätte. 30 Jahre lang Tempeldienst. 30 Jahre lang keinen Kerl zwischen den Schenkeln, noch nicht einmal einen Kuss, kein heißer Atem im Nacken, keine rauen Hände auf der Haut, keine geflüsterten Lügen, die heiser in ihr Ohr gehaucht wurden... Allein schon der Gedanke daran machte Axilla nervös. Sie war definitiv nicht für Jungfrauenschaft geboren worden, schon gar nicht für einen Zeitraum, bis sie alt und vierzig war. Danach konnte man dann den Rest des Lebens auch noch auf Sex verzichten, denn das wirkliche Leben war dann vorbei. Da halfen auch Liktoren und das Recht, in einem Wagen zu fahren, nichts. Aber das konnte und wollte sie der Kleinen, die ja auch gar keine Ahnung haben konnte, was sie verpasste, nicht sagen.


    Allerdings die Einladung musste sie bei aller Freundlichkeit ganz definitiv abschlagen. Sonst würde der Hausherr der Decimer ihr wohl was anderes abschlagen... so einen Kopf oder so.
    “Nein, tut mir leid, aber ich hab wirklich keine Zeit dafür. Auch wenn es sehr freundlich von dir ist. Aber da solltest du wohl ohnehin besser deinen Vater fragen, ehe du Fremde ins Haus einlädst, sonst schimpft er noch.“ Und wenn nicht der, dann ganz definitiv Seianas Bruder.

  • Ähm, ja. Messalina wusste noch nicht so richtig wie sie die Reaktion zuordnen sollte, denn bisher hatte sie mit den Vestalinnen nichts zu tun gehabt, nicht einmal im Atrium Vestae war sie gewesen, dass was sie wusste, entstammte von ihren Eltern, die sie unterrichten und eben meinten als Vestalin zu dienen, eine besondere Ehre wäre, warum aber blieb ihr weiterhin verborgen. "Ja, ich habe gehört das es eine große Ehre sein soll, hast du den Imperator mal getroffen?", gespannt wartete sie die Antwort ab. Sie selbst kannte ihn nicht, gehört hatte sie ebenso wenig, dass was sie hörte, war nicht gerade positiv. Vor allem soll er fürchterlich fett sein wie ein Schwein. Bei dem Gedanken musste sie kichern, weil sie sich ebenso vorstellte, dass der Imperator sich in Dreck wühlte.


    Dass Axilla keine Zeit hatte, um Messalina in die Casa der Decimer zu folgen, war recht schade. Weil eigentlich hätte sie ihr so viel zeigen wollen, vor allem ihr schönes Zimmer, das Geschmackvoll eingerichtet wurde, nicht von ihr, aber von irgendeinen Innenarchitekten. Der Name schien ihr unwichtiger, vielmehr dass zu sehende war ausschlaggebend. "Das ist schade. Und mein Pappi wohnt doch in Genua!", sagte sie das nicht? "Das Haus gehört Decimus Serapio, meinem Onkel." Eigentlich nicht, aber er war der Hausherr des Anwesen. "Er ist Tribun bei den Prätorianern, nur leider verweilt er außerhalb des Landes. Kennst du ihn?"



    Sim-Off:

    Für alle anderen das Gespräch findet immer noch im April statt, sollte sich nämlich jemand wundern, warum diese alten Gegebenheiten xD.
    @Axilla, du kannst gerne abschließen!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!