Ein Spaziergang in Gedanken

  • Die alte Krankheit machte Flavus immer noch zu schaffen, er war noch immer nicht der alte, wenn man das in seinem Alter sagen konnte. Noch immer fiel es ihm schwer längere Zeit konzentriert zu bleiben, immer noch hatte er auch Probleme damit lange Zeit zu schreiben oder zu lesen. Vieles war geschehen seit er zurückgekehrt war nach Rom, ein neuer Kaiser wurde ernannt und bis heute hatte er es nicht geschafft sich bei Senator Macer erneut zu melden.


    Wie würde es ihm wohl gehen? Flavus wusste es nicht, bisher war es ihm auch nicht möglich den langen Weg durch die Stadt auf sich zu nehmen, dieser kleine Ausflug diente auch dazu zu prüfen wie lange er unterwegs sein konnte, auf dem Forum waren genug Menschen und er hoffte darauf dass ihm jemand auch helfen würde, käme es zum Äußersten. Auch von seiner Familie hatte er sich oft zurückgezogen, mit Seiana hatte er bereits seit Wochen nicht mehr gesprochen, Catus ging er etwas aus dem Weg.


    Man hätte auch sagen können er zoge sich zurück, gezeichnet durch eine lange Krankheit, aber eigentlich war dem nicht so. Aber die lange Abwesenheit hatte Spuren hinterlassen, Flavus war nie richtig informiert, konnte an vielen Gesprächen nicht teilhaben, er musste dringend die Acta besuchen und sich dort einlesen, sollte er endlich die Kraft dazu finden.


    In diesen Gedanken klebend lief er durch das Forum, sah auf zum Himmel und bemerkte dass die Vögerl erneut sehr tief flogen. Das Wetter würde bald wieder drehen, Regen käme auf und die Straßen würden etwas sauberer werden, immerhin hatte ein Regen auch ein Vorteil. Manchmal vermisste er die Landluft.

  • Spaziergänge hatten manchmal etwas tückisches. Flavus erinnerte sich daran dass er etwas zu tun hatte, etwas dass er seit seiner Ankunft in Rom vernachlässigt hatte, etwas dass vielleicht daran schuld sein könnte dass er diese Krankheit hatte, sie konnte eine Warnung sein.
    Lange shcon hatte Flavus keinem Gott mehr geopfert und gerade Fortuna erhielt in Tarraco häufige Opfer. War es der Zorn der Göttin dass ihm dieser Schicksalsschlag ereilte?


    Wie dem auch sei, Morgen würde Flavus den Tempel der Fortuna aufsuchen und ihr ein Opfer bringen, er würde ihr häufiger Opfern und auch die anderen Götter sollten nicht länger vernachlässigt werden. Nein, so etwas durfte einfach nicht länger sein, mit dem Zorn der Götter war nicht zu Spaßen und wenn er erfolgreich sein sollte, dann musste man die Götter auch auf seiner Seite haben. Do ut des, so einfach war das.

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