Wenn man Sklaven ein Gut vollständig überließ, noch dazu in der Wildnis, schien sich deren Gefühl, wie man es einer Herrschaft bequem und komfortabel einrichtete, zu leiden. Dies zumindest war Sextus Eindruck gewesen, als er hier Einzug gehalten hatte. Zunächst einmal hatte er überhaupt beweisen müssen, ein Aurelier zu sein, was im Prinzip ja schlüssig war – wer würde schon jeden Dahergelaufenen in seinem Haus haben wollen – aber nichts desto trotz sehr enervierend. Und dann war der hiesige Lebensstandard weit unter dem, was Sextus aus Rom kannte. Aber immerhin, es waren eigene Sklaven, eigene Verwalter, eigene Güter, ein eigenes Dach mit eigenen Schwertern, die alles im Haus befindliche schützen. Definitiv eine bessere Alternative als ein Gasthaus.
Und so befand sich das Haus auch in einigermaßen repräsentablen Zustand, als ein Besucher dem Hausherrn angekündigt wurde. Und dies wiederum war etwas, mit de er absolut nicht gerechnet hatte. Vor allem nicht, als ihm der Name eben jenes Gastes mitgeteilt wurde. Natürlich ließ Sextus den Mann hereinbitten und empfing ihn in dem, was sich hier im Norden eben so Tablinum nannte.
“Ich hatte eigentlich gedacht, du wärst in Ägypten“, begrüßte er seinen Freund und Zweckverbündeten mit einem kräftigen Handschlag und einer folgenden, einladenden Geste, sich doch zu setzen. In derselben Bewegung aber blickte Sextus offen kritisch an Vala herunter. “Und ich hab dich auch weniger haarig in Erinnerung. Die Provinz bringt wohl den Homo Novus in dir zum aufbegehren.“ Ein bisschen sticheln musste sein.