[Officium] Tribunus Angusticlavius Manius Vibienus Crus



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    Manius Vibienus Crus



    Der Rang des Tribunus Angusticlavius ist der einzige ritterliche Rang im Kommandostab einer Legion, mit 5 Stellen jedoch auch der häufigste. Im Gegensatz zum senatorischen Tribunus Laticlavius sind die ritterlichen Tribunen auch als militärische Befehlshaber geschätzt und leiten eigenständig Abordnungen der Legion bei Sonderaufgaben.


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    Manius Vibienus Crus



    Der Tribun saß über den Wachplänen für die übernächste Woche und blickte nicht auf, als es klopfte. Er musste berücksichtigen, dass nur Teile der Einheit in Mogontiacum verblieben, während der überwiegende Teil Richtung Süden marschieren würde. Die Einteilung stellte daher eine knifflige Angelegenheit dar, zumal bisher nur ausgewählte Centurien mit dem Wachdienst betraut wurden.


    "Jah!", rief er laut und gleichzeitig gestresst. Trotzdem hoffte er, die befüürchtete Unterbrechung würde sich als flüchtige Angelegenheit erweisen.



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    Philogenes trat ein und ging in Grundstellung, grüßte den Tribun und gab eine Meldung ab.


    "Legionarius Caius Ligarius Philogenes, zur Zeit Torwache meldet sich in dienstlicher Angelegenheit Tribun!"


    Er hielt diesem die Tabula hin und verblieb im Stillgestanden. Auf der Tabula war zu lesen.




    Ad
    Tribunus Angusticlavius


    Meldung über besonderes Vorkommnis.
    Es erschienen 2 Männer am Tor, scheinbar Römer, die sich kurz zuvor von 4 Germanen verabschiedet hatten.
    Alle 6 machten einen Eindruck eines vor kurzem überstandenen Kampfes in der Nähe des Castellums.
    Einer der beiden behauptet Verwandter des Legaten zu sein.
    Zeigte Siegelring vor der Wolf trägt aber merkwürdig aussieht.
    Männer festgesetzt, entwaffnet und vorerst in Carcer verbracht
    Kein Wiederstand
    Zeigen merkwürdiges Verhalten, dass wenig auf Patrizier sein schließt.
    Gepaart mit Ausehen dazu entschlossen genannte Maßnahmen zu ergreifen und "Bitten" des Mannes zum Legaten gebracht zu werden in Anbetracht der momentanen Lage nicht entsprochen.
    Erbitte Maßnahmen oder Anweisungen.



    Optio ad Spem
    Titus Calvisius Fabullus

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    Manius Vibienus Crus



    Der Tribun ergab sich in sein Schicksal, legte das Schreibgerät weg und griff nach der Tabula. Seine Stirn runzelte sich beim Lesen, dann blickte er auf.


    "Wie lange bist du im Dienst, Ligarius? Das erste, was ihr im Wachdienst lernt, ist doch nach dem Namen zu fragen. Was soll ich mit dieser Meldung anfangen? Hier steht nichts!" Er schlug mit dem Handrücken auf die Tabula, um seinem Unmut Luft zu verschaffen. Sollte herauskommen, dass die Wachen schlampten, würde letztlich er sich verantworten müssen.


    Er wartete zunächst auf eine Antwort.



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    Manius Vibienus Crus



    "Und wie oft hast du in diesen Jahren bereits Wachdienst gehabt?" Vibienus blickte streng, dann winkte er ab. Er wollte gar keine Antwort auf die Frage haben. "Du überbringst dem wachhabenden Optio, dass er, wenn seine Männer das nächste Mal wieder so eine unvollständige Meldung zu mir bringen, er sich seinen Dienstrang neu erarbeiten kann." Vibienuns lebte nach der Devise, lieber einmal etwas zu laut gebellt als gar nicht. Anschließend befasste er sich mit dem Inhalt der Meldung.


    "So, Lucius Claudius Victor. Wurde überprüft, ob es in der Verwandtschaft des Legaten einen Mann dieses Namens gibt? Ob er im fraglichen Alter sein kann?" Der Tribun stellte die Frage sachlich, der Ausbruch von eben wirkte nicht mehr nach. "Wer war dazu in der Principia nachfragen? Name? Oder soll deine Meldung bei mir diese Nachfrage bezwecken? ICH weiß das nicht." Auszuschließen war nichts, nachdem bereits der Name auf der Meldung fehlte, aber andererseits rechnete der Tribiun nicht damit, denn die Männer mussten sich entweder als gefährlich oder als Lügner erwiesen haben, sonst hätte man sie nicht eingekerkert.


    "Außerdem muss ich noch die Verfehlung wissen, weswegen die beiden Männer in den Carcer gebracht wurden."



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    Ligarius schluckte erneut.


    "Ja..Ja Tribun. Der Optio wollte den Legaten glaube ich nicht mit jeder Kleinigkeit belästigen und hat daher nicht nachgefragt sondern wollte dir die Entscheidung überlassen ob du das für nötig erachtest. Wenn du mir diese Aussage erlaubst. Sie ... öhm er sah nicht aus wie der Legat... also ich meine wie ein Patrizier. Geredet hat er auch nicht so und diese Germanen von denen er sich vorm Tor verabschiedet hat waren auch "komische" Gestalten.... Das alles hat den Optio wohl dazu gebracht die beiden erstmal einzusacken... äh in Verwahrung zu nehmen und dich zu benachrichtigen."

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    Manius Vibienus Crus



    "Grundsätzlich ist es richtig, den Legaten nicht mit jeder Kleinigkeit zu belästigen. Ich wage aber zu bezweifeln, dass die Überprüfung eines Mannes, der sich als Verwandter des Legaten ausgibt und zusätzlich einen passenden Siegelring trägt, als Lappalie gesehen werden kann bzw. vom Legaten als solche angesehen wird."


    In Vibienus machte sich Unruhe breit. Er rieb sich die Stirn und erhob sich vom Platz. Die nachfolgenden Erklärung hörte er sich kopfschüttelnd an, während er - die Augen auf den Boden geheftet - um den Schreibtisch herum trat. Vor Ligarius blieb er stehen.


    "Jetzt sag nicht, ihr habt die Männer, nur weil sie euch komisch vorkamen, festgesetzt." Eigentlich war die Vorstellung zum Heulen, aber auf der anderen Seite fühlte sich der Tribun in die Zeit des Sandkastenspiels zurückversetzt.


    "Wieso, zum Hades, setzt ihr überhaupt Männer fest, die sich ohne Widerstand entwaffnen lassen? Heißt das, die Wachen der Legio II sind nicht in der Lage, zwei Personen, entwaffnet wohlgemerkt, vor dem Tor zurückzuhalten?" Das würde eine deftige Abreibung bei der nächsten Stabsbesprechung geben. Und zwar nicht für die Wachsoldaten, sondern für Vibienus.


    "Anweisung ist folgende: Du gehst zum Legaten und holst die versäumte Nachforschung, den Verwandten betreffend, nach. Gleichzeitig meldest du den Überfall, der sich laut dieser Personen zugetragen haben soll. Ich werde in der Zwischenzeit die Männer aus dem Carcer holen und unter Bewachung in ein freies Zimmer der Principia führen. Alles klar? Wegtreten!"



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    Ligarius dachte folgendes:


    ´Dämliche Offiziere dämliche! Wann hatte der eigentlich das letzte Mal selber am Tor gestanden. Wusste der eigentlich wieviele Typen da jeden Tag ankommen und irgendwas behaupten. Wenn sie die alle nur "festhalten" würden...`


    Sagen tat er aber folgendes:


    "Tribun du warst nicht dabei. Mit den beiden stimmt was ganz sicher nicht. Niemals ist der eine ein Patrizier. Der ist so... vollkommen anders als der Legatus und sein... Gehabe verzeih das Wort ich weiß nicht wie man es besser ausdrücken sollte. Du hättest sehen sollen wie die sich mit den Germanen, die waren bestimmt Aufständische oder Mordbrenner so wie die aussahen, verabschiedet und gesprochen haben. Ich hab unterwegs einen Kameraden getroffen der am Stadttor Dienst gehabt hat. Die meinten die gleichen Vögel wären auch schon bei denen gewesen und hätten da sogar noch Tote... mitgeführt. Also das würde doch kein Römer mit Verstand tun... was würde Tellus dazu sagen wenn wir plötzlich anfangen würden Tote durch die Gegend zu schleppen? Ja und dann die Geschichten die sie erzählt haben als wir sie zum Carcer gebracht haben. Ich hab ja nicht alles mitgekriegt aber das hörte sich... wild an. Würde eher zu einem Veteranen mit 20 Dienstjahren passen als zu einem jungem Patrizier."


    Die folgende Anweisung verstand Ligarius nicht ganz.
    "Ich..Ich soll zum Legaten und ihm melden das Barbaren in der Nähe des Castellums vermeindlich Römer angegriffen haben und ihn dabei fragen ob er einen Verwandten hat der so heißt?"

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    Manius Vibienus Crus



    Mit einer Nachfrage hatte der Tribun nicht gerechnet. Sie ereilte ihn, kurz vor Erreichen der Tür, daher wandte er sich nochmals um. Er befestigte das zweite Ende seines Umhangs an der Schulter, während er sprach.
    "Wie ist dein Hörtest vormals ausgefallen, Miles? Ich erwarte eine Wiederholung und das Ergebnis legst du mir spätestens morgen vor. Und jetzt noch einmal zum mitschreiben: 1. Die versäumte Nachforschung der Verwandtschaft des mysteriösen Unbekannten nachholen. 2. Hinterlässt du einen Hinweis auf den gemeldeten Überfall.
    Die Antwort auf Frage 1 wird ergeben, ob sich der Legat selbst bei seinem Verwandten nach den Einzelheiten des Überfalls erkundigt, oder ob ein Offizier den Mann vernimmt."


    Der Tribun hoffte auf eine reife Hirnleistung des Legionärs und wandte sich wieder ab. An der Tür wartete er, dass der Miles nachkam, denn er wollte sein Officium leer hinterlassen.


    "Und die haben wirklich Tote mit sich geführt?" Der Tribun wollte sich ein Bild von jenen Männern machen, die er aus dem Carcer führen wollte. Er nickte bereitstehenden Wachmännern zu, die ihn begleiteten.



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    ´Scheiße er musste den Hörtest wiederholen und dann das Ergegnis auch noch vorlegen. Oder hatte der Tribun das nicht ernst gemeint...´


    ´Doppelte Scheiße er sollte wirklich zum Legaten gehen....´


    Das mit dem Hinweiß den er hinterlassen sollte hatte er immer noch nicht verstanden aber er würde nun bestimmt nicht mehr nachfragen. Nicht das er nachher noch mehr machen sollte als einen Hörtest.
    Ligarius saltutierte dann schließlich und bellte ein
    "Verstanden Tribun", hinteher.


    Anschließend marschierte er aus dem Officium. Die Nachfrage beantwortet er mit einem
    "Ja das haben die von der Torwache in der Stadt gesagt. Gesehen hab ich sie selber nicht! Es geht aber bestimmt schon durchs Lager... war ja beides nicht unauffällig."

  • Im Vorzimmer des Tribunus Angusticlavius Manius Vibienus Crus, dessen Dienstzeit kurz vor dem Ende stand, machte der Legionär vom Tor Meldung und gab den jungen Petronier ab.


    Ein Scriba stand auf und ging in den hinteren Raum um den Tribun zu holen.

  • Endlich interessierte sich jemand bei der Secunda für seine Beobachtungen. Merkwürdig, sehr merkwürdig. Marcellus hatte damit gerechnet, dass mit Meldung der Ereignisse sofort eine Truppe ausrücken würde um die Germanen platt zu machen. Aber irgendwie schienen alle bei der Secunda zuviel Zeit zu haben. Keiner zeigte in irgendeiner Form Eile an. Sehr merkwürdig. Andererseits wenn niemand Eile verspürte bei der glorreichen Secunda, dann hatten die Legionäre wirklich Zeit. Das Auftreten von einer Horde Germanen schien die Miles nicht sonderlich zu beunruhigen. Der junge Marcellus dachte sich hier besonders aufzupassen. Vermutlich würde er noch eine ganze Menge über die militärischen Umgangsformen und Taktik kernen.

  • "Ich heiße Titus Petronius Marcellus ich möchte dich informieren dass ich eine Horde Germanen auf unserer Seite des Rhenus gesehen habe. Sie waren bewaffnet und machten einen sehr entschlossenen Eindruck. Eine Besonderheit gab es allerdings ihr Anführer war eine großgewachsene Frau die sehr gefährlich wirkte und mit einem langen Schwert anscheinend gut zurecht kam. Die Germanen verhielten sich ihr gegenüber sehr respektvoll."
    Kaum war der Tribun eingetreten prasselte Marcellus schon los ohne auf die an ihn gerichtete Frage zu hören. Man merkte dem jungen Petronier die Anspannung an die er bisher noch unterdrücken konnte. Vor allem da Norwiga ihn auch noch geküsst hatte. Dies würde er allerdings lieber für sich behalten und auch das er vor ihrem Schwert gestanden hatte. Rom musste nicht alles wissen.

  • Marcellus merkte dem verstörten Gesichtsausdruck des Tribun an, dass er leicht irritiert war. So versuchte er sich zu beruhigen und eine vernünftige Information abzugeben.
    "Entschuldige mein ungebührliches Verhalten ich bin immer noch sehr aufgeregt über das was ich beobachtet habe. Ich hatte heute meinen freien Tag und bin auf meiner Laufstrecke unterwegs gewesen. Über die Hafenanlagen der Classis lief ich Richtung Norden und gelangte an eine durch Gestrüpp belegte Stelle. Dort ließ ich mich nieder. Als ich so pausierte körte ich Geräusche und sah eine Germanin mit rötlichen Haaren, schulterlangen Haaren, die gerade ein großes Schwert schärfte. Eine Frau mit Schwert habe ich noch nie gesehen und so beobachtete ich aus meinem Versteck heraus die Frau. Als sie sich am Rhenus erfrischte trat eine Gruppe von Germanen aus westlicher Richtung kommend zum Lagerplatz der Frau. Sie wurde sehr respektvoll von ihnen behandelt und schien die Anführerin zu sein. Ihr Name war Norwiga, das war das einzige was ich verstehen konnte. Sie zogen dann gemeinsam Richtung Westen ab. Kurz danach kam eine weitere Gruppe von bewaffneten Germanen über den Rhenus und folgte der der ersten Gruppe. Insgesamt waren es um die 20 Krieger. Ich eilte sobald es möglich war sofort zur Secunda um diese Meldung zu überbringen. Danach werde ich die Nachricht meinem Onkel melden."


    Marcellus war stolz darauf alles wichtige mitgeteilt zu haben und seine persönlichen Erlebnisse aussen vor zu lassen. Nun würde ischerlich gleich die gesamte Legion aufmarschieren die Germanen erledigen.

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    Manius Vibienus Crus


    Aufmerksam hörte der Tribun zu. Er war schon länger hier und wusste, dass Frauen bei den Germanen ein anderes Ansehen hatten als zu Hause in Rom - dass so ein kleiner Trupp aber unbemerkt den Rhenus überquerte, war doch bedenklich. Denn man machte sich wohl kaum die Mühe, den fast drei Stadien breiten Fluss mit starker Strömung nicht über eine Brücke zu überqueren.
    "Das klingt verdächtig - ich denke, wir sollten eine Patrouille hinschicken." Er sah kurz auf eine der Tabulae, dann seufzte er und holte seinen Adjutanten herein. "Quintus, wer hat heute Bereitschaft?"
    "Die Centuria des Helvetius, Tribun!" erwiderte der junge Soldat und Vibienus nickte. "Schick den jungen Mann zu ihm - Helvetius soll 'ne Patrouille losschicken, die sich das ganze ansieht! Nicht, dass es eine böse Überraschung gibt..."
    Damit war die Sache für den Tribun erledigt und der Adjutant führte den aufgeregten Petronier zur nächsten Stelle.




  • Centurio Spurius Siculus Celer betrat nach kurzem Klopfen das Officium des Stabsoffiziers, der unter anderem für seine Cohors zuständig war. Nachdem er drei neue Tirones für seine Centuria zugeteilt bekommen hatte, waren seine Möglichkeiten langsam ausgereizt. Er hatte einen ganzen Haufen Tirones bekommen in den letzten Wochen und ihm fehlte ein zusätzlicher Optio für die Ausbildung. Den wollte er jetzt erbitten.


    "Tribunus Angusticlavius Vibienus", grüßte der Centurio und salutierte zackig vor dem Stabsoffizier. "Bitte um Erlaubnis ein Beförderungsgesuch vorbringen zu dürfen."

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