Tablinium | Kriegsrat

  • Felix betrat, dicht gefolgt von Macro, das Tablinium. Er ließ sich auf einem der Stühle nieder und gab anschließend Befehle an den Custus Corporis:

    "Stell die übrigen Stühle in einem Kreis auf und schließe anschließend die Tür. Lass nur Linos und Anaxander ein."


    Danach verfiel er zunächst in Schweigen und zerbrach sich wieder den Kopf, was nun am besten zu tun war, um seiner schrecklichen Lage zu entrinnen.

  • Gerade hatte ich mich im Garten auf einer Steinbank niedergelassen, als auch schon Anax vor mir auftauchte. Ich hatte den Eindruck er war unterwegs um mich zu suchen und so war es auch.
    Im Auftrage von Felix holte er mich. Während ich ihm folgte stellte ich fest wieder einmal hatte mich mein Gefühl nicht getäuscht und ich war davon überzeugt es würde noch unangenehm werden. Gleich hinter Anaxander betrat ich den Raum.
    Fragend schaute ich zu Macro und dann zu Felix. "Du hast mich rufen lassen junger Herr."

  • Für Macro ging alles zu schnell. Linos dazuzuholen, hatte er selbst vorgeschlagen, ins Tablinum umziehen, dem konnte er noch folgen, aber dann hagelte es weitere Anweisungen, mal für ihn, mal für Anax, sodass dem Hünen der Kopf schwirrte. Immerhin verstand er rechtzeitig, dass nicht er Linos holen, dafür aber Stühle aufstellen sollte.


    Er gab sich Mühe, annähernd einen Kreis zu bauen, während er überlegte, wie das Türschließen gemeint war. Bevor er zu einem Ergebnis kam, traf Linos ein. Macro erwiderte seinen Blick und sagte entschuldigend: "Ähm, ist alles anders gekommen."


    Dann ging er zur Tür, sah sie ratlos an, drehte sich um und fragte: "Die Tür von innen oder von außen schließen?"

  • Felix sah auf als Anaxander und Linos den Raum betraten. Sie waren schneller wieder da gewesen als er angenommen hatte


    "Von innen Macro, wenn du sie von außen schließt würdest du ja draußen bleiben müssen, oder?"
    der Claudier schmunzelte, es war wohl wirklich besser gewesen Linos hinzuzuziehen. Macro war offenbar grade ein wenig auf den Kopf gefallen....


    "Ich habe dich auf Anraten von Macro rufen lassen, Linos."


    der Claudier deutete auf einen der Stühle ihm gegenüber und wies Anaxander an sich auf den Stuhl direkt daneben zu setzen.


    "Er sagte, dass du der gescheitere von euch beiden bist und dass du außerdem eventuell sogar weißt, wie Menecrates sich in der jetzigen Situation verhalten hätte. Außerdem denken sowohl er als auch ich, dass äußerste Eile geboten ist."

  • Die Aussage von Felix über Macro machte mich in dem Augenblick wo ich sie hörte, richtig wütend. Er kannte Macro nicht, wie konnte er sich erlauben so über ihn zu urteilen. Unser Sklavendasein hatte ich in diesem Augenblick mal wieder außer acht gelassen. „Wenn dem so ist, dann ist mein Freund Macro doch nicht so dumm, denn er hat die Situation doch schnell analysiert. Wovon auch immer die Rede ist. Er hält sich nur an das was unser Herr uns aufgetragen hat.“ Ziemlich bissig kam meine Antwort.
    Erst dann sah ich auf die Stühle, nahm zögernd mit einem „Danke“ Platz. Jetzt spürte ich, trotz meiner Neugier, wieder das gleiche Unwohlsein wie am Tage vorher.

  • Felix Gesichtszüge wurden hart, auch wenn Linos der Scriba Personalis seines Großvaters war so blieb er dennoch ein gewöhnlicher Sklave mit dem der Claudier tun und lassen konnte wie ihm beliebte.


    "Ich denke ich bin derjenige, der zu entscheiden hat, ob ein Sklave dumm oder nicht dumm ist. Vergiss deine Stellung nicht Linos ! Menecrates wird dir wohl kaum aufgetragen haben, dich mit mir anzulegen und er wird ebenso wenig festgelegt haben, von welcher Seite man Türen zu schließen hat, wenn ich von von vornherein gesagt hatte, dass Macro bei diesem Gespräch anwesend sein soll."


    Felix sah Linos ein paar Augenblicke scharf an, dann wandte er seinen Blick ab und wartete bis auch Macro seinen Platz eingenommen hatte.

  • Die Nachfrage wegen der Tür fiel zu Macros Erleichterung nicht auf Unverständnis. Er schloss die Tür von innen und lauschte dem Dialog zwischen seinem Freund Linos und dem Herrn Felix. Dabei blickte er die beiden abwechselnd an. Als Felix Linos als den gescheiteren von ihnen bezeichnete, musste Macro schlucken. Natürlich, das entsprach der Wahrheit, es aber so zu hören, tat weh. Macro wollte doch nur Linos hervorheben, aber nicht sich selbst als dumm hinstellen. Auch wenn er zugeben musste, von der augenblicklichen Situation überfordert zu sein.
    Linos protestierte seinetwegen. Er benutzte Worte, die Macro so nie zu einem der Herren gesagt hätte, was ihm einerseits Respekt abrang, aber andererseits auch Sorge bereitete. Als sich Macro setzte, womit er sich beeilte, fühlte er sich wieder einmal unwohl, denn die Stimmung eignete sich nicht gut, um eine verzwickte Situation bestmöglich und schnell zu bereinigen.


    Abwarten, mehr ging ohnehin nicht.

  • Felix wartete noch einen Augenblick ab, er schien Linos aber soweit eingeschüchtert zu haben, dass jener sich nicht mehr traute etwas zu sagen. Zufrieden lehnte sich der Claudier in seinem Stuhl zurück und begann zu erzählen.


    "Also, wie bereits gesagt, habe ich dich und Anaxander auf Anraten von Macro hinzugezogen. Er hatte mir Menecrates Brief ausgehändigt, auch wenn ich noch immer nicht verstehe, warum das nciht schon gestern getan worden ist, aber wie auch immer..... Als ich den Brief gelesen hatte, bat mich Macro um Unterstützung bezüglich eines Treffens mit einem Iulier, der sowohl Klient meines Großvaters, als auch Angehöriger der Prätorianer ist."


    Felix richtete seinen Blick erneut auf Linos


    "Ich denke bis hierhin war das ganze auch soweit zwischen Macro und dir abgesrpochen, er selbst hat ja gesagt, dass du der Drahtzieher eurer Unternehmungen bist und dass es ebenfalls du bist, der von Menecrates genauere Instruktionen erhalten hat. So habe ich das jedenfalls verstanden."


    Dieses Mal nahm Felix kein Blatt vor den Mund, er hatte keine Lust auf ein Spiel voller Geheimnistuerei mit den beiden Sklaven wie am Abend zuvor. Es galt Klartext zu sprechen, oder es ganz sein zu lassen.


    "Die momentane Lage jedoch macht es mir unmöglich, ein Treffen mit dem Iulier zu arrangieren, eben darum sitzen wir jetzt hier."

  • Die Art wie Felix sich hinsetzte, ließ mich vermuten er war zufrieden mit sich. Ich war es auch, trotz meines unguten Gefühls, welches auch eher die Anwesenheit von Anax betraf.
    Felix konnte vertrauen wem er wollte, doch konnte er nicht bestimmen wem ich vertrauen konnte.
    Ich hatte nichts gegen Anaxander, denn ich kannte ihn im Grunde nicht. Die kurze Zeit, die wir gemeinsam in der Küche verbracht hatten, reichte mir nicht für einen Vertrauensaufbau. Hinzu kam noch die Neugierde.
    Er kannte Menecrates nicht und mich auch nicht, bis zu meinem Eintreffen in Rom. Trotzdem war er wahnsinnig interessiert daran, zu erfahren was meine Anwesenheit hier betraf.
    Nein nicht so und nicht mit mir, dass war meine Haltung vorerst, zumal Macro und mir nicht die Gelegenheit gegeben wurde uns vor diesem merkwürdigen Treffen zu beraten.


    Trotz meiner schlechten Stimmung hörte ich aufmerksam zu und erfuhr kaum etwas neues, außer, dass wir uns nicht mit Menecrates Klienten treffen könnten, warum auch immer.
    „Aha, dann wäre es das mit unserem Aufenthalt in Rom also gewesen“, kam nur ein kurzer Kommentar von mir, bevor ich mich an Macro wandte: „Dann können wir wohl Morgen zurück nach Germanien.“

  • Anax hatte ein flaues Gefühl in der Magenregion. Die Situation hier ähnelte beinahe einem Kriegsrat oder besser dem, was sich der Grieche unter einem Kriegrat vorstellte. Alle wirkten sehr angespannt, der Umgangston schien nicht besonders freundlich, sondern eher gereizt und im Prinzip fehlte nur noch, dass der Feind (in diesem Fall wohl irgendwelche Handlanger des Vesculariers) unmittelbar vor dem Angriff stünde.
    Insbesondere Felix und Linos schienen nicht ganz so gut miteinander klar zu kommen, aus welchen Gründen auch immer. Wahrscheinlich wollten sie beide gleichermaßen den Claudius Menecrates beeindrucken, indem sie dessen Kopf hier in Rom wären. Felix war schließlich dessen Enkel und Linos der griechische Scirba personalis des Menecrates. Und dass besonders die Griechen manchmal sehr eigen in diesen Dingen waren, wusste Anax nur zu gut - er war ja selbst ein Grieche.


    So fühlte sich Anaxander ein bisschen zwischen den Stühlen sitzend und dazu aufgefordert etwas zu vermitteln. Gibt es denn keine Alternativen dazu? wandte er sich an Linos. Dessen Reaktion hörte sich doch eher nach Trotz an. Vielleicht.. Anax ging kurz in sich. Naja, ich weis ja nicht, was sich dein Großvater für Informationen erhofft. sprach er dann zu Felix. Solche militärischer Natur könnte man vielleicht auch von einem anderen Klient bei den Praetorianern oder Urbanern bekommen, sofern Menecrates dort noch weitere Klienten hätte. Besondere Informationen über den Vescularier könnte man auch versuchen über das Sklaven-Personal Salinators zu bekommen.
    Immernoch bei Felix fügte er hinzu: Was spricht eigentlich noch gegen ein Treffen mit diesem Klient, außer dass er bei den Praetorianern ist? Dein Großvater wird doch niemandem sein Patronat gewährt haben, der keine Funken Ehre besitzt, oder? Die Frage war natürlich rhetorisch gemeint. Zudem.. Anax schaute zu Boden und sammelte Mut. Meinst du nicht, dass die Handlanger des Vesculariers hier eh bald wieder aufschlagen werden, jetzt, nachdem dein Großvater zur Proskription ausgeschrieben worden ist? Jetzt ist es vielleicht noch möglich zeitnah diesen Iulius zu sprechen und dann aus Rom zu verschwinden. Anaxanders Blick klebte noch immer am Boden. Innerlich machte er sich bereits auf ein Donnerwetter gefasst.


    Sim-Off:

    FELIX: Danke fürs Mitschleifen. :dafuer:

  • "Es spricht eben die Tatsache dagegen, dass er bei den Prätorianern ist! Wie ich Macro eben schon erzählt habe ist Menecrates zum Hochverräter proklamiert worden. Sein gesamtes Hab un Gut, also unter anderem diese Villa, wurden zu Staatseigentum erklärt und ich denke es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Prätorianer erneut hier an der Tür stehen werden. Im Gegensatz zum letzten Mal denke ich jedoch nicht, dass ich sie einfach abwimmeln und loswerden kann."


    er holte kurz Luft und sprach dann einen nach dem anderen anschauend weiter...


    "Ich für meinen Teil habe keine Lust in die Carcer der Castra Pretoria geworfen zu werden. Eben das würden die Prätorianer meiner Meinung nach mit einem Verwandten eines gegen ihren Kaisers agierenden Legionslegaten tun, oder irre ich mich da? Dasselbe gilt für euch, nur dass mit eurem Leben deutlich schonungsloser umgegangen werden würde. Ich denke es wäre überaus gefährlich einen Prätorianer aufzusuchen, der weiß wer ich bin und von dem keiner von uns weiß, dass er unter diesen Umständen noch immer treu zu Menecrates steht. Es sind die Iulier, die bisher am meisten von der Thronbesteigung Salinators profitiert haben. Sie gehen im Kaiserpalast ein und aus. Denkt ihr wirklich wir sollten einem von ihnen trauen? Und selbst wenn, welche Informationen könnte dieser Iulier von der Kaisergarde geben? Sind sie dieses Risiko wert?"


    Die letzten Sätze richtete Felix insbesondere an Linos. Der musste den Iulier schließlich kennen und der Grieche war es auch, der wusste nach was er den Mann fragen sollte.


    "Ich denke im Moment ist es weitaus wichtiger zu überlegen, wie wir jetzt vorgehen sollten. Das sollten wir aber schnell tun, vielleicht steht euer Iulier von selbst ja schon in wenigen Minuten vor der Porta. Dann aber vermutlich mit 30 anderen Gardisten im Schlepptau..."

  • „Ich danke für die Informationen zum Stand der aktuelle Lage.
    Das Lucius Iulius Antoninus zu den Prätorianern gehört war uns allen bekannt. Ich würde sagen wir machen uns gleich auf den Wege nach Germanien. Mit wir meine ich mich und vermute auch Macro, doch darüber kann ich nicht entscheiden. Es ist seine Angelegenheit. Hier lange rum sitzen und planen ist vertane Zeit. Mein erstes Ziel ist, zuerst einmal vor die Tore Roms zu gelangen.“
    Was jetzt Felix unternahm oder was mit den anderen Sklaven geschah war Felix Sache. Macro und ich wir mussten weg, so schnell wie möglich uns hier zu finden könnte für Menecrates und Felix noch mehr zum Schaden sein. Nachdem ich zu dieser Überlegung kam, sprach ich es laut aus. „Wenn Macro und ich hier gefunden werden, so ist dies zum Schaden für alle. Deshalb sollten wir augenblicklich aufbrechen.“

  • Felix war überrascht, dass der Sklave derart schnell eine Entscheidung traf. Recht hatte er im Grunde mit dem was er sagte; wenn Linos und Macro hier gefunden würden, wäre das niemandem von Nutzen.


    "Im Grunde stimme ich dir zu, aber selbst wenn man euch hier fände, wärt ihr für die Prätorianer lediglich 2 von vielen anderen Sklaven. Dass ihr im Auftrag meines Großvaters hier seid weiß niemand anderes."


    Das schien für Felix soweit zumindest der Fall zu sein. Die beiden Sklaven hatten sich ja auch ohne Bedenken in Rom bewegt. Das hätten sie wohl kaum getan, wenn sie gefürchtet hätte, von jemanden als Menecrates Leibsklaven erkannt zu werden.


    "Viel wichtiger ist daher die Frage, wie wir die wertvollsten Güter des Hausrates und mich selbst außerhalb die Mauern schaffen. In diesem Punkt stimme ich dir also nicht zu. Niemand wird diese Villa verlassen, bevor das nicht geklärt ist. Ich kann und darf nicht zulassen, dass die in diesem Haus gesammelten Schriften und Wertgegenstände in die Hände des Vesculariers fallen, beziehungsweise von ihm in alle Welt verschenkt werden. Wir müssen so viel dieses Hausrates mitnehmen, oder es zumindest so verstecken, dass es wenn wir zurückkehren noch immer den Claudiern gehört."


    Ganz nebenbei hatte Felix also gerade beschlossen, Rom ebenfalls zu verlassen...

  • Weder gab es eine Gelegenheit, sich in das Gespräch einzubringen, noch wusste Macro, was er beitragen sollte. Das Gespräch nahm an Schärfe zu, dann aber kippte die Stimmung. Linos entschied sich für die Rückreise, ohne zu zögern. War Macro bisher unschlüssig gewesen, das Auftreten seines Freundes nahm ihm die letzten Zweifel. Roms Pflaster gaukelte ihnen nur Sicherheit vor und niemand konnte sagen, ob sie nicht längst die schlafenden Hunde geweckt hatten.


    "Ich komme mit, ist doch klar", bekundete er hastig. Unruhe breitete sich in ihm aus. Er rutschte auf dem Stuhl nach vorn, als Felix zwar zum gleichen Schluss wie Linos kam, aber anders vorgehen wollte. Immer diese Uneinigkeit. Macro fuhr sich über den Kopf, dann blickte er zu Linos.


    "Ich bin für verstecken. Wir fallen auf, wenn wir wie die Packesel Rom verlassen wollen. Ein paar Schriftrollen, Eigentumsurkunden oder so, das geht. Oder was meinst du?" Linos wusste immer am besten, was zu machen war. Hinzu kam, dass Macro nicht im Mindesten einschätzen konnte, über was für wertvolle Güter sie überhaupt sprachen.

  • “Am Besten ziehen wir mit einem Karren, auf welchem sich alle Wertgegenstände befinden, durch die Stadt, ”, kam ziemlich bissig von mir. Mein Gott was wollte er denn noch alles machen bevor er floh. Mit den Schriftstücken leuchtete mir ja ein, doch was sollte wichtiges für die Prätorianer hier sein? Zum einem war Menecrates unschuldig und selbst wenn er schuldig wäre, würde er keine Notizen zu dem Thema machen, geschweige denn diese aufbewahren. Mein Gott dachten sie denn er wäre so einfältig.
    Dann folgte noch der Satz, von wegen Felix außerhalb der Mauern schaffen. Der sollte gefälligst die Beine bewegen oder dachte er, Macro würde ihn huckepack tragen.
    Wertvolle Stücke schützend verstecken, war ein hartes, langwieriges unterfangen in diesem Haushalt. Nicht nur das sicher Verpacken, wie auch das sichere Versteck war wichtig und zum Schluss war es eine Vertrauensfrage. Jeder der darüber etwas wusste konnte es für sich nutzen. Nicht nur verraten sondern auch verkaufen.
    Aber wir hatten ja alle Zeit der Welt.
    Macro und ich waren ja auch vollkommen unbekannt. Besonders seit der Zeit bei der Menecrates als Aedils Curulis tätig war und wir ihn auf Schritt und Tritt begleiteten.
    Ich, so manch ein Haus in Rom, in seinem Auftrag besuchen musste.
    Plötzlich musste ich trotz der ernsten Situation lachen. Mir war eingefallen, wie es war, als Menecrates und ich von der Palastwache verhaftet wurden, nur weil ich mich mit denen anlegen wollte.
    Doch der Herr Felix dachte ja, er wäre nur bekannt und wichtig. Interessant war er nur, durch den Umstand, dass er in der Villa wohnte.
    Mich würden sie nicht bekommen, wenn dann höchstens weil ich einen Fehler machte.
    Na dann sollte er mal planen, etwas selbstgefällig setzte ich mich bequemer auf den Stuhl und schaute in die Runde.

  • Felix missfiel mehr und mehr die Art wie Linos mit ihm sprach. Der Mann vergaß sich schon wieder und sprach in einem Ton mit seinem Herrn den Felix unter normalen Umständen sofort bestraft hätte.


    Aber Felix war sich im klaren, dass das keine normalen Umstände waren, in denen er sich momentan befand.


    "Wie ich bereits sagte," kam es nun in sehr harrschem und klar befehlendem Tonfall von Felix "wird niemand dieses Haus verlassen, bevor wir die wertvollsten Stücke in Sicherheit gebracht haben."


    er fixierte Linos und sah den Sklaven abfällig und herabwürdigend an. Felix ließ den Griechen seine Stellung spüren, auf dass ihm endlich klar wurde, wo er stand und was er war.


    "Also ist es in eurem und meinem Interesse nachzudenken. Einen Teil der Wertsachen können wir in der Kammer unter dem Becken im Atrium verstecken. Den Raum hatte ich bereits für den Fall eines weiteren Prätorianerbesuches präparieren lassen und er hätte mir als als Versteck gedient. Ich denke bis zur Rückkehr von Menec oder mir nach Rom sollten die größten Sachen dort relativ sicher sein."


    Das Verstecken der Habseligkeiten der Claudier war zwar die eine Aufgabe, die weitaus schwierige sah Quintus aber trotz allem im Verlassen der Stadt.


    "Viel mehr Kopfzerbrechen bereitet mir jedoch die Flucht aus Rom. Man kommt zwar relativ einfach in die Stadt, aber wenn ich mich nicht irre kontrolliert die Stadtwache noch immer jeden, der versucht die Stadt zu verlassen. Wie kommen wir an denen vorbei, hast du eine Idee Anaxander?"

  • Macro wusste Linos‘ Reaktion nicht abschließend zu bewerten. Das Rauskarren von Wertgegenständen fiel aus, dazu hatte er sich geäußert.
    "Also bist du auch für verstecken?", fragte Macro sicherheitshalber nach. "Von was für Wertgegenständen sprechen wir überhaupt?" Er wandte sich an Felix. "Doch nicht von Vasen, Bildern und so was, oder doch?" Die Villa stand voll von ausgesuchten Stücken. Sie in einen Raum oder gar nur in einer Kammer zu verstecken, konnte er sich nicht vorstellen. Und wer wählte aus? Aber bestimmt lag er in seiner Vermutung falsch und mit Wertgegenständen waren nur Besonderheiten, vielleicht Schätze oder Schmuck gemeint. Dann aber tat sich die nächste Frage auf. Wie Rom verlassen?


    "Ziemlich praktisch wäre in diesem Fall ein ergebener Prätorianer, aber ich sehe ein, dass wir mit dem Feuer spielen, würden wir den Klienten kontaktieren. Wie haben denn die anderen Patrizier Rom verlassen können?"
    Macro sah erwartungsvoll Felix an und fügte hinzu: "Ich und Linos, wir könnten vielleicht durchrutschen, wenn wir uns wieder für Landstreicher ausgeben. Ich fürchte, egal was wir anstellen, diesen Aufzug wirst du ebenfalls anlegen müssen."

  • Die Flucht war also beschlossene Sache. Das hatte Felix klar und deutlich geäußert. Und auch dass der Iulier nicht aufgesucht werden sollte. Anaxander nahm diese Punkte nun also als gegeben hin, denn zum Diskutieren war dies hier eindeutig die falsche Situation. Dann aber schlug in Felix auf voller Länge der Patrizier durch, der wahrscheinlich am liebsten jede einzelne Fliese der Villa gerettet hätte. Also ich denke, dass wir vor allem die wichtigsten Urkunden und Dokumente in Sicherheit bringen sollten. Wenn alles vorbei ist und wir hoffentlich wieder unbeschadet hierher zurück gekehrt sind, dann werden es nämlich wahrscheinlich diese Sachen sein, die euch Dabei sah er Felix an. den größten Teil eures Besitzes wieder bringen. Denn so konnte man ja beweisen, dass viele Sachen den Claudiern gehörten, die in der Zwischenzeit vielleicht vom Vescularier an dessen Schoßhunde verteilt werden würden.
    Letztlich sind viele Dinge auch ersetzbar und was einzigartig ist, das wird wohl eher verschenkt werden, sodass man es mittels Belege wiederbeschaffen können sollte. versuchte Anax in ruhigem und beschwichtigendem Ton noch eins nachzusetzen. Wenn jeder Eile mahnte, könnte man nicht erst noch Möbelpacker organisieren - gelinde gesagt.


    Dann wurde das Problem des außer Stadt kommens angesprochen und Anax sogar explizit nach seiner Meinung gefragt. Das Problem bei der Landstreicher-Nummer ist, dass man ein Patrizier-Gesicht in der Regel gut erkennt. Und das nicht nur, weil man davon ausgehen kann, dass entsprechende Beschreibungen an die Wachen gegeben worden sein werden. An dieser Stelle wären im wahrsten Sinne des Wortes ein paar Leichen im Keller nicht ganz unnütz. Aber die gab es hier leider nicht. Die hätte man gerochen. Andererseits kommt mir spontan keine bessere Idee. Hoffentlich war sich Felix neben lausiger Kleidung auch für ein bisschen Dreck im Gesicht nicht zu schade - immerhin würde es vor allem um sein Leben gehen. Und es ist wahrscheinlich auch besser, wenn wir zu zweit aus der Stadt fliehen und uns erst außerhalb dann wieder treffen. Das erregt weniger verdacht. Andernfalls könnte man sich ja auch gleich ein Schild um den Hals hängen mit der großen Aufschrift "Flüchtling".


    Wohin wollen wir überhaupt gehen? Ihr zieht sicherlich wieder in den Norden? erkundigte sich Anax. Dabei blickte er nur kurz zu Linos und Macro, denn diese zweite Frage schien ihm eindeutig bejaht zu werden. Alles andere wäre mehr als überraschend. Fragend blickte er also nun seinen Dominus an. Wollte er auch zu seinem Großvater oder hätte er ein anderes Ziel?

  • Bewusst gelangweilt schaute ich von einem zum anderen, während jeder seine Meinung kundtat. Da Anax zuletzt uns, Macro und mich ansprach, nickte ich nur. Wozu es nochmals sagen, ich wollte nach Germanien. Ich wollte zu Menecrates.
    Meine Blase drückte, ich war es leid in dem quadratischen Kreis zu sitzen. Es war Zeit das ich mit Macro redete und das alleine. Die Frage war wie. Wenn ich jetzt aufstand und raus ging, mit der Entschuldigung Wasser lassen zu müssen, würde Macro bestimmt nicht mit kommen. Eine andere Idee musste her.


    Doch meine Gedanken kehrten zu Felix zurück, was wollte er von uns? Er wollte doch Herr sein, war stolz ein Römer zu sein, dann sollte er seine Flucht gefälligst selber planen. Nachher ging etwas schief und dann hätten wir Sklaven wieder die Schuld.


    Es war nicht mehr zum aushalten ich musste einfach raus. „Entschuldigung“, kam von mir. Gleichzeitig sprang ich auf, rannte fast gegen Anaxander der in meiner Laufrichtung saß, rannte auf dem Gang, fiel mit viel Lärm über eine Vase und schrie entsetzlich auf.

  • Macro erhoffte sich Antworten von Linos, denn außer dem offensichtlich spöttischen Vorschlag, mit einem beladenen Karren durch Rom zu ziehen, kam nichts mehr. Fast baten seine Augen um einen Vorschlag, oder wenigstens um die Bestätigung oder Ablehnung zu der Idee von Felix, sich verstecken zu wollen. Aber vergebens. Linos setzte sich wie jemand zurecht, dessen Ausführungen hinter ihm lagen. Anaxanders Meinung lenkte Macro zwar für Minuten ab, voran brachte sie ihn aber nicht. Er blickte zwischen Anax und Linos hin und her, dann bemerkte er, wie Linos unruhig wurde. Er beobachtete den Freund, konnte sich aber keinen Reim auf dessen Unruhe machen.
    Plötzlich bat Linos um Entschuldigung und rannte hinaus. "Ist ihm schlecht?", fragte Macro, bevor er aufstand, um neugierig den Kopf aus der Zimmertür zu stecken.
    "Was machst du denn?", rief er. "Du kannst mich doch hier nicht alleine lassen. Oder willst du dich schon jetzt verstecken?" Macro hoffte, dass Linos sein Schweigen brach, denn ohne Erklärung wäre er ratlos und verloren.

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