Der Reisewagen rumpelte und pumpelte die aus großen Steinen bestehende Straße entlang. Wie hie es so schön. Alle Wege führen nach Rom - und so auch mein Weg, der mich von Pisae nach Rom, zu meinem Vater, führte.
Ich fühlte mich nur noch zerschlagen und hatte das Gefühl, mein ganzer Körper würde aus blauen und grünen Flecken bestehen.
Ich schloß meine Augen und lehnte mich in die Sitze zurück, nur um fast sofort wieder aufzustöhnen, als wir durch ein Schlagloch fuhren.
Wie froh wäre ich, wenn diese Tortur endlich Enden würde.
Meine Gedanken schweiften ab - wie es wohl wäre ein Vogel zu sein?
Ja, was wäre wenn ich ein Vogel wäre. Ich könnte hoch am Himmel fliegen - leicht und schwerelos dahingleiten. Über den Wolken die Freiheit geniessen, den Göttern nahe sein.
Würde mein Blick nach unten schweifen, würde ich ein Land erkennen in Form eines Stiefels - umringt von azurblauem Wasser, daliegend wie ein Kleinod.
Im Norden die Massiven Alpen - ein Albtraum sie zu überwinden. Im Süden - endlose Sandstrände, aber auch Olivenhaine und Weinhänge, die zum Verweilen einladen.
Da ich jedoch kein Vogel war - erblickte mein Auge den Staub der Handelskarawanen, die neben Gütern wie Wein, Fisch und Olivenöl auch Sklaven mit sich führten. Stationen an denen das Pferd ausgetauscht wurde und man sich in der Garküche eine Kleinigkeit zu essen besorgen konnte.
Zwischendurch waren die Kreuze aufgestellt, an denen Verbrecher für ihre Übeltaten zu büßen hatten.
Wie viele Tage wir schon in der Kutsche verbrachten, konnte ich nicht sagen. Doch jeder Tag länger schien mir einer zuviel. Ich wollte endlich die pulsierende Stadt Rom erleben. Den Tiber sehen, indem Romulus und Remus ertränkt werden sollten und dann von dem Gott Tiberinus errettet worden sind, um Rom die schönste und mächtigste Stadt der Welt zu erbauen.