Kleine Absprachen und Vorbereitungen

  • “Oh, Iunia! Du siehst großartig aus, lass dich ansehen!“ Axilla hatte ihre ehemalige Nachbarin Vettiena Capita zu sich nach Hause eingeladen. Seit ihrer Hochzeit, bei der die Frau als ihre Pronuba fungiert hatte, hatte Axilla sie zwar noch das ein oder andere Mal gesehen, aber in den letzten Monaten nicht mehr. Das letzte Mal hatte sie noch einen dicken Babybauch vor sich hergetragen, während sie jetzt wieder schlank und ansehnlich war und sich nur zu gerne einmal um die eigene Achse drehte, um sich von der älteren Frau einmal inspizieren zu lassen.
    “Wobei ich ja kaum mehr geglaubt habe, wieder in meine Kleider zu passen“, lachte Axilla leicht und bat ihre Nachbarin mit einer Geste, sich zu setzen.


    Eine Weile tratschen die beiden Frauen einfach so, was sich getan hatte, wie Axilla ihre Ehe gefiel, wie Vettiena in ihrer Ehe agierte, wo ihr Mann auch nie da war, was sich so getan hatte. Ein wenig von dem Frauenzeug, mit dem Axilla im Grunde nichts anfangen konnte, aber sie war dafür umso geduldiger im Zuhören, während die Ältere auf sie mit Worten nur so einprasselte. Sie tranken ein wenig leichten, stark verdünnten Wein, solange, bis Axilla sich traute, doch einmal auf das Thema zu sprechen zu kommen, wegen dem sie ihr Gegenüber hauptsächlich eigentlich eingeladen hatte.
    “Capita.... du weißt doch noch das Fest, auf dem wir waren....“
    “Welches Fest? … Oh! Du meinst in der Villa Laronia? Doch Gefallen daran gefunden, hm? Dann ist dein Mann wohl doch nicht so ausdauernd, wie du vorhin noch gemeint hattest...“
    Axilla wurde nicht nur rot, sondern tiefrot. SO wollte sie das Gespräch jetzt nicht beginnen. “Nein, das... also, Imperiosus ist wirklich... also...“
    “Dann willst du nur was neues ausprobieren? Ich hätte ja für den Anfang eher gedacht, du nimmst dann eine Sklavin noch dazu, wobei das in diesem Rahmen ja noch viel interessanter sein kann...“ “NEIN! Ich, hör mir doch bitte zu, darum geht es doch gar nicht! Es ist nicht so, wie du denkst! Es geht gar nicht um mich und meinen Mann!“
    Die Vettiena stopte in ihrem Rededrang und grinste Axilla nur so an, dass diese nicht wusste, ob sie soeben auf den Arm genommen worden war, oder ob diese Reaktion doch eher ihrer jetzigen Konfusion zuzuordnen war. Axilla atmete einmal durch und versuchte einen neuen Anlauf. “Also, es ist so, ich wollte wissen, ob demnächst vielleicht wieder so eine... Veranstaltung ist und ob du es wohl schaffen könntest, dass da ein bestimmter Mann auch eingeladen wird...“ Axilla hatte noch nicht einmal ausgesprochen, als ihre Nachbarin einen Lachanfall bekam. Es dauerte einen Moment, bis die verstand, worüber genau sie lachte. Und gleich noch ein wenig roter wurde. “Es ist nicht, wie du denkst... Ich... kriegst du das hin?“
    “Nun, eigentlich ist im Moment nichts geplant. Aber wenn du als Gastgeberin...“ “NEIN! Also... nein, das geht auf gar keinen Fall, das... ich glaube auch nicht, dass Imperiosus das wollen würde und... das geht nicht.“ “Gut, dann ist es schwieriger. Erinnerst du dich noch an Axius Lucro?“ “Du meinst den schleimigen Kerl, der im Garten mit mir geredet hat?“ “Ich meine den wunderbaren und vor allen dingen von Priapus mehr als gesegneten Mann, der dir durchaus zugetan war, wie ich sehr eifersüchtig gestehen muss. Den hätte ich nur zu gerne noch einmal zwischen meinen Schenkeln, der Mann weiß, wie man eine Frau außer Atem bekommt, wenn du verstehst...“ Axilla blickte zunehmend ungeduldiger, dass ihre Nachbarin endlich zum Punkt kam und die peinlichen Details unterließ. “Auf jeden Fall kann ich mich mit ihm treffen und ihn einmal fragen. Da er dem hiesigen Kult des Bacchus vorsteht, ist er normalerweise bestens informiert, was derlei Feste angeht. Und wenn keines ansteht, kann er sicherlich eines anleiern.“
    “Oh, das wäre wirklich großartig! Und wenn er dann Appius Terentius Cyprianus auch einladen könnte...“
    “Der Prätorianerpräfekt? Der beschert dir feuchte Gefühle?“ “NEIN! Das ist...“ “Du hast wirklich einen seltsamen Geschmack, Axilla. Aber gut, über Geschmack lässt sich bekanntlich gut streiten.“ “Aber... gnnnn“ “Oh, aber wenn es dann derart sein muss, dass der Terentius auch eingeladen werden kann, dann.... könnte dein Mann doch den Kaiser auch einladen, oder?“
    Was auch immer Axilla gerade als Einwendung noch anbringen wollte, es blieb ihr im Hals stecken. Sie blinzelte ihre Nachbarin eher verständnislos an. “Der... Kaiser? Auf einer Orgie.... mit uns?“
    “Ja!“ freute sich Vettiena Capita über ihren eigenen Einfall und wurde ganz enthusiastisch dabei. “Stell dir vor, der mächtigste Mann des Imperiums! Oh, den hätte ich wirklich gern zwischen meinen Schenkeln! Und er hat auch eine Glatze. Über Glatzköpfe heißt es, dass die wie wilde Stiere stoßen können und mit einer Ausdauer gesegnet sind...“ “CAPITA! Ich will mir das nicht einmal vorstellen! Raus aus meinem Kopf!“ [color?seagreen]“Na, jetzt hab dich nicht so. Nur wegen dem bisschen Plautze, die er hat. Aber die MACHT! Stell dir mal die MACHT vor! Da werd ich ja jetzt schon wuschig. Außerdem solltest du da jetzt nicht so echauffiert sein. Grade eben noch hast du Sexphantasien mit einem alten Sack gestanden, da sind die mit Vescularius weit interessanter.“[/color]
    Axilla fühlte sich ihrer Diskussionsgrundlage beraubt. Ihre Nachbarin würde ihr nicht glauben, dass Axilla nicht mit Cyprianus ins Bett gehen wollte, sondern lediglich einen Ort brauchte, an dem sie mit ihm ungestört reden konnte. Möglichst ohne Körperkontakt. Aber wie sollte sie das erklären?
    “Also, wenn ich Axius bitte, da etwas zu organisieren und den Terentius einzuladen, fragst du deinen Mann, ob er Vescularius fragt?“
    Axilla fühlte sich wirklich unwohl. “Ich glaube nicht, dass der Kaiser an so etwas öffentlich teilnehmen will außerhalb seines Palastes...“
    “Ja oder nein?“
    Axilla fühlte sich WIRKLICH unwohl. Aber wenn sie das für ihre Familie tun wollte, musste sie ihrer Nachbarin wohl dieses kleine Zugeständnis machen. “Ich werde Imperiosus fragen. Aber ich kann dir nichts versprechen!“
    Aber damit war Vettiena schon zufrieden, wie es schien, den schon bald gingen die Themen wieder um andere Dinge.

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