Vor gut 57 Tagen verließ Montanus die Stadt Misenum. Er hatte eine lange und beschwerliche Reise hinter sich. Immer wieder musste er Pausen einlegen. Auch als Kind war er kein Athlet gewesen.
Diese Pausen, meist in kleineren Städten oder Dörfern, nutzte er um die neuesten Nachrichten aus allen Provinzen des Imperiums in Erfahrung zu bringen. Mit Sorge beobachtete er die Entwicklung des Bürgerkriegs. Er selbst war ja schon indirekt davon betroffen. Nachdem der ägyptische Händler sein Geschäft auf Grund der Blockaden nicht weiterführen konnte, waren auch seine Dienste nicht mehr von Nöten.
Nun war er also an seinem Ziel, der Casa Pompeia, angekommen. Er wusste, dass Imperiosus sein Sprungbrett sein könnte. Aber würde er ihm auch helfen? Diese Frage quälte ihn schon seit seiner Abreise.
Er war zu alt um weiterhin als Schreiberling einflussreicher Händler zu versauern, er wollte in Rom Fuss fassen und Equites werden. Er wusste, sollte sein Verwandter ihm seine Hilfe versagen, so würde es ein steiniger und harter Weg werden.
Den obwohl er viel mit Händlern in Rom korrespondieren musste, hatte er außer seiner Familie niemandem der ihm helfen würde.
„Es muss einfach klappen.“ murmelte er leise vor sich hin. Die Strapazen einer weiteren Reise würde er die nächsten Zeit nicht überstehen.
Bereits als die Blockade absehbar war, hatte Montanus mit Imperiosus korrespondiert. Seiner Weitsicht verdankte er nun, dass er hier Stand. Er musterte das Anwesen. Obwohl er noch nicht viel von Rom gesehen hatte, wusste er, dass es ihm hier gefallen würde.
Nach diesem Moment der Ankunft begab er sich durch die Porta ins innere. Hier lief zufällig ein Sklave vorbei und so nutzte Montanus seine Chance:
„Hey Sklave, sage dem Herren dieses Hauses, welcher Gaius Pompeius Imperiosus ist, dass Tiberius Pompeius Montanus aus Misenum angekommen ist. Er weiß von meinem Besuch und erwartet mich!“
Der Sklave nickte etwas eingeschüchtert und machte sich auf den Weg.
Während er wartete sah er sich etwas um. Der äußerliche Eindruck einer luxuriösen Casa wurde bestätigt. „Hätte ich früher gewusst, dass die Familie solch ein Anwesen in Rom besitzt, hätte ich die Strapazen der Reise schon früher auf mich genommen.“ dachte er laut. Er war gespannt auf das, was ihn in nächster Zeit erwarten würde.