• Gestern erst hatte er seinen Eid geleistet, heute schon befand er sich auf dem Marsch mit einem Tross zur Haupttruppe der Prima. Thalatio hatte in der Castra auf dem Boden auf Stroh geschlafen und wurde bereits früh geweckt worden. Schnell hatte er sich seine Ausrüstung angelegt und bemerkte nun, nach der ersten Zeit des marschierens, wie schwer die eigentlich war. Eine gute körperliche Fitness war wirklich notwendig, um bei der Legion überleben zu können.


    Thalatio versuchte so gut wie möglich, sich nützlich einzubringen, doch er fühlte sich schon etwas komisch. Er hatte ja nicht einmal die Grundausbildung abgeschlossen, hatte vor kurzem erst den Eid geschworen und schon stand er hier mitten in dem Tross. Daraus folgte auch, dass er zumeißt nur hinter den ganzen Karren und Menschen hinterhermarschierte. Er wusste noch nicht wirklich, was ihn erwarten würde. Doch irgendwie würde es schon weitergehen. Zuerst hoffte Thalatio vor allem, dass sie einen ruhigen Marsch vor sich hatten und schnell zum Hauptheer aufschließen würden. Denn irgendeinen Feindkontakt könnte sich Thalatio wirklich sparen. Dass wäre ihm eindeutig zu früh in seiner Karriere.

  • Sicher war ein Feldmarsch und ein Feldlager ein wenig optimaler Ort um eine Ausbildung durchzuführen, allein, was hatten sie für eine andere Wahl?
    Die Rekruten der lettzen Wochen mussten irgendwie ausgebildet werden und sei es unter noch so widrigen Bedingungen.


    In Begleitung des optios des primus pilus, den dieser unter wüstem Fluchen für Teile der Ausbildung freigestellt hatte, kam der Rekrutierungsoffizier zu den versammelten Rekruten, die sich beim Tross aufhielten. Dort stellte er sich auf einen Karren und suchte nach einem einigermaßen sicheren Halt, bevor er anfing zu versuchen den Lärm zu überschreien. Nur grob konnte man verstehen, was er sagte, obwohl er wie alle Offiziere und Unteroffiziere über eine gewaltige Stimme verfügte.
    "Tirones herhören. Neben ... optio Hadrianus Fontinalis ... Ausbildung leiten ... helfen ihm andere ... später. Lasse ... allein ... keine Schande."


    "Viel Glück, optio!"
    Dann ging er zurück zu seinen Aufgaben bei der Logistikabteilung.

  • Ein wenig überrascht war Publius jetzt schon. Gestern erst hatte er das Rekrutierungsprocedere durchlaufen. Doch anstatt ihn in das Lagerleben einzuführen, war ihm der Marschbefehl mitgeteilt worden. Er wusste jetzt auch, weshalb er sich im Lager so wie auf Roms Straßen gefühlt hatte: die Legion bereitete gerade ihren Abmarsch vor. Sein Nachtquartier war also eher provisorischer Art gewesen, so dass er nicht wirklich ausgeruht in diesen Tag ging. Ein Problem, wie sich sehr schnell herausstellte.


    Bepackt mit der gesamten Ausrüstung - er hatte etwas länger gebraucht, um alles an und in seinem Rucksack zu verstauen - fand er sich also plötzlich in einem Versorgungszug wieder, zusammen mit dem Teil der Legion, der für die für die Logistik des Feldzuges verantwortlich war und blutigen Anfängern wie ihm selbst. Es waren gar nicht so wenig tirones, die sich noch in der letzten Zeit zum Dienst gemeldet hatten. Gründe gab es dafür vermutlich verschiedene. Mochte es für die einen das politische Bekenntnis gegen den Kaiser sein, so war es für andere die Abenteuerlust, die sie bewog sich freiwillig zu melden. Für Publius spielte weder das eine, noch das andere eine Rolle. Er war seit jeher ein eher unpolitischer Mensch gewesen. Wieso allerdings dieser Vescularius dem alten Kaiser nachfolgen musste, konnte er nicht ergründen. So plagten ihn keinerlei Gewissensbisse der legio prima beigetreten zu sein, deren politische Ausrichtung durchaus vorher zu ihm durchgesickert war.


    Und allen Widrigkeiten zum Trotz fühlte sich Publius in diesem Tross, umgeben von Gleichgesinnten, wohl. Das war wohl das Gefühl, was er sich erhofft hatte. Das eine große Rolle dabei gespielt hatte, dass sein Kindheitstraum schon immer war, der Legion beizutreten. Wäre da nicht der centurio, der seinen Gedankenfluss unterbrach. Zwar verstand Publius nicht alles, aber dass es um die Ausbildung ging, war klar verständlich. Plötzlich war er hellwach und die Müdigkeit verschwand aus seinen Beinen. Fast ein wenig euphorisch wartete Publius ab, während er weitermarschierte.

  • Jeden Tag gab es was neues. Das neuste war ds Fontinalis dienAusbildung im Feld durchführen sollte. Alles Tirones die teilweise gestern erst ihren Eid gechworen hatte. Und Fontinalis usste auch das ein gewisser Teil deren am Ende nicht mehr Leben würden.
    Leicht in gedanken versunken versuchte nun der Optio sich gehör zu verschaffen.
    Tirones, in aciem venite!!
    Nun war Fontinalis gespannt ie lange das dauern würde.

    Sim-Off:

    In Linie Antreten

  • Der Rekrutierungsoffizier schickte sich an, etwas den Truppen mitzuteilen und Thalatio ging davon aus, dass es auch für ihn bedeutend war, sodass er versuchte, möglichst viel von den Worten zu verstehen. Leider war der Teil "möglichst viel" sehr gering, aber das entscheidende konnte er doch mehr oder weniger verstehen.
    Scheinbar sollte ein gewisser Optio Hadrianus Fontnalis die provisorische Ausbildung der Tirones übernehmen, während sie sich auf dem Marsch befanden. Gut, es ging also nun los.
    Doch Thalatio war sich sicher, dass der Marsch und die Gegebenheiten der Situation die Strapazen der Ausbildung nicht erträglicher machen würden. Doch das würde man sehen.
    Relativ bald nach der Ansprache des Rekrutierungsoffiziers trat dann auch der Optio in Erscheinung und gab die erste Aufforderung von sich, welcher Thalatio sofort nachkam.
    Er stellte sich in die Reihe der vielen anderen Tirones, welche doch relativ zahlreich vertreten waren.

  • Im hinteren Teil des Zuges herrschte ein ganz anderer Lärm als im vorderen. Hörte man vorne tausende Legionäre marschieren, dazu das ein oder andere Marschlied, glich der Tross doch eher einem Durcheinander. Zwischen den Karren wuselten jede Menge Zivilisten und Laufburschen herum, das allgemeine Gewimmel und das Knarren der Ochsenkarren sorgten für eine entsprechende Geräuschkulisse. Doch mitten drin fanden sich eben die tirones, die nun erstmals Instruktionen von einem Offizier bekamen, der sich auf einem vor ihnen rollenden Wagen aufgebaut hatte. Genauergesagt bekamen nur die ersten Reihen der marschierenden Neulinge die Informationen, Publius, der etwas weiter hinten lief, verstand praktisch nichts. Er fuhr als fort wie bisher und achtete auf seine Kameraden, um es ihnen gleichzutun.


    Dann tauchte auch schon der nächste Vorgesetzte auf, den Dienstgrad vermochte Publius nicht zu erkennen. Der Helm, anhand dessen man ihn als centurio oder optio hätte identifizieren können, war natürlich beim Marschgepäck verblieben. So führte er einfach gemeinsam mit den anderen den gegebenen Befehl aus. Man rückte etwas zusammen und bemühte sich in einer etwas geordneteren Formation zu marschieren, welche man vorher bei weitem nicht erkennen konnte. Ab und an geriet so durch das engere Zusammenlaufen das Marschgepäck zweier Soldaten aneinander, Publius hörte auch das Klirren eines Topfes, wie er auf den Steinen aufschlug. Da hatte wohl jemand sein Geschirr nicht ordentlich festgebunden. Publius hatte sich durch die Neuordnung einen etwas besseren Platz weiter vorne verschaffen können, so dass er sogar Sichtkontakt zum ausbildenden Offizier hatte. So leise es bei dem Lärm ging, wandte er sich fragend an seinen linken Nebenmann: »Hast du Namen & Rang von dem mitbekommen?« Wohlbedacht darauf, dass der Offizier ihn nicht hören, wahrscheinlich aber dabei sehen konnte.


    Sim-Off:

    Ich gehe mal davon aus, dass wir noch marschieren? Für ein Nachtlager wäre es wohl etwas früh.

  • Das erste antreten dauerte lang, wie es immer war wenn Rekruten frisch beim Millitär waren.
    Hier und dort musste der Optio eingreifen. Tirones. In Linie angetreten Heist drei Mann hintereinander, viele nebeneinander. und das ganze am beten schon getern.
    Grimmig Funckelte Fontinalis die neuen an.
    Ich bin Optio Hadrianus Fontinalis! Einer der Ausbilder. Der Centurio wird nachher noch zu uns stoßen.
    Mit einem Grinsen dachte Fontinalisan eine ersten Tage bei der Legion. Es war sch
    ön...
    Plötzlich urde er durch getuschel in dieR ealität zurückgeholt.
    Ruhe!! In der Legion wird nur geredet enn ihr aufgefordert werdet.!
    Der Blick wanderte zum nächsten.
    Erzähl deinen Kameraden doc hetwas über die Legion. Aufbau, Stärke. Alles was wichtig ist!

    Sim-Off:

    Ich hab es so verstanden das wir stehen. Wer fühlt sich angesprochen?

  • Das war also nun der Mann der - zumindest vorerst- ihre Ausbildung übernehmen würde.
    Und scheinbar wollte er direkt zu Beginn den Tirones klar machen, wer hier das sagen hatte, denn direkt wurde der Nebenmann von Thalatio für seine Frage, welche er gestellt hatte, angebrüllt. Eigentlich wollte Thalatio genau in diesem Moment leise antworten, doch dies war ja nun nicht mehr nötig. Und auch nicht möglich.
    Zuvor schon wurden die Auszubildenden SOldaten für ihre Aufstellung gerügt, bei der sich offenabar einige Fehler einschlichen.
    Doch konnte man es ihnen wirklich verübeln? Immerhin mussten sie es erst noch lernen.
    Nachdem dann alle zur Zufriedenheit des Optios standen, begann auch schon die Fragerei.
    Und zu seinem Glück war Thalatio auch direkt der erste, der sich beweisen durfte.
    Dieser Kelch, so dachte er sich innerlich, hätte gerne an ihm vorrübergehen dürfen, doch er konnte das jetzt nicht ändern:
    "An der Spitze der Legion steht der Legatus Legiones.
    Wir selber bilden als Tirones den untersten Rang, da wir ja auch noch ausgebildet werden. Danach werden wir zu Legionares. Wenn wir gut dienen und uns beweisen, gibt es noch die Ränge des Optios und des Centurios."

    So viel schon mal zu den Rängen. Thalatio hielt sich relativ kurz und hoffte, dass er das sagte, was der Optio hören wollte.
    "Eine Legion setzt sich zusammen aus mehreren Cohorten, welche wiederum aus verschiedenen Centuriae zusammengesetzt ist. Jeder Soldat ist dabei Teil eines Contuberniums, welche die Centuria bilden."
    Thalatio war bereit, sich der Kritik des Optios zu stellen.

  • Aufmerksam hörte der Optio zu. Was er da hörte war zwar nicht grundsätzlich falsch,aber noch zu wenig.
    Dein Name?
    Ein Augeblieb bei dem Soldaten, das andere wanderte umher, auf der Suche nach dem nächsten Kandidat.
    Kann vielleicht jemand was zur Sollstärke sagen. Oder warum die Legion so standhaft und erfolgreich ist?

  • Offenbar lag Thalatio nicht ganz so daneben, wie er vielleicht befürchtet hatte, denn der Optio kritisierte seine Aussage nicht direkt. Nur seinen Namen wollte er wissen und den würde er haben können.
    "Ich bin Caius Quintilius Thalatio."
    Doch dann wurde klar, dass Thalatio etwas vergessen hatte, denn zur Sollstärke hatte er nichts gesagt, obwohl der Optio danach gefragt hatte. Nun gut, sollte dies doch jemand anderes beantworten. Und ganz offenbar suchte sich der Optio auch schon jemand für seine neuen Fragen aus.

  • Langsam kam eine richtige Ordnung in das Chaos, es wurde sogar ein bisschen ruhiger um die tirones, die abseits des Trosses ihre Ausbildung begannen. Der optio entsprang, zumindest Publius' Meinung nach, dem perfekten Klischee für Unteroffiziere. Er brüllte, sein Gesichtsausdruck war alles andere als freundlich. Das konnte einen schon einschüchtern - vorausgesetzt man ließ sich davon beeindrucken. Doch Publius blieb ruhig und lauschte seinem Nachbarn. Eben diesem, den er eben noch etwas gefragt hatte. Zu einer Antwort war jener allerdings nicht mehr gekommen. Seine Ausführungen deckten sich soweit mit dem Wissen von Publius, wobei es sich allerdings auch nur um das gröbste Basiswissen handelte.


    Nachdem sein Kamerad geendet hatte, fragte sich Publius, ob er der einzige war, dem auffiel, dass die Augen des optios etwas verrückt spielten. Ein Auge schien stillzustehen, während das andere hin- und herfuhr. Wahrscheinlich auf der Suche nach dem nächsten Freiwilligen. Das beeindruckte Publius nun. Er spürte diesen seltsamen Blick des optios auf sich, so dass er sich zunächst kurz räusperte, bevor er mit klarer Stimme versuchte eine Antwort zu formulieren. »Die Legion hat eine Sollstärke von etwa 5500 Mann. Jede der zehn Kohorten ist in sechs centuriae zu je 80 Mann aufgeteilt, eine solche wiederum in zehn contubernia zu je acht Mann.« Bei den letzten beiden Zahlen war er sich nicht sicher, ob er sie nicht vielleicht durcheinandergebracht hatte. Möglicherweise waren es auch acht contubernia à zehn Mann? Er versuchte sich nicht davon beirren zu lassen und fuhr fort. »Eine Ausnahme bildet die erste Kohorte. Sie ist in fünf centuriae mit je 160 Mann Sollstärke aufgeteilt. Dort dienen die besten der Legion.« Vielleicht sollte er auch gar nicht derart in die Tiefe gehen? Über die Struktur hatte im Prinzip schon sein Vorredner gesprochen, doch ohne Zahlen zu nennen. In diesem Moment etwas ratlos, versuchte er etwas aus dem Gesicht des optios abzulesen, doch das war nicht mehr oder weniger grimmig als zuvor. »Die Legionen des Imperiums sind auf Grund ihrer hervorragenden Ausbildung und der starken Disziplin die beste Truppe der Welt. Im Kampf ist sie wegen der Möglichkeit in engen Formationen zu kämpfen, als schwere Infanterie im Zusammenspiel mit Kavallerie und Hilfstruppen überlegen. Im Angriff helfen ihr auch die innovativen Belagerungsgeräte, Meisterwerke römischer Ingenieurskunst.« Ausamten. Bei den letzten Worten hatte Publius mit tiefer Überzeugung gesprochen.

  • Fontinalis war über das Wissen das er dageboten bekam erstaunt, ließ sich aber nichts anmerken.
    Du hast gerade Disziplin angesprochen... Eine Pause folgte.
    Sie ist mit das wichtigste. Vergiss die scheiß inovative Technik. Was hilft es wenn ich die tollsten Geräte hab aber niemand hat den Mut sie einzusetzen. Ich erwarte Disziplin und Kamerradschaft. Solltet ihr das gelernt haben, seit ihr ein gutes Stück weiter.
    Der Tross hatte sich wieder in Bewegung gesetzt.
    Männer, nehmt euren Krämpel auf, danch in Marschformation antreten!
    Fontinalis drehte sich um , setze bereits einen Fuß auf, nlieb sofort stehn und drehte seinen Kopf nochmal um.
    Tiro Caius Quintilius Thalatio. Ich erwarte eine Meldung von dir wenn ich wieder komme. Und vielleicht fallen dir noch ein paar Ränge ein.
    Nun setzte sich der Optio in Bewegung um seine Sachen zu packen.

  • Der Kerl hatte ganz schön was auf dem Kasten und das bereits zum jetzigen Zeitpunkt. Jedenfalls kannte er einige Zahlen. Während Thalatio nur mit der groben Struktur glänzen konnte, ieferte Pinna jede Einzelheit, um Thalatio zu ergänzen. Das beeindruckte ihn schon, machte ihn aber auch dahingehend ein bisschen unglücklich, dass Thalatio dies alles nicht gewusst hatte.
    Aber warum war er hier? Richtig, um sich das alles anzueignen! Und außerdem ist er nicht aufgrund von großem Wissen in der Legion. Im Kampf müssen sie sich erst noch alle beweisen.


    Disziplin. Der Kern des Denkens der römischen Legion. Der zweifellose Grund für ihre Stärke und Durchsetzungsfähigkeit. Ihre Stärke. Und im Punkte der Disziplin hatte Thalatio einiges vorzuweisen, wie er von sich selbst glaubte.
    Und plötzlich kam etwas Unruhe in den ganzen Zug, denn es ging scheinbar wieder weiter und danach folgte auch schon der Befehl des Optios, welcher das bestätigte.


    Marschformation. Wenn der Optio wiederkam und sah, was die Soldaten für eine Marschformation eingenommen hatten, würde es wahrscheinlich erstmal wieder eine laute Ansprache geben. Doch das musste man ertragen.
    Viel bedeutender war für Thalatio in der Situation, dass er selbst vom Optio noch einmal angesprochen wurde, dass er sich doch bei seiner Rückkehr stärker einbringen müsse. Doch ein paar Ränge wird er noch präsentieren können. Das würde er schaffen, daran zweifelte er nicht.


    Neben Thalatio marschierte währendessen der Tiro, welcher vorhin so brilliert hatte und da der Optio nicht da war, entschied sich Thalatio dazu, ihn anzusprechen:"Du hast gutes Fachwissen gezeigt, dass muss man dir lassen. Wie heißt du? Meinen Namen hast du ja bereits gehört, als der Optio fragte."

  • Ein wenig erstaunt war Publius schon, dass der optio seine Antworten zum größten Teil überging. Das war ihm schon bei seinem Vorredner, dem Quintilier, aufgefallen. Er wertete es allerdings als Indiz dafür, dass er zumindest nichts falsches gesagt hatte. Der optio lehrte eben ganz der alten Schule nach. Bloß kein Lob oder Anerkennung. Bei dem Gedanken daran wurde Publius abermals bewusst, dass er nun Teil der elitärsten regulären Militäreinheit der Welt war - und das hoffentlich noch für zwei Jahrzehnte bleiben würde. Disziplin und Stärke. Mut und Ruhm. Das waren die Schlagworte, die von nun an sein Leben bestimmen würden. Jetzt, in der Krise um den Kaiser, kurz vor dem Bürgerkrieg, noch viel mehr. Und Publius war stolz darauf.


    Aber er musste aufpassen sich nicht zuviele Gedanken zu machen. Schließlich galt es nun jederzeit aufmerksam zu sein, bereit für Befehle oder sonstige Anordnungen. Also folgte er den anderen zum Marschgepäck. Es gab ein kleines Durcheinander, weil jeder natürlich sein eigenes wiederfinden musste, aber das ging schon ganz ordentlich von statten. Zurück in der Formation landete Publius abermals neben dem Quintilier - kein schlechtes Los. Er schien nicht der ungeselligste Kamerad zu sein, schließlich suchte er schnell die Konversation mit ihm. »Publius Helvetius Pinna, ich denke aber Publius reicht,« er schmunzelte ein wenig, »Danke. Mein Vater diente einst bei dieser Legion, später sogar bei den Prätorianern. Ich bin praktisch mit militärischem Drill aufgewachsen.« Hinter ihnen grübelten einige tirones über die Ränge, die unerwähnt geblieben waren - jeder vermutlich darauf aus, punkten zu können, sollte dem Quintilier nichts einfallen.


    »Meint ihr, er will auch die der Reiterei hören?«
    »Oder was ist mit den ganzen Tribunen?«

  • "Bei den Prätorianern sogar? Nicht schlecht. Dann hast du das natürlich schon von Haus aus. Mein Bruder ist bei der II. in Germanien." Doch Thalatio wollte auch etwas erreichen in der Legion, zumindestens so viel, wie es für ihn zu erreichen gab. Das war sein Plan. Und dafür würde er sich reinhängen müssen, doch das hatte er auch vor.
    Und Publius schien ein sehr umgänglicher Kamerad zu sein, worüber sich Thalatio doch freute. Sicherlich gab es da auch schlechtere Zeitgenossen.


    Zu den Tirones hinter ihnen sagte Thalatio nur relativ knapp:"Ich denke es schadet nicht, wenn man auch die zusammenbekommt. Sofern man sie denn zuordnet und nicht wild durcheinander nennt. Aber keine Sorge, dass bekomme ich schon hin, denke ich."


    Inzwischen war der Tross wieder in Bewegung und Thalatio setzte einen Fuß vor den anderen und marschierte zusammen mit seinen neuen Kameraden. Da schoss ihm eine Frage durch den Kopf, welche er in Richtung Publius stellte:"Glaubst du, es wird für uns zum Kampf kommen? Und glaubst du, wir können so ganz ohne Ausbildung innerhalb dieser Soldaten bestehen?"
    Thalatio befürchtete, dass es zum Kampf kommen könnte. Aber er glaubte auch, dass sie das überstehen würden.

  • Der Optio war aufgehalten worden. So schnell wie möglich Eilte er zu den Rekruten zurück, sie maschierten bereits. Zwar hatte jeder seinen richtigen Platz ie Fontinalis feststellte, aber die abstände und die Schrittfolge stimmten nicht.
    Milites, aequatis passibus!
    laevum, laevum, laevum!


    Die Kommandos aren laut und deutlich zu verstehen und sie kamen aus dem nichts.
    Der Abstand zum Vordermann beträgt eine Armlänge, nicht mehr und nicht weniger, kuscheln könnt ihr im Zelt, aber nicht in Formation.!
    Mittlerweile maschierten fast alle gleich, die Soldaten die es nicht taten bekamenes gleich zuspüren.
    Und wer kann mir von euch jetzt was über die Dienstgrade erzählen und die damit verbundenen Aufgaben?!

    Sim-Off:

    Soldaten im Gleichschritt
    Links,links

  • Plötzlich war die Stimme des Optios zu vernehmen und gab den Ton an für die Marschgeschwindigkeit, sodass das, was die Tirones dort taten, gleich viel einheitlicher und disziplinierter aussah.
    Auch die Abstände wurden verbessert, sodass der Trupp der Neuen Soldaten der Legio gleich viel ansehnlicher war und einen wesentlichen besseren Eindruck vermittelten.
    Und dann kam das, was der Optio auch bereits angekündigt hatte, die Frage nach den weiteren Rängen und ihren Aufgaben. Und Thalatio tat das, was der Optio gefordert hatte, er meldete sich zu Wort und begann:
    "Wie vorhin schon erwähnt, die Tirones, also wir, sind die, die in der Ausbildung sind und werden danach zu einem Legionarus. Die Legionarus sind die regulären Truppen und bilden den Hauptteil der Armee. Dementsprechend gibt es bei der Reiterei den Eques. Bei der Infantereie gibt es den Offiziersrang des Optios, welcher eine Art Vertretung des Centruios ist. Und der Centurio sind erfahrene Offiziere, welche eigene Trupps, die Centuriae befehligen. Bei den Reitern gibt es entsprechend den den Decurio. Der Vexilarius ist dabei für das Feldzeichen zuständig. Bei der Infanterie tut dies der Signifer. Darauf folgt der Aquilifer, der den Adler der Legion trägt, unseren ganzen Stolz. Dann gibt es noch die Tribune, welche Teil des Kommandostabes des Legatus Legiones sind. Nach der langen Aussage atmete Thalatio erstmal gut durch. Er hatte sich immer interessiert für die Strukturen des Militärs. Das kam ihm nun zu Gute. Hoffentlich hatte er nichts vergessen und sich nicht vertan.

  • Der Quintilier hatte einen Punkt angesprochen, der Publius letzte Nacht auch beschäftigt hatte. Die Frage, ob es tatsächlich zum Bürgerkrieg kommen würde. Gegen die eigenen Brüder kämpfen, wie einst nach dem Tod Caesars. Dazu stellte sich auch noch die Frage, wie sich die Frischlinge schlagen würde. »Ich bin nicht besonders gut über die politische Lage informiert. Doch diese Mobilmachung verheißt nichts Gutes«, er zögerte kurz, »Aber schau, was aus der Republik nach dem letzten Bürgerkrieg geworden ist. Augustus hat eine prosperierende Ära eingeleitet. Vielleicht wird es Zeit für eine Art Erneuerung? Vielleicht müssen verkrustete Strukturen mal wieder aufgebrochen werden? Auch wir werden die Kämpfe überstehen - und wenn nicht, dann haben wir unser Leben für eine gute Sache gegeben.« Er konnte es kaum fassen, dass er tatsächlich die letzten Worte ausgesprochen hatte. Er hatte nämlich nicht im geringsten vor dem Ende seiner Dienstzeit auf diese Art und Weise auszuscheiden.


    Den Göttern sei Dank tauchte dann auch der optio schon wieder auf - auch wenn Publius dessen autoritäres Verhalten auf die Nerven ging. Aber so lange er sich nicht den Kopf über potentielle Kampfhandlungen zerbrechen musste, konnte er mit ihm leben. Im richtigen Marschrhythmus war er allerdings schnell, und auch die Antwort des Quintiliers interessierte ihn nur halbherzig - schließlich war das soweit nichts neues für ihn. Also schweifte er gedanklich wieder etwas ab, während er einen Fuß vor den anderen setzte, stets im Gleichschritt mit den anderen tirones.

  • Und einmal mehr zeigte der Optio keine richtige Reaktion auf das, was Thalatio gesagt hatte und das störte ihn irgendwie. Gerne würde er direkt wissen, ob das, was er gesagt hatte, richtig war, aber das lies sich wohl nicht ändern. Da musste er durch. Und da der Optio keinen Tobsuchtanfall bekam, schienen seine Aussagen auch nicht zu falsch gewesen zu sein.


    Thalatio fühlte sich mit der Frage des Optios immer noch angesprochen:
    "Wenn ich mich nicht irre, gibt es 2 an der Zahl. Einmal den Tribunus Angusticlavius, welcher Mitglied des Kommandostabes einer Legion ist und auch militärische Aufgaben übernimmt. Der Tribunus Laticlavius hingegen ist zwar auch Teil des Kommandostabes, allerdings eher als politische Komponente, welcher sich weniger um militärische Aspekte kümmert."

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