Der Hund der Ausbildungsabteilung

  • Schon seit Tagen verfolgten die Tirones der Ausbildungsabteilung wie sie immer wieder von einem stillen Gast beobachtet wurden. Dem Centurio und den Optios war das Tier vermutlich nicht weiter wichtig erschienen, so dass sie sich nicht darum kümmerten und ihrer Pflicht weiter nachgingen.


    Jedoch einige der Soldaten machten sie so ihre Gedanken. Der Stotterer Victor, der Spinner Valerian, ein hünenhafter Tiro mit Namen Milo den sie kaum kannten, sowie Apollonius versuchten in ihrer begrenzten Freizeit sich mit dem Hund anzufreunden. Er war jedoch sehr verängstigt und floh sobald man ihn anlangen wollte. So vergingen ein paar Tage und mit der Zeit nahm der Hund das von den Tirones angebotene Fressen an. Jedoch sobald er merkte das er gestreichelt werden sollte, flüchtete er blitzschenll und war für den Tag nicht mehr gesehen. Die Tirones suchten den Hund zwar im ganzen Lager jedoch war er spurlos verschwunden.


    Apollonius plante darauf eine kleine Treibjagd um an das Versteck des Hundes heranzukommen. So teilten die Tirones sich und kamen von verschiedenen Seiten auf den Hund zu. Nachdem er sah, dass die Soldaten nur langsam auf ihn zugingen, wechselte er im selben Tempo seine Position. So gelangten sie allmählich an die Außenmauer des Legionslagers. Der Hund trottete langsam in Richtung Mauer auf einen Schuppen zu. "Kameraden da stimmt doch was nicht, seitwann gibt es direkt an der Lagermauer einen Schuppen, normalerweise muss doch alles frei sein." Die drei anderen Soldaten gaben ihm Recht und wunderten sich ebenfalls.


    Der Hund trottete weiter in Richtung dieser Hütte und verschwand dahinter. Die vier Tirones schlichen sich ebenfalls an das Eck der Hütte und waren erstaunt. Sie fanden eine schadhafte Stelle der Mauer durch die der Hund nach draußen gelangen konnte. Der Hund selber schaute neugierig von draußen herein und betrachtete die Tirones. Ganz in der Nähe lag ein Netz herum das sich Milo hernahm und ausbreitete: "Komm mein Kleiner hier habe ich ein gutes Fressi, ganz lecker" so lockte Aollonius das Tier langsam wieder herein. Und tatsächlich kam das Tier wieder zurück. Schnell warf Milo mit den anderen Kameraden das Netz auf den Hund und konnten ihn so gefahrlos fangen. Dabei sah man etwas an Milos Hals aufblitzen irgendeine Art von Anhänger. Bei dem Hund schien sich um ein besonders großes und starkes Exemplar eines Kampfhundes zu handeln, was für eine Rasse wussten sie allerdings nicht.


    Mittlerweile hatte der Hund sich beruhigt und in sein Schicksal ergeben. Die vier Tirones standen herum und wussten nicht was sie jetzt machen sollten. Milo meinte das sie den Hund nehmen sollten und von dem Loch in der Mauer nichts sagen sollten. Victor und Valerian waren dafür das Tier rauszuschmeissen und das Loch irgendwie zu verstopfen. Nur Apollonius dachte etwas genauer nach. "Freunde wir machen jetzt genau das Richtige indem wir sofort zu Centurio Posca gehen und die ganze Geschichte erzählen. Das Loch in der Mauer muss ordentlich durch Fachleute zu gemacht werden. Falls Feinde sowas entdecken sollten wäre das ein gefundenes Fressen für jeden Gegner. Also lasst uns den Centurio aufsuchen und ihm alles melden. Ich denke wir werden sogar von Posca eine Belobigung oder ein paar freundliche Worte bekommen. Außerdem können wir ihn fragen ob wir den Hund als Maskottchen behalten dürfen." Die anderen erklärten sich einverstanden und so marschierten sie zu Centurio Posca.

  • Während die Tirones zu Centurio Posca unterwegs waren dachte Apollonius über den Hund nach.
    1. Wie kam ein Kampfhund in dieser bulligen Form (vermutlich gallisch oder britannisch) nach Ägypten?
    2. Ein ägyptischer Jagdhund wäre eher ein Windhundmix?
    3. Wer sich einen Kampfhund leisten konnte musste zur höheren Händlerriege oder Aristrokratie zählen. Wer also war der Eigentümer?
    Fragen über Fragen für die es augenscheinlich keine Antworten gab. Auf jeden Fall war es Glück das sie dem Hund gefolgt waren und das Loch in der Mauer gefunden hatten. Hoffentlich stimmte der Centurio zu, dass wir ihn behalten dürfen. Einen Namen benötigte der Hund auch noch. Es wäre schon toll, wenn ausgerechnet die Truppe um Centurio Posca einen eigenen Kampfhund als Maskottchen hätte. Apollonius stellte sich vor wie die COHORS II paradiert und neben der Standarte der Cohors-Hund mit stolz geschwelltem Haupt mitgeführt würde. Über eines war sich Apollonius sowie seine Kameraden im klaren, sollte ihnen erlaubt werden den Hund zu bahalten und würde er sich an die Soldaten gewöhnen, dann gäbe es für einen Gegner sehr leicht die Chance herauszufinden wie sich der Hund ihm gegenüber verhalten würde. In Rom hatte Apollonius schon einmal gesehen wie ein Kampfhund einen Sklaven zugerichtet hatte.

  • Die vier Tirones einschließlich des Hundes ginen Richtung Poscas Officium und traten nach vorheriger Anmeldung ein. Posca war anwesend und somit erreichbar.
    "Die Tirones Victor, Valerian, Milo und Apollonius würden gerne den Centurio wegen einer dringenden Angelegenheit sprechen wollen."
    Stramm standen die Tirones wie Posca es sie gelehrt hatte da und warteten darauf das Posca sie ansprach. Man konnte fast meinen der Hund verstand worum es ging und nahm auch sowas ähnliches wie Haltung an, zumindestens zeigte er seine mächtigen Muskeln.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!