Auf dem Rückweg auf See wurde eine andere Route eingeschlagen. Der Kapitän des Schiffes, auf dem sich die vinicische Familie befand, hatte einen Zwischenstop in Massilia einzulegen, daher segelten sie zunächst entlang der afrikanischen Küste, dann durch die Meerenge von Gibraltar und entlang der osthispanischen Küste, bis sie nach etlichen Tagen Massilia erreichten. Es entschieden sich alle für einen kurzen Landgang, auch Hungi wollte festen Boden unter seinen Füßen spüren. Am nächsten Morgen legte das Schiff plangemäß ab und bei gutem Wind erreichten sie am Abend des übernächsten Tages den Hafen von Ostia. Das Schiff legte an und Hungi zahlte an Kapitän und Mannschaft ein Extrageld, während seine Frau sich bereits um ein paar herumlungernde Burschen umsah, die auf etwas Arbeit (und damit auch Lohn) erpicht waren, denen sie dann das Tragen der Reisetruhen anschaffen konnte.
Es war noch nicht das gesamte Gepäck vom Schiff verladen, da wurde Hungi angesprochen.
Senator Vinicius?
Ja? Hungi drehte sich um und erblickte einen kleineren, untersetzen Mann mittleren Alters und gewöhnlichen Aussehens.
Mein Patron, der Senator Licinius, hat mich gesandt um Euch zu empfangen. Nennt mich Terillus.
Ahso? wunderte sich Hungi, Ich habe ihm nicht geschrieben. Woher wusste er von unserer Reise?
Der Libertinus lächelte und zeigte dabei eine Lücke in der oberen Zahnreihe.
Nach der Bekanntgabe der Aufhebung Eures Urteils hatte mein Herr damit gerechneet, daß Ihr so bald als möglich zurückkehren werdet.
Dieser Logik konnte Hungi nur schwer etwas entgegensetzen.
Na denn. sagte er und überließ hiermit dem Freigelassenen die Führung und damit auch die Arbeit.
Sie verbrachten die Nacht in der Gaststätte des Terillus, da es bereits Abend war und Frau und Kinder müde waren. Am nächsten Morgen bestieg die Familie eine gut gepolsterte Kutsche und noch vor der Mittagsstunde erreichten sie das Ziel: Rom.