>>> .... blickte ich mich zunächst um, ob mir dieser Hector auch erfolgreich bis hierher gefolgt war. Dann setzte ich mich, ließ mir einen einfachen, gemischten Salat und einen Becher verdünnten Wein bringen und nahm anschließend erstmal einen Schluck des merklich nicht gerade allerbesten Gesöffs. Mein unfreier Beschützer, denn ohne den ging ich bestimmt nicht mit einem völlig fremden Mann weg (letztlich war ich ja körperlich doch nur eine Frau), wartete in Sichtweite, aber außer Hörweite einige Tische weiter. "Nun.... Hector", begann ich anschließend und stellte meinen Becher wieder vor mir auf den Tisch. "Ich denke, wir wissen beide, dass wir uns nicht ganz zufällig vor meinem Arbeitsplatz begegnet sind. Du hast einen Auftrag, der mich betrifft. Und ich möchte wissen, wer dir diesen Auftrag gegeben hat und was genau dein Auftrag umfasst." Ich lächelte mit einem bösen Funkeln in den Augen. "Jetzt."
Dann nahm ich mir eine Olive meines Salats zwischen Damen und Zeigefinger meiner rechten Hand und besah sie mir von allen Seiten. "Sieh, du hast die Wahl: Entweder du lässt dich von einer Hand füttern, die einen sicheren und gut bezahlten Job hat und sich auch solche kleinen Köstlichkeiten problemlos leisten kann." Eine kurze Pause folgte. "Oder du lebst mit der Unsicherheit, dass dein ursprünglicher Auftraggeber plötzlich seinen Patron verliert, eine schlechte Ernte einfährt oder sonst einen geschäftlichen Misserfolg hat, sodass das bescheidene bisschen, das er glaubte zu haben, auf einmal weg ist", steckte ich mir die Olive in den Mund. "und für dich nicht mehr reicht. Es ist deine Entscheidung." Darauf nahm ich noch selbstsicher einen Schluck aus meinen Becher, denn diese Olive schmeckte mir nicht. Offensichtlich kamen die Dinger hier noch immer nicht wieder aus dem Osten, sondern waren.. keine Ahnung.. hispanische Importe, oder so.
Edit: Zweiten Teil (alles Nachfolgende) hinzugefügt.
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Cleopatra oder auch Cleopatra Ultrix, so nannte sich die jüngere, hübschere der beiden Damen. Den Namen hatte ich ihr aufgrund ihrer Jugend und noblen Blässe gegeben. Außerdem hatte sie, wie ich fand, einiges auf dem Kasten, war wortgewandt und nicht dumm. Sie führte auch in erster Linie die Gespräche mit den Kundinnen und wenigen Kunden und war sowas wie meine rechte Hand in allem Geschäftlichen.
Agrippina, die sich auch Agrippina Ultrix nannte, wohnte den meisten Gesprächen hingegen nur wortlos bei und war ihrerseits hauptsächlich für die Aufbewahrung der Waren und die Übergabe nach Bezahlung verantwortlich. Hin und wieder wurde sie von Fremden sogar selbst als "Fausta Ultrix" identifiziert, was mir natürlich sehr entgegenkam. So war dank der Alten, die meine rechte Hand in allem Produktbezogenen wurde, die Gefahr für mich persönlich weitaus geringer mit meinen Geschäften irgendwann "hochzugehen".