Eine ganze Obstplantage zu versetzen, ist gar nicht so einfach. Aber ich hatte mich schon vor ein paar Jahren mit dem Quaestor rumgestritten, weil ich den Verdacht hatte, dass ich für meine Obstäcker zuviel Pacht zahlte. Um genau zu sein, ich hatte für 20 iugera Pacht zu zahlen, aber wir hatten nachgemessen: es waren nur 17 iugera. Weil aber dieser Schlumpf von Quaestor keine Übersicht über die Liegenschaften hatte und weil kein Agrimensor aufzutreiben war, beschloss ich, den Streit dadurch zu beenden, dass ich mir kurzerhand woanders geeignete Flächen suchte. Die fanden sich dann eine halbe Meile nördlich des Vicus Salutaris. Es waren 25 iugera (wir haben nachgemessen) und es war Pacht für 25 iugera zu zahlen.
Der Platz war gut, die Nähe des Rhenus sorgte dafür, dass sich Nachtfröste in Grenzen hielten und so hatten wir gleich damit begonnen, dort neue Obstbäume zu pflanzen. Wir hatten am Waldrand auch eine Holzhütte gebaut, um bei miesem Wetter wenigstens ein Dach über dem Kopf zu haben.
Es dauert ja ein paar Jahre, bis die neuen Bäume fruchten, weshalb ich die Pacht für die alten Flächen jetzt erst kündigte. Nun wollten wir auch die Imkerei auf die neuen Flächen umsetzen. Nachdem die Bienenkästen ihre Reise zu ihrem neuen Platz auf Eselskarren angetreten hatten, ritt ich hinüber zu dem neuen Pomarium, um nach dem Rechten zu sehen. Ich nahm unseren Hund Cato mit. Der würde schon den Weg dahin dankbar als willkommene Abwechslung betrachten, obwohl klar war, dass er sich fast auf der ganzen Strecke mit den dort ansässigen Kötern herumbalgen musste. Aber Hunde scheinen auch das als Vergnügen aufzufassen. Wobei man sagen muss, dass Cato die fremden Köter meist schon von weitem taxierte und fiesen Zeitgenossen aus dem Weg ging. Ein kluger Hund.