„Das Gesicht des Legionärs?“ – Rekonstruktion einer keltischen Schädeltrophäe
http://s14.directupload.net/images/140308/lytc6aso.gif Das Archäologische Schaufenster Speyer zeigt unter dem Titel „Das Gesicht des Legionärs?“ die Rekonstruktion einer keltischen Schädeltrophäe aus augustäischer Zeit. Der Schädel wurde 2003 in der Nähe von Andernach bei Ausschachtungsarbeiten für die Erweiterung eines Industriebetriebes gefunden und kam dort im Kontext einer Siedlung der einheimischen, spätkeltischen Bevölkerung zu Tage.
Der Oberschädel weist eine quadratische Lochung auf, wodurch der Kopf ursprünglich mit einem Eisennagel an einem Holzpfosten oder an einem Gebäude fixiert war. Offenbar wurde der Schädel im Siedlungsareal über eine längere Zeit zur Schau gestellt und gehört damit als erbeuteter Trophäenschädel zum Kopfkult der einheimischen Bevölkerung.
Zeitlich steht der Fund im Zusammenhang mit den Germanenfeldzügen um 10. v. Chr., als die Römer von Mainz aus in die rechtsrheinischen Stammesgebiete der Germanen eindrangen.
http://s1.directupload.net/images/140308/t96w2aja.gif Die gute Erhaltung des Schädels machte eine Gesichtrekonstruktion des Mannes aus der Siedlung von Andernach möglich, die in Zusammenarbeit mit den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim und den Anthropologen der Universität Freiburg erstellt wurde.
Damit kann erstmalig einem Menschen, der in der Zeit um Christi Geburt in Reinland-Pfalz gelebt hat, ein Gesicht gegeben werden. Das Archäologische Schaufenster Speyer präsentiert die Exponate vom 6.2. bis zum 30.3.2013 in der Reihe „der besondere Fund“.
Archäologisches Schaufenster Speyer
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Di.-So. | 11:00-17:00 Uhr