Wenn du in Rom bist, hatte Mutter gesagt, wenn du in Rom bist musst du un-be-dingt in die Thermen gehen.
Selten genug hatte Flaminina auf mütterliche Ratschläge gehört, eigentlich eher nie, aber die Aussicht auf ein ausgedehntes Bad hob ihre Laune beträchtlich. Nur das hier alles deutlich grösser war, als zu Hause, im Grunde genommen riesig. Sich umschauend war die junge Frau der Sklavin gefolgt, die sie zu den Thermen begleiten sollte. Der Spaziergang machte ihr nichts aus, nur diese lästige lange Tunika. Ständig musste sie aufpassen, das sie nicht auf den Saum trat oder den Stoff ein wenig emporlupfen. Das störte gewaltig, wenn man sich alles anschauen wollte.
Gaff nicht, Kind hörte sie ihre Mutter im Geiste schelten.
Mit grossen Augen betritt Flaminina die Thermen, was für eine Gebäude. Und diese Kuppel erst. Staunend legt sie den Kopf in den Nacken und dreht sich dabei um sich selbst, geht ein paar Schritte rückwärts. Das war ziemlich beeindruckend, alles um sich herum vergessend bestaunt sie die Ausmaße.