Flaminina hatte es nicht eilig, nach Hause zu gehen.
Ausserdem war die Casa Iulia nicht ihr wirkliches zu Hause, da war alles so groß und pompös und die Menschen, ihre Familie, ihr im Grunde fremd.
Nichts zog sie dorthin.
Dafür gab es hier eindeutig zu viel Neues und Interssantes zu entdecken.
Niemand würde sie schelten, wenn sie sich auf den Märkten umsah, schliesslich brauchte sie Neues zum Anziehen oder zumindest Stoff.
Ihr Onkel würde sie nicht in ihrer Lieblingstunika herumlaufen lassen, das war sicher, dafür war sie viel zu kurz. Nichts, was ein anständiges Mädchen aus gutem Haus in der Öffentlichkeit tragen würde.
Den Gedanken an ihren griesgrämigen Verwandten beiseite schiebend taucht sie in das Gewühl, die Gerüche und Farbenpracht des Marktstände ein.
Die Sklavin würde aufpassen müssen, sie hier nicht aus den Augen zu verlieren, aber das war nicht ihre, Flamininas Sorge.
Neugierig streift sie von Stand zu Stand, nimmt hier eine exotische Frucht in die Hand, um daran zu schnuppern, fährt dort mit den Fingern prüfend über feinen Stoff, ganz versunken in die Vielfalt, die sich ihr hier bietet.