• "Endlich hatte ich es geschafft und war in der Weltstadt Rom angekommen. Wie hatte man mir daheim aufgetragen: "Du musst unbedingt Rom kennen lernen es gibt nichts schöneres und majestätischeres." Nun ich hatte Rom jetzt grob erforscht und was ich gesehen hatte gefiel mir überhaupt nicht. Der Unterschied von reich und arm war sehr ausgeprägt, die Überheblichkeit der Patrizier gegenüber den Plebs war gewaltig, viele hielten das Volk nur für Schmeißfliegen. Zu mindestens empfand ich das Gesehene so. Und von wegen gute Gerüche, die Stadt stank bestialisch wie die meisten der einfachen Menschen die mir auf dem Markt begegnet waren. Ich sehnte mich schon jetzt zurück in die ländliche Idylle aus der ich weggegangen war. Gesunde Luft, fleißige Menschen und keine Überheblichkeit. Eben einfach nur normale Römer.


    Schlimm war es auch mit der Hinterhältigkeit, Lug und Trug überall und lauter Verbrecher. Tatsächlich wollte so eine Made mir mein weniges Geld stehlen. Doch ich denke er hat seine Lektion verstanden. Ich war jetzt wirklich sehr müde geworden und hatte Hunger und Durst. Durch Zufall gelangte ich zu dieser Taverne und wie es mir schien würde ich hier etwas Nahrhaftes finden. So betrat ich den Laden, blieb kurz am Eingang stehen und ließ mir Zeit alles genau zu betrachten. In einer dunklen Ecke war ein Tisch frei und so setzte ich mich mit dem Rücken zur Wand und mit einem freien Blick auf Taverne und Kunden. Ich war mehr als misstrauisch und versuchte irgendwie meine Eindrücke und Gedanken zu ordnen."

    Nun war der junge Petronier in Rom angelangt um wie es so schön hieß sein Glück zu suchen. Verwirrt betrachtete er das Treiben und versuchte sich zurecht zu finden. Eins wusste er aber jetzt schon er fühlte sich in Rom nicht wohl und wollte eigentlich so schnell wie möglich weg. Aber jetzt hoffte er erst einmal darauf dass irgendeine Bedienung sich seiner annehmen würde.

  • Wieder einmal führte den Sergier sein Weg in die Taverna Apicia zu einem guten Schluck und um vielleicht wieder mit Askan ein kurzes Gespräch zu führen. Allerdings wollte Agrippa heute einfach nur seine Ruhe haben und so sah er sich nach einer passenden Sitzgelegenheit um. In einem Eck saß ein junger Mann der anscheinend auch seine Ruhe haben wollte und so ging Agrippa auf ihn zu und fragte:
    "Salve ich heiße Lucius Sergius Agrippa und würde gerne an deinen Tisch Platz nehmen."

  • " Wenns den sein muss dann setze dich. Titus Petronius Marcellus mein Name."
    Hatte ich überhaupt keine Ruhe, jetzt setzte sich dieser Agrippa auch noch zu mir. Und wie der Typ aussah. Bartstoppeln und eine Toga die schon bessere Zeiten gesehen hatte. Ich hoffe er hält jetzt wenigstens die Klappe und stört mich nicht."

  • Agrippa sah zu dem schweigsamen Fremden hin und meinte dann:" Ich sehe dir an dass du Probleme hast, du bist sicherlich frisch vom Lande nach Rom gekommen. So ist es mir auch ergangen. Aber ich wollte ja unbedingt Karriere machen. Doch in meiner Familie gibt es eine falsche und intrigante Schlange die um Macht ausüben zu können über Leichen geht. Halte dich von den Weibern fern, die bereiten einem anständigen Römer nur Ärger. Und wenn du unbedingt eine Frau brauchst, nun für Geld bekommst du in Rom alles. Irgednwie hatte ich mir Rom ganz anders vorgestellt. Am liebsten würde ich einfach verschwinden auf irgendeine Insel und wieder ganz normal leben." Dabei stürzte der Sergier seinen Wein voller Wut in sich rein.

  • "Ich sah den Sergier an und dachte nur muss der Typ mir mit seinen Sorgen auf die Nerven gehen. Wobei einiges was er so von sich gab einer gewissen Wahrheit zu entsprechen schien. Ich musste einfach meine Gedanken sortieren und mir klar werden was ich wollte. Eins war mir aber schon jetzt klar, in Rom bleiben wollte ich nicht. Da könnte die tollste Frau auf mich zukommen, die besten beruflichen Angebote vor mir ausgebreitet werden, aber nein lieber ein freier Bürger der die frische der Natur und die Bodenständigkeit schwer arbeitender Römer um sich sah als dieses verkommene krakenartige Gebilde das Rom in Wirklichkeit war."
    "Nun ich kann dir was deine Meinung über Rom ist nur zustimmen. Ich werde sicherlich nicht lange in dieser Stadt bleiben. Vor allem da anscheinend meine Verwandten ehe alle im Ausland wohnen. Ich hoffe wenn ich sie kennen lernen werde ist niemand dabei wie deine Verwandte."
    "Wieder ein Grund mehr nicht in Rom bleiben zu wollen, das musste ja ein wildes Stück sein von der dieser Agrippa gesprochen hatte. Weiber pah, Macht pah! Ich glaube dafür bin ich von meinem Wesen zuviel Petronier. Ehrlichkeit, Treue der Familie gegenüber, dem Kaiser treu bis in den Tod dienen und die Götter nicht erzürnen."

  • Der Sergier dachte lange nach und schob dem jungen Mann ihm gegenüber einen Beutel mit Münzen zu.
    "Ich werde diese Dinge nicht mehr benötigen folglich solltest du damit bis zu deinen Verwandten gelangen. Wo leben denn diese?"

  • "Ich war ganz verwirrt als der Sergier mir auf einmal einen Beutel mit Münzen zuschob. Was sollte das denn?"
    "Aber das kann ich doch nicht annehmen in dem Beutel sind sehr viele Münzen. Meinst du wirklich das mir die Münzen gehören sollen? Meine Verwandten leben in der Hauptstadt Germaniens.""Ich war sehr verwirrt und wurde immer mißtrauischer, da war doch bestimmt irgend etwas faul."

  • "Du kannst ganz beruhigt sein ich habe für mich andere Lebensziele vorgesehen. Mit den Münzen komme ich da nicht weiter, du aber benötigst den Beutel um zu deinen Verwandten zu gelangen. Vielleicht hören wir nochmals voneinander, aber jetzt ist es für mich Zeit geworden zu gehen. Lebe wohl und mache den Glück nicht von Rom abhängig." Agrippa erhob sich und verschwand so schnell es ging.

  • " Ja aber ich weiss ja nicht ..." "konnte ich nur noch stottern, da war der Sergier schon auf und davon. Das war ein komischer Vogel gewesen. Auf jeden Fall hatte ich eine Menge Münzen mit denen ich mich sofort aufmachen konnte zu meinen Verwandten nach Germanien. So bezahlte ich die gemeinsame Zeche und erhob mich um meine Wanderschaft anzutreten."

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