“Komm rein, er erwartet dich.“ Der Spott triefte nur so aus der Stimme, eben jenes Burschen, den ich noch am Nachmittag an der Haarlocke gepackt hatte.
Ich war im Anschluss von diesem Zusammentreffen in den Thermen gewesen, hatte mich gründlich gereinigt und frisch eingekleidet. Wusste ich doch welchen Wert er auf Sauberkeit legte. Ausgerechnet er befasste sich ständig mit dieser kleinen schmutzigen Ratte und hielt seine schützende Hand über ihn. Ich durfte ihm fast wörtlich in den Hintern kriechen nachdem ich genügend zu Kreuze gekrochen war.
Es half alles nichts ich musste da durch, denn wenn das alles stimmte was ich vermutete, dann konnte ich gewaltig absahnen.
Nicht nur an einer Stelle. Jetzt galt es aber meiner Pflicht nach zukommen, nach dieser vermaledeiten Vereinbarung von vor einigen Jahren, hatte er mich in der Hand.
“Eines Tages gehörst du mir und dann kannst du nur noch die Götter anflehen”, zischte ich dem Burschen zu ehe ich das Atrium verließ und weiter zu seinem Cubiculum ging. Niemand hätte von außen ahnen können, dass hier in der Subura in einem Hinterhof solch eine Insula befand.
Das Cubiculum hätte im Wettstreit, an Aussehen und Ausstattung, dem eines jeden Patrizier stand halten können.
“Aaah da bist du ja endlich, ich dachte du wärst heute etwas schneller gewesen. Hast du vergessen wie sehr ich das Warten hasse, zumal nachdem was du heute mit dem Kleinen getrieben hast. Wie machen wir es denn heute? Bekomme ich oder zuerst du deine Belohnung.”
In meinem inneren begann es zu brodeln, nicht dieses Spiel, wo möglich mit dem kleinen Mistkerl. Warum hatte ich damals nur nicht besser aufgepasst? Ein einziges mal in meinem Leben war ich unaufmerksam gewesen. Diesen Fehler bereute ich nun schon seit Jahren und bezahlte ihn mit meinen Diensten an diesem menschlichen wandelndem fetten Schwein. Fett war er äußerlich und ein Schwein im Sinne einer Charakterbeschreibung.
Da lag er nun auf seiner Kline und was machte er? Er stopfte, er stopfte gerade Trauben im Wechsel mit Huhn und Käse in sich hinein und ich sollte ihm bestimmt nun mit Flüssigkeit abfüllen. Ich hätte kotzen können, doch lieber das, als Kerker, Folter und Tod.
Die fette ringbestückte Hand wies in Richtung Wein. “Bedien dich. Warum muss ich dir das immer wieder sagen, du kennst doch das Prozedere.” Die Zähne zusammenbeißend füllte ich einen Becher mit Wein und nahm anschließend einen großen Schluck. Vielleicht sollte ich mich volllaufen lassen, überlegte ich kurz, doch die Zeit würde nicht reichen. Richtig schon schnackelte sein Zeigefinger in der Luft herum. Um die Bedeutung der Bewegung wusste ich genau. Mit unbewegter Miene begann ich mich zu entkleiden. Gerade wollte ich mich auf die Knie in gewohnte Pose begeben, da spürte ich wie etwas über meinem Rücken strich. Sofort fuhr ich herum und schaute dem frech grinsenden Rotzbengel ins Gesicht. Noch ehe meine Hand ihm an die Gurgel fahren konnte hörte ich hinter mir ein: “Eeh, ehe lass es und du mein Söhnchen darfst dich austoben”. Ehe ich mich mit geballten Fäusten richtig hinknien konnte, knallten die ersten Peitschenhiebe auf meinen Rücken. “Zehn sollte erst einmal reichen, dann darfst du ihn nach belieben benutzen. Wie wollen doch sehen ob wir ihm gehorsam beibringen können.” Jetzt gab es kein halten mehr, ich sprang auf und wollte mir als erstes das Kerlchen packen. Zu spät ein dumpfer Aufprall.
König, Geschäftstspartner, Auftraggeber was immer gerade beliebt
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Was war geschehen? Ich wusste es nicht, mein Schädel dröhnte als wenn die Nachschwingungen eines Gongs in meinem Kopf stattfinden würden. Schlecht war es mir, der Magen rebellierte.
Dem Geruch nach zu urteilen lag ich in der Nähe von Wasser. , Ich lag bestimmt im Baleum. Mühsam rollte ich mich zur Seite, stützte die Hände auf und wollte mich hoch hieven. Zunächst gelang es mir nicht, dann irgendwann nach einigen Versuchen hatte ich es geschafft, auf allen vieren angekommen, krabbelte ich zur nächsten wand und zog mich daran hoch. Auf wackligen Beinen schaute ich mich um. Hier müsste doch irgendwo, … richtig da saß er. Ein ähnliches Prachtexemplar wie der andere kleine Hurensohn Saß am rand des Beckens und grinste mich herausfordernd und frech an. “Na sind wir denn endlich soweit?” Vor Spott triefend tönte es zu mir herüber. Zunächst beachtete ich ihn nicht weiter, stellte mich so mit dem Rücken gegen die Wand, dass ich ihn im Blick hatte.
“Och nun komm hab dich nicht so wir waren doch ganz sanft mit dir, haha.” Sein dreckiges lachen hätte ich im amliebsten ins Maul gestopft, doch dafür war jetzt ganz bestimmt nicht der richtige Zeitpunkt als schwieg ich und versuchte stattdessen mit zunächst noch wackeligen Schritten in Richtung Baleum zu gehen. Ein gallerter Geschmack kam hoch, den ich mühsam runter schluckte. Am Beckenrand angekommen, stand der Knirps auch schon neben mir und goss einen Kübel Wasser über mich. Langsam ging ich die Stufen runter und freute mich jetzt auf das angenehm warme Wasser. Mein kleiner Wächter stieg zu mir und kümmerte sich rührend um meinen Körper und mein Wohlergehen. Ja das konnte er wirklich.Später saß ich neben meinem Gastgeber, nicht ohne vorher zum x ten Mal Besserung beteuert zu haben. Nach einer reichhaltigen Cena bekam ich meine nächsten Aufträge zugeschustert.
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