[Templa Mogontiaci] Die Ausbildung der Duccia Silvana

  • Runa tat nichts dergleichen. Hinsetzen? Hinsetzen? Nun brach ihr germanischer Dickschädel durch, denn sie war nicht gewillt ihre Freundin einfach so ihrem Schicksal zu überlassen.
    „NEIN!“ Runa war auch nicht gewillt zu diskutieren. „Sie ist zu Fuß, ich habe Pferde, ich kann und werde sie einholen. Wenn du sich nicht suchen und sie ihrem Schicksal überlassen willst, dann geh ich eben allein.“ Oh ja Runa war sauer, sauer auf Curio, sauer auf Alpina... sauer auf die Götter die so was zulassen.


    „Verdammte Axt, sie ist meinen einzige Freundin hier....“ Tränen der Wut und Verzweiflung stiegen in ihr hoch. „...sie darf nicht weg sein...“ Die erste Träne bahnte sich ihren Weg über Runas Wange.

  • Curio zuckte zusammen, als die Duccia jetzt auch noch ihre Stimme erhob. Erneut atmete er tief durch, um dem Schmerz in seinem Kopf entgegen zu wirken. Schon erhob er sich nun ebenfalls von seinem Platz und wollte ebenfalls die Stimme erheben, als er die erste Träne über Silvanas Wange kullern sah. Ihr folgte eine zweite und auch eine dritte. Anstatt nun ebenfalls laut zu werden trat er auf die Duccia zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Eigentlich sprach sie ihm aus der Seele, allerdings könnten sie auch wieder nicht alles stehen und liegen lassen. Verdammtes Pflichtgefühl...


    Ist ja gut.


    sagte er in beruhigendem Ton. Curio konnte sich zumindest ein bisschen mehr über Alpinas Beweggründe zusammenreimen, als es Silvana konnte. Die Art und Weise des Weggehens jedoch war für Curio ein sicheres Zeichen dafür, dass Alpina nicht weiter darüber diskutieren wollte.


    Du kannst unmöglich alleine durch die Gegend reiten, wenn du eigentlich hier für deine Lektion sein solltest.


    Er dachte einen Augenblick nach.


    Wie wäre es, wenn wir deine Lektion nach draußen verlegen. Vielleicht finden wir Alpina ja dabei.


    Das war zwar höchst unwahrscheinlich, aber vielleicht würde es die junge Duccia wenigstens ein bisschen beruhigen. Eine ruhige Lektion hier im Tempel war ohnehin nicht mehr möglich.


    Mach dir aber bitte klar, dass unsere Suche irgendwann auch ein Ende haben muss. Und dieses liegt sicherlich nicht allzu weit von Mogontiacum entfernt. Alles andere könnte ich vor deiner Familie nicht rechtfertigen.

  • Verdammt musste er sie ausgerechnet jetzt an ihre Familie erinnern? Natürlich wusste Runa, dass sie nicht so einfach davon reiten konnte. Ihr war sehr wohl bewusst, dass wenn sie es machen würde ihr Vater wohl mehr als nur ein paar mahnenden Worten finden würde.
    Und auch Curio konnte sie ja schlecht so reinreißen. Immerhin hatte er während des Unterrichtes die Verantwortung für sie und konnte wohl schlecht einfach so mit ihr davon reiten um Alpina zu suchen.
    Sie war hin und hergerissen zwischen ihrem Pflichtgefühl und dem Drang nach Alpina zu suchen.


    „Aber.. aber...“ Runa wirkte wohl genau so zerrissen, wie sie es in ihrem Inneren war. „... du hast ja Recht.“
    Natürlich wusste sie, dass sie Alpina da draußen in der näheren Umgebung der Stadt wohl kaum finden würden.Aber es war immer noch besser, als hier herum zu sitzen und gar nichts zu unternehmen.
    „Ja lass uns nach draußen gehen.“ sagte sie schließlich, aber ohne jede Hoffnung in der Stimme, es war wohl eher so, dass sie sich dem fügte was er sagte.
    Dies würde wohl dann heute einer dieser Tage werden, die man am liebsten aus dem Kalender tilgen wollte.
    Die Unbeschwertheit, mit der sie heute Morgen aufgestanden war, war wie weggeblasen.

  • Curio nickte.


    Bis in den Vicus Mattiacorum können wir reiten. Dort gibt es den Bellona-Schrein, den ich dir zeigen kann und auf dem Weg dorthin können wir die Lektion abhalten. Sollten wir Alpina dort nicht vorfinden, werden wir aber wieder zurückkehren. Auch können wir zwei ältere Pferde des Tempels nutzen, die werden im Moment soweit ich weiß nicht benötigt.


    stellte Curio nun nochmal den folgenden Plan dar. Eine solche Lektion war zwar ungewöhnlich, aber er konnte sie mit dem Besuch des Bellonaschreins begründen.


    Außerdem gilt folgendes: Du reitest stets neben mir, reitest in keinem Fall vor und sagst mir direkt bescheid, wenn es dir zu schnell gehen sollte.


    Dann wartete der Helvetier die Antwort Silvanas ab und führte sie dan zu zwei Pferden des Tempels mit denen sie sich auf den Weg in den Vicus Mattiacorum machten.

  • Runa nickte nur stumm. Sie war zerrissen. Zu gern hätte sie alles stehen und liegen gelassen um ihre Freundin zu suchen, aber leider...
    Sie folgte ihrem Lehrer nun also wortlos und in Gedanken versunken.

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