Verschiebung der Wahlen ob der Thronvakanz

  • Ein in Zeiten der Principes bedeutungsloses Consulat, das schon vor mehr als einem Jahrhundert bereits von Augusts zum bloßen Verwaltungsjob eingedampft worden war, mit der Verfügungsgewalt über nicht einen einzigen Soldaten, der mit zigtausenden seiner Kameraden das wahre Symbol der Macht im Reich war... deutlicher konnten einige Senatoren nicht machen, wie selektiv sie mit ihrer Wahrnehmung umgingen und einer Zeit hinterhertrauerten, in der sie selbst deutlich mehr Bedeutung hatten als heuer.
    Dass sie dann Reden schwangen als hätten die Konsuln sich gerade zu Dictatoren aufgeschwungen ließ Vala nur ungläubig den Kopf schütteln. Vor allem, da sie sich offensichtlich die Muse gaben einfach mal zu ignorieren, dass sie sich hier auf die Consuln einschossen, die de facto Null Chancen hatten sich auch nur einen Tag auf dem Thron zu halten.. und keinen Gedanken daran zu verschwenden schienen, dass der Decimus sie alle mit einem Fingerzeig in den Tiber verfrachten könnte.


    Als Vala sich dem iulischen Senator zuwenden wollte, der gerade das Angebot machte das Abstimmungsergebnis durch Zeichenschau zu legitimieren (oder eben nicht), fiel ihm eine Strähne ins Auge... warum ihm deshalb gerade jetzt auffiel, dass sie soviel blonder waren als das der 'wahren' Römer hier, konnte er letztlich nicht mehr festmachen. Aber plötzlich war ihm klar, worauf das hier alles aufbaute.
    Es war letztlich egal gewesen, was er anstellte... man hatte gewartet bis er einen Schritt machte, der als Grund genutzt werden konnte sich auf ihn zu stürzen wie die Aasgeier. Und das hatten sie getan... so absurd die Aufregung der Senatoren, so widersprüchlich und vor allem gestrig ihre Argumente gerieten... deutlicher konnten sie nicht machen, dass es hier nicht um die Sache als mehr um die Personalie ging. Und um den Niedergang einer Kaste, die seit Jahren nicht mehr hervorgebracht hatte als einen Bürgerkrieg den sie dann nicht in den Griff bekommen hatten und ein Kaiser, der vor allem durch sein stupides Testament in Erinnerung bleiben würde.
    Dass es jetzt vor allem die plebeischen Senatoren gewesen waren, die mit einem Gespür für die Realität geglänzt hatten, sprach eine sehr deutliche Sprache. Die Senatoren warfen mit Dreck, weil sie nichts mit nichts anderem in ihren Händen aufwarten konnten.


    Dass man ihm jetzt so vollkommen absurde Dinge vorwarf war eine Nuss, die er nicht würde knacken können. Wahrscheinlich war die Gegenseite insgeheim dankbar, sich auf diese Art und Weise wieder lebendig fühlen zu können... auch wenn sie die Staatskrise dadurch eher verschärften als bewältigten.
    Was blieb ihm also anderes übrig als die Zähne zusammenzubeißen und mit jenen an der Krise zu arbeiten, die tatsächlich konstruktiv arbeiten wollten? Immerhin ging es nicht um die verletzten Eitelkeiten tiefer sinkender Persönlichkeiten... es ging um Rom.

  • Sedulus schüttelte nur müde mit dem Kopf. Hat man so etwas schon gesehen? Sicherlich hat schon manch Senator fluchtartig die Curia verlassen, doch in einem solchen Moment sollte man besagten kühlen Kopf bewahren. Ihm selbst gefiel dieses Spielchen auch nicht, doch was sollte man machen? Schuld an dem ganzen Schlamassel hatte nur dieser Cornelier.
    Als Livianus dann meinte es für heute gut sein zu lassen, war Sedi sichtlich erleichtert. Allerdings war aufgeschoben nicht aufgehoben.
    Die Frage welche hier Raum stand war folgende: Wie würde es nun weiter gehen? Ob man noch auf die Patrizier zählen konnte welche sich auf die Toga getreten fühlten?

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