Wo sollte man bloß ein Geschäft eröffnen? Die Subura schied aus, schließlich sollte es ein exklusives Geschäft werden, eins wo sich die High Society die Klinke in die Hand gab. Es sollte keiner dieser üblichen Läden werden sondern etwas besonderes. Ich hielt nun also schon seit Tagen Ausschau. Natürlich war ich nie allein unterwegs. Serapio hatte mich förmlich genötigt, dass ich immer einem Leibwächter dabei hatte. Man stelle sich das nur mal vor ich Borkan, der noch vor ein paar Wochen in einem Lupanar in der Subura zu Hause war stolziere nun hier durch die noblen Gassen Roms mit einem Leibwächter!
Nichts rein gar nichts unterschied mich von den Römern, die hier unterwegs waren. Nicht mal die Kleidung, die selbstverständlich rundum erneuert war. Serapio hatte richtig Spaß daran gehabt mich von Kopf bis Fuß neu einzukleiden. Und ich mochte es, wenn er sich freute und ja es freute ihn scheinbar mich aufzuhübschen. Er hatte dann immer so niedliche Grübchen. Auch wenn ich immer noch der Meinung war, dass er es dezent ein bisschen übertrieb, konnte ich ihm einfach nicht seine Freude nehmen. Und wenn ich ehrlich war, mir gefielen die neuen Sachen ja auch. Noch nie in meinem Leben hatte ich so viel besessen.
Ab und an schaute im im Lupanar vorbei, nicht weil ich den Laden vermisste oder so, nein die Menschen dort waren es und außerdem wo sonst bekam man die besten Informationen, da gab es doch nur zwei Anlaufstellen, den Barbier oder eben das Lupanar.
Aber ich schweife gerade ab, auf jeden Fall hatte ich bei einem meiner Besuche bei meinen Freundinnen im Lupanar erfahren, dass wenn ich in exklusives Geschäft eröffnen will ich einen Laden in der Basilica Ulpia haben sollte, denn das ist die ERSTE Adresse für einen solch ein Unternehmen.
Also war ich nun heute hier in der Basilica Ulpia unterwegs um zum einen die Lage zu sondieren, also erst mal musste natürlich ein Laden frei sein, dann musste der Laden auch noch in einem belebten Bereich sein, denn dass wissen wir doch alle – Lage – Lage – Lage – darauf kam es an. Ein Geschäft musste nicht nur gute Waren anbieten, nein es musste so liegen, das es bequem zu erreichen war und vor allem so, dass die Massen dran vorbei mussten.
So postierte ich mich nun samt Leibwächter mitten in der riesigen Markthalle und beobachtet die Besucherströme.