Auf der Suche nach Arbeit...

  • Halb verhungert, nur noch mit den Kleidern bestückt, die ich am Leib trug, lungerte ich auf der Agora, jenem politischen und wirtschaftlichen Zentrum der Polis, herum, gemeinsam mit anderen schäbigen Gestalten. Die wirtschaftliche Situation war schlimm, die Kriminalität blühte. Ein kleines gebundenes Ledersäckl mit ein paar Münzen, die ich erbettelt hatte - nur ein paar As kaum der Rede Wert - verbarg ich unter meiner abgewetzten Garderobe. Die Zeiten waren schwierig. Tagelöhner gab es en masse.


    Wenn einer dieser purpurfarbenen Oligarchen die Amtsräume verließ, drängte sich sofort ein großer Pulk um jene. Die meisten waren gut beschützt, zählten eine handvoll Liktores ihr eigen. Ich drängte mich nach vorne. Rücksichtlos wurde man hin und her geschubst und ich sorgte mich darum, mein kostbares Säckl nicht zu verlieren.

  • Wieder einmal Ausgang. Ich nutzte die Zeit, um mal in Alexandria herumzuschlendern und ein bisschen die Stadt kennenzulernen. Ich verließ das Lager der Classis, und ging entspannt den Meson Pedion, eine der großen Hauptstraßen Alexandrias, entlang. Wobei entspannt natürlich nicht ganz zutraf. Schließlich wimmelte es hier überall an Menschen. Unmengen von Menschen! Händler, Bettler, Reiche, Arme, Ägypter, Griechen, Römer ... alle möglichen Leute traf man hier an!


    Nach einem kleinem Imbiss bei einem Gebäckhändler erreichte ich die Agora. Und - zack! - plötzlich fand ich mich in einer wilden Menschenmenge wieder, in der herumgeschubst und gedrängelt wurde. "He, was ist denn hier los?", entfuhr es mir in dem Chaos.

  • Ich hatte nicht aufgepasst. Im Gedränge war es schwer, den Überblick zu behalten. Feste hielt ich mein Säckel bei mir. Ich achtete nicht, was um mich herum geschah, *zack* rannte ich gegen den ledernen Brustpanzer dieses Soldaten. Nervös vor Schreck ließ ich mein Säckel fallen. Ich bemerkte nur noch wie es ein findiger Ganove, ein Kind, nicht viele Jahre jünger als ich vor meinen Augen entwendete und in der Masse verschwand. Ich wollte schon rufen Hee.. aber der Soldat fixierte mich unverhohlen an und stellte mich unvermittelt zur Rede. Eingeschüchtert verlor ich den Dieb aus den Augen und starrte den Soldaten an.


    "Mea Culpa, domine!" schluckte ich die Worte mit Mühen herunter.

  • Oh Mann, was war denn das gewesen? Irgend so ein Bettler war gegen mich gelaufen - gut, dass ich meinen Brustpanzer anhatte! Ich hatte doch glatt vergessen, ihn im Lager zu lassen - ich war ja schließlich nicht im Dienst -, aber da hatte mir meine Vergesslichkeit doch noch unter die Arme greifen können.
    Ich sah den schuldbewussten Mann an, der vor mir stand. "Macht nichts, ich habe ja zum Glück meine Rüstung", sagte ich freundlich. "Sag, was ist denn hier los, dass die Leute so drängeln?"

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!