In Rom zu leben war nicht billig. In Rom an Informationen zu kommen, war beinahe unerschwinglich.
Sophus schüttelte den Kopf, als er daran dachte, wie unverblümt diese Bettler versuchten, aus einfachsten Fragen - beispielsweise nach einer Adresse - Kapital zu schlagen.
Der junge Legionär hatte sich nicht mit langen Diskussionen aufgehalten und den Preis bezahlt.
Immerhin hatte er sein Ziel erreicht: Im bleichen Licht jenes noch von Nachteskälte durchzogenen Tages stand der Knabe vor der prachtvollen Villa Aurelia, die er schon so lange nicht mehr gesehen hatte. Fast wäre er auch heute nicht dazu gekommen; lediglich die Tatsache, für den Nachtdienst eingeteilt gewesen zu sein, hatte die Möglichkeit verschafft, den viel zu lange vorgeschobenen Besuch bei seinem Vater durchzuführen.
Mit wackligen Knien schritt er die ausgetretenen Stufen zur mächtigen Pforte empor und klopfte an.
Wenige Augenblicke vergingen, bis das Tor einen kleinen Spalt geöffnet wurde und ein Sklave misstrauisch in die Sonne blinzelte.
"Ja?"
"Ich suche Crassus. Ist er hier anzutreffen? Sagt ihm, er habe Besuch aus dem fernen Germania...er wird verstehen..."
Nicht ganz überzeugt, bedeutete ihm der Sklave, zu warten und machte sich auf den Weg zu seinem Herren...